DE19515482A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Rückführen von Öl aus einem Ölabscheider - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Rückführen von Öl aus einem ÖlabscheiderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Ober
begriff des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Es ist aus dem Bereich der Kraftfahrzeugtechnik be
kannt, Kurbelgehäuse zu entlüften und die dabei ab
geführten ölhaltigen Gasnebel aus Gründen des Um
weltschutzes einem Ölabscheider zuzuführen.
Mit zunehmendem Wirkungsgrad der Ölabscheider steigt
üblicherweise der Druckverlust am Filtermedium an.
Das abgeschiedene Öl muß daher gegen ein Druckge
fälle in das Kurbelgehäuse zurückgeführt werden.
Es ist bekannt, die Auslaßleitung des Ölabscheiders,
durch die das Öl in das Kurbelgehäuse zurückgeführt
wird, bereichsweise als Syphon auszubilden, so daß
in diesem Syphon stets eine Ölsäule steht, die das
Druckgefälle ausgleicht. Bei hohen Abscheidegraden
und dementsprechend hohen Druckdifferenzen ist je
doch die für einen derartigen Syphon benötigte Bau
höhe so groß, daß eine entsprechende Ausgestaltung
des Syphons in der Praxis häufig nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die die
Rückführung des Öls aus einem Ölabscheider auch
gegen ein hohes Druckgefälle unter eingeschränk
ten räumlichen Bedingungen kostengünstig, einfach
und wartungsfrei ermöglicht und hierzu ausschließ
lich Energie verwendet, die ohnehin an einer
Maschine, beispielsweise einem Verbrennungs
motor, anfällt.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird
durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 und die Vor
richtung gemäß Anspruch 7 gelöst.
Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, das Öl
zunächst in einen Sammelraum zu führen, der gegen
über dem Kurbelgehäuse als einem Raum erhöhten
Druckes abgedichtet ist. Das Druckgefälle, was sich
am Filtermedium ergibt, führt auf der Reingasseite
zu relativ niedrigen Druckverhältnissen gegenüber
dem im Kurbelgehäuse eines Verbrennungsmotors
herrschenden Druck. Der gegenüber dem Kurbelge
häuse abgedichtete Sammelraum ermöglicht ein ein
faches Sammeln des abgeschiedenen Öls, indem dieses
beispielsweise unter Einwirkung der Schwerkraft in
den Sammelraum fließt.
Zu bestimmten Intervallen wird dann der Sammelraum
gegenüber dem Ölabscheider abgedichtet und gegenüber
dem Kurbelgehäuse geöffnet. Auf diese Weise findet
ein Druckausgleich zwischen Sammelraum und Kurbel
gehäuse statt und anschließend kann das Öl aus dem
Sammelraum in das Kurbelgehäuse geführt werden, bei
spielsweise durch Schwerkrafteinwirkung abfließen,
ohne daß hierzu ein Druckunterschied zu überwinden
wäre.
Die Öffnung des Sammelbehälters gegenüber dem Kur
belgehäuse erfolgt intermittierend in zeitlichen
Abständen. Diese können entweder fest vorgegeben
sein und durch eine Zeitschalteinrichtung, z. B.
mechanisch oder elektronisch, eingehalten werden.
Die Abstände können jedoch auch variabel oder
zufällig festgelegt werden, z. B. durch sich
regelmäßig wiederholende Aktionen, wie Motorbremse
od. dgl. Schließlich kann auch eine - allerdings
aufwendigere - Steuerung mit einer Sensorik vorge
sehen sein, die den Füllstand des Sammelraumes
überwacht und im Bedarfsfall die Öffnung des Sammel
raumes gegenüber dem Kurbelgehäuse einleitet.
