DE1951632A1 - Verfahren zum Herstellen stabiler,feinkristalliner Gefuege in festen partiell kristallinen Polyolefinen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen stabiler,feinkristalliner Gefuege in festen partiell kristallinen PolyolefinenInfo
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Description
- Verfahren zum Herstellen stabiler, feinkristalliner Gefüge in festen partiell kristallinen Polyolefinen Zusatz zu Patent . ... ... (Anmeldung P 1 935 239.7; VPA 69/1114) Das Hauptpatent . .*. ... (Anmeldung P 1 935 239.7; VPA 69/1114) betrifft ein Verfahren zum Herstellen stabiler, feinkristalliner Gefüge in festen partiell kristallinen Polyolefinen durch Zugabe von Keimbildungsmitteln, wobei 0,01 bis 10 % aromatische Carbonsäureamide und/oder N-substituierte aromatische Carbonsäureimide, bezogen auf das I'ol jolefingewicht, gegebenenfalls im Gemisch mit anderen bekannten k@imbildenden Substanzen, verwendet werden.
- Gegenstand :r vorliegenden Erfindung ist eine Weiterbildung dieses verfahrens, d je darin besteht, daß als N-substituierte aromatische Carbonsäureimide Diphthalimde verwendet werden. Als solche werden Verbindungen der allgemeinen Formel verwendet, wobei (R1 bis R4 = ein Wasserstoffatom, Halogenatom, Alkyl- oder Arylenrest und 5 einen Alkylenrest - (CH2)2, ein Cycloalkylen oder ein Arylenrest ist.
- Der Zusatz der nachfolgend als Diphthalimide bezeichneten Verbindungen erzeugt feinkristalline und von der Verarbeitungsgeschichte weriger abhängige Gefüge bei gleichzeitig erhöhtem Kristallisationsgrad. Ganz besonders hervorstechend ist dieser Effekt in Hoch- und Niederdruckpolyäthylenen, teilkristallinen Polypropylenen und Polybuten-1.
- Die erhaltenen Mischungen, die als Formmassen eingesetzt werden können und sich insbesondere für die Spritzgußverarbeitung eignen, weisen nicht nur ein stabiles mikrokristallines Gefüge bei erhöhtem Kristallisationsgrad auf, sondern auch verbesserte mechanische und - bei dielektrisch beanspruchten Pormkörpern - auch verbesserte elektrische Eigenschaften auf. Schrumpflunker sind weitgehend vermieden. Sie sind thermisch stabil. Mit besonderem Vorteil werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Polyolefine auch zum Isolieren von Kabeln eingesetzt.
- Die erhaltenen feinkristallinen Gefüge sind thermisch stabil, d.h. es tritt auch bei hohen Einsatztemperaturen im mikrokristallinen Festkörper keine Gefügevergröberung ein. Ein weiterer Vorteil der Verbindungen gemäß der Erfindung ist der, daß sie thermisch stabil und im Polymeren leicht dispergierbar sind. Ferner weisen sie ein kleines elektrisches Moment auf.
- Sie werden so mit besonderem Vorteil in Polyolefinen eingesetzt, die in der Starkstrom- und Hochfrequenztechnik Verwendung finden.
- Die Erfindungsgemäß verwendeten Diphthalimide lassen sich ohne Schwierigkeit durch Umsetzung von 2 Mol Phthalsäure- bzw. kernsubstituiertem Phthalsäureanhydrid und 1 Mol des betreffenden aliphatischen oder aromatischen Diamins in Isopropanol oder Eisessig, bzw. durch Schmelzreaktion, bei erhöhter Temperatur darstellen.
