DE1951748B2 - Fluoranthendicarbonsäure-bis-(amino-alkylester) und antivirale Arzneimittel auf deren Basis - Google Patents
Fluoranthendicarbonsäure-bis-(amino-alkylester) und antivirale Arzneimittel auf deren BasisInfo
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- A61P31/00—Antiinfectives, i.e. antibiotics, antiseptics, chemotherapeutics
- A61P31/12—Antivirals
Description
in der X jeweils die folgende Bedeutung hat: (A) die Gruppe
R1
—A—N
R2
20
in der A Alkylen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen darstellt, welches den Aminostickstoff und den
Sauerstoff durch eine Alkylenkette mit mindestens 2 Kohlenstoffatomen voneinander trennt,
und R1 und R2 jeweils Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen, Allyl oder R1 und R2 zusammen
mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, die Piperidino-, Pyrrolidino- oder
N-Methyl- oder N-Äthylpiperazinogruppe darstellen
oder
(B) die Gruppe
(B) die Gruppe
CH2
CH2
CH2
(CH2Jn,-N-R3
40
in der π eine ganze Zahl von 0 bis 2, m = 1 oder 2 und R3 Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 6
C-Atomen oder Allyl darstellen; wobei sich eine der Seitenketten der Formel I in
der 3-Stellung des Fluoranthenrings und die andere Seitenkette in der 8- oder 9-Stellung des
Fluoranthenrings befinden, sowie deren pharmazeutisch verträgliche Säureadditionssalze.
2. Bis-(2-diäthylaminoäthyl)-fluoranthen-3,9-dicarboxylat, sowie deren pharmazeutisch anwendbare
Säureadditionssalze.
3. Bis-(3-diäthylaminopropyl)-fluoranthen-3,9-dicarboxylat, sowie deren pharmazeutisch anwendbare
Säureadditionssalze.
4. Bis-(3-diäthylaminopropyl)-fluoranthen-3,8-dicarboxylat,
sowie deren pharmazeutisch anwendbare Säureadditionssalze.
5. Bis-(3-dibutylaminopropyl)-fluoranthen-3,8-dicarboxylat, sowie deren pharmazeutisch anwendbare
Säureadditionssalze.
6. Bis-(3-dipropylaminopropyl)-fluoranthen-3,9-dicarboxylat, sowie deren pharmazeutisch anwendbare
Säureadditionssalze.
7. Arzneimittel, gekennzeichnet durch ein Gehalt einer Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6
als Wirkstoff.
Der Erfindung liegen die in den Ansprüchen definierten Gegenstände zugrunde.
Die neuen Verbindungen haben die Formel I. Eingeschlossen sind auch pharmazeutisch anwendbare
Säureadditionssalze dieser Basen. Die Stellungen 3 und 4 sind im Hinblick auf die Molekülsymmetrie des
Fluoranthenrestes gleichwertig.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen Antivirusaktivität und können an Warmblüter zur Verhinderung
oder Behandlung von Viruskrankheiten verabreicht werden. Die Erfindung umfaßt die Verbindungen
sowohl in der Form der freien Base als auch in Form von nichttoxischen oder pharmazeutisch anwendbaren Säureadditionssalzen.
Die Herstellung von 3,8- und 3,9-Dicarbonsäurederivaten von Fluoranthen und ihrer Methylester ist in den
folgenden Literaturstellen beschrieben: J. von Braun
et. al, Liebigs Ann. Chem. 496, 170 (1932); N.
Campbell et al, J.Chem.Soc. 1404 (1951) und N.
C a m ρ b e 11 et al., J. Chem. Soc. 2784 (1950).
Wie aus der obigen allgemeinen Formel I ersichtlich ist, befindet sich eine der Seitenketten
Il
—c—o—x
—c—o—x
am Benzolteil des Fluoranthenrings, während sich die andere am Naphthalinteil des Fluoranthenrings befindet.
So kann eine der Seitenketten durch Ersatz eines der Wasserstoffatome in den Stellungen 3 (oder 4) des
Fluoranthenrings gebunden sein. Die zweite Seitenkette ersetzt eines der Wasserstoffatome in den Stellungen 8
oder 9 des Fluoranthenrings. Vorzugsweise befinden sich die Seitenketten in der 3- und 8-Stellung bzw. 3- und
9-Stellung des Fluoranthenrings. Es ist selbstverständlich, daß der Eisatz der Seitenketten in einer Anzahl
verschiedener Stellungen die gleiche Verbindung ergeben kann; beispielsweise ist das 4,8substituierte
Fluoranthen die gleiche Verbindung wie das 3,9substituierte Fluoranthen.
Aus der obigen Formel I und der dazugehörigen Beschreibung geht hervor, daß die Verbindungen
Strukturen aufweisen können, worin X die Gruppe
50
55
60 —A —N
R1
R2
darstellt, was einer Verbindung der folgenden allgemeinen Formel 11 entspricht, oder worin X die Gruppe
CH,
-(CHA-
CH2 CH,
(CH2L-N-R1
b5 darstellt, was Verbindungen der folgenden allgemeinen Formel Hl entsDricht.
R1
Ν—Α—Ο—C
(CH2L-N-R
A in der obigen Formel II bedeutet eine Alkylengrup- 2»
pe mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, welche geradkettig (beispielsweise
-CH2-(CH2),,-,
worin η eine Ganzzahl von 1—7 bedeutet) oder verzweigtkettig sein kann und welche die Carboxylgruppe
vom Aminstickstoff durch eine Alkylenkette von mindestens 2 Kohlenstoffatomen trennt; das heißt, daß
der Sauerstoff und der Aminostickstoff nicht an das gleiche Kohlenstoffatom der Alkylengruppe gebunden
sind. Die Alkylengruppen A können gleich oder verschieden sein. Vorzugsweise sind diese beiden
Gruppen gleich. Beispiele für Alkylengruppen, die durch r>
A dargestellt werden, sind
1,2-Äthylen, 1,3-Propylen, 1,4-Butylen,
1,5:Pentylen, 1,6-Hexylen, 2-Methyl-1,4-butylen,
2-Äthyl-1,4-butylenoder3-Methyl-!,5-pentylen.
Vorzugsweise ist A ein Alkylen mit 2—6 Kohlenstoffatomen.
Die Aminogruppen
-N
R1
R2
r)0
in der Formel Il können primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppen sein. Die Gruppen R1 und R2
können Wasserstoff, Alkyl mit 1 —6 Kohlenstoffatomen oder Allyl sein oder R1 und R2 können zusammen mit
dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, die in Anspruch 1 angegebene heterocyclische Gruppe bilden.
