DE19517359C1 - Kegelradpaar - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kegelradpaar der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Durch das Schleifen von spiralverzahnten Kegelrädern lassen
sich inzwischen sehr hohe Fertigungsgenauigkeiten bei vertret
baren Bearbeitungszeiten erreichen. Die hohen Genauigkeiten
wirken sich vorteilhaft auf die kinematische Genauigkeit der
Getriebe und auf die Tragfähigkeit aus. Durch optimale Trag
bildgestaltung (Ease-Off-Topologie) lassen sich auch Verbesse
rungen im Geräuschverhalten erzielen. Das gilt für den konven
tionellen Getriebebau, insbesondere für den Bau von Bahn-, LKW-
und Busgetrieben.
Bei achsversetzten PKW-Getrieben (sogenannten Hypoidgetrieben)
wird durch die konventionelle Kegelradfertigung, also durch
Fräsen, Härten und Läppen der Verzahnung eine hohe Geräuschqua
lität erzielt. Hypoidräder für PKW zeichnen sich im allgemeinen
durch sehr großen Achsversatz aus. Daraus resultiert eine hohe
Gleitgeschwindigkeit über den ganzen Flankenbereich, was für
den Läpprozeß ausgesprochen günstig ist. Außerdem werden PKW-
Getriebe in sehr hohen Stückzahlen gefertigt, so daß es möglich
ist, den Prozeß zu optimieren. So ist es verständlich, daß bei
diesen Rädern heute mit der konventionellen Fertigung durch
Fräsen, Härten, Läppen ein Geräuschstandard erreicht wird, der
bislang bei der Serienfertigung von solchen Getrieben mit
Schleifverfahren schwer zu erreichen ist.
Ein bekannter Fertigungsablauf bei der Hypoidgetriebe-Herstel
lung, der sich in wirtschaftlicher und in qualitativer Hinsicht
bewährt hat, umfaßt nach der EP 0 229 894 B1 Verzahnen durch
Fräsen oder Schneiden, Einsatzhärten und satzweises Läppen. Da
bei besteht im allgemeinen ein Radsatz aus jeweils einem Ritzel
und einem Tellerrad, welche beim Läppen zum späteren Einbau
paarweise zu kennzeichnen sind. Schwierigkeiten bereitet dabei
stets der nicht zu vermeidende Härteverzug und die daraus
resultierende Qualitätseinbuße. Durch das paarweise Läppen
werden zur Verbesserung der Laufruhe der Radsätze zusätzlich
zur Verfeinerung der Zahnflankenoberflächen zwar einzelne
Eingriffsfehler behoben, Rund- und Planlauffehler bleiben je
doch erhalten. Sind solche Rund- und Planlauffehler nicht tole
rierbar, müssen andere Feinbearbeitungsverfahren angewendet
werden, wofür in der EP 0 229 894 B1 zahlreiche Beispiele ange
geben sind. So werden bei der Großserienfertigung von Ge
trieben, insbesondere für PKW und LKW, z. B. Stirnräder nach dem
Weichfräsen (Vorverzahnen) meist geschabt und anschließend ge
härtet. Die dabei erzielte Qualität genügt den Anforderungen,
weil der Härteverzug bei Stirnrädern gering ist und die verwen
dete Evolventenverzahnung unempfindlicher gegen Rundlauffehler
ist. Die in solchen Getrieben angeordneten bogenverzahnten Ke
gelräder werden wie vorstehend angegeben hergestellt und paar
weise eingebaut, ohne dabei die durch die Stirnräder vorgege
bene Qualitätsstufe des Getriebes zu mindern. Zur Steigerung
der Wirtschaftlichkeit soll jedoch das feste Paaren von Ritzel
und Tellerrad der Kegelradsätze wegfallen, d. h. bei der Fein-
oder Fertigbearbeitung der Verzahnung ist der Härteverzug zu
eliminieren. Für diesen Zweck beschreibt die EP 0 229 894 B1
ein kontinuierliches Schleifverfahren, durch das sowohl die
Wirtschaftlichkeit wie auch zusätzlich die Qualität von Ke
gelradgetrieben vorteilhaft beeinflußt wird, indem die Auswir
kungen des Härteverzuges sowie Eingriffs-, Rundlauf- und Plan
lauffehler weitgehend eliminiert werden, so daß das paarweise
Kennzeichnen von Ritzel und Tellerrad und deren Lagerhaltung
entfallen können. Der sehr hohe Geräuschstandard, der bei der
eingangs beschriebenen konventionellen Kegelradfertigung durch
Fräsen, Härten, Läppen erreicht wird, läßt sich durch dieses
kontinuierliche Schleifverfahren aber auch nicht erreichen.
