DE19514246C2 - Schalteinrichtung für von Hand schaltbare Wechselgetriebe für Kraftfahrzeuge mit Abbremsung der Eingangswelle - Google Patents
Schalteinrichtung für von Hand schaltbare Wechselgetriebe für Kraftfahrzeuge mit Abbremsung der EingangswelleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf
eine Schalteinrichtung für von
Hand schaltbare Wechselgetriebe für Kraftfahrzeuge mit Abbremsung der
Eingangswelle gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In Geschwindigkeitswechselgetrieben üblicher Bauart für Kraftfahrzeuge bilden
die Kupplungsscheibe und die mit dieser verbundenen Getriebeeingangswelle
eine Schwungmasse, die auch nach dem Auskuppeln noch weiter rotiert, wo
durch unmittelbar nach dem Auskuppeln stets eine das Einlegen der Gänge
erschwerende oder verhindernde Drehzahldifferenz zwischen der Getriebe
eingangs- und der Getriebeausgangswelle vorliegt.
Für den Drehzahlangleich zwischen den zu kuppelnden
Zahnrädern der Vorwärtsgänge dienen Synchronisierungseinrichtungen,
so daß der Fahrzeugführer die Vorwärtsgänge unmittel
bar nach dem Auskuppeln und ohne bewußte Rücksichtnahme auf das Nach
laufen der Getriebeeingangswelle einlegen kann. Da dem Rückwärtsgang
üblicherweise keine Synchronisierung zugeordnet ist, entsteht bei den meisten
gebräuchlichen Kraftfahrzeuggetrieben beim Einlegen des Rückwärtsganges
unmittelbar nach dem Auskuppeln ein auf die Drehzahldifferenz zwischen
der Getriebeeingangs- und Getriebeausgangswelle zurückzuführendes Kratz
geräusch.
Bei verschiedenen bekannten Konstruktionen ist daher zur Vermeidung der
beim Einlegen des Rückwärtsganges unmittelbar nach dem Auskuppeln als
Folge der Drehzahldifferenz zwischen der nachlaufenden Getriebeeingangs-
und der Ausgangswelle auftretenden Kratzgeräusche und einer übermäßigen
Beanspruchung der dem Rückwärtsgang zugeordneten Getrieberäder eine
Abbremsung der Getriebeeingangswelle während des Einlegens des Rück
wärtsganges vorgesehen. Die Betätigung der bei diesen bekannten Geschwin
digkeitswechselgetrieben vorgesehenen Einrichtungen zur Abbremsung der
Getriebeeingangswelle beeinflußt zum Teil die Schaltung aller übrigen Gänge,
oder erfordert eine Verlängerung des Schaltweges für den Rückwärtsgang,
verbunden mit relativ hohen Kräften zur Betätigung dieser Bremseinrichtungen
bzw. Synchronisierungen, da die Abbremsung der Getriebeeingangswelle erst
während des Einrückens des Rückwärtsganges auf einem verhältnismäßig
kleinen Teilstücks dieses Weges erfolgt und dadurch die zur Verfügung
stehende Zeitspanne sehr kurz ist.
Aus DE 23 19 397 C3 und DE 23 36 250 A1 ist es an sich bekannt, eine Rückwärts
gang-Schalteinrichtung für ein von Hand schaltbares Geschwindigkeitswechsel
getriebe der eingangs bezeichneten Bauart für Kraftfahrzeuge zu schaffen, die
ohne Vergrößerung der Schaltwege und ohne Beeinträchtigung der Schaltung
der übrigen Gänge ein Abbremsen der Getriebeeingangswelle bereits während
des Anwählens der Rückwärtsgangschaltgasse ermöglicht. Durch eine be
grenzte Einrückbewegung in Richtung des 5. Ganges während des Anwählens
der Rückwärtsgang-Schaltgasse wird die Schiebemuffe des 5. Ganges ange
drückt, so daß mittels des Synchronringes ein Abbremsen des 5. Gangrades
und der mit diesem in Eingriff befindlichen Getriebeeingangswelle erzielt wird,
und daß außerdem die Zeitspanne der Einrückbewegung zum Rückwärtsgang
für ein weiteres Auslaufen der Getriebeeingangswelle zur Verfügung steht.
