DE19517183C2 - Belagselement von im wesentlichen rechteckiger Flächenform für Boden- und Wandverkleidungen - Google Patents

Belagselement von im wesentlichen rechteckiger Flächenform für Boden- und Wandverkleidungen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Belagselement von im wesentlichen rechteckiger Flächenform für Boden- und Wandverkleidungen, be­ stehend aus einer Dünnplatte und damit geklebt verbundener Basis.
Das Belagselement wird auf dem bautechnischen Untergrund, wie er vorwiegend im Hochbau vorhanden ist oder ausgeführt wird, mechanisch befestigt verlegt und danach gemäß dem Fachnormen­ regelwerk DIN 18352-Ziff.3.5-Fugen oder gleichgestellt durch Anwendung von Fugeisenarbeit verfügt.
Besondere hygenische, erhaltungs-, pflege- und aussehensbezo­ gene Anforderungen, sowie wegen bekanntlich hohem Widerstand gegen Abrieb, Wasseraufnahme, Frost und wegen möglicher Druck-, Ritz- sowie Chemiebeanspruchung, werden bisher für Bekleidun­ gen von Bauteilen, beispielhaft Boden und Wand, im Hochbau oft Fliesen, Platten, Riemchen, Mosaik, Solnhofener Platten, Natur­ steinfliesen, Natursteinmosaik oder Natursteinriemchen ver­ verwendet, im folgenden zusammengefaßt als Dünnplatten be­ zeichnet.
Üblich sind keramische Fliesen und Platten im Sinne der EN87-Ziff.3.1, aber auch solche aus Kunststein, Naturstein oder Kunststoff.
Das anderweitige Befestigen von Dünnplatten als mit Mörtel oder Klebstoffen auf dem bautechnischen Untergrund von Bau­ teilen war bereits Erfindungsthema.
In naheliegendster technologischer Hinsicht ist zur mecha­ nischen Befestigung von Dünnplatten auf dem bautechnischen Untergrund die DE 32 42 942-A1 bekanntgeworden. Darin wird vorgeschlagen, Dünnplatten gleich Fliesen mit einem einstücki­ gen Unterbau geklebt zu verbinden. Ein solcher Gegenstand wur­ de als Fliesenbaustein bezeichnet.
Diese sogenannten Fliesenbausteine sollen u. a. auf dem Boden auch lose verlegt werden können, jedoch auf der Wand nur mit Hilfe von Befestigungsleisten, also mittelbar mechanisch zu befestigen sein. Zudem wird dort vorgeschlagen, die Fliesen­ bausteine untereinander formschlüssig durch Nut-Feder aus­ gebildete Seitenwände des Unterbaus zu verbinden. Dies zu­ sätzlich durch in vorhandene Öffnungen des Unterbaus ein­ steckbare Bolzen oder auch mittels den kleberbeschichteten Seitenwänden. Schließlich soll mit der Kleberbeschichtung der Seitenwände selber die Feuchtigkeitsabdichtung der Nut-Feder- Verbindung erfolgen und mit dauerelastischem Kleber die Fu­ genverfüllung bzw. Verfügung stattfinden.
Die lose Verlegbarkeit der Fliesenbausteine auf dem Boden ist anzuzweifeln, weil zumindestens im Rand- und Sonderfugenbe­ reich einer Belagsfläche dieselben gegen Verschieben stets festgemacht werden müssen. Dazu ist die vorgesehen mittelbare mechanische Befestigung zum Verlegen der Fliesenbausteine auf der Wand im Vergleich mit dem zu ersetzenden, einfachen und billigen Dünnbettverfahren als umständlich, handwerksfremd und wesentlich teurer zu bezeichnen.