Die Schwierigkeiten, diesen Geräuschstandard, der bei Hypoidge
trieben für PKW erzielt wird, durch Schleifen zu erreichen und
nach Möglichkeit zu übertreffen, soll an einem Beispiel erläu
tert werden, wozu nun auf die Fig. 1-4 Bezug genommen wird.
Tellerrad und Ritzel des Hypoid-Radsatzes eines PKW wurden auf
einer Spiralkegelrad-Wälzschleifmaschine des Typs WNC 30 der
Firma Oerlikon Geartec AG, Zürich (vgl. den entsprechenden Fir
menprospekt WNC 30) geschliffen und auf der Kegelrad-Prüfma
schine Spiromat T 20 derselben Firma (vgl. den entsprechenden
Firmenprospekt T 20) geprüft. Die Diagramme in den Fig. 1-4
zeigen die Ergebnisse von Beschleunigungsmessungen auf der
genannten Kegelrad-Prüfmaschine, ermittelt mit der Auswert-
Elektronik "Mess Top", die eine Körperschallanalyse und Ein
flanken-Wälzprüfung auf derselben Maschine ermöglicht. Aufge
tragen ist das Spektrum des Beschleunigungspegels in mV über
der Frequenz in Hz. Die Zahneingriffsfrequenz liegt bei etwa
320 Hz. Das Geräuschverhalten wird nach Erfahrungswerten etwa
als gut bezeichnet, wenn der Pegel innerhalb der in die Dia
gramme eingezeichneten vertikalen Balken liegt. Das Grundprin
zip dieses Meßverfahrens basiert auf einer Körperschallanalyse
mittels seismischen Sensor und ist in der Firmendruckschrift
"Oerlikon Spiromatic contex T20 CNC-Kegelradtester, Einflanken
wälzprüfung und Körperschallanalyse", Dezember 1990, 9202/WA
410 935d, insbesondere S. 11 und 12, im einzelnen beschrieben.
Kritisch sind bei einer geschliffenen Radpaarung wie der gemes
senen im allgemeinen die Zahneingriffsfrequenz und die 1. und
2. Harmonische der Zahneingriffsfrequenz.
Fig. 1 zeigt das Ergebnis einer ersten Optimierung. Die Anre
gung mit Zahneingriffsfrequenz liegt innerhalb der Balken, aber
auf der Zugseite (Drive, oberes Diagramm) gehen die Pegel bei
der 1. und 2. Harmonischen über die eingezeichneten Balken hin
aus.
Fig. 2 zeigt, daß durch Optimierung der Geometrie vor allem die
Anregungen mit Zahneingriffsfrequenz deutlich verbessert werden
konnten - von 60 mV auf der Zugseite auf unter 20 mV und von 50
mV auf der Schubseite (Coast, unteres Diagramm) auf etwa 30 mV.
Was jedoch bleibt, ist ein breites Streuband neben der Zahnein
griffsfrequenz und ihren Harmonischen. Dieses Streuband ist
normalerweise nicht unangenehm für das menschliche Ohr, wenn es
sich um ein stochastisches, also ungeordnetes Rauschen handelt,
wie es bei geläppten Verzahnungen für höhere Qualität auftritt.
Bei den Rauschbändern von geschliffenen Verzahnungen ist jedoch
eine gewisse Periodizität festzustellen, die zu einem als unan
genehm empfundenen Geräuschverhalten führt.
Fig. 3 zeigt einen Radsatz nach aufwendigerem Schleifen. Auf
der Schubseite sind die periodischen Rauschbänder deutlich zu
erkennen. Sie sind die Ursache, warum auch dieser Radsatz als
Ausschuß (Reject) betrachtet wird.
Fig. 4 zeigt, daß durch nachgeschaltetes Läppen die Pegel die
ser Streubänder drastisch reduziert werden.
Auch wenn nur kurzzeitig geläppt wird, so bedeutet das doch,
daß ein zusätzlicher Arbeitsgang auf einer separaten Maschine
durchgeführt werden muß, mit allen Nachteilen des Läppens, die
im folgenden angegeben sind. Zwar könnte man mit sehr hohem
Aufwand diese Ergebnisse auch mit Schleifen allein erzielen,
die Schleifzeiten wären jedoch zu lang, und die Reproduzierbar
keit wäre nicht gegeben.
