DE19517904A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von verunreinigten Böden - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von verunreinigten BödenInfo
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- B09—DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Behandeln von verunreinigten Böden.
Verunreinigungen oder Kontaminationen im Boden oberhalb
des Grundwasserspiegels, aber auch im Grundwasserbereich
stellen eine große Umweltgefährdung dar. Diese Verunrei
nigungen sind in der Regel nur mit sehr hohem technischem
und finanziellem Aufwand zu beseitigen. Der gesamte Boden
muß ausgehoben bzw. abgetragen und an geeigneter Stelle
derart deponiert werden, daß die Verunreinigungen nicht
am Deponieort in den dortigen Bodeneindringen können;
der Aushub muß ersetzt werden. Wenn ein Kontaminationsbe
reich überbaut ist, so kann dies dazu führen, daß die
Bebauung zu entfernen ist, zumindest aber die Bodenplatte
des Gebäudes zu entfernen ist, was zu einer einschneiden
den und langdauernden Betriebsbehinderung oder
sogar -stillegung führt. Solche Eingriffe in betriebliche
Abläufe, die oft zeitlich nicht abzugrenzen sind, sowie
die hohen Sanierungskosten stellen insbesondere für
kleine und mittelständische Betriebe eine Existenzgefähr
dung dar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Behandeln von verun
reinigten Böden zu schaffen, welche die vorgenannten
Nachteile nicht aufweisen, dennoch aber sehr schnell
sicherstellen, daß Kontaminationen sich zumindest nicht
weiter ausbreiten können und gegebenenfalls dann in
sanfterer, weniger einschneidender Weise für die betrof
fenen Betriebe entfernt werden können.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe durch ein
Verfahren zum Behandeln von Bodenverunreinigungen gelöst,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß in den Boden um
und unter einen Kontaminationsbereich dichte Schichten
einer gegen die Kontamination beständigen Abdichtmasse
gepreßt werden. Als wesentliche Elemente sieht eine
Vorrichtung zum Behandeln kontaminierter Böden Injek
tionsöffnungen aufweisende Hohllanzen vor.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Behandeln kontaminier
ter Böden sieht also eine Abschottung oder "Einhausung"
des Kontaminationsbereiches durch ein Einpressen einer
Abdichtmasse um den Bereich herum und unter diesen Be
reich vor, wobei die den Bereich umgebenden Wandungen mit
der unter dem Bereich befindlichen Abdichtsohle dicht
verbunden werden. Hierdurch wird die Kontamination durch
eine nach Aushärten der Abdichtmasse gebildete Wanne vom
übrigen Bodenbereich abgeschottet bzw. "eingehaust", so
daß keine Kontaminationen mehr aus dem abgeschotteten
Bereich bzw. der Wanne austreten können. In bevorzugter
Ausgestaltung kann dabei weiterhin vorgesehen sein, daß
oberhalb des Kontaminationsbereichs ein Abdichtdeckel aus
der Abdichtmasse eingepreßt wird.
Es hat sich herausgestellt, daß zur Abdichtung insbeson
dere eine Zweikomponenten-Abdichtmasse geeignet ist,
deren beide Einzelkomponenten in den Bodenbereich einge
preßt werden. Es erfolgt hierdurch ein sehr schnelles
Abbinden und Aushärten der eingepreßten Masse und eine
zuverlässige Abdichtwandungsbildung.
Äußerst vorzugsweise ist vorgesehen, daß organischer
Mineralschaum oder -harz als Abdichtmasse eingepreßt
wird. Derartige organische Mineralabdichtmasse wird unter
der Kennzeichnung WILKIT von der Firma F. Willich Berg-
und Bautechnik GmbH + Co, 44371 Dortmund, vertrieben.