Durch die vorgeschlagen formschlüssige Nut-Feder-Verbindung der Fliesenbausteine untereinander unterbleibt eine Aus­ gleichsmöglichkeit der Dünnplatten-Maßabweichungen in den Fu­ gen, um ein ansehliches Fugenbild zu erzielen. Außeracht bleibt ferner eine Ausgleichsmöglichkeit der unter­ flächigen Ebenflächigkeitsabweichungen bei Dünnplatten zu ih­ rer satten Widerlagerung auf dem Unterbau. - Hiermit bleibt die verlegetechnische Forderung unerfüllt, wonach Dünnplatten wegen der fertigungsbedingten oder naturvorhandenen Abwei­ chung von der Ebenflächigkeit ihrer Unterfläche für das Ver­ legen auf bautechnischem Untergrund, hier ist es der Unter­ bau, die Gegebenheit erfordern, wie sie bei einem Dünnbett vergleichsweise vorhanden ist.
Demgegenüber hat sich die Erfindung die technische Auf­ gabe gestellt, ein gattungsgleiches Belagselement für Boden- und Wandverkleidungen zu schaffen, welches folgende Erforder­ nisse erfüllt:
Ausführungsmöglichkeit der unmittelbar mechanischen Befestigung von Dünnplatten auf dem bautechnischen Un­ tergrund in den Fugen.
Ausgleichsmöglichkeit der Dünnplatten-Maßabweichun­ gen in den Fugen.
Ausgleichsmöglichkeit der unterflächigen Dünnplatten- Ebenflächigkeitsabweichungen.
Diese technische Aufgabe wird bei einer gattungs­ gemäßen Einrichtung durch die im Patentanspruch 1 auf­ geführten Merkmale gelöst.
Die von der Bewehrungsschicht ausgehenden und wie gel­ tend gemacht ausgeführten sowie angeordneten Befesti­ gungsansätze bewirken sowohl die Ausführungsmöglichkeit der unmittelbar mechanischen Befestigung von Dünnplatten auf dem bautechnischen Untergrund in den Fugen, als auch durch geschaffenen Spielraum die Ausgleichsmöglichkeit der Dünnplatten-Maßabweichungen in den Fugen. Schließlich schmiegt sich die in Bezug auf Biegebeanspruchung, wie die Bewehrungsschicht auch, in ihrer Ebene semisteife Bettungs­ schicht beim unter Andruck stattfindenden Verkleben mit der Dünnplatte an deren unterflächige Ebenflächigkeitsabweichun­ gen vollflächig an, wodurch der Ausgleich letzterer bewirkt wird.
Die mit dieser Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, ein Belagselement für Boden- und Wand­ verkleidung geschaffen zu haben, welches
  • - die Ausführung der einfachen, handwerksgerechten und billigen, unmittelbaren mechanischen Befestigung von Dünnplatten auf dem bautechnischen Untergrund in den Fugen gestattet.
  • - den Ausgleich der Dünnplatten-Maßabweichungen, wie im Fachnormenregelwerk DIN 18352-Ziff.3.5-Fugen gefor­ dert, ermöglicht.
  • - den Ausgleich der unterflächigen Dünnplatten-Ebenflä­ chigkeitsabweichungen als weiteres, unbedingt zu er­ füllendes Facherfordernis berücksichtigt.
Mit diesen Vorteilen wird gegenüber dem vorausgegangen zi­ tierten Stand der Technik eine einfache, handwerksgerechte und billige mechanische Befestigungsart für Dünnplatten auf dem bautechnischen Untergrund ausführbar, zumal die aus den deutschen Gebrauchsmusterschriften 19 91 189 und 19 89 587 bekannten Fliesen mit abstandhaltenden Noppen keine Anre­ gung zu geben vermögen, eine Bewehrungsschicht vorzusehen und aus dieser Schicht Befestigungsansätze vorstehen zu lassen, sowie die Voraussetzung dafür geschaffen, ein ansehliches Fugenbild herstellen zu können und die mechanische Bean­ spruchbarkeit von den Dünnplatten wegen ihrer satten Wider­ lagerung auf der sich an die unterflächigen Ebenflächig­ keitsabweichungen anschmiegenden Bettungsschicht mitsamt Bewehrungsschicht und daher auf der Basis voll auszunützen.