Die Entleerung des Sammelraumes kann vorteilhaft
über Energien gesteuert werden, die ohnehin im
Bereich des Motors vorhanden sind, entweder indem
das Öl durch die Schwerkraft ohne zusätzlich auf
zubringende Kräfte abfließt, oder indem der
Sammelraum mittels der bei LKW′s für das Brems
system ohnehin vorhandenen Druckluft regelrecht
ausgeblasen wird, oder indem eine Pumpe vorgesehen
ist, wobei der Sammelraum beispielsweise bewegliche
Wandungen aufweisen kann, so daß sein Volumen
verringerbar ist und hierdurch die gewünschte
Pumpwirkung erzielt werden kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind den Unteransprüchen 2 bis 6 ent
nehmbar; vorteilhafte Ausgestaltungen der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung sind den Unteransprüchen 8
bis 10 entnehmbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie zwei Ausfüh
rungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
werden anhand der Zeichnungen im folgenden näher
erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 schematisch ein Blockschaltbild eines
ersten Ausführungsbeispieles und die
Fig. 2 ein zweites, ebenfalls schematisch
dargestelltes Ausführungsbeispiel in
zwei verschiedenen Betriebszuständen.
In Fig. 1 ist mit 1 allgemein eine Vorrichtung zum
Rückführen des Öls aus einem Ölabscheider bezeich
net. Mit 2 ist dabei eine Zuleitung gekennzeichnet,
die vom Ölabscheider zu der Vorrichtung 1 führt.
Mit einem Pfeil ist die Strömungsrichtung des Öls
kenntlich gemacht.
Die Vorrichtung 1 umfaßt zunächst ein Rückschlag
ventil 3, welches im Normalfall in seiner Offen
stellung steht und das Einströmen des Öls durch die
Zuleitung 2 in die Vorrichtung 1 ermöglicht. Die
Vorrichtung 1 umfaßt weiterhin einen Sammelraum 4
sowie eine Auslaßleitung 5, durch die das Öl in das
Kurbelgehäuse eines Verbrennungsmotors rückgeführt
werden kann.
Die Auslaßleitung 5 ist zu einem Großteil der Zeit
durch ein Steuerventil 6 verschlossen, so daß das
durch die Zuleitung 2 in den Sammelraum 4 ein
strömende Öl im Sammelraum 4 gesammelt wird. In
zeitlichen Abständen wird das Steuerventil 6 ge
öffnet, so daß das Öl aus dem Sammelraum 4 durch
die Auslaßleitung 5 in das Kurbelgehäuse abfließen
kann.
Zu diesem Zweck wird eine schematisch mit 7 bezeich
nete Steuereinrichtung betätigt, die beispielsweise
an ein schematisch angedeutetes Pedal 8 angeschlos
sen sein kann. Wird die Motorbremse betätigt, so
strömt Druckluft über eine Druckleitung 9 und
gelangt stromabwärts (in Richtung des Ölstromes
gesehen) hinter das Rückschlagventil 3.
Der durch die Druckleitung 9 aufgebaute Druck
innerhalb der Vorrichtung 1 bewirkt, daß das
Rückschlagventil 3 schließt, da sich ein Druck
innerhalb des Sammelraumes 4 und der anschließenden
Leitungsabschnitte aufbaut. Durch diesen Druck wird
das Steuerventil 6 geöffnet, beispielsweise gegen
die Wirkung einer schematisch angedeuteten Feder 10.
Durch den Druck, der höher ist als der im Kurbel
gehäuse herrschende Druck, wird das Öl aus dem
Sammelraum 4 durch die Auslaßleitung 5 in das
Kurbelgehäuse geblasen.
Die Steuereinrichtung 7 ist rein beispielhaft als
mit dem Pedal 8 verbunden dargestellt. Eine Zeit
steuerung innerhalb regelmäßiger zeitlicher Ab
stände kann ebenso vorgesehen sein wie eine Aus
lösung des Ausblasvorganges mittels eines Füll
standsensors, der dem Sammelraum 4 zugeordnet ist.
Das Ausblasen des Sammelraumes 4 kann in kurzer Zeit
erfolgen. Das währenddessen aus dem Ölabscheider
anfallende Öl wird in der Zuleitung 2 gesammelt, die
durch ihre Länge oder durch ihren Durchmesser als
Puffer oder Speicher für das Öl während dieser Phase
des Ausblasens dient.
Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Vorrichtung 1, wobei funktionell gleichwirkende
Bauteile bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel mit
den gleichen Bezugszeichen versehen sind wie beim
ersten Ausführungsbeispiel.