Beispiele für niedere Alkylreste, die durch R1 oder R2
in der Formel Il oder durch RJ in der Formel 111
dargestellt werden können, sind: geradkettige oder verzweigtkettige Alkylreste wie Methyl, Äthyl, n-Propyl,
Isopropyl, η-Butyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl, Isoamyl,
n-Pentyl oder n-Hexyl.
Die heterocyclischen Gruppen, die durch R1 und R-'
gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, gebildet werden können, sind: Piperidi-M)
no. Pyrrolidino sowie N-Melhyl- oder N-Äthyl-piperazino.
Die Gruppen R1, R2 oder R1 können in jeder der
Seitenketten des Fluoranthenrings gleich oder verschieden sein. So können z. B. beide Gruppen R1 Alkyl sein,
und eine oder beide Gruppen R2 können Allylreste sein; ein einander zugeordnetes Paar von Gruppen R1 und R2
kann gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen heterocyclischen Ring bilden,
während die anderen Gruppen R1 und R2 Alkylreste
sind. Vorzugsweise sind jedoch alle Gruppen R1, R2 oder RJgleich.
Aus Formel III ist ersichtlich, daß jede der gesättigten
heterocyclischen Gruppen entweder über eine Alkylengruppierung von 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, wie
Methylen oder 1,2-Äthylen, oder daß die gesättigte heterocyclische Gruppe über ein Ringkohlenstoffatom
der heterocyclischen Gruppe an O gebunden sein kann, sofern η Null ist.
Beispiele für erfindungsgemäße Basenverbindungen der allgemeinen Formel Il sind:
Bis-(4-aminobutyl)-fluoranthen-3,9-dicarboxylat,
Bis-(2-diäthylaminoäthyl)-fluoranthen-
Bis-(2-diäthylaminoäthyl)-fluoranthen-
3,9-dicarboxylat,
Bis-(3-diäthylaminopropyl)-fluoranthen-
Bis-(3-diäthylaminopropyl)-fluoranthen-
3,9-dicarboxylat,
Bis-(3-dibutylaminopropyl)-fluoranthen-
Bis-(3-dibutylaminopropyl)-fluoranthen-
3,9-dicarboxylat,
Bis-(5-dipropylaminopentyl)-fluoranthen-
Bis-(5-dipropylaminopentyl)-fluoranthen-
3,9-dicarboxylat,
Bis-(6-diallylaminohexyl)-fluoranthen-
Bis-(6-diallylaminohexyl)-fluoranthen-
3,9-dicarboxylat,
Bis-(3-pyrrolidinopropyl)-fluoranthen-
Bis-(3-pyrrolidinopropyl)-fluoranthen-
3,9-dicarboxylat,
Bis-(3-pyrrolidinopropyl)-fluoranthen-
Bis-(3-pyrrolidinopropyl)-fluoranthen-
3,9-dicarbothiolat,
sowie die entsprechenden 3,8-Derivate der oben aufgeführten Basen. Beispiele für erfindungsgemäße
Basenverbindungen der allgemeinen Formel Hi sind:
Bis-[2-(N-methyl-4-piperidyl)äthyl]-fIuoranthen-
3,9-dicarboxylat,
Bis-(N-methyl-4-piperidyl)-fluoranthen-
Bis-(N-methyl-4-piperidyl)-fluoranthen-
3,9-dicarboxylat,
Bis-(N-äthyl-3-pyrrolidyl)-fluoranthen-
Bis-(N-äthyl-3-pyrrolidyl)-fluoranthen-
3,9-dicarboxylat oder
Bis-(N-allyl-4-piperidylmethyl)-fluoranthen-
Bis-(N-allyl-4-piperidylmethyl)-fluoranthen-
3,8-dicarboxylai.
Die bevorzugten erfindungsgemäßen Fiuoranthenester sind diejenigen der allgemeinen Formel II, die durch
die allgemeine Formel
parenteral verabreicht werden können. Die Menge des aktiven Bestandteils in jeder Dosis hängt von der Art
der Einheitsdosis, von der Art des Tieres und von dessen Gewicht ab. So kann jede Dosis weniger als ungefähr
r» 1,0 mg bis über 250 mg aktiven Bestandteil in einer beträchtlichen Menge eines pharmazeutischen Trägers
enthalten. Vorzugsweise werden die Verbindungen täglich mit den obenerwähnten Dosierungen subkutan
während eines Zeitraums verabreicht, der ein oder zwei
2» Tage vor der Infizierung des Tieres durch das Virusbeginnt
und ein oder zwei Tage nach der Infizierung endet.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können als Antivirusmittel bei der Behandlung oder Prophylaxe
2r> einer großen Reihe von Viruserkrankungen oder
-Infektionen angewendet werden. Beispielsweise können die Verbindungen aufgrund ihres Antiviruseffektes
gegen Picornavirustypen, Myxoviren, Poxviren usw. angewendet werden.
jo Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Beispiele
hierfür sind:
(1) Umsetzung einer Fluoranthendicarbonsäure oder eines reaktionsfähigen Derivates derselben, wie z. B. des
ν-, Säurehalogenids oder Esters der Formel
in der D z. B. eine OH-Gruppe oder eine Halogen- oder
Niederalkoxygruppe darstellt, mit einem Aminoalkanol der Formel
dargestellt werden können, worin A Alkylen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, R1 und R2 Alkyl mit 1 bis 5
Kohlenstoffatomen bedeuten, eine der Dialkylaminoalkylenoxycarbonyiseitenketten
sich in der3-Stellung und die andere Seitenkette sich in der 8- oder 9-Stellung des
Fluoranthenrings befindet.
Salze der erfindungsgemäßen Basenverbindungen sind in erster Linie pharmazeutisch brauchbare
Säureadditionssalze mit anorganischen oder organischen Säuren. Geeignele anorganische Säuren sind z. B.
Mineralsäuren, wie Halogenwasserstoffsäuren, beispielsweise Salz- oder Bromwasserstoffsäure, oder
Schwefel- oder Phosphorsäure. Geeignete organische Säuren sind z. B. niedere aliphatische Monocarbonsäuren,
beispielsweise Glykol- oder Milchsäure, niedere aliphatische Niederalkoxymonocarbonsäuren, beispielsweise
Methoxyessig- oder Äthoxyessigsäure, niedere aliphatische Niederalkanoylmonocarbonsäuren, beispielsweise
Brenztraubensäure, niedere aliphaiische Dicarbonsäuren, beispielsweise Oxal-, Malon-, Bernstein-,
Dimethylbernstein-, Glutar-, a-Methylglutar-,
0-Methylglutar-, Itacon-, Malein-,Citracon-, Homocitracon-
oder Fumarsäure, niedere aliphatische Hydroxydicarbonsäuren, beispielsweise Äpfel- oder Weinsäure,
niedere aliphatische Niederalkoxydicarbonsäuren, beispielsweise «-j3-Dimethoxybernstein- oder Äthoxymaleinsäure,
niedere aliphatische Tricarbonsäuren, beispielsweise Aconit- oder Tricarballylsäure, niedere
aliphatische Hydroxytricarbonsäuren, beispielsweise Zitronensäure. Weiterhin können organische Sulfonsäuren,
ζ. B. Niederalkansulfonsäuren, wie Methansulfon- oder Äthansulfonsäure, oder niedere Hydroxyalkansulfonsäuren,
beispielsweise 2-Hydroxyäthansulfonsäure, geeignet sein. Besonders brauchbar sind die pharmakologisch
brauchbaren Säureadditionssalze mit Mineralsäuren, wie z. B. Salzsäure. Es können Mono- oder
Disalze hergestellt werden; auch können die Salze hydratisiert sein, z. B. einfach hydratisiert, oder sie
können weitgehend wasserfrei sein.