Gegenüber dem Stand der Technik sind zudem vorteilhaft, - das sicher geringer aufwendige und damit kosteneinsparen­ de Verlegen, - der beim Verlegen senkrecht zur Verkleidungs­ ebene ausführbare Bewegungsvorgang, dergleichen auch beim Aus-/ Einbauen im Instandsetzungsfall bzw. beim Ersatz ein­ zelner Belagselemente, das absehbar einfache Zusammenset­ zen eines Belagselements durch Vekleben der gewählten Dünn­ platten mit der Basis, sowie die Fertigungsmöglichkeit der Basis durch beispielhaftes Stanzen aus Verbundhalbzeug Bettungsschicht-Bewehrungsschicht.
Die weiterführend vorteilhafte Ausgestaltung der Erfin­ dung wird in den nachfolgend begründeten Patentansprüchen angegeben:
Der durch die deutsche Gebrauchsmusterschrift 88 02 575 be­ kanntgewordene Fugenmörtelfalz bleibt über der Länge der Befestigungsansätze unausgebildet. Folglich fehlt an diesen Stellen eine Fugenmörtel-Widerlagerung. Es verbleibt ledig­ lich eine für geringe einzelne Längen der Befestigungsan­ sätze ausreichend erachtete Brückenwirkung des Fugenmör­ telfalzes zur Fugenmörtel-Widerlagerung.
Deshalb wurde zur technischen Aufgabe gemacht, eine eigen­ ständige Fugenmörtel-Widerlagerung im Bereiche der Befes­ tigungsansätze, genau über deren einzelne Längen zu schaf­ fen.
Diese Aufgabe wird mit dem Merkmal nach Patentanspruch 2 gelöst.
Die Fugenmörtelnut bewirkt eine Fugenmörtel-Widerlagerung an den erwähnten Stellen ersetzt somit voll den dort feh­ lenden herkömmlichen Fugenmörtelfalz.
Vorteilhaft ist - die über der gesamten Fugenlänge sicherge­ stellte Fugenmörtel-Widerlagerung, wodurch ein Ablösen des Fugenmörtels im Bereiche der Befestigungsansätze und damit ein Fugenmörtel-Adhäsionsbruch ausgeschlossen wird sowie - die Möglichkeit längere Befestigungsansätze zu deren grö­ ßerer Festigkeit ausführen zu können.
Die Fugenmörtelnut kann leicht, durch Entfernen der Bettungs­ schicht im Bereiche der Befestigungsansätze von der Basis, vorgefertigt werden. Der dabei entstehende Falz bildet nach dem Verkleben von Basis und Dünnplatte zum Belagselement zusammen mit dem unterflächigen Dünnplattenrand eine rechteckige, liegende Fugenmörtelnut aus.
Für das Herstellen von Paßstücken des Belagselementes, insbesondere auf der Baustelle durch zuschneiden, spalten, ausklinken oder fräsen, wird besonderes Werkzeug und werden besondere Maschinen im Gegensatz zur Bearbeitung alleiniger Dünnplatten erforderlich. Ferner wird zur sofortigen Erfüllbarkeit von Bedarf eine anzahlmäßig dem Dünnplat­ tenangebot entsprechende Bevorratung von Belagselementen, also eine doppelte Lagerhaltung bei Dünnplatten unentbehr­ lich. Schließlich bleibt das Interesse von Selbermachern außeracht, die Verklebung der Bestandteile Dünnplatte und Basis zu einem Belagselement in Eigenarbeit durchzufüh­ ren.