DE 43 20 224 A1 beschreibt eine Rückwärts-Schalteinrichtung, bei der zur
Vermeidung von Schaltgeräuschen beim Einlegen des Rückwärtsganges die
nachlaufende Antriebswelle durch Vorsynchronisieren des höchsten Vorwärtsganges
abgebremst werden soll. Zu diesem Zweck erfolgt auf dem ersten Teil des
Rückwärtsgang-Schaltweges eine begrenzte Mitnahme einer Vorwärtsgang-
Schaltschiene, und diese betätigt einen Verstellmechanismus, welcher die
Schiebemuffe des höchsten Vorwärtsganges in Einrückrichtung bewegt zwecks
Vorsynchronisation und damit zum Abbremsen der rotierenden Antriebswelle.
Auf dem weiteren Rückwärtsgang-Schaltweg, aber noch vor dem Einrücken des
Schieberades, wird über einen Hebel die Vorwärtsgang-Schaltschiene in
Neutralstellung zurückgeholt und damit der Vorsynchronvorgang unterbrochen.
Nachteilig ist der Umstand, daß die Funktionen Einrückbewegung, Betätigung der
Vorsynchronisierung und Rückführung auf ersten Teil des
Gesamtschaltweges bewerkstelligt werden müssen und erfahrungsgemäß diese Zeit
für eine wirksame Abbremsung zu kurz ist.
Bei einer Schaltvorrichtung gem. DE 32 33 619 C2 wird ebenfalls auf einen ersten
Teil des Rückwärtsgangschaltweges ein Kulissenschalthebel mit einer darauf
drehbar gelagerten Schaltgabel und damit die Schaltschiebemuffe des 5. Ganges
axial verschoben und hierdurch die Synchronisierungskupplung zwecks
Abbremsung der rotierenden Getriebewellen aktiviert. Mit fortschreitendem
Rückwärtsgangschaltweg schwenkt der Kulissenschalthebel gemäß seiner
Kurvenbahn wieder in seine Neutralstellung zurück, so daß ein zweiter
Kulissenschalthebel das Rückwärtsgang-Schieberad in Einschaltstellung bringt.
Beim Ausschaltweg des Rückwärtsganges verhindert ein bewegbarer Nocken der
Kurvenbahn in der Kulisse eine nochmalige Aktivierung der Synchronisierungskupplung
des 5. Ganges.
Ein Ansynchronisieren eines Vorwärtsganges zum Abbremsen der umlaufenden
Antriebswelle durch einen begrenzten Weg der entsprechenden Schaltgabe während eines
ersten Teils des Rückwärtsgang-Einschaltweges ist in der DE 36 13 921 A1
beschrieben. Ein Nockenmechanismus, der zwischen einer Rückwärtsgang-
Schaltgabel und einer Vorwärtsgang-Schaltgabel kooperiert, bewirkt einen
definierten Weg der Vorwärtsgang-Schaltgabel, das wiederum durch entsprechende
Ausnehmungen und Formgebung an Verriegelungsplatte, Schaltstück der
Vorwärtsgang-Schaltgabel und Schaltfinger ermöglicht wird.
Die DE 31 16 833 A1 sieht eine Schaltsteuervorrichtung in einem manuellen
Schieberädergetriebe vor, bei dem ein durch den Schalthebel betätigter
Führungsstift in einem mit speziell ausgeformten Bewegungsbahnen versehenen
Führungsstück gleitet.
Schalt- und Wählbewegungen sind somit genau festgelegt.
Der Erfindung liegt eine im Schaltgetriebe angeordneten
Schalteinrichtung für ein Kraftfahrzeugwechselgetriebe
mit einer Schaltkulisse zugrunde, durch die ein Führungsstift gleitet, so daß der mit
diesem Führungsstift auf einer Schaltstange angeordnete, oder über andere
Schaltelemente verbundene Schaltfinger die entsprechenden Bewegungen
als Schalt- oder Wählwege ausführt, und die von diesem Schaltfinger betätigten
Schaltelemente wie Schaltstangen, Schaltmitnehmer, Schaltgabeln und
Schiebemuffen die gleichen Schaltwege durchführen.