In konkreter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfah
rens ist vorgesehen, daß von der Oberseite her Hohllanzen
in den Boden eingebracht und die Abdichtmasse durch
Öffnungen in den Boden eingepreßt wird, wobei insbesonde
re um den Kontaminationsbereich herum Hohllanzen einge
bracht werden, die über ihre gesamte Höhe hin Injektions
öffnungen aufweisen, und daß die Abdichtmasse durch die
Injektionsöffnungen in den Boden eingepreßt wird und im
Kontaminationsbereich durch diesen hindurch bis unterhalb
desselben an ihren Enden Injektionsöffnungen aufweisende
Hohllanzen in den Boden eingebracht und die Abdichtmasse
durch die Injektionsöffnungen in den Boden unterhalb des
Kontaminationsbereiches eingepreßt wird sowie im Kontami
nationsbereich oberhalb desselben Injektionsöffnungen
aufweisende Hohllanzen eingebracht und die Abdichtmasse
durch die Injektionsöffnungen oberhalb des Kontamina
tionsbereiches in den Boden eingepreßt wird.
Um die Dichtigkeit der erstellten, den Kontaminationsbe
reich umgebenden Wanne aus Abdichtmasse zu überprüfen,
sieht das erfindungsgemäße Verfahren in Weiterbildung
vor, daß im Kontaminationsbereich in diesen bis nahe
oberhalb einer eingebrachten Abdichtsohle eine Wassermeß
stelle oder -einheit, ggf. mit einer Meßlanze, einge
bracht wird und daß die Fließrichtung des Grundwassers
bestimmt wird und in Fließrichtung stromauf und stromab
des Kontaminationsbereiches außerhalb der Abdichtwandun
gen Grundwassermeßstellen oder -einheiten, ggf. mit
Meßlanzen, in den Boden eingebracht werden, womit dann
wiederholt über die Meßlanzen die Verunreinigungskonzen
tration festgestellt wird.
Neben der Bestimmung der Konzentration kann die Dichtig
keit auch dadurch überprüft werden, daß außerhalb der
Abdichtschichten eine Grundwasserabsenkung vorgenommen
und das Grundwasserniveau innerhalb des abgedichteten
Bereiches bestimmt wird.
Nach der insofern vorgenommenen Abschottung bzw. Einhau
sung des Kontaminationsbereiches kann im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens in bevorzugter Weiterbildung
vorgesehen sein, daß durch den von Abdichtschichten
umgebenen Bereich ein Fluid gefördert und gereinigt wird,
um durch dieses aufgenommene Kontaminationen aus diesem
zu entfernen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Behandeln von Verun
reinigungen sieht in bevorzugter Ausgestaltung vor, daß
die Hohllanzen über den größten Teil ihrer Höhe eine
Vielzahl von Injektionsöffnungen aufweisen, wobei Hohl
lanzen mit nur an ihrem unteren Ende vorgesehenen Injek
tionsöffnungen vorgesehen sind oder Hohllanzen vorgesehen
sind, die an ihrem unteren Ende und in einem oberen
Bereich Injektionsöffnungen aufweisen.
Bevorzugte Weiterbildungen zeichnen sich dadurch aus, daß
die Injektionsöffnungen gerichtet in den Hohllanzen
ausgebildet sind und daß die Injektionsöffnungen als
Schlitze oder aber kreisförmig ausgebildet sind.
Zusätzlich kann in erfindungsgemäßer Ausgestaltung vorge
sehen sein, daß die Hohllanzen druckdichte Anschlüsse und
Mischköpfe aufweisen, über die eine Misch- und Drucksta
tion mit den Hohllanzen verbindbar ist. Zur Reduzierung
der Konzentration der Kontamination im eingeschlossenen
bzw. "eingehausten" Bereich kann die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine Bodenreinigungseinrichtung mit in den
Boden einzubringenden Zu- und Fortführrohren sowie einer
Umwälzpumpe und Reinigungsfiltern aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht ohne eine
existenzielle Beeinflussung von betrieblichen Abläufen
und ohne wesentliche bauliche Veränderungen, auch bei
kleinsten Räumen sowie zwischen laufenden Maschinen eine
unterirdische Kontaminierung zu immobilisieren und den
eingeschlossenen Kontaminationsbereich dann in Ruhe
grundwasserunabhängig zu reinigen bzw. zu sanieren. Die
Kosten zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind im Verhältnis zu den eingangs genannten Kosten, die
bisher in Kauf genommen werden mußten, wesentlich gerin
ger.
Der Kontaminationsbereich wird durch die Erfindung in
seiner gesamten dreidimensionalen Erstreckung daran
gehindert, sich räumlich zu verändern, insbesondere
weiter auszubreiten. Flüssigkeiten und Gase können den
Dichtkörper nicht durchströmen.