Die erfindungsgemäßen Fluoranthenverbindungen können durch die herkömmlichen Techniken an Tiere,
beispielsweise Warmblüter, verabreicht werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können entweder
allein, vorzugsweise aber mit pharmazeutischen Trägern, prophylaktisch oder therapeutisch an Tiere
verabreicht werden. Beispielsweise kann die Verabreichung parenteral erfolgen, z. B. subkutan oder topisch,
oder sie kann oral erfolgen. Die verabreichte Dosis hängt von dem Virus, dessen Behandlung oder
Prophylaxe gewünscht wird, von der Art des betreffenden
Tieres und von sonstigen Bedingungen ab. Im allgemeinen beträgt die tägliche Dosierung des aktiven
Bestandteils weniger als ungefähr 2 bis mehr als 250 mg/kg Körpergewicht. Die erfindungsgemäßen
Verbindungen können z. B. als Feststoffe, beispielsweise Tabletten oder Kapseln, oder als flüssige Lösungen,
Suspensionen oder Flixiere angewandt werden, welche oral und in Form von flüssigen Lösungen auch
Z1
HO—A—N
oder
CH2
CH2 CH2
HO-(CH2),, 1-
(CH2L-N-R1
(Va)
in der A Alkylen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet
unoZ1 und Z2 die gleichen Bedeutungen wie R1 und R2 in
Formel Il besitzen, mit der Ausnahme, daß weder Z1 noch Z2 noch Z' Wasserstoff sind. Die sekundären oder
primären Aminodcrivatc der Formel Il können durch eine ähnliche Reaktion wie die obige hergestellt werden,
wenn die Aminogruppc des Aminoalkanols in gecigne-
ter Weise gegen eine Reaktion geschützt ist, indem ein Salz gebildet wird oder indem sie vorzugsweise mit
einer leicht abspaltbaren Schutzgruppe, wie z. B. Trifluoracetyl oder Carbobenzoxy, substituiert und
anschließend diese Gruppe wie üblich abgespalten wird, /.. B. durch milde Säurehydrolyse oder katalytische
Reduktion.
Die Veresterung kann dadurch erzielt werden, daß man die Fluoranthendicarbonsäure, d. h. wenn D in der
obigen Formel Hydroxy darstellt, mit einem Aminoalkanol in einem inerten Lösungsmittel in Gegenwart eines
Katalysators umsetzt und allgemeine Verfahren zur Abtrennung des Wassers aus dem Reaktionsgemisch
anwendet. Bevorzugte Lösungsmittel sind Chloroform, Isopropanol, Dioxan oder Toluol. Die Reaktion kann
ausgeführt werden, wenn die Aminogruppe des Aniinoaikanols gegen eine Reaktion geschützt ist,
beispielsweise durch Bildung eines Salzes, z. B. mit Mineralsäuren, wie Salz- oder Schwefelsäure, oder mit
bestimmten organischen Säuren, wie p-ToluolsuIfonsäure.
Der Katalysator kann eine der Säuren sein, die zum Blockieren der Aminogruppe verwendet wird. Die
Menge der als Katalysator verwendeten Säure kann 0,1 Mol oder weniger je Mol blockierte Aminogruppe
betragen. Das Wasser kann aus der Reaktion beispielsweise durch Verwendung von Wasserabfangmitteln,
z. B. Carbodiimiden, oder durch azeotrope Destillation entfernt werden. Die Reaktion kann innerhalb eines
großen Temperaturbereichs, beispielsweise von ungefähr 50 bis 1500C, während einer langen Reaktionsperiode,
beispielsweise in ungefähr 6 bis 72 Stunden, durchgeführt werden, was vom Lösungsmittel und vom
Katalysator abhängt.
Die Esterbildung durch Umsetzung des Säurehalogenids, z. B. Chlorids oder Bromids, mit dem entsprechenden
Aminoalkanol kann in verschiedenen inerten Lösungsmitteln innerhalb eines großen Bereichs von
Temperaturen und Reaktionszeiten erfolgen. Beispiele für Lösungsmittel sind Chloroform, Dioxan, Tetrahydrofuran
und die aromatischen Lösungsmittel, wie Benzol oder Toluol. In Chloroform ist die Reaktion im
allgemeinen in 1 Stunde bei der Rückflußtemperatur des Lösungsmittels zu Ende; die Reaktionszeit kann aber
auch zwischen 15 Minuten und 3 Tagen liegen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch durch eine Umesterung hergestellt werden, bei der ein
niederer Alkylester der Fluoranthendicarbonsäure, d. h. wenn D in der obigen Formel beispielsweise Methoxy
oder Äthoxy bedeutet, mit dem entsprechenden Aminoalkanol umgesetzt wird. Diese Reaktion wird
durch alkalische oder saure Katalysatoren beschleunigt und ist reversibel. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können dadurch hergestellt werden, daß man das Gleichgewicht verschiebt, indem man das niedere
Alkanol entfernt oder indem man einen großen Überschuß des Aniinoaikanols verwendet. Vorzugsweise
wird die Reaktion unter Abtrennung des niederen Alkanols und unter Verwendung eines alkalischen
Katalysators durchgeführt. Das Alkanol kann durch direkte Destillation mit einem Lösungsmittel entfern!
werden. Geeignete alkalische Katalysatoren sind Alkalimetalle, z. B. Nairiiim oder Kalium; Alkaliniedcralkoxidc,
/.. B. Natriummeihoxid oder Nalriumäthoxid; Alkaliamidc, z. B. Lithium- oder Natriumamid. Geeignete
Lösungsmittel sind solche, die die mit dem niederen Alkanol ein azcolropes Desiiltotionsgcmiseh bilden,
/. B. Benzol oder Toluol, oder solche, die wesentlich höher sieden ;ils das Alkanol. so daß das Alkanol durch
Destillation bei einer Temperatur unterhalb des Siedepunktes bzw. Siedebereiches des Lösungsmittels
entfernt werden kann.