Die Aufgabe der Erfindung ist, die eingangs angegebene Schalteinrichtung so auszubilden, daß der erforderliche begrenzte Einrückweg
in Richtung des 5. Ganges während des Anwählens der Rückwärtsgang
gasse zwangsweise erfolgt.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine
Schalteinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Die erfindungsgemäße Lösung weist den Vorteil auf, daß in einfacher und
billiger Weise durch eine besondere Formgebung der Schaltkulisse der
Führungsstift beim Wählen von der Neutralstellung in der 3./4. Ganggasse
zur Rückwärtsganggasse zwangsweise einen begrenzten Schaltweg in
Richtung des 5. Ganges vollführt, so daß der Schaltfinger synchron mit
diesem Führungsstift die Schaltstange des 5. Ganges mit der Schaltgabel
die Schiebemuffe des 5. Ganges axial verrückt und den Synchronvorgang
einleitet, so daß die Getriebeeingangswelle abgebremst wird.
Dieser begrenzte Schaltweg in Richtung des 5. Ganges während des Wähl
vorganges zur Rückwärtsganggasse wird ermöglicht durch entsprechende
Formgebung wie Schrägen und Verrundungen am Schaltfinger, den Schalt
nuten an den Schaltmitnehmern 3./4. Gang und 5./Rückwärtsgang und der
Sperrklinke, wodurch vorteilhafterweise weiche Übergänge ermöglicht,
Haken und Hängenbleiben aber verhindert werden.
Die dem Wählvorgang überlagerte Axialbewegung in Richtung des 5. Ganges
ist für den Fahrer kaum bemerkbar, da durch die naturgemäß vorhandenen
Spiele und Dämpfungselemente an den zusammenwirkenden Schaltungs
einzelteilen besonders am äußeren Schaltmechanismus bis hin zum Schalt
knopf, weiche Übergänge bei geringen Kräften erzielbar sind. Vor allem aber
ist festzustellen, daß jegliche Art zusätzlicher Bremse oder Synchronisierung
mit dem entsprechenden Betätigungsmechanismus nicht mehr erforderlich
ist, mit allen funktionstechnischen und kostenmäßigen Nachteilen.
Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beispielbeschreibung anhand eines
in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles im einzelnen be
schrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 das Schaltschema wie es sich in der Schaltkulissenebene
darstellt,
Fig. 2 die Ansicht der Schaltkulisse, die Schaltstange und den
Führungsstift in Neutralstellung,
Fig. 3 die schematische Ansicht der Schaltmitnehmer, des Schalt
fingers und der Sperrklinke in einer Position zwischen den
Schaltgassen 3. und 4. Gang sowie 5. und Rückwärtsgang,
Fig. 4 eine Ansicht bzw. Teilschnitt der vom Schaltfinger betätigten
Schaltelemente.
Fig. 1 zeigt ein Schaltschema in Schaltkulissenebene mit einem Schaltweg
von der Neutralstellung, entsprechend einer Kurve A über B oder D und C zur
Rückwärtsgangposition R.
Fig. 2 zeigt eine Schaltwelle 1, die in bekannter Weise in einem Getriebe
gehäuse drehbar und verschiebbar gelagert ist, und die vom äußeren Schalt
mechanismus (nicht dargestellt) aufgegebenen Schalt- und Wählbewegungen
auf einen Führungsstift 2 überträgt, der in Schlitzen 4 bis 11 der Schalt
kulisse 3 entlanggleitet und dadurch einem vorgegebenen Schaltschema
folgen kann, und diese Bewegungen als Schalt- und Wählbewegungen, als
axiale und radiale Bewegungen, auf einen Schaltfinger 15 überträgt. Diese
Übertragung kann entweder direkt auf einen mit der (in dieser Fig. 2 nicht
dargestellten) Schaltstange 1 verbundenen Schaltfinger, oder mittels eines
durch (nicht gezeigten) Umlenkmechanismus betätigten Schaltarmes 16; 29
mit dem Schaltfinger 15.
Fig. 4 zeigt einen Schaltarm 16; 29 mit dem Schaltfinger 15, der in die
Schaltnuten 30; 31; 32 der Schaltmitnehmer 18 des 5. und Rückwärtsganges,
der Schaltgabel 19 des 3./4. Ganges und der Schaltgabel 20 des 1./2. Ganges eingreift.
Der Schaltmitnehmer 18 ist mit einer Schaltstange 21
fest verbunden und betätigt in Richtung "a" mit dem Finger 22 den Rück
wärtsganghebel 23 und in Richtung "b" den Schaltfinger 24 des 5. Ganges.