Aus der DE 43 13 533 A1 ist ein kontinuierliches Hart-
Feinbearbeitungsverfahren für Kegelrad- und Hypoidverzahnungen
mit beliebigen Zahnlängsformen bekannt, das eine Alternative
zum Läppen darstellen soll. Die mit einer Hartstoffbeschichtung
versehenen Werkzeuge sind kegelradähnliche Körper. Im Prozeß
wird der Materialabtrag durch Sprühen eines abrasiven Mittels
zwischen Werkzeug und Werkrad erreicht. Die Nachteile des Läp
pens sind, daß es nicht möglich ist, wegen der individuellen
Härteverzüge eines jeden Kegelrades eine gleichbleibende Quali
tät und eine definierte Flankengeometrie zu erzeugen, daß die
Hartstoffkörner des Läppmittels sich durch den Druck zwischen
den Flanken in die Oberfläche der Werkstücke eindrücken und zum
Teil dort verbleiben, weshalb bei dem späteren Betreiben des
Getriebes mit einem zu hohen Einlaufverschleiß zu rechnen ist,
und daß die beiden zusammen geläppten Räder (Ritzel und Tel
lerrad) als Satz oder Paar bis zur Montage zusammenbleiben und
mit individuell unterschiedlichen Einbaumaßen montiert werden
müssen, was erhebliche Kosten verursacht. Bei dem Verfahren
nach der DE 43 13 533 A1 wird der Prozeß auf einer Schleifvor
richtung ausgeführt, wobei der Bearbeitungsvorschub nur mittels
eines Durchwälzens durch das Eingriffsgebiet erreicht wird und
wobei Läppmittel (Öl vermischt mit Hartstoffkörnern) in die
Kontaktzone eingespritzt wird. Die Beschichtung des Werkzeuges
besitzt eine höhere Härte als die abrasiven Partikel des Läpp
mittels, und zum Schutz des Werkzeuges kann dieses nach der ab
rasiven Hartstoffbeschichtung noch mit einer zusätzlichen
schützenden Schicht überzogen werden. Das Verfahren nach der DE
43 13 533 A1 erlangt dadurch zwar den Charakter eines Honver
fahrens, bei dem es sich um eine Kombination von Läppen und
Schleifen handelt, es müssen jedoch die vorstehend beschriebe
nen Nachteile in Kauf genommen werden, die durch den Einsatz
von Läppmittel verursacht werden.
Aus der DE 34 25 800 A1 ist es bekannt, die Zahnflanken von
Kegelrädern statt durch Läppen lediglich durch Honen
feinzubearbeiten, um die Geräuschentwicklung zu vermindern und
die Tragfähigkeit durch bessere und gleichmäßigere Oberfläche
zu steigern. Dieses Verfahren besitzt den Vorteil, daß die ge
honten Kegelräder ein erheblich ruhigeres Laufverhalten aufwei
sen und sich insbesondere zum Einsatz in Getrieben bei Kraft
fahrzeugen eignen, und daß die Nachteile des Läppens vermieden
werden, also ein Verschmutzen durch das Läppmittel und die Ge
fahr, daß Läppmittel auf den Flanken haften bleibt und durch
Abrieb in das Getriebeöl und von dort aus in die Lager gelangt
und erhöhten Lagerverschleiß verursacht, in dessen Folge
falscher Zahneingriff und damit erhöhtes Geräusch und eine Ver
minderung der Tragfähigkeit eintreten. Bei diesem bekannten
Verfahren müssen aber die Kegelräder sehr genau vorbearbeitet
sein und dürfen keinen allzu großen Härteverzug haben, damit
die verlangte Genauigkeit und Geräuscharmut tatsächlich auch
erreicht werden kann, weil eine Fertigbearbeitung durch Fertig
honen keinen großen Materialabtrag in vertretbarer Zeit bewir
ken kann.