- Geeignet sind Verbindungen, die aus kernhalogeniertem Phthalsäureanhydrid (R1-R4 = Cl oder Br bzw. R1 -R4 = Cl oder Br und H) und aliphatischen bzw. aromatischen Diaminen darstellbar sind, beispielsweise N'N' -Äthylen-ditetrabromphthalimid, N,N'-Butylendi-tetrachlorphthalimid, N,N'-Decamethylen-di-tetrachlorphthalimid, N,N' pPhenylen-ditetrachlorphthalimid, 4,4 1-Di-tetrachlorphthalimido-diphenyl, 4,4'-Di-tetrachlor-phthalimido-diphenylsulfid, 494'-Di-tetrachlor-phthålimido-dicyclohexyl-methan. Als besonders geeignet hat sich N,N'-thylen-di-tetrachlorphthalimid erwiesen.
- Die erfindungsgemäßen Verbindungen wirken in partiell kristallinen Polyolefinen als Keimbildungsmittel, die zur Bildung sehr vieler und sehr kleiner Sphärolithe führen. Der Rekristallisationsbeginn geschmolzener, mit den erfindungsgemäßen Substanzen nukleierter Polyolefine liegt bei höheren Temperaturen und der Rekristallisationsprozeß verläuft schneller und führt zu einer gleichmäßigeren und feineren Kristallstruktur als ohme Zugabe dieser Keimbildungsmittel.
- Es ist nicht notwendig, diese Substanzen auf Teilchengröße = zu bringen. Vorteilhaft lassen sie sich bei Partikelgrößen von 1 - 100 , bevorzugt 5 - 20 , einsetzen. Der besondere Vorzug dieser Substanzen liegt darin, daß sie bereits bei sehr niedrigen Konzentratioen stark wirksam sind. Bevorzugt werden 0,1 - 1 %, bezogen auf das Polyolefin, verwendet.
- Die Keimbildurlgsmittel können im Gemisch untereinander und auch mit anderen bekannten keimbildenden Substanzen eingesetzt werden.
- Die erfindungsgemäß verwendeten Diphthalimide sind bei Raumtemperatur fest und können in das Polyolefin durch irgendeines der üblichen Verfahren eingearbeitet werden, z.B. indem das Keimbildungsmittel als Pulver in einem Fluidmischer mit dem Polymeren trocken vermengt oder auch in einer geeigneten Flüssigkeit gelöst bzw. dispergiert dem Polyolefin zugesetzt und die Mischung dann in einem Extruder verarbeitet wird. Ebenso üblich ist das Verfahren, von dem Keimbildungsmittel z.B. in einem Banbury-Mischer, in einem Extruder oder auf der Walze ein Konzentrat in dem Polymeren herzustellen, um dieses dann bei der Verarbeitung dem reinen Polymeren zuzusetzen. Die gemäß der Erfindung verwendeten Verbindungen können auch direkt der Polymerschmelze zugegeben und in diese eingemischt werden.
- Besonders vorteilhaft sind bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens flüssige indifferente Zusätze mit einem Siedenunkt ? der Verarbeitungst-emperatur des Polyolefins wie z.B.
- il iphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe.
- Geeignete Polyolefine sind kristalline Olefine, Homo- und Mischpolymerisate von Olefinpolymeren, vorzugsweise Hoch- und Niederdruckpolyäthylen (Dichte 0,91 bis 0,98) und Polybuten-1.
- Bei partiell kristallinem Polypropylen ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Keimbildungsmittel besonders günstig.
- Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
- Beispiel 1 In einem Kneter wurden-zu einem bei 180 0C plastifizierten, handelsüblichen, isotaktischen Polypropylen (Schmelzindex i5 ca. 6) jeweils 0,5 % nachstehend aufgeführter Keimbildner gegeben und zu homogenen Mischungen verarbeitet. Von den Mischungen wurde jeweils eine Probe zu einer Polie verpreßt und am Heiztisch eines Polarisationsmikroskops untersucht.