(2) Umsetzung einer Fluoranthendicarbonsäure oder ■"> eines reaktionsfähigen Salzes derselben, z. B. des
Natrium- oder Silbersalzes, mit einem Aminoalkylhalogenid oder einem reaktionsfähigen Ester eines Aminoalkanols,
z. B. mit Aminoalkyl-p-toluolsulfonat oder
dessen Salze, wobei der Aminoalkylrest die obige
to Definition besitzt. Die Reaktionsbedingungen können innerhalb eines weiten Bereiches variieren, z. B. von
ungefähr 6 Stunden bis 5 Tagen bzw. ungefähr Raumtemperatur bis zur Rückflußtemperatur des
verwendeten Lösungsmittels in Gegenwart oder in
r> Abwesenheit eines aktivierenden Stoffs, z. B. anorganischer
Kationen, beispielsweise Natrium und Silber, oder organischer Aktivatoren, beispielsweise Benzyltrimethylammoniumchlorid.
Diese Aktivatoren können in stöchiometrischen oder in katalytischen Mengen anwe-
2» send sein. Da diese Aktivatoren die Reaktionszeit
beträchtlich verringern, wird es bevorzugt, eine katalytische Menge Benzyltrimethylammoniumchlorid
zu verwenden und die Reaktion 6 bis 18 Stunden bei der Rückflußtemperatur von Isopropanol ablaufen zu
2r> lassen.
(3) Umsetzung eines Fluoranthen-co-halogendialkyldiesters
der Formel
HaI-A-O-C
in der Hai Chlor, Brom oder Jod bedeutet und A die obige Definition besitzt, mit einem Amin der Formel
HN
(VII)
in der Z" und Z"' die gleiche Bedeutung wie R1 und R2
haben. Der Fluoranthen-to-halogenalkyldiester kann
durch Umsetzung des Fluoranthendicarbonylchlorids mit einem o)-Halogenalkanol in einem Lösungsmittel,
z. B. Chloroform, hergestellt werden.
Als Halogen ist in der obigen Formel Brom oder Jod bevorzugt. Die Reaktion wird in Gegenwart von
stöchiometrischen Mengen einer Verbindung ausgeführt, welche die im Verlauf der Reaktion gebildete
Säure wirksam entfernt. Geeignete säurebindende Mittel sind wasserfreies Natrium- oder Kaliumcarbonat
oder weitere Äquivalente des Amins. Die Lösungsmittel der Wahl sind aprotischc organische Flüssigkeiten, z. B.
Toluol, Chloroform, Diäthyläther oder Dioxan. Bei den bevorzugten Bedingungen werden die Komponenten in
Toluol bei 25 bis 1000C während 24 bis 72 Stunden in Gegenwart von Kaliumcarbonat umgesetzt.
Die obigen Verfahren wurden unter besonderer Bezugnahme auf die Verbindungen der Formel Il
beschrieben, ledoch können auch durch Verwendung des entsprechenden Aminoalkoholzwischcnprodukts
der obigen Formel Va die Verbindungen der Formel III hergestellt werden. So reagiert N-Methyl-4-hydroxy-
piperidin als ein Aminoalkanol; N-Äthyl-3-chloropyriO-lidin
reagiert als ein Aminoalkylhalogenid usw.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen beschrieben.
Herstellung von Bis-(3-diäthylaminopropyl)-fluoranthen-B^-dicarboxylat-dihydrochlorid
Zu 300 ml Chloroform wurden 4,4 Teile Fluoranthen-3,9-dicarbonylchlorid
und 3,51 g 3-Diäthylaminopropanol zugegeben, und die resultierende Lösung wurde 1 Stunde unter Rückfluß gehalten. Nach dem Abkühlen
kristallisierte die Verbindung als gelbes festes Produkt aus. Sie wurde abfiltriert mit Äther gewaschen und aus
Methanol/Äthylacetat umkristallisiert: Fp 258—2600C,
Herstellung von Bis-(3-piperidinopropyl)-fluoranthen-S.e-dicarboxylat-dihydrochlorid
Herstellung von Bis-(3-dibutylaminopropyl)-
fluoranthen-S.e-dicarboxylat-dihydrochlorid-
hcmihydrat
Zu 700 ml Chloroform wurden 10,0 g (0,033 Mol) Fluoranthen-S.e-dicarbonylchlorid und 12,4 g (0,066
Mol) 3-Dibutylaminopropanol zugegeben, und die
resultierende Lösung wurde über Nacht auf Rückfluß gehalten. Das Produkt wurde aus Chloroform/Äthylacctat
und zweimal aus Melhanol/Äthylacetat umkristallisiert. Eine weitere Reinigung wurde dadurch erreicht,
daß das Produkt in Wasser aufgelöst, durch Zugabe von kaltem 3-n wäßrigem Kaliumhydroxid in die freie Base
umgewandelt, die freie Base mit Äther extrahiert und nach dem Trocknen der Ätherlösung mit ätherischem
Chlorwasserstoff in das Dihydrochloridsalz umgewandelt wurde. Das Produkt wurde aus Methanol/Butanon/
Äther umkristallisiert; Fp 169-173°C, λ ^1-"" 229,
-'<) Ei::,, 530.
Zu 400 ml Chloroform wurden 15,0 g (0,046 Mol) Fluoranthen^e-dicarbonylchlorid und 13,3 g (0,093
Mol) 3-Piperidinopropanol zugegeben, und die resultierende Lösung wurde auf Rückfluß erhitzt. Nach kurzer
Zeit schied sich das Produkt aus der siedenden Reaktionsmischung aus. Nachdem weitere 3 Stunden
auf Rückfluß gehalten worden war, wurde die Verbindung als gelbes Produkt durch Filtration
abgetrennt und zweimal aus Methanol/Äthylacetat umkristallisiert; Fp 258-260L'C,AS'OH229, E I^ 578.
Herstellung von Bis-(3-diäthylaminopropyl)-fluoranthen-S.S-dicarboxylat-dihydrochlorid
Zu 11 Chloroform wurden 15,0 g (0,046 Mol)
Fluoranthen-S.S-dicarbonylchlorid und 12,2 g (0,093
Mol) 3-Diäthylaminopropanol zugegeben. Während der Zugabe des letzteren wurde eine milde exotherme
Reaktion beobachtet. Nachdem das Reaktionsgemisch ungefähr 15 Minuten auf Rückfluß gehalten worden war,
erschien die Verbindung als gelber Feststoff. Das Reaktionsgemisch wurde über Nacht auf Rückfluß
gehalten, abgekühlt, das gelbe Produkt abfiltriert und aus Methanol/Äthylacetat kristallisiert; Fp 259-261°C,
AS""229,Ei::,661.