Vor Durchführung des eigentlichen erfindungsgemäßen
Verfahrens werden in der Regel Voruntersuchungen vorgese
hen, bei denen zunächst der einzuschließende Kontaminie
rungsbereich sowie die Art der Kontaminierung bestimmt
wird, um gegebenenfalls die Abdichtmasse an diese anzu
passen. Weiterhin wird die Fließrichtung des Grundwassers
festgestellt und eine Kontrolle der Ausbreitung der
Kontaminierung vorgenommen. Darüber hinaus ist die Unter
suchung des Bodens bzw. Untergrundes hinsichtlich Poren
volumen, Durchlässigkeit, Kornzusammensetzung und Lage
rungsdichte sinnvoll.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschrei
bung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert ist.
Dabei zeigt:
Fig. 1a einen Kontaminationsbereich mit
Hohllanzen zum Abschotten des Konta
minationsbereichs und diesen umgeben
den Dichtwänden im Horizontalschnitt
entsprechend IA-IA der Fig. 1b;
Fig. 1b den Kontaminationsbereich, die
Hohllanzen, Dichtwände und Dichtsohle
sowie - gestrichelt - Dichtdeckel
der Fig. 1a im Vertikalschnitt
entsprechend IB-IB der Fig. 1a;
Fig. 2a den Kontaminationsbereich der Fig.
1a, 1b mit Meßstellen zur Überprüfung
der Dichtigkeit der Abschottung in
einem horizontalen Querschnitt ent
sprechend dem der Fig. 1a;
Fig. 2b den Kontaminationsbereich der Fig.
1a, 1b mit Meßlanzen im Vertikal
schnitt entsprechend dem der Fig. 1b;
Fig. 3a den Kontaminationsbereich und Ab
schottung entsprechend den vorstehen
den Figuren mit einer Einrichtung zum
Reinigen des abgeschotteten Bereichs
in Draufsicht; und
Fig. 3b Kontaminationsbereich und Abschottung
entsprechend den vorstehenden Figuren
im vertikalen Längsschnitt entspre
chend IIIB-IIIB in Fig. 3a.
In der Fig. 1a ist im horizontalen Querschnitt ein Konta
minationsbereich 1 dargestellt, der in Fig. 1b in einem
vertikalen Schnitt zu sehen ist. Dieser Kontaminationsbe
reich 1 wurde zunächst durch Messungen im einzelnen
festgelegt.
Anschließend werden erfindungsgemäß in einem vorgegebenen
Sicherheitsabstand von wenigen cm, beispielsweise 50 cm
um den Kontaminationsbereich 1 wandbildende Hohllanzen 2
angeordnet, die voneinander einen Abstand im dargestell
ten Ausführungsbeispiel von weniger als 1 m aufweisen;
ein bevorzugter Abstand liegt zwischen 50 cm und 1 m.
Die Hohllanzen 2 reichen bis deutlich, d. h. 50 cm oder
mehr, unterhalb der Untergrenze der Kontamination. Sie
weisen über ihre gesamte Länge hin Injektionsöffnungen 3
auf, die einen Relativabstand vorzugsweise in der Größen
ordnung von 50 cm bis 1 m haben. Die Injektionsöffnungen
3 können gerichtet sein, beispielsweise weist eine Lanze
in gegenüberliegenden, also um 180° versetzten Bereichen,
Injektionsöffnungen auf, die beispielsweise schlitzartig
ausgebildet sein können und sich um einen Teilumfang der
Lanze hin erstrecken können. Die Hohllanzen 2 dienen zur
Erzeugung von Abdichtwandungen 10.