Deswegen wurde zur weiterführenden technischen Aufgabe ge­ macht, die Entwicklung, Fertigung, Anschaffung und Vorhaltung von besonderem Werkzeug sowie besonderen Maschinen für die Herstellung der Paßstücke insbesondere auf der Baustelle, darüber hinaus eine Bevorratung von fertigen Belagselemen­ ten zu vermeiden, sowie schließlich die Voraussetzungen da­ für zu schaffen, daß Selbermacher die erwählten Dünnplatten mit einer entsprechend ausgestaltet vorgefertigten Basis in Eigenarbeit zum Belagselement zusammensetzen können.
Diese Aufgabe wird mit dem Merkmal nach Patentanspruch 3 gelöst, welches notwendig ist, um die Lösung gemäß Patentan­ spruch 1 überhaupt wirtschaftlich, anwendungsanregend und als gefragte Vermehrung verfügbarer Lösungen verwirklichen zu können.
Die funktionserhaltgeschützte Selbstklebeschicht auf der Bettungsschicht einer als zugeliefertes Bestandteil zum Belagselement gehörenden Basis bewirkt - die getrennte Bearbeitungsmöglichkeit von Dünnplatte und Basis zu Einzel­ teilen der unverzichtbaren Paßstücke mit herkömmlich vor­ handenem Werkzeug bzw. desgleichen vorhandenen Maschinen so­ wie die vorgefertigte Verklebungsmöglichkeit dieser passend gemachten Einzelteile zu Paßstücken des Belagselements auf der Baustelle, - die Verzichtmöglichkeit auf doppelte Lager­ haltung von Dünnplatten wie ansonsten bei Angebot fertiger Belagselemente erforderlich und, - daß Selbermacher ihren zu­ meist geringen Bedarf an Belagselementen sofort entsprechend dem Dünnplattenangebot zur Verfügung haben.
Der mit der funktionserhaltgeschützten Selbstklebeschicht erzielbare Vorteil besteht insbesondere darin, daß besonderes Werkzeug/besondere Maschinen für das Herstel­ len von Paßstücken des Belagselementes weder entwickelt, ge­ fertigt, angeschafft noch vorgehalten werden muß/müssen, daß eine vorgefertigte Verklebung der getrennt passend ge­ machten Einzelteile von Dünnplatte und Basis zu einem Paß­ stück des Belagselements verfügbar ist und, daß eine doppel­ te Lagerhaltung von Dünnplatten entfallen kann, vielmehr stattdessen zwecks verfügbarem Angebot fertiger Belagsele­ mente nur die Basis bevorratet zu werden braucht. Schließ­ licher Vorteil ist, einen Bedarf von Belagselementen der Selbermacher sofort erfüllen zu können.
Die funktionserhaltgeschützte Selbstklebeschicht kann am Verbundhalbzeug Bettungsschicht-Bewehrungsschicht haftend vollmechanisiert aufgebracht werden, ist also ohne weiteres ausführbar.
Der bei wasserdurchlässigen Dünnplatten über deren gesam­ te Fläche natürlich vorhandene Weg für die Dampfdiffusion bleibt ungenutzt. Alleine schon die Verklebung, geschweige denn die Basis selber, stellt eine vollkommene Dampfsperre dar.
Deshalb wurde die technische Aufgabe gestellt, die Voraus­ setzung für eine weitestmögliche Ausnutzung des natürlich vorhandenen Weges der Dampfdiffusion bei Dünnplatten zu schaffen.
Diese Aufgabe wird mit dem Merkmal nach Patentanspruch 4 gelöst.
Die lochsiebartig-planmäßige Durchlochung der Basis bewirkt eine mit der Summe aller Löcher-Flächen übereinstimmende freigelegte Dünnplatten-Fläche, welche den vom/zum bau­ technischen Untergrund führenden Weg der Dampfdiffusion freigibt. Wie angenommen werden kann, reicht die Hälfte der Dünnplatte-Unterfläche zum Zwecke der Verklebung mit der Basis vollkommen aus. Danach wird dann der bei wasserdurch­ lässigen Dünnplatten natürlich vorhandene Weg der Dampfdif­ fusion ebenfalls zur Hälfte ausgenutzt.