Herstellung von Bis-(3-diisopentylaminopropyl)-fluoranthenO.e-dicarboxylat-dihydrochlorid
Zu 700 ml Chloroform wurden 10 g (0,033 Mol) Fluoranthen-S.e-dicarbonylchlorid und 14,2 g (0,066
Mol) 3-Diisopentylaminopropanol zugegeben, und die Lösung wurde 3V2 Stunden auf Rückfluß gehalten. Die
Lösung wurde konzentriert und mit 400 ml Äthylacetat und 300 ml wasserfreiem' Äther verdünnt. Beim
Abkühlen fiel die Verbindung als gelbes Produkt aus. Das Produkt wurde einmal aus Aceton und anschließend
aus Butanon umkristallisiert; Fp 168 — 171°C.
λί,·,!,ι % ΜΙΙΙ229,Ε!::,500.
,.- Herstellung von Bis-(3-diallylaminopropyl)-
fluoranthen-S.e-dicarboxylat-dihydrochlorid
Zu 400 ml Chloroform wurden 11,0 g (0,034 Mol)
Fluoranthen^e-dicarbonylchlorid und 10,7 g (0,068
jo Mol) 3-Diallylaminopropanol zugegeben, und die
Lösung wurde 6 Stunden auf Rückfluß gehalten. Die trübe Lösung wurde filtriert und mit 500 ml Äther
verdünnt. Die erhaltene Verbindung, ein gelbes, festes Produkt, wurde aus Methanol/Aceton/Äther umkristal-
r, lisiert; Fp 216,5 - 219° C, λ "^ 229, E |'.':, 553.
4() Herstellung von Bis-(3-piperidinopropyl)-
fluoranthen-S.g-dicarboxylat-dihydrochlorid
Zu 500 ml Chloroform wurden 9,8 g (0,03 Mol) Fluoranthen-3,9-dicarbonylcl:lorid und 8,6 g (0,06 Mol)
3-Piperidinopropanol zugegeben, und das Reaktionsgemisch wurde 3 Stunden auf Rückfluß gehalten. Während
der Reaktion trat eine Ausfällung auf; nach dem Abkühlen wurde die Verbindung durch Filtration
abgetrennt, mit Äther gewaschen und an der Luft getrocknet. Das Produkt wurde gereinigt, indem es
durch das in Beispiel 5 beschriebene Verfahren in die freie Base überführt und wieder in das Dihydrochloridsalz
zurückverwandelt wurde. Das Produkt wurde aus Methanol/Äthylacctat umkristallisiert; Fp 247 —250uC,
!:;„680.
Herstellung von Bis-(3-dipropyIaminopropyl)-fluoranthen-S^-dicarboxykit-dihydrochlorid
Zu 500 ml Chloroform wurden 9,8 g (0,03 Mol) Fluoranthen-^-dicarbo'iylchlorid und 9,56 g (0,06 Mol)
3-Dipropylaminopropanol zugegeben und die resultierende
Lösung wurde 4 Stunden auf Rückfluß gehalten. Beim Abkühlen schied sich das Produkt aus und wurde
aus Methanol/Äthy'acetat umkristallisicrt; Fp 247-249°C, AiniV1"1^?!. E !1'1655.
Herstellung von Bis-(3-diallylaminopropyl)-fluoranthen-3,9-dicarboxylat
Zu 500 ml Chloroform wurden 9,8 g (0,03 Mol) Fluoranthen^g-dicarbonylchlorid und 9,3 g (0,06 Mol)
3-Diallylaminopropanol zugegeben, und die Lösung
wurde 16 Stunden auf Rückfluß gehalten. Das Dihydrochloridsalz wurde in die freie Base umgewandelt,
indem die Chloroformlösung mit gesättigtem wäßrigem Natriumbicarbonat behandelt wurde, die
organische und wäßrige Schicht getrennt wurden, die organische Schicht über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet und anschließend das Lösungsmittel im Vakuum entfernt wurde. Der Rückstand wurde in
Butanon aufgelöst und mit ätherischem Chlorwasserstoff angesäuert. Das Salz wurde zweimal aus
Methanol/Butanon oder Wasser/Methanol/Butanon umkristallisiert und in die freie Base zurück verwandelt,
wobei die Verbindung in Form eines gelben viskosen Öls erhalten wurde; Fp 229-231oC,Al i;i l 1 1 x-"t1299 m , E1U1:,
605.
Beispiel 10
Herstellung von IBis-(3-dibutylaminopropyl)-fluoranthien-3,9-dicarboxylat
Zu 400 ml Chloroform wurden 9,8 g (0,03 Mol) Fluoranthen-S^-dicarbonylchlorid und 11,2 g (0,06 Mol)
3-Dibutylaminopropanol zugegeben, und die Lösung wurde 4 Stunden auf Rückfluß gehalten. Die Reinigung
wurde durch das in Beispiel 9 beschriebene Verfahren vorgenommen. Das Dihydrochloridsalz schmolz bei
211,5—213°C, und und die Umwandlung in die freie
Base ergab die Verbindung in Form eines gelben viskosen Öls;λ^"α299, Ε Ü541.
Beispiel 11
Herstellung von Bis-(2-diäthylaminoäthyl)-fluoranthen-3,9-dicarboxylat
Zu 400 ml Chloroform wurden 9,8 g (0,03 Mol) Fluoranthen-S^-dicarbonylchlorid und 7,0 g (0,06 Mol)
2-Diäthylaminoäthanol zugegeben, und die Lösung wurde 4 Stunden auf Rückfluß gehalten. Die Reinigung
wurde durch das in Beispiel 9 beschriebene Verfahren vorgenommen. Das Dihydrochloridsalz der Verbindung
schmolz bei 250—2520C. Eine Umwandlung in die freie
Base ergab die obige Verbindung als gelbes viskoses öl; A'nJ,x"Htl299, E1,::,,706.
Beispiel 12
Herstellung von Bis-(N-methyl-4-piperidyl)-fluoranthen-3,9-dicarboxylat
Zu 400 ml Chloroform wurden 9,8 g (0,03 Mol) Fluoranthcn-S.g-dicarbonylchloricl und 6,85 g (0,06 Mol)
4-Hydroxy-N-methyl-piperidin zugegeben, und die
Lösung wurde 4 Stunden auf Rückfluß gehalten. Die Reinigung wurde durch das in Beispiel 9 beschriebene
Verfahren vorgenommen. Das Dihydrochloridsalz der Verbindung schmolz bei 222-2290C. Umwandlung
durch Kolonnenchromatografie in die freie Base ergab das Produkt als gelben Feststorf; Fp 152- 154"CjA1,!;1,;'11'1
299, E !'.",',,75S.