Im derart durch die wandbildenden Hohllanzen 2 abgegrenz
ten Bereich werden weitere - sohlenbildende - Hohllanzen
durch den Kontaminationsbereich 1 in den Boden bis deut
lich unter den Kontaminationsbereich 1 eingebracht. Die
Hohllanzen 4 weisen zumindest an ihrem unteren, deutlich
unter der Untergrenze des Kontaminationsbereich 1 liegen
den Ende Injektionsöffnungen 5 auf. Sie können weiterhin
in einem Bereich oberhalb des höchsten Grundwasserstandes
6 Injektionsöffnungen 7 aufweisen. Die Injektionsöffnun
gen 5 dienen zur Erzeugung einer Abdichtsohle 8 unterhalb
des Kontaminationsbereichs 1, während mittels der Injek
tionsöffnungen 7 ein Abdichtdeckel 9 oberhalb des Konta
minationsbereichs und oberhalb des höchsten Grundwasser
standes 6 geschaffen werden kann.
Die Hohllanzen 2, 4 dienen der gezielten Positionierung
des Injektionsgutes in den Boden. Die Hohllanzen 2, 4
sind runde PVC-Röhren mit definierten Injektionsöffnungen
3, 5, 7 in Form von Schlitzen oder Löchern. Der Austritt
des Injektionsgutes kann sowohl in der Tiefenlage wie
auch in der Richtung gesteuert werden. Die Eingabe des
Injektionsgutes in die Hohllanzen 2, 4 erfolgt über an
sich bekannte druckdichte Anschlüsse und Mischköpfe. Der
Druck sowie die Komponentenmischung kann über eine (nicht
dargestellte) Misch- und Druckstation gesteuert werden.
Die Hohllanzen 2, 4 können in den Boden eingerammt bzw.
eingerüttelt werden. Bei stark unterschiedlichen bzw.
problematischen Böden werden für die Hohllanzen 2, 4
Kleinbohrungen hergestellt, in die die Hohllanzen 2, 4
dann eingebracht werden.
Durch die Lanzen wird anschließend eine Abdichtmasse,
vorzugsweise in Form eines zweikomponentigen organischen
Mineralharzschaumes, in den Boden eingepreßt. Die aus
zwei Lanzen gegeneinander verpreßte Masse tritt dabei in
innige Verbindung, so daß sich die Abdichtwandungen 10
und die Dichtsohle 8 bilden, die derart nach Aushärten
bzw. Abbinden der Abdichtmasse eine dichte, den Kontami
nationsbereich 1 abschottende oder "einhausende" Wanne 11
formen, wie dies in den Figuren dargestellt ist. Gegebe
nenfalls kann ein Abdichtdeckel 9 gebildet werden. Die
Hohllanzen 2, 4 können gegebenenfalls verbleiben oder
aber entfernt werden, woraufhin die Löcher, in denen sie
sich befanden, ebenfalls mit der Abdichtmasse ausgefüllt
werden. Es wurde festgestellt, daß die genannte Abdicht
masse gegen fluorierte und/oder chlorierte Kohlenwasser
stoffe resistent ist. Die erzeugte Abschottung hat eine
Druckfestigkeit und eine Dichte, die mit Beton vergleich
bar sind. Die Viskosität der beiden Komponenten der
Abdichtmasse ist derart, daß sie auch in feinste Poren
eingepreßt werden kann. Auch bei einem eventuell notwen
digen Nachinjizieren nimmt das frische Injektionsgut eine
wasserdichte Verbindung mit den bereits vorher geschaffe
nen Schottwandungen auf. Die Abbindezeiten können über
Druck und Menge der eingebrachten Materialien gesteuert
werden.
Insgesamt wird derart eine dichte Abschottung oder "Ein
hausung" des Kontaminationsbereiches 1 geschaffen. Dies
kann in der in den Fig. 2a und 2b dargestellten Weise
anschließend überprüft werden.
Zur Überprüfung der Dichtigkeit der durch die Dicht-Wände
10, -Sohle 8 und gegebenenfalls -Deckel 9 gebildeten
Wanne 11 wird eine Wassermeßstelle errichtet, indem in
die Wanne 11 bis dicht über die Sohle 8 gegebenenfalls
eine erste Meßlanze 21 eingebracht wird, über die eine
Wasserprobe von der Sohle 8 der Wanne 11 zur Überprüfung
entnommen werden kann. Weiterhin werden unter Berücksich
tigung der Fließrichtung F des Grundwassers stromauf und
stromab der Wanne 11 bzw. des Kontaminationsbereiches 1
Grundwassermeßstellen eingerichtet, indem dort weitere
Meßlanzen 22, 23 in den Boden eingebracht werden, über
die Grundwasser-Meßproben zur Überprüfung entnommen
werden können. Bei den Meßlanzen 21-23 handelt es sich
ebenfalls um Rohre, die über eine hinreichende Höhe hin
mit Schlitzöffnungen 24 versehen sind.