Eine Sperrplatte 26 ist im Getriebegehäuse 27; 28 schwenkbar, aber axial un
verschiebbar gelagert, die Schwenkbewegung mit dem Schaltarm 16 er
folgt über ein gemeinsames (nicht detailliert dargestelltes) Mitnehmer
profil 29 mit Spiel, so daß der Schaltarm 16 axial frei bewegbar bleibt.
Fig. 3 zeigt in einer Ansicht (nicht maßstäblich) den Schaltfinger 15 mit der
Sperrplatte 26 in der Schaltnut 30 des Schaltmitnehmers 18,
der Schaltnut 31 der Schaltgabel 3./4. Gang 19 und der Schaltnut 32 der
Schaltgabel 20.
Soll der Rückwärtsgang eingelegt werden, so wird gem. Fig. 1 die Schalt
welle 1 aus ihrer Stellung N nach B verdreht, wodurch der Führungsstift 2
in der Schaltkulisse 3 an der Rampe 33 entlanggleitet und einen Weg gem.
Kurve A beschreibt; der auf diese Weise erzeugte begrenzte Axialweg B-C
überträgt sich über den Schaltfinger 15, die Schaltstange 21 und den Schalt
finger 24 auf die (in dieser Zeichnung nicht dargestellte) Schaltgabel des
5. Ganges, wodurch der Synchronring auf den Synchronkonus des 5. Gang
rades gedrückt wird und bei ausgerückter Trennkupplung die mit diesem in
Eingriff befindliche Getriebeeingangswelle abbremst.
Fig. 3 zeigt eine Position des Schaltstiftes 15 gem. Kurve A bevor die Rück
wärtsganggasse und Punkt B erreicht ist, und es ist zu erkennen, daß dieses
durch die Ausbildung der Schaltnut 31 mit der Fase 35 der Schaltfingers 15
mit der Fase 38, der Schaltnut 30 mit der Fase 37 und der Sperrplatte 26
mit der Fase 36 ermöglicht wird.
Die Kulisse ist an der Steuerkante 34 leicht
verrundet, durch den runden Führungsstift 2
entsteht beim Auslegen des Rückwärtsgangs
ein stetiger Schaltwegverlauf gemäß einem
Kurvenzug R-C-D-N.
In der Praxis kommt der Verlauf A-D-C beim
Anwählen nicht zur Geltung, weil die Handkraft
den Führungsstift gegen die Kulisse im Punkt
B drückt.
Claims (1)
- Schalteinrichtung für von Hand schaltbare Wechselgetriebe für Kraftfahrzeuge mit Anordnung des 5ten und des Rückwärtsgangs in einer gemeinsamen Schaltgasse,
bestehend aus einer in einer Wählebene schwenkbaren und in Schaltebenen axial verschiebbaren Schaltstange (1), im Weg durch eine Schaltkulisse (3) und einen darin gleitenden Führungsstift (2) vorgegeben,
mit einem mit ihr verbundenen Schaltfinger (15) in Schaltnuten zur Betätigung von Schaltgabeln, Schaltmitnehmern, Schiebemuffen und einer Sperrklinke,
bei der ein Rückwärtsgang-Schieberad in Eingriff mit auf der Antriebswelle und der Abtriebswelle angeordneten Rückwärtsgang-Zahnrädern verschiebbar ist
und zur Abbremsung der Eingangswelle des Getriebes bei ausgerückter Trennkupplung der Synchronring des 5ten Gangs über die ihm zugeordneten Schaltmitnehmer, Schaltstange, Schaltgabel und Schiebemuffe auf das Gangrad des 5ten Gangs gedrückt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch eine unter einem Winkel zur Wählebene verlaufende Steuerkante (33) der Schaltkulisse (3) beim Schwenken zum Anwählen der Rückwärtsganggasse (N nach C) zwangsweise auch eine Axialbewegung (B-C) auf den Synchronring übertragen wird und für diese zusammengesetzte Bewegung die Schaltnut (31) der Schaltgabel (19) des 3ten und 4ten Gangs seitlich eine Fase (35), der Schaltfinger (15) eine Fase (38), die Schaltnut (30) des Schaltmitnehmers (18) des 5ten und Rückwärtsgangs seitlich eine Fase (37) und die Sperrklinke (26) eine Fase (36) aufweisen.
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