Beispiel 13
Herstellung von Bis-(4-diäthylaminobutyl)-
fluoranthen-3,9-dicarboxylat-dihydrochlorid-
monohydrat
Zu 300 ml Chloroform wurden 5,6 g (0,017 Mol) Fluoranthen-S^-dicarbonylchlorid und 5,0 g (0,34 Mol)
4-Diäthylaminobutanol zugegeben, und die Lösung wurde 4 Stunden auf Rückfluß gehalten. Das Produkt
ίο wurde aus Chloroform/Äther und aus Methanol/Äthylacetat
kristallisiert, wobei das Monohydrat erhalten wurde; Fp 205-2090CA^01 '299, E Ü669.
Beispiel 14
1' Herstellung von Bis-(3-dipentylaminopropyl)-
fluoranthen-3,9-dicarboxylat
Zu 400 ml Chloroform wurden 9,8 g (0,03 Mol) Fluoranthen^-dicarbonylchlorid und 18,9 g (0,06 Mol)
3-Dipentylaminopropanol zugegeben und die Lösung wurde 16 Stunden auf Rückfluß gehalten. Die Reinigung
wurde nach dem in Beispiel 9 beschriebenen Verfahren vorgenommen. Das Dihydrochloridsalz der Base
schmolz bei 148—151°C. Die Umwandlung in die freie Base ergab nach Kolonnenchromatografie ein gelbes
viskosesÖl;A;,;|,'<''301, E Ü643.
Beispiel 15
jo Herstellung von Bis-(3-diisopentylaminopropyl)-fluoranthen-S^-dicarboxylat-dihydrochlorid
Zu 400 ml Chloroform wurden 9,8 g (0,03 Mol) Fluoranthen-S^-dicarbonylchlorid und 19,9 g (0,06 Mol)
j5 3-Diisopentylaminopropanol zugegeben, und die Lösung
wurde 18 Stunden auf Rückfluß gehalten. Die Reinigung wurde durch das in Beispiel 9 beschriebene
Verfahren vorgenommen. Die Verbindung, ein gelbes Pulver, wurde aus Methanol/Butanon kristallisiert; Fp
191,5-194^^^299, E 11434.
Beispiel 16
Herstellung von Bis-[5-(dimethylamino)-
2,2-dimethylpentyl]-fluoranthen-3,9-dicarboxylat-dihydrochlorid
Zu 400 ml Chloroform wurden 9,8 g (0,03 Mol) Fluoranthen-3,9-dicarbonylchlorid und 9,5 g (0,06 Mol)
5-Dimethylamino-2,2-dimethylpentanol zugegeben, und die Lösung wurde 18 Stunden auf Rückfluß gehalten.
Die Reinigung wurde nach dem in Beispiel 9 beschriebenen Verfahren durchgeführt. Die Verbindung
wurde dreimal aus Methanol/Butanon kristallisiert; Fp 246-248,50CiAI,1,;,','299, Eil 508.
Beispiel 17
Herstellung von Bis-(3-dimethykiminopropyl)-
lluoranthcn-3,9-dicarboxylat-dihydrochlorid-
hcmihydrat
Zu 400 ml Chloroform wurden 9,8 g (0,03 Mol) FluoranihenO.Q-dicarbonylchlorid und 6,2 g (0,06 Mol)
3-Dimethylaminopropanol zugegeben, und die Lösung wurde 16 Stunden auf Rückfluß gehalten. Die Reinigung
b5 wurde durch das in Beispiel 9 beschriebene Verfahren
durchgeführt. Die Verbindung wurde dreimal aus Methanol/Butanon kristallisiert; Fp 242,5-2440CjAI,1,;"
299nuim.E!::,641.
13
Beispiel 18
Herstellung von Fluoranthen-S^-dicarbonylchlorid
Eine Mischung aus 3000 ml Tionylchlorid, 200 g Fluoranthen-S^-dicarbonsäure, welche durch das Verfahren
von Campbell (J.Chcm. Soc. 1404 [1951]) hergestellt worden war und 10 ml trockenem Pyridin
wurde 16 Stunden auf Rückfluß erhitzt. Das überschüssige Thionylchlorid wurde durch Destillation entfernt,
und die letzten Spuren wurden durch azeotropc Destillation mit trockenem Toluol beseitigt. Die
Verbindung wurde aus trockenem Toluol kristallisiert; Fp 206-2090C.
Beispiel 19
Herstellung von Fluoranthen-3,8-dioarbonylchloiid
Herstellung von Fluoranthen-3,8-dioarbonylchloiid
Eine Mischung aus 250 ml Thionylchlorid, 20,5 g
Fluoranthen-S.e-dicarbonsäure, welche durch das Verfahren
von Campbell (J.Chem. Soc. 2748 [1950])
hergestellt worden war, und 0,5 ml Ν,Ν-Dimeihylcycloliexylamin
wurde λ Stunden auf Rückfluß gehalten. Die Verbindung, welche einen Fp von 22?—227"C aufwies,
wurde durch das in Beispiel 18 beschriebene Verfahren gewonnen.
Die folgenden Versuche A bis W erläutern in-vivo-Antivirusstudien mit erfindungsgemäßen Verbindungen,
die auch als aktive Bestandteile bezeichnet werden. In jedem der Versuche zeigten die Verbindungen eine
Antivirusaktivität, In den Versuchen A-C und E-W
weisen die Verbindungen eine Antivirusaktivität auf, die gemessen wurde, indem die mittlere Anzahl der Tage bis
zum Tod der behandelten Tiere in Gegenüberstellung zu unbehandelten Vergleichstieren während der Beobachtungszeit
ermittelt wurde. In Versuch D wurde die Antivirusaktivität durch weniger Wunden bei den
behandelten Tieren im Vergleich zu Vergleichstieren während der Beobachtungszeit gezeigt. Die Zunahme
der »Zeit bis zum Tod« der behandelten Tiere wird quantitativ durch die Überlebensrate (STR) ausgedrückt:
STR =
Mittlere Anzahl der Tage bis zum Tod der behandelten Tiere Mittlere Anzahl der Tage bis zum Tod der Konlrolltiere
Bei einem STR-Wert von über 1,09 liegt eine
antivirale Aktivität vor. Die STR-Werte für die
Versuche A bis C und E bis W werden nachfolgend aufgeführt:
Versuche
R
S
T
U
V
W
S
T
U
V
W
STR
1,42 1,15 1,11 1,33 1,24 1,84 1,13 1,59 1,25 2,02 1,67 1,15 1.71
1,38 1,80 1,63 1,52 1,23 1,82 1,45 1,74
■Γ)
Im Falle des Versuches D beträgt der Wert für das Auftreten von krankhaften Veränderungen (Wunden)
Tabelle Λ
bei den behandelten Versuchstieren 0,6 gegenüber 1,5 bei den Kontrolltieren; dieses reduzierte Auftreten von
krankhaften Veränderungen bei behandelten Tieren im Gegensatz zu den Kontrollproben bestätigt ebenfalls
die antivirale Aktivität der beanspruchten Verbindung.