Nach einer gewissen Zeit nach Erstellung der Einhausung
bzw. der Wanne 11, wie beispielsweise nach 48 Stunden,
werden Meßproben aus den Meßlanzen 22 und 23 entnommen,
und der Kontaminierungsgrad wird untersucht. Darüber
hinaus kann vorzugsweise an die in Fließrichtung F des
Grundwassers stromab gelegene Meßlanze 23 eine Pumpe
angeschlossen werden, mit der das Grundwasser aus dem die
Wanne 11 umgebenden Bereich abgepumpt und damit der
Grundwasserspiegel 26 außerhalb der Wanne 11 gegenüber
dem Grundwasserspiegel 27 innerhalb der Wanne 11 abge
senkt wird. Auch dabei wird die Wasserqualität unter
sucht. Weiterhin kann hierdurch die Dichtigkeit der Wanne
überprüft werden; solange der Grundwasserspiegel 27
innerhalb der Wanne 11 konstant bleibt und sich nicht
aufgrund des Abpumpens außerhalb der Wanne 11 erniedrigt,
kann mit Sicherheit von einer Dichtigkeit der Wanne
ausgegangen werden.
Sollte eine Undichtigkeit feststellbar sein, so können
weitere Injektionen der Abdichtmasse vorgenommen werden,
so daß letztendlich auch dann eine zuverlässige Dichtig
keit erreicht wird.
Über die Meßlanzen 21-23 können im übrigen die Wasserqua
lität des die Wanne 11 umgebenden Grundwassers sowie die
Dichtigkeit dauernd überprüft werden.
Nachdem eine Abschottung oder "Einhausung" des Kontamina
tionsbereichs 1 vorgenommen wurde, um eine weitere Verun
reinigung der Umgebung dieses Bereiches zu unterbinden,
kann zur weiteren Behandlung der Kontamination auch eine
Sanierung des Kontaminationsbereiches 1 vorgenommen
werden. Hierzu wird vorzugsweise, wie in den Fig. 3a und
3b dargestellt, innerhalb der Wanne ein geschlossener
Fluid-Kreislauf aufgebaut. Bei dem Fluid kann es sich
vorzugsweise um Wasser oder aber auch um Luft handeln.
Hierzu werden mehrere Absaugrohre 31, 32 sowie Zuführroh
re 33 in den Boden innerhalb der Wanne 11 eingebracht und
über eine Pump- und Filtereinheit 34 miteinander verbun
den. Die in der Einheit 34 enthaltene Vakuumpumpe saugt
aus dem Inneren der Wanne 11 Flüssigkeit über die Saug
rohre 31, 32 an und durch (nicht dargestellte) Filter
innerhalb der Einheit 34 hindurch und preßt das gereinig
te Fluid (Wasser oder Luft) durch das Zuführrohr 33
wieder in den Bodenbereich hinein. Hierdurch wird eine
permanente Reinigung des Inneren der Wanne 11 und insbe
sondere des Kontaminationsbereiches 1 erreicht, indem die
Konzentration der Verunreinigung derart kontinuierlich
reduziert wird.