Vorteil ist, daß dieser Weg der Dampfdiffusion gegenüber dem nebenher über die Fugenfläche bestehenden vielfach größer, demnach entsprechend wirkungsvoller ist. Die Nut­ zung eines derart vergrößerten Weges für Wasserdampf in Durchdringung von Baukonstruktionsteilen, beispielhaft Decke/Wand mit Verkleidung aus wasserdurchlässigen Dünnplatten, ist bauphysikalisch praktisch unverzichtbar. Nur mit einer solchen Nutzung kann ausreichend Wasser­ dampf von einem warmen in den kälteren Raumbereich gelan­ gen, wodurch ein Wasserniederschlag in der Art von Taubil­ dung auf der Verkleidung aus wasserdurchlässigen Dünnplat­ ten vermieden und das Raumklima günstig beeinflußt wird.
Die lochsiebartig-planmäßige Durchlochung der Basis kann am zu deren Fertigung vorgeschlagenen Verbundhalb­ zeug Rettungsschicht-Bewehrungsschicht-(möglicherweise)- Selbstklebeschicht ebenfalls durch Stanzen leicht gefer­ tigt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in der am häufigsten verwendeten rechteckigen Flächenform mitsamt vorteilhafter Ausgestaltung ist in den Zeichnungen schematisch darge­ stellt und wird im folgenden näher beschrieben sowie er­ läutert:
Fig. 1 zeigt den Erfindungsgegenstand in räumlicher Darstel­ lung mit übersichtshalber gewählt bogenförmig ausge­ schnitten herkömmlicher Dünnplatte und keilförmig vertikalem Ausschnitt, sowie mit beispielhaft vierfa­ cher Bestückung in den Befestigungsansätzen und über deren Länge ausgestalteter Fugenmörtelnut.
Fig. 2 zeigt in rechtwinkeliger Draufsicht und wie verlegt zusammengestellt nebeneinanderliegend, übersichtshal­ ber die bloße Basis des Erfindungsgegenstandes mit in Richtung der Hauptachsen einander gegenüberliegend und im übrigen abwechselnd links und rechts vom je­ weiligen Achsenast angeordneten Befestigungsansätzen, dazu für Fugenmörtelnut.
Fig. 3 zeigt in rechtwinkeliger Draufsicht und wie verlegt zusammengestellt nebeneinanderliegend, übersichtshal­ ber die bloße Basis des Erfindungsgegenstandes mit in Richtung der spiegelbildlichen Nebenachsen einan­ der gegenüberliegend und im übrigen abwechselnd links und rechts vom jeweiligen Achsenast angeordneten Be­ festigungsansätzen, dazu für Fugenmörtelnut.
Fig. 4 zeigt in räumlicher Darstellung und wie verlegt zu­ sammengestellt mehrere teilweise Erfindungsgegenstän­ de mit herkömmlicher Dünnplatte. In einem Falle wird der Erfindungsgegenstand mit übersichtshalber gewählt bogenförmig ausgeschnittener Dünnplatte und desgleichen Bettungsschicht, dann im sichtbar bloß­ liegenden Teil der Bewehrungsschicht mit den vor­ springenden Befestigungsansätzen zur unmittelbaren mechanischen Befestigung des Belagselements auf dem bautechnischen Untergrund in den Fugen dargestellt. Darüber hinaus werden dort der zum Ausgleich der Dünnplatten-Maßabweichungen in den Fugen vorhandene Spielraum, der über den Befestigungsansätzen in beson­ derer Ausgestaltung der Erfindung widergelagert vor­ handene Fugenmörtelquerschnitt mitsamt der einen sol­ chen ermöglichenden Fugenmörtelnut, der Ansatzpunkt für die mechanische Befestigung und schließlich der herkömmlich gegebene Fugenhohlraum dargestellt.