Die in den Versuchen verwendeten Dosierungsmengen der Verbindungen lagen innerhalb eines Bereiches
von 2 — 250 mg/kg Körpergewicht des Tieres. In Tabelle A ist der aktive Bestandteil angegeben, der in jedem der
Versuche verabreicht wurde.
Die durchgeführte »Ansteckung«, d.h. die Impfung mit einem Virus, ist im allgemeinen für alle unbehandelten
Tiere (Vergleichstiere) beim Versuch tödlich. Die »Zeit bis zum Tod« bezieht sich auf die durchschnittliche
Zeit bis zum Tod der unbehandelten Tiere. Die »Behandlung« war prophylaktisch oder therapeutisch
oder beides. Der Ausdruck »Volumen« bezieht sich auf das Volumen der je Dosis verabreichten Zusammensetzung,
welche den aktiven Bestandteil in sterilem Wasser gelöst und daneben auch 0,15% Hydroxyäthylzellulose
enthielt. Die Vergleichsticre erhielten eine Leerdosis des gleichen Volumens des Trägers, der keinen aktiven
Bestandteil enthielt.
»Zeit bis zur Ansteckung« ist die Zeit (in Stunden) zwischen der Verabreichung der erfindungsgemäßen
antiviralcn Verbindung und der nachfolgenden Impfung mit dem jeweiligen Virus. Umgekehrt bedeutet »Zeit
nach der Ansteckung« den Zeitraum zwischen einer Impfung und nachträglichen Verabreichung der Wirksubstanz.
Versuch
Verbindung
A-D Uis-fi-diäthylaminopropyD-fluoranthcnO^-dicarboxylat-dihydrochlorid
Ii Bis-O-pipcridinopropyD-fluorantlien-S.e-dicarboxylat-dihydrochlorid
V Bis-li-piperidinopropylJ-nuorunthcn^S-dicarboxylal-dihydrochlorid
CJ Dis-i.VdiiitliylaminopropyD-riuoranthcn-S.S-dicarboxylat-dihydrochlorid
15
Fortsetzung
Versuch
Verbindung
Bis-(3-diisopeniylaminopropyl)-nuoranthen-3,8-dicarboxy!at-dihydrochlorid
Bis-(3-dibutylaminopropyl)-nuoranthen-3,8-dicarboxylat-dihydrochlorid-hemihydrat
Bis-O-diallylaminopropyO-fiuoranthen^S-dicarboxylat-dihydrochlorid
Bis-iS-piperidinopropyO-fluoranthen-S^-dicarboxylat-dihydrochlorid
Bis-(3-dipropytaminopropyI)-fluoranthen-3,9-dicarboxylat-dihydrochlorid
Bis-(3-diallylaniinopropyl)-fluoranthe.n-3,9-dicarboxylat
Bis-(3-d!butylaminopropyl)-nuoranthen-3,9-dicarboxylat
Bis-(2-diäthylaminoäthyl)-fluoranthen-3,9-dicarboxylat
Bis-(N-methyl-4-piperidyl)-fluoranthen-3,9-dicarboxylat
Bis-^-diäthylaminobutyO-fiuoranthen-S^-dicarboxylat-dihydrochlorid-monohydrat
Bis-(3-dipentylaminopropyl)-nuoranthen-3,9-dicarboxylat
Bis-O-diisopentylaminopropyO-fluoranthen-S^-dicarboxylat-dihydrochlorid
Bis-fS-fdimethylaminoH^-dimethylpentyll-fluoranthen^^-dicarboxylat-dihydrochlorid
Bis-O-dimethylaminopropylJ^luoranthen-S^-dicarboxylat-dihydrochlorid-hernihydrat
Bis-(2-diäthylaminoäthyl)-fluoranthen-3,9-dicarbothiolat-dihydrochlorid
Versuch
VIRUS | Encephalomyo- | PR8 Influenza | PR8 Influenza | Vaccinia IHD |
carditis | ||||
Art | RNA, Picornavirus | RNA, Myxovirus | RNA, Myxovirus | DNA, Poxvirus |
Ansteckung | 10 LD50 | 16 LD50 | 8LD50 | 25 LD50 |
Verabreichungs | subkutan | intranasal | intranasal | subkutan in den |
weg | Schwanz | |||
Zeit bis zum Tod | 5 Tage | 5 Tage | 7 Tage | Schwanzbudwunde |
Beobachtungszeit | 10 Tage | 10 Tage | 10 Tage | am 7. Tage ein gestuft |
TIER | Maus | Maus | Maus | Maus |
Gewicht | 12-15g | 12-15 g | 12-15g | 15g |
Anzahl in der be | 10 | 10 | 10 | 10 |
handelten Gruppe | ||||
Anzahl in der | 10 | 29 | 20 | 20 |
Vergleichsgruppe | ||||
BEHANDLUNG | prophylaktisch und | prophylaktisch und | prophylaktisch und | prophylaktisch un< |
therapeutisch | therapeutisch | therapeutisch | therapeutisch | |
Verabreichungsweg | subkutan | intraperitoneal | subkutan | subkutan |
Volumen | 0,25 ml | 0,25 ml | 0,25 ml | 0,25 ml |
Zeit bis zur An | 28, 22, 4 st | 1st | 28, 22, 4 st | 28, 22, 4 st |
steckung | ||||
Zeit nach der An | 2, 20, 26 st | 3, 6, 24, 27 st | 2, 20, 26 st | 4, 22, 26 st |
steckung |
Versuch
VIRUS
Ansteckung Verabreichungsweg Zeit bis zum Tod Beobachtungszeit
Encephalomyocarditis
RNA, Picornavirus 7 LD511
subkutan 5 Tage IO Tage
Encephalomyocarditis
RNA, Picornavirus 8 LD50 subkutan
5 Tage 10 Tage
Encephalomyocarditis
RNA, Picornavirus 7 LD51,
subkutan
5 Tage
K) Tage
subkutan
5 Tage
K) Tage
Encephalomyocarditis
RNA, Picornaviru 13 LD51, subkutan
5 Tage 10 Tage
809 525/!