Claims (23)
1. Verfahren zum Behandeln von verunreinigten Böden,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Boden um und
unter einen Kontaminationsbereich dichte Schichten
einer gegen die Kontamination beständigen Abdicht
masse gepreßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb des Kontaminationsbereichs ein Abdicht
deckel aus der Abdichtmasse eingepreßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einzelkomponenten einer Zweikompo
nenten-Abdichtmasse eingepreßt werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß organischer Mineral
schaum oder -harz als Abdichtmasse eingepreßt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß von der Oberseite her
Hohllanzen in den Boden eingebracht werden und die
Abdichtmasse durch Injektionsöffnungen der Hohllan
zen in den Boden eingepreßt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß um den Kontaminationsbereich herum Hohllanzen
eingebracht werden, die über ihre gesamte Höhe hin
Injektionsöffnungen aufweisen, und daß die Abdicht
masse durch die Injektionsöffnungen in den Boden
eingepreßt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß im Kontaminationsbereich durch diesen hindurch
bis unterhalb desselben an ihren Enden Injektions
öffnungen aufweisende Hohllanzen in den Boden einge
bracht werden und die Abdichtmasse durch die Injek
tionsöffnungen in den Boden unterhalb des Kontamina
tionsbereiches eingepreßt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß im Kontaminationsbereich ober
halb desselben Injektionsöffnungen aufweisende
Hohllanzen eingebracht werden und die Abdichtmasse
durch die Injektionsöffnungen oberhalb des Kontami
nationsbereiches in den Boden eingepreßt wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Kontaminationsbereich
in diesen bis nahe oberhalb einer eingebrachten
Abdichtsohle eine Wassermeßstelle eingebracht wird.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fließrichtung des
Grundwassers bestimmt wird und in Fließrichtung
stromauf und stromab des Kontaminationsbereiches
außerhalb der Abdichtwandungen Grundwassermeßstellen
in den Boden eingebracht werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß wiederholt über die Meßlanzen die
Verunreinigungskonzentration festgestellt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß außerhalb der Abdicht
schichten eine Grundwasserabsenkung vorgenommen und
das Grundwasserniveau innerhalb des abgedichteten
Bereiches hinsichtlich einer Veränderung überprüft
wird.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß durch den von Abdicht
schichten umgebenen Bereich ein Fluid gefördert und
gereinigt wird, um durch dieses aufgenommene Konta
minationen aus diesem zu entfernen.
14. Vorrichtung zum Behandeln von verunreinigten Böden,
gekennzeichnet durch Injektionsöffnungen (3, 5, 7)
aufweisende Hohllanzen (2, 4).
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß die Hohllanzen (2) über den größten Teil
ihrer Höhe eine Vielzahl von Injektionsöffnungen (3)
aufweisen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, gekennzeichnet
durch Hohllanzen mit nur an ihrem unteren Ende
vorgesehenen Injektionsöffnungen (5).
17. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, gekennzeichnet
durch Hohllanzen (2, 4), die an ihrem unteren Ende
und in einem oberen Bereich Injektionsöffnungen (5,
7) aufweisen.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Injektionsöffnungen
(3, 5, 7) gerichtet in den Hohllanzen (2, 4) ausge
bildet sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Injektionsöffnungen
(3, 5, 7) als Schlitze ausgebildet sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Injektionsöffnungen
(3, 5, 7) kreisförmig sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hohllanzen (2, 4)
druckdichte Anschlüsse und Mischköpfe aufweisen.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 21,
gekennzeichnet durch eine mit den Hohllanzen (2, 4)
verbundene Misch- und Druckstation.
23. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Bodenreinigungseinrichtung
mit in den Boden einzubringenden Zu- und Fortführ
rohren sowie einer Umwälzpumpe und Reinigungsfil
tern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995117904 DE19517904C2 (de) | 1995-05-16 | 1995-05-16 | Vorrichtung zum Einkapseln von verunreinigten Böden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995117904 DE19517904C2 (de) | 1995-05-16 | 1995-05-16 | Vorrichtung zum Einkapseln von verunreinigten Böden |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19517904A1 true DE19517904A1 (de) | 1996-11-21 |
DE19517904C2 DE19517904C2 (de) | 1998-09-10 |
Family
ID=7762026
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995117904 Expired - Fee Related DE19517904C2 (de) | 1995-05-16 | 1995-05-16 | Vorrichtung zum Einkapseln von verunreinigten Böden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19517904C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998045061A1 (fr) * | 1997-04-04 | 1998-10-15 | Afanasiev, Pavel Evgenievich | Procede d'elimination des produits petroliers dans les sols, les terrains et les eaux souterraines |
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DE4216473A1 (de) * | 1992-05-15 | 1993-11-18 | Ver Mitteldeutsche Braunkohlen | Verfahren zur Abdichtung von flüssigkeitsdurchlässigen Bodenschichten oder Klüften und Spalten unter oder neben Kontaminationsherden |
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1995
- 1995-05-16 DE DE1995117904 patent/DE19517904C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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