Aus der DE 38 26 029 C2 ist es bekannt, bei einem Kegelradpaar,
bestehend aus Ritzel und Tellerrad, beide zu härten und dann
die Verzahnung des einen nach dem Härten durch Schälwälzfräsen
fertigzubearbeiten und die Verzahnung des anderen durch Schlei
fen fertigzubearbeiten. Bei dem Schälwälzfräsen wird das be
treffende Kegelrad nach dem Härten nochmals gefräst, um den
Härteverzug zu beseitigen. Das Fertigbearbeiten des anderen Ke
gelrades durch Schleifen basiert auf der Überlegung, daß eine
Paarung von Kegelrädern mit gleicher Oberflächenstruktur zur
Geräuschanregung in höheren Frequenzen führen kann und in der
Regel ein Nachläppen verlangt, wogegen sich nun durch die Paa
rung einer schälwälzgefrästen Verzahnung mit einer geschliffe
nen Verzahnung, wobei das eine Kegelrad eine verhältnismäßig
glatte und das andere Kegelrad eine verhältnismäßig rauhe
Oberflächenstruktur auf seinen Flanken hat, eine Geräuschunter
drückung erzielen lassen soll. Nachteilig ist bei diesem be
kannten Kegelradpaar, daß eine weitere Maschine und teuere
hartmetallbestückte Werkzeuge erforderlich sind, mit denen die
Verzahnung des einen Kegelrades nach dem Härten schälwälzge
fräst wird. Das ist nicht nur mit höheren Kosten verbunden,
sondern garantiert auch keine gleichmäßige Qualität. So lassen
sich bei dem bekannten Kegelradpaar zwar die Probleme mit der
Geräuschanregung von geschliffenen Verzahnungen auf andere
Weise als durch Läppen oder Honen lösen, jedoch unter Inkauf
nahme von zusätzlichen Kosten und von nicht gewährleisteter
Reproduzierbarkeit.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kegelradpaar der im Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art so auszubilden, daß
ein hoher Geräuschstandard auf einfachere, billigere und repro
duzierbare Weise erzielt wird.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 ange
gebenen Merkmale gelöst.
Durch das erfindungsgemäße Honen der Verzahnung eines Rades ei
nes Kegelradpaares wird das Laufverhalten günstig beeinflußt,
da die Oberflächenstruktur eine andere Ausrichtung aufweist als
beim Schleifen. Es ist möglich, dieses eine Rad ohne vorheriges
Schleifen durch Honen fertigzubearbeiten.
Durch das erfindungsgemäße Kegelradpaar ergeben sich folgende
Vorteile:
- - Der Schleifprozeß muß nicht so genau sein wie ohne Honen und kann somit schneller erfolgen.
- - Das Honen kann in der gleichen Maschine wie das Schleifen, also in einer Aufspannung durchgeführt werden.
- - Der Aufwand für die Maschine ist in diesem Fall nicht wesent lich größer als bei bekannten Schleifmaschinen.
- - Das Geräuschproblem wird deutlich reduziert, wenn nicht gar beseitigt.
- - Zusätzliches Aufspannen wie beim Läppen mit besonderem Reini gen oder beim Honen oder Schälwälzfräsen in einer besonderen Maschine entfällt, wenn das Honen in der Schleifmaschine ge schieht.
- - Das Schleifen und Honen können auch in getrennten Maschinen durchgeführt werden, bedingen dann aber einen größeren Aufwand, wenn die Reproduzierbarkeit gewährleistet sein soll.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bilden die Gegen
stände der Unteransprüche.
Die besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Kegelradpaares
zeigen sich insbesondere bei der Paarung eines Ritzels mit
durch Honen feinbearbeiteter Verzahnung mit einem Tellerrad mit
lediglich durch Schleifen nach dem Härten fertigbearbeiteter
Verzahnung. Bislang ist es nämlich noch nicht wirtschaftlich,
das Tellerrad zu honen, weil dafür die Drehzahl des als Hon
werkzeug eingesetzten Honritzels zu hoch wäre und ein zu hoher
Verschleiß am Ritzel die Folge wäre.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1-4 Diagramme des Spektrums des Beschleunigungspe
gels über der Frequenz von bekannten Kegelrad
paaren mit verschiedenen Oberflächenstrukturpaa
rungen zur Beurteilung des Geräuschverhaltens,
Fig. 5 ein Diagramm des Spektrums des Beschleunigungs
pegels über der Frequenz für ein erfindungsgemä
ßes Kegelradpaar mit einer durch Schleifen bzw.
Schleifen mit anschließendem Honen erzeugten
Oberflächenstrukturpaarung,
Fig. 6 ein aus Tellerrad und Ritzel bestehendes Kegel
radpaar eines Hypoidgetriebes,
Fig. 7 eine Maschine zum Fertigbearbeiten des Ritzels
eines Kegelradpaares durch Schleifen von dessen
Verzahnung mittels einer Topfschleifscheibe, und
Fig. 8 die Maschine nach Fig. 7 bei dem anschlie
ßenden Feinbearbeiten desselben Ritzels mit
Hilfe eines Hontellerrades.