17
Fortsetzung
Versuch | E | F | G | H |
TIER | Maus | Maus | Maus | Maus |
Gewicht | 12-15g | 12-15g | 12-I5g | 12-15g |
Anzahl in der | IO | 10 | 10 | 10 |
behandelten Gruppe | ||||
Anzahl in der Ver | 30 | 20 | 30 | 30 |
gleichsgruppe | ||||
BEHANDLUNG | prophylaktisch und | prophylaktisch und | prophylaktisch und | prophylaktisch und |
therapeutisch | therapeutisch | therapeutisch | therapeutisch | |
Verabreichungsweg | subkutan | oral | subkutan | subkutan |
Volumen | 0,25 ml | 0,25 ml | 0,25 ml | 0,25 ml |
Zeit bis zur An | 28, 22, 4 st | 28, 22, 2 st | 28, 22, 4 st | 28, 22, 4 st |
steckung | ||||
Zeit nach der An | 2, 20, 26 st | 2,20, 26 st | 2, 20, 26 st | 2, 20, 26 st |
steckung | ||||
Versuch | I | K | L | M |
VIRUS | Encephalomyo- | Encephalomyo- | Encephalomyo- | Encephalomyo- |
carditis | carditis | carditis | carditis | |
Art | RNA, Picomavirus | RNA, Picornavirus | RNA, Picornavirus | RNA, Picornavirus |
Ansteckung | 35 LD50 | 32 LD50 | 35 LD5Ü | 10 LD50 |
Verabreichungsweg | subkutan | subkutan | subkutan | subkutan |
Zeit bis zum Tod | 5 Tage | 5 Tage | 5 Tage | 5 Tage |
Beobachtungszeit | 10 Tage | 10 Tage | 10 Tage | 9 Tage |
TIER | Maus | Maus | Maus | Maus |
Gewicht | 12-15g | 12-15 g | 12-15 g | 12-15g |
Anzahl in der be | 10 | 10 | 10 | 10 |
handelten Gruppe | ||||
Anzahl in der Ver | 30 | 20 | 30 | 30 |
gleichsgruppe | ||||
BEHANDLUNG | prophylaktisch und | prophylaktisch und | prophylaktisch und | prophylaktisch und |
therapeutisch | therapeutisch | therapeutisch | therapeutisch | |
Verabreichungsweg | subkutan | subkutan | subkutan | subkutan |
Volumen | 0,25 ml | 0,25 m! | 0,25 ml | 0,25 ml |
Zeit bis zur An | 28, 22, 2 st | 28, 22, 2 st | 28, 22, 2 st | 28, 22, 2 st |
steckung | ||||
Zeit nach der An | 2, 20, 26 st | 2, 20, 26 st | 2, 20, 26 st | 2, 20, 26 st |
steckung | ||||
Versuch | N | O | P | Q |
VIRUS
Ansteckung
Verabreichungsweg Zeit bis zum Tod
Verabreichungsweg Zeit bis zum Tod
Encephalomyo-
carditis
RNA, Picomavirus
10 LD50
subkutan
5 Tage
Beobachtungszeit 9 Tage
Encephalomyocarditis
RNA, Picornavirus 27 LD51, subkutan
5 Tage 10 Tage
Encephalomyocarditis
RNA, Picornavirus 27 LD51,
subkutan
5 Tage
!OTage
subkutan
5 Tage
!OTage
Encephalomyo-
carditis
RNA, Picornavirus
10 LD50
subkutan
5 Tage
9 Tage
Fortsetzung
Versuch | N | O | l> | RNA, Picornavirus | Q | T |
TIER | Maus | Maus | Maus | 56 LD5,, | Maus | Encephalomyocarditis |
Gewicht | 12-15g | 12-15 g | 12-15g | subkutan | 12-15g | RNA, Picornavirus |
Anzahl in der be | 10 | 10 | 10 | 5 Tage | 10 | 31 LD511 |
handelten Gruppe | 10 Tage | subkutan | ||||
Anzahl in der Ver | 20 | 10 | 10 | Maus | 20 | 5 Tage |
gleichsgruppe | 12-15 g | 9 Tage | ||||
BEHANDLUNG | prophylaktisch und | prophylaktisch und | prophylaktisch | 10 | und prophylaktisch und | Maus |
therapeutisch | therapeutisch | therapeutisch | therapeutisch | 12-15g | ||
Verabreichungsweg | subkutan | subkutan | subkutan | 20 | subkutan | 10 |
Volumen | 0,25 ml | 0,25 ml | 0,25 ml | 0,25 ml | ||
Zeit bis zur An | 28, 22, 2 st | 28, 22, 2 st | 28, 22, 2 st | 28, 22, 2 st | 20 | |
steckung | ||||||
Zeit nach der An | 2, 20, 26 st | 2, 20, 26 st | 2, 20, 26 st | 2, 20, 26 st | prophylaktisch und | |
steckung | therapeutisch | |||||
Versuch | R | S | subkutan | |||
VIRUS | Encephalomyocarditis Encephalomyocarditis | 0,25 ml | ||||
Art | RNA, Picornavirus | 28, 22, 2 st | ||||
Ansteckung | 10 LD511 | |||||
Verabreichungsweg | subkutan | 2, 20, 26 st | ||||
Zeit bis zum Tod | 5 Tage | |||||
Beobachtungszeit | 9 Tage | prophylaktisch und | W | |||
TIER | Maus | therapeutisch | ||||
Gewicht | 12-15 g | subkutan | ||||
Anzahl in der be | 10 | 0,25 ml | ||||
handelten Gruppe | 28, 22, 2 st | |||||
Anzahl in der Ver | 30 | |||||
gleichsgruppe | 2, 20, 26 st | |||||
BEHANDLUNG | prophylaktisch und | |||||
therapeutisch | V | |||||
Verabreichungsweg | subkutan | |||||
Volumen | 0,25 ml | |||||
Zeit bis zur An | 28, 22, 2 st | |||||
steckung | ||||||
Zeit nach der An | 2, 20, 26 st | |||||
steckung | ||||||
Versuch | U |
VIRUS | Encephalomyocarditis | Encephalomyocarditis | Encephalomyocarditis |
Art | RNA, Picornavirus | RNA, Picornavirus | RNA, Picornavirus |
Ansteckung | 10 LD50 | 10 LD51, | 10 LD50 |
Verabreichungsweg | subkutan | subkutan | subkutan |
Zeit bis zum Tod | 5 Tage | 5 Tage | 5 Tage |
Beobachtungszeit | 9 Tage | 9 Tage | 9 Tage |
TIER | Maus | Maus | Maus |
Gewicht | 12-15 g | 12-15 β | 12-15 g |
Anzahl in der be | 10 | 10 | 10 |
handelten Gruppe | |||
Anzahl in der Ver- | 30 | 30 | 30 |
glcichsgruppc |
Fortsetzung
21
BEHANDLUNG prophylaktisch und prophylaktisch und prophylaktisch und
therapeutisch therapeutisch therapeutisch
Verabreichungsweg subkutan subkutan subkutan
Volumen 0,25 ml 0,25 ml 0,25 ml
Zeit bis zur An- 28,22, 2 st 28, 22, 2 st 28, 22, 2 st
steckung
Zeit nach der An- 2, 20, 26 st 2, 20, 26 st 2, 20, 26 st steckung
Claims (1)
- Patentansprüche: 1. Verbindungen der Formel I
Oc—o—x(Din
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