Die Vorrichtung 1 umfaßt auch in Fig. 2 eine Zu
leitung 2, jedoch zwei Auslaßleitungen 5.
Die Vorrichtung 1 weist zwei Sammelräume 4 für das
Öl auf. Diese beiden Sammelräume 4 befinden sich
zwischen insgesamt drei Kolben 11, die durch eine
gemeinsame Kolbenstange 12 im Abstand zueinander
angeordnet sind.
In einem ersten Betriebszustand gemäß der Dar
stellung 1 von Fig. 2 ist der links dargestellte
Sammelraum 4 wirksam mit der Zuleitung 2 verbunden.
In diesem Sammelraum 4 kann demzufolge Öl gesammelt
werden, welches der Vorrichtung 1 vom Ölabscheider
zugeführt wird.
Der rechte Sammelraum 4 ist im Betriebszustand
gemäß der Darstellung 1 mit der rechten Auslaß
leitung 5 wirksam verbunden, so daß das in diesem
rechten Sammelraum 4 vorhandene Öl durch die Aus
laßleitung 5 zum Kurbelgehäuse abfließen kann.
Dabei ist keine zusätzliche Druckunterstützung zum
Entleeren des Sammelraumes 4 vorgesehen, sondern
das Öl kann durch die Einwirkung der Schwerkraft
nach unten in die Auslaßleitung 5 abfließen.
In einem zweiten Betriebszustand, der in der Dar
stellung 11 von Fig. 2 dargestellt ist, ist die
gesamte Kolbenbaugruppe gegenüber dem ersten
Betriebszustand verschoben. In diesem zweiten
Betriebszustand wird der zunächst gefüllte linke
Sammelraum 4 entleert, da dieser mit der linken
Auslaßleitung 5 verbunden ist. Der rechte Sammel
raum 4 ist gegenüber der rechten Auslaßleitung 5
abgeschlossen und zur Zuleitung 2 geöffnet, so daß
das vom Ölabscheider anfallende Öl in diesem
rechten Sammelraum 4 gesammelt wird.
Die Umschaltung zwischen den beiden Betriebszu
ständen kann wie schon grundsätzlich erwähnt zu
festen oder vorgegebenen Zeitpunkten erfolgen. Zu
sätzlich zu der dargestellten Möglichkeit des
Abfließens des Öls können beispielsweise an der
Oberseite der Vorrichtung 1 Druckluftanschlüsse vor
gesehen sein, die bei einer entsprechenden Stellung
der Kolbenbaugruppe das Entleeren eines Sammel
raumes 4 unterstützen.
Das Prinzip beweglicher Sammelräume, die vom Ort
geringeren Druckes, also von einer Verbindung mit
der Zuleitung 2, zu einem Ort höheren Druckes, also
zu einer Verbindung mit der Auslaßleitung 5, be
wegt werden, läßt sich mit beliebigen anderen Bau
gruppen ebenfalls realisieren. So sind beispiels
weise rotierende zahnradartige Kolben mit mehreren
Sammelräumen denkbar oder schraubenartig ausge
bildete Kolben.
In jedem Fall ist es möglich, die abgeschiedene
Ölmenge gegen das Druckgefälle wieder in das
Kurbelgehäuse zurückzufördern, wobei eine kompakte
Ausgestaltung der Einrichtung möglich ist und
eine Energie zur Betätigung der Einrichtung ver
wendet werden kann, die durch den Motor ohnehin
bereitgestellt wird. Dabei kann die Vorrichtung
einfach, funktionssicher und wartungsfrei ausge
bildet sein.
Bei einem druckunterstützten Ausblasen des Sammel
raumes 4 kann das Ausblasen beispielsweise durch ein
elektrisches oder pneumatisches Trägermodul in
festen Abständen erfolgen. In variablen Abständen,
wie durch die angesprochene Motorbremse oder im
Bedarfsfall durch eine entsprechende Sensorik, kann
dieses Ausblasen des Sammelraumes 4 ebenfalls an
gesteuert werden. Der hierzu notwendige Druck kann
beispielsweise aus der Bremssystemluft bei LKW′s
oder durch die Entnahme von Luft hinter einem vor
handenen Turbolader bereitgestellt werden oder durch
die Verringerung des Volumens des Sammelraumes.