Fig. 6 zeigt ein Kegelradpaar, das durch das Verfahren und auf
der Maschine, die im folgenden beschrieben sind, herstellbar
ist. Es besteht aus einem spiralverzahnten Tellerrad 10 und ei
nem spiralverzahnten Ritzel 12, das in Fig. 6 zwar getrennt von
dem Tellerrad 10 gezeigt ist, im Einsatz jedoch mit diesem
kämmt. Die Spiralverzahnungen der beiden Kegelräder 10, 12 sind
jeweils lediglich durch einen Zahn 11 bzw. 13 angedeutet. Es
wird davon ausgegangen, daß beide Verzahnungen durch Fräsen und
Einsatzhärten hergestellt worden sind. Zum Beseitigen des
Härteverzuges sowie von Plan- und Rundlauffehlern und bei Be
darf zur Herstellung einer gewünschten Ease-Off-Topologie und
dgl. werden beide Verzahnungen nach dem Härten üblicherweise
auf einer Spiralkegelrad-Wälzschleifmaschine geschliffen, wie
sie in den Fig. 7 und 8 dargestellt ist. In dem dargestellten
Beispiel handelt es sich um den eingangs bereits erwähnten Typ
WNC 30 von Wälzschleifmaschine. Auf einer solchen Maschine sind
sämtliche Profilmodifikationen wie positive und negative Höhen
balligkeiten, definierte Kopf- und Fußrücknahmen, Längsballig
keiten, Zahnfußrundungsradien und beliebige Ein
griffswinkelkorrekturen problemlos herstellbar, wie es in dem
eingangs erwähnten Firmenprospekt WNC 30 angegeben ist. Diese
Maschine wird im folgenden näher betrachtet.
Gemäß der Darstellung in den Fig. 7 und 8 hat die Maschine ein
Maschinengehäuse 16, das horizontal bewegbar ist. Im Zusammen
spiel eines werkstückseitigen Horizontalschlittens 18 und eines
Vertikalschlittens 20 des Maschinengehäuses 16 wird während der
Bearbeitung eine Wälzbewegung erzeugt, währenddessen sich das
Werkstück, im dargestellten Beispiel das Ritzel 12, um seine
eigene Achse dreht. Die Maschine hat zwei durch ihre Mittel
achse angedeutete Spindeln 22, 24, die jeweils einen Bearbei
tungskopf zum Aufspannen eines Bearbeitungswerkzeuges 26 bzw.
28 tragen. Das Bearbeitungswerkzeug 26 ist eine Topfschleif
scheibe. Das Bearbeitungswerkzeug 28 ist ein tellerradartiges
Honwerkzeug, also z. B. ein Tellerrad, das komplett aus Korund
bestehen kann oder zumindest abrasive Flanken hat. In der Dar
stellung in Fig. 7 wird mit Hilfe der Topfschleifscheibe 26 ge
rade die einsatzgehärtete Verzahnung des Ritzels 12 geschlif
fen. Die geschliffene Verzahnung wird anschließend feinbearbei
tet. Dazu wird das Ritzel mit Hilfe des Horizontalschlittens 18
in die in Fig. 8 dargestellte Stellung verfahren und mit dem
Honrad 28 in Eingriff gebracht, so daß in der gleichen Aufspan
nung des Ritzels 12 wie beim Schleifen dessen Verzahnung nun
mehr zusätzlich gehont wird.
Das Tellerrad 10 wird auf übliche Weise nur geschliffen. Vor
zugsweise wird ein solches Tellerrad mit lediglich ge
schliffener Verzahnung mit dem Ritzel 12 gepaart, dessen
Verzahnung nach dem Schleifen zusätzlich durch Honen feinbear
beitet worden ist. Die Paarung der unterschiedlichen
Oberflächenstrukturen der beiden Verzahnungen ergibt die ge
wünschte Geräuschqualität, auf die weiter unten mit Bezug auf
Fig. 5 noch näher eingegangen wird.