Der Erfindungsgegenstand (Fig. 1) ist ein aus den Bestandtei­ len Dünnplatte (D) und Basis (B) bestehendes Fertigteil. Die Dünnplatte steht als industriell gefertigtes Teil bereits zum Gebrauch zur Verfügung. Zumeist handelt es sich dabei um keramische Fliesen oder Platten nach EN87-Ziff. 3.1. Es können aber auch solche aus Kunststein, Naturstein oder Kunststoff hergestellte sein. Die Basis kann absehbar ohne weiters in­ dustriell gefertigt werden, steht dann zum Gebrauch zur Verfügung. Dünnplatte und Basis werden miteinander geklebt verbunden. Die Basis enthält eine Bettungs- und Bewehrungs­ schicht, weist im übrigen Befestigungsansätze (3) auf. Außer­ halb der Befestigungsansätze weicht die Basis von der Um­ rißlinie der Dünnplatte etwa halbfugenbreit zurück. Dadurch entsteht ein von der Länge der Befestigungsansätze unter­ brochener, mit dem unterflächigen Dünnplattenrand gebildeter und dazu paralleler Fugenmörtelfalz. Letzterer stellt eine Fugenmörtel-Widerlagerung als Ersatz einer zugrundegelegt fehlenden Haftkraft für den Fugenmörtel auf dem bautechni­ schen Untergrund dar. - Die Basis (B) ist aus einer in Bezug auf Biegebeanspruchung in der Ebene semisteifen Bettungsschicht (1) und einer damit geklebt verbunde­ nen ebensolchen Bewehrungsschicht (2) zusammengesetzt. Die Basis kann sich so mit ihrer Bettungsschicht beim unter Andruck stattfindenden Verkleben mit der Dünn­ platte an deren unterflächige Ebenflächigkeitsabweichun­ gen vollflächig-ausgleichend anschmiegen. Von der Bewehrun­ gsschicht (2) festigkeitsmäßig ermöglichte und dienlich mon­ tagevorgelochte Befestigungsansätze (3) stellen die Voraus­ setzung für die Anwendung mechanischer Befestigungsmittel wie Nägel, Schrauben usf. dar, mit denen der Erfindungsgegen­ stand auf dem bautechnischen Untergrund (U) befestigt wird. Die Befestigungsansätze (3) springen gegenüber der Um­ rißlinie der Dünnplatte (D) zahnartig maximal fugenbreit vor. Zudem sind die Befestigungsansätze in Richtung der Hauptachsen (x, y, Fig. 2) oder der dazu spiegelbildlich an­ geordneten Nebenachsen (x', y', x", y", Fig. 3) der Basis (B) einander gegenüberliegend und vom Hauptachsenschnittpunkt bzw. Nebenachsenschnittpunkt aus in Richtung des jeweiligen Achsenastes bis zur Umrißlinie der Basis (B, Fig. 2, 3) gese­ hen drehsinnig aufeinander folgend abwechselnd links und rechts um etwa ihre eigene Länge versetzt neben dem jewei­ ligen Achsenast angeordnet. Durch so vorspringende und an­ geordnete Befestigungsansätze (3) wird erreicht, daß der Erfindungsgegenstand stets mit handwerksgerecht senkrecht zur Verkleidungsebene ausführbarem Bewegungsvorgang sowohl verlegt als auch im Instandsetzungsfall entfernt werden kann, daß genügend Spielraum (S) zum Ausgleich der Dünnplat­ ten-Maßabweichungen in den Fugen entsteht und letztlich für die unmittelbare mechanische Befestigung, insbesondere für die Ansatzpunkte (N, Fig. 4), eine ganze Fugenbreite zur Ver­ fügung steht. Eine solche wird unter Verwendung vorhandenen Werkzeugs als ausreichend angesehen, um die unmittelbare me­ chanische Befestigung des Erfindungsgegenstandes in den Fu­ gen ausführen zu können. Durch die vermehrte Anzahl von Be­ festigungsansätzen (Fig. 3), können beliebig große und schwe­ re Erfindungsgegenstände sicher mechanisch befestigt wer­ den. - In der Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes nach Patentanspruch 2 wird eine rechtwinkelige Fugenmörtelnut (4) über die Länge der Befestigungsansätze (3) ausgebildet. Die Fugenmörtelnut wird durch Entfernen der Bettungsschicht (1) auf den Befestigungsansätzen vorgefertigt, bildet sich beim Verkleben von Basis und Dünnplatte mit deren unterflächigen Rand aus und verhilft nach ausgeführter Verfugung zum unun­ terbrochenen Strang des Fugenmörtelquerschnitts (Q, Fig. 4).