Claims (10)
1. Verfahren zum Rückführen von Öl, welches
mittels eines Ölabscheiders aus einem Gas
nebel gewonnen wurde, wobei der Ölabscheider
eine Rohgas- und eine Reingasseite aufweist,
und wobei das Öl gegen ein Druckgefälle rück
geführt wird, beispielsweise in das Kurbelge
häuse einer Brennkraftmaschine, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Öl aus dem Ölab
scheider einem Sammelraum (4) zugeführt wird,
der abwechselnd zum Ölabscheider und zum
Kurbelgehäuse geöffnet und dabei gegenüber dem
jeweils anderen Raum abgeschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Öl aus dem Sammelraum (4)
unter Einwirkung der Schwerkraft in das
Kurbelgehäuse fließt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Öl aus dem Sammelraum (4)
unter Druck ausgebracht wird, wobei dieser
Druck höher ist als der Druck im Kurbelge
häuse.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Öl mittels Druckluft aus
geblasen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Öl mittels einer Pumpe aus
gepumpt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
oder mehr Sammelräume (4) vorgesehen sind,
wobei ein mit Öl gefüllter Sammelraum (4) vom
Ölabscheider entkoppelt und mit dem Kurbelge
häuse verbunden wird und das unterdessen an
fallende Öl vom Ölabscheider einem weiteren
Sammelraum (4) zugeführt wird, der gegenüber
dem Kurbelgehäuse abgedichtet ist.
7. Vorrichtung (1) zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1,
mit einer Zuleitung (2), die mit dem Ölab scheider verbunden ist,
sowie mit einem Sammelraum (4) für das Öl,
sowie mit einer Auslaßleitung (5), die mit dem Kurbelgehäuse verbunden ist,
wobei der Sammelraum (4) wahlweise mit der Zuleitung (2) oder der Auslaßleitung (5) ver bindbar ist und wobei die Verbindung mit der jeweils anderen Leitung (5, 2) unterbrechbar aus gebildet ist.
mit einer Zuleitung (2), die mit dem Ölab scheider verbunden ist,
sowie mit einem Sammelraum (4) für das Öl,
sowie mit einer Auslaßleitung (5), die mit dem Kurbelgehäuse verbunden ist,
wobei der Sammelraum (4) wahlweise mit der Zuleitung (2) oder der Auslaßleitung (5) ver bindbar ist und wobei die Verbindung mit der jeweils anderen Leitung (5, 2) unterbrechbar aus gebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet
durch ein Rückschlagventil (3), welches in
seiner Offenstellung einen Ölfluß vom Öl
abscheider zum Sammelraum (4) ermöglicht,
sowie durch einen Druckluftanschluß (Druck leitung 9), der bezüglich des Ölstromes stromabwärts hinter dem Rückschlagventil (3) angeordnet ist,
sowie durch ein Steuerventil (6), welches in seiner Offenstellung die Verbindung vom Sammelraum (4) zur Auslaßleitung (5) öffnet.
sowie durch einen Druckluftanschluß (Druck leitung 9), der bezüglich des Ölstromes stromabwärts hinter dem Rückschlagventil (3) angeordnet ist,
sowie durch ein Steuerventil (6), welches in seiner Offenstellung die Verbindung vom Sammelraum (4) zur Auslaßleitung (5) öffnet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerventil (6) als Rück
schlagventil ausgebildet ist, welches die
Auslaßleitung (5) vom Sammelraum (4) ver
schließt, wenn im Sammelraum (4) ein ge
ringerer Druck herrscht als im Kurbelgehäuse.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem Gehäuse beweg
liche Kolben (11) im Abstand zueinander ange
ordnet sind und zwischen sich Sammelräume (4)
bilden, wobei je nach Stellung der Kolben
(11) ein Sammelraum (4) entweder mit der
Zuleitung (2) oder mit der Auslaßleitung (5)
verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995115482 DE19515482C2 (de) | 1995-04-27 | 1995-04-27 | Vorrichtung zum Rückführen von Öl aus einem Ölabscheider |
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- 1995-04-27 DE DE1995115482 patent/DE19515482C2/de not_active Expired - Fee Related
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