Selbstverständlich könnte auch das Tellerrad geschliffen und
anschließend gehont werden und dann mit einem Ritzel, das
lediglich geschliffen worden ist, gepaart werden. In diesem
Fall würde es sich bei dem Bearbeitungswerkzeug 28 um ein Hon
ritzel handeln, das eine sehr hohe Drehzahl aushalten müßte,
damit die gesamte Fertigbearbeitung in ausreichend kurzer Zeit
durchgeführt werden könnte. Das wiederum wäre mit hohem Ver
schleiß des Honritzels verbunden. Dafür gibt es zur Zeit keine
ohne weiteres verfügbaren und geeigneten Werkstoffe, weshalb
die Paarung aus geschliffenem Tellerrad und gehontem Ritzel 12
bevorzugt wird. Es könnte aber, um das Tellerrad zu honen, ein
Gegenrad mit wesentlich größeren Abmessungen als das Ritzel
entwickelt werden, beispielsweise durch Vergrößerung des Achs
versatzes und Änderung des Achswinkels. Damit würde ein Gegen
rad erzeugt, das wesentlich mehr Zähne als das Ritzel hätte.
Auch beim Honen der Ritzel stellt das Honrad mit den gewünsch
ten Daten des Tellerrades nur eine Möglichkeit aus der Vielzahl
der möglichen Honwerkzeuge dar.
Der eingangs beschriebene Vergleich der Meßergebnisse nach den
Fig. 3 und 4 hat das gute Ergebnis verdeutlicht, das durch
Schleifen und anschließendes Läppen erzielt wird. Fig. 5 zeigt
in einem entsprechenden Diagramm das Ergebnis, das erzielt
wird, wenn ein gehontes Ritzel mit einem geschliffenen Teller
rad gepaart wird. Es ist zu erkennen, daß die Geräuschqualität
praktisch ebenso gut ist wie in dem in Fig. 4 gezeigten Fall
eines Kegelradpaares, bei dem die Verzahnungen beider Kegelrä
der geschliffen und geläppt sind. Das Ergebnis nach Fig. 5 ist
allerdings auf einfachere Weise erzielt worden, weil bei dem
Schleifprozeß, der nicht so genau wie ohne Honen zu sein
braucht, lediglich das Ritzel 12 in der gleichen Aufspannung in
derselben Maschinen noch zusätzlich gehont worden ist. Überdies
sind auf diese Weise die mit dem Läppen verbundenen Nachteile
vermieden worden.
In dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel wird das Ritzel
12 zwar in derselben Aufspannung wie beim Schleifen (Fig. 7)
auf derselben Maschine gehont (Fig. 8), Honen und Schleifen
können jedoch auch auf getrennten Maschinen oder auf einer Ma
schine mit einer Spindel, auf der zwei unterschiedliche Bear
beitungsköpfe nacheinander montiert werden, ausgeführt werden.
Eine weitere Methode bestünde darin, das Schleifen vor dem Ho
nen wegzulassen und das vorverzahnte und gehärtete Kegelrad
einfach durch Honen fertigzubearbeiten. Erforderlich wäre dafür
nur eine Honmaschine. Das andere Kegelrad des Kegelradpaares
würde wie üblich geschliffen. Man erzielte so die gleichen Vor
teile durch die Paarung von geschliffenen und gehonten Flanken,
sparte aber die Zeit für das Schleifen einer Verzahnung ein.
Claims (4)
1. Kegelradpaar, bestehend aus einem ersten Kegelrad und einem
zweiten Kegelrad, von denen das zweite Kegelrad eine durch
Schleifen fertigbearbeitete Verzahnung (11, 13) hat, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verzahnung des ersten Kegelrades durch
Honen fertigbearbeitet ist.
2. Kegelradpaar nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verzahnung des ersten Kegelrades durch Schleifen und an
schließendes Honen fertigbearbeitet ist.
3. Kegelradpaar nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Kegelrad ein Ritzel (12) und das zweite Kegelrad
ein Tellerrad (10) ist.
4. Kegelradpaar nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Kegelrad ein Tellerrad (10) und das zweite Kegel
rad ein Ritzel (12) ist.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
DE19517359A DE19517359C1 (de) | 1995-05-11 | 1995-05-11 | Kegelradpaar |
PCT/EP1996/002015 WO1996035542A1 (de) | 1995-05-11 | 1996-05-10 | Kegelradpaar |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19517359A DE19517359C1 (de) | 1995-05-11 | 1995-05-11 | Kegelradpaar |
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DE19517359C1 true DE19517359C1 (de) | 1996-07-04 |
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Family Applications (1)
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DE19517359A Expired - Fee Related DE19517359C1 (de) | 1995-05-11 | 1995-05-11 | Kegelradpaar |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US6481307B1 (de) |
DE (1) | DE19517359C1 (de) |
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