Die funktionserhaltgeschützte Selbstklebe­ schicht kann wie für sogenannte selbstklebende Fliesen mit abziehbar luftundurchlässiger Folie und mit nach deren Entfernen (selbstverständlich unter Einräumen von Verklebe- und Nachrichtezeit) Haftzugfestigkeit erzeugendem Kleb­ stoff ausgeführt werden. - Die lochsiebartig-planmäßige Durchlochung der Basis wird zweckmäßig durchweg vorzuneh­ men sein, um in jedem Fall von gewählter Dünnplatte und Basis-Werkstoffart den dann gemeinhin sichergestellt vor­ handenen Weg für die Dampfdiffusion nutzen zu können.
Der Erfindungsgegenstand dient, erstausstattend oder er­ neuernd auf Fuge verlegt und grundsätzlich unmittelbar auf bautechnischem Untergrund mechanisch befestigt sowie nach dem Fachnormenregelwerk DIN 18352-Ziff. 3.5-Fugen oder gleichgestellt durch Anwendung von Fugeisenarbeit verfugt, der Herstellung von Boden und Wandverkleidungen.
Das Bestandteil Dünnplatte (D) des Erfindungsgegenstandes ist mit dem bestehenden Marktangebot von keramischen Flie­ sen und Platten und dergleichen aus Kunststein, Naturstein oder Kunststoff sofort verfügbar. Das den Erfindungsgegen­ stand ergänzende Bestandteil Basis (B) ist absehbar ohne weiteres industriell wirtschaftlich herzustellen. Zur Be­ kämpfung des Tritthalls sollte dafür ein Werkstoff mit höherem spezifischen Gewicht verwendet werden. Schließlich können Dünnplatte und Basis zweifelsohne mechanisiert oder von Hand zum Erfindungsgegenstand miteinander verklebt wer­ den.
Der Erfindungsgegenstand ist demnach einfach zu fertigen und zu verwirklichen. Ferner ist er unbedenklich zu trans­ portieren, zu lagern und aus behördlich zugelassenem Werk­ stoff bestehend zu verwenden, ist der Erfindungsgegenstand somit auf diese Weise einschlägig von Industrie, Handel oder Handwerk gewerblich anwendbar.
Zusammengefaßt werden mit der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik folgende, wesentliche Vorteile erzielt:
Ausführung der einfachen, handwerksgerechten und billi­ gen, unmittelbaren mechanischen Befestigung von Dünn­ platten auf dem bautechnischen Untergrund in den Fugen. Es können herkömmliche Befestigungsmittel wie Nägel, Schrauben usf. eingesetzt werden. Der arbeitsbezogen aus­ führbare Bewegungsvorgang beim Verlegen/Instandsetzen ist senkrecht zur Verkleidungsebene ausführbar.
Ausgleich der im Fachnormenregelwerk geforderten Dünn­ platten-Maßabweichungen in den Fugen.
Ausgleich, der unterflächigen Dünnplatten-Ebenflächig­ keitsabweichungen in Erfüllung der dahingehend unver­ zichtbar handwerklichen Anforderung.