- Die Bestimmung der Kristallisationstemperatur und der Kristallisationsgeschwindigkeit wurden mit einem Heiztischmikroskop unter polarisiertem Licht durchgeführt. Dazu wurde eine zu einer Folie verpreßte Probe des Polymeren auf dem Heiztisch auf 2000C erhitzt und darm um 40C/min abgekühlt. Die Temperatur, bei der die ersten Sphärolithe sichtbar werden, wurde als Rekristallisationstemperatur festgehalten, während die Temperatur, bei der sich das Gefüge optisch nicht mehr verändert, als Kristallisationsende bezeichnet wurde. Die Differenz beider Temperaturen (ast) ist ein Maß für die Kristallisationsgeschwindigkeit.
- In Tabelle 1 sind die aus verschiedenen Mischungen erhaltenen Et-Werte, die ein Maß für die Kristallisationsgeschwindigkeiten darstellen, zusammengefaßt.
- Tabelle 1
isotakt. Polypropylen + Keimbildner #t-Wert °C Gefügeaus- (je 0,5 %) bildung Kontrollmaterial (ohne Zusatz) 14,0 große, gut aus- gobildete Sphärolithe + N,N'-Äthylen-di-tetrachlor- 3,5 feines Gofüge phthalimid + N,N'-Butylen-di-tetrachlor- 4,0 feinstes Ge- phthalimid füge + N,N'-Decamethylen-di-tetra- 9,5 feines Gefüge chldrphthalimid + N,N'-Äthylen-di-tetrabrom- 2,5 feines Gefüge phthalimid 4,'-Diphthalimido-diphenyl 8,5 feines Gefüßre. + 4,4'-Di-tetrachlor-phthalimido- 5,5 feines Gefüge diphenyl N,N'-p-Phenylen-di-tetrachlor- 2,0 feines Gefüge phthalimid 4,4'-Di-tetrachlorphthalimido- 3,5 feines Gefüge diphenyl-sulfid 4,4'-Di-tetrachlorphthalimido- 5,5 feines Gefüge dicyclohexyl-methan - Tabelle II
isotakt. Polybuten-(1) + Keimbildner #t-Wert °C Gefüge- (je 0,5 %) ausbildung Kontrollmaterial (ohne Zusatz) 14,5 schr große, gut ausge- bildete Sphärolithe + N,N'-Butylen-di-tetrachlorphthalimid 1,0 feines Ge- füge + N,N'-Äthylen-di-tetrachlorphthalimid @0 feines Ge- füge + 4,4'-Diphthalimido-diphenyl @ mittelgroße S. + N,N'-p-Phenylen-di-tetrachlor- 6 mittelgroße S. phthalimid
Claims (2)
- Patentansprüche 0Verfahren zum Herstellen stabiler feinkristalliner Gefüge in festen partiell kristallinen Polyolefinen durch Zugeben von 0,01 bis 10 % aromatische Carbonsäureimide und/oder N-substituierte aromatische Carbonsäureimide, bezogen auf das Polyolefingewicht, gegebenenfalls im Gemisch mit anderen belcannten keimbildenden Substanzen, gemäß Patent .(Anmeldung P 1 935 239.7; VPA 69/1114), dadurch gekennzeichnet, daß als N-substituierte aromatische Carbonsäureimide Diphthalimide der allgemeinen Formel (R1 bis R4 = ein Wasserstoffatom, Halogenatom, Alkyl- oder Alkylenrest und R5 einen Alkylenrest 2 (CH2)2, ein Cycloalkylen- oder.Arylenrest) verwendet werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß N,N'-Äthylen-ditetrachlorphthalimid verwendet wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19691951632 DE1951632C3 (de) | 1969-10-14 | Thermoplastische Formmassen auf der Grundlage stabile, feinkristalline Gefüge aufweisender Polyolefine | |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19691951632 DE1951632C3 (de) | 1969-10-14 | Thermoplastische Formmassen auf der Grundlage stabile, feinkristalline Gefüge aufweisender Polyolefine |
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DE1951632B2 DE1951632B2 (de) | 1976-12-16 |
DE1951632C3 DE1951632C3 (de) | 1977-08-11 |
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