Fugenmörtel-Widerlagerung auch außerhalb eines herkömm­ lich ausgebildeten Fugenmörtelfalzes.
Sicherstellung einer weitestmöglich satten Unterfütte­ rung der Dünnplatte in deren unterflächigen Randbereich entlang der Fugenlänge mit Fugenmörtel. Somit kann die Dünnplatte der ihr zugemuteten mechanischen Beanspru­ chung standhalten, wird Instandsetzungsaufwand vermieden.
Einsparung, besonderes Werkzeug oder besondere Maschi­ nen zur Herstellung von den auf der Baustelle unver­ zichtbar erforderlichen Paßstücken entwickeln, erproben, fertigen, anschaffen und vorhalten zu müssen.
Ausnutzung des bei wasserdurchlässigen Dünnplatten natürlich vorhandenen Weges der Dampfdiffusion über mindestens der halben Dünnplattenfläche. Der ansonsten nur mit der Fugenfläche gegebene Weg der Dampfdiffu­ sion wird dadurch vielfach vergrößert. Somit kann aus­ reichend Wasserdampf von einem warmen in den kälteren Raumbereich gelangen, wodurch ein Wasserniederschlag in der Art von Taubildung auf der Verkleidung vermie­ den und das Raumklima günstig beeinflußt wird.
Bezugszeichenliste
1
Bettungsschicht
2
Bewehrungsschicht
3
Befestigungsansätze
4
Fugenmörtelnut
BBasis
DDünnplatte
FFugenhohlraum (Fuge)
NAnsatzpunkte (- der mechanischen Befestigung)
Ubautechnischer Untergrund
SSpielraum
QFugenmörtelquerschnitt
x, yHauptachsen
x', y', x" y"Nebenachsen

Claims (4)

1. Belagselement von im wesentlichen rechteckiger Flächen­ form für Boden- und Wandverkleidungen, bestehend aus einer Dünnplatte (D) und einer damit geklebt verbundenen Basis (B), welche eine Bewehrung enthält und von der Umrißlinie der Dünnplatte etwa halbfugenbreit zu­ rückweicht, so daß mit dem unterflächigen Dünnplattenrand ein umrißparalleler Fugenmörtelfalz gebildet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Basis (B) aus einer Bettungsschicht (1) und der damit geklebt verbundenen Bewehrungsschicht (2) zusammengesetzt ist,
daß die Basis (B) von der Bewehrungsschicht (2) ausgehen­ de, montagevorgelochte Befestigungsansätze (3) aufweist,
welche gegenüber der Umrißlinie der Dünnplatte (D) zahnartig fast fugenbreit vorspringen und
in Richtung der Hauptachsen (x, y) oder der dazu spiegel­ bildlich angeordneten Nebenachsen (x', x", y', y") der Basis (B) einander gegenüberliegen und
vom Hauptachsenschnittpunkt bzw. Nebenachsenschnittpunkt aus in Richtung des jeweiligen Achsenastes hin zur Um­ rißlinie der Basis (B) gesehen drehsinnig aufeinander folgend abwechselnd links und rechts um etwa ihre eigene Länge versetzt neben dem jeweiligen Achsenast angeordnet sind.
2. Belagselement nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem unterflächigen Dünnplattenrand und der jeweiligen Oberfläche der Befestigungsansätze (3) eine rechtwinkelige Fugenmörtelnut (4) ausgebildet ist.
3. Basis (B), wie im Patentanspruch 1 beschrieben zusammenge­ setzt und Befestigungsansätze (3) aufweisend, im übrigen als zugeliefertes Bestandteil zum Belagselement nach Patentanspruch 1 oder 2 gehörend, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Bettungsschicht (1) auf deren Oberfläche eine funktionserhaltgeschützte Selbstklebeschicht auf­ weist.
4. Basis (B) nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis eine lochsiebartig-planmäßige Durchlochung aufweist.
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