DE19514089A1 - Nachweisverfahren für HIV-TAT - Google Patents
Nachweisverfahren für HIV-TATInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis von HIV-TAT in
einer Körperprobe und einen hierfür verwendbaren Kit.
Es ist bekannt, daß bei AIDS T-Zellen vielfach einen programmierten Zelltod
erleiden. Dieser Zelltod wird mit T-Zell-Apoptose bezeichnet. Jüngste Arbeiten
des Anmelders weisen darauf hin, daß die T-Zell-Apoptose bei AIDS durch ein
mit TAT bezeichnetes HIV-Protein verstärkt wird.
Diese Erkenntnis eröffnet nun die Möglichkeit, eine HIV-Infektion bzw. AIDS
besser zu verstehen und neue Therapiemaßnahmen anzudenken. Hierfür ist es
allerdings notwendig, HIV-TAT in einer Körperprobe nachweisen zu können. Dies
ist jedoch bisher nicht möglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
bereitzustellen, mit dem HIV-TAT in einer Körperprobe nachgewiesen werden
kann.
Erfindungsgemäß wird dies mit einem Verfahren erreicht, das folgende Ver
fahrensschritte umfaßt:
- (a) Entnahme einer Körperprobe und Inkubation dieser mit einem Deter gens und hohem Salz,
- (b) Größenfraktionierung der Körperprobe von (a), und
- (c) Inkubation der Körperprobe von (b) mit einem Anti-HIV-TAT-Anti körper.
Der Ausdruck "Körperprobe" umfaßt Körperproben jeglicher Art von Mensch und
Tier. Insbesondere sind dies Blut, Sputum, Urin, Stuhl, Liquor, Galle, gastroin
testinale Sekrete, Organpunktate, Biopsien und Lymphflüssigkeit.
Für die Entnahme einer Körperprobe können übliche Verfahren verwendet wer
den. Die Körperprobe wird dann mit einem üblichen Detergens, z. B. NP-40 oder
Triton X-100, inkubiert. Auch können mehrere Detergentien, gleichzeitig oder
nacheinander, verwendet werden. Günstig ist es, insgesamt 1% Detergens
einzusetzen. Desweiteren wird der Körperprobe hohes Salz zugegeben. Dies
kann ein übliches Salz, z. B. NaCI, sein. Auch können mehrere Salze, gleichzeitig
oder nacheinander, verwendet werden. Günstig ist es, insgesamt 0,1-1 M Salz
einzusetzen. Durch die Verwendung des Detergens und hohen Salzes wird HIV-
TAT von assoziierten Proteinen und Nukleinsäuren befreit. Ferner werden durch
das Detergens HIV-Virionen in der Körperprobe inaktiviert.
Im weiteren wird die Körperprobe einer Größenfraktionierung unterzogen. Hierfür
können übliche Verfahren, z. B. Fraktionierung durch Zentrifugations-(Fraktionie
rungs)-Säulen der Firma Filtron, Northborough, MA, USA verwendet werden.
Günstig ist es, die Fraktionierung in einem Bereich von 5-30 kD durchzuführen.
Desweiteren wird die Körperprobe mit einem Anti-HIV-TAT-Antikörper inkubiert.
Der Ausdruck "HIV-TAT" umfaßt jegliches TAT und Fragmente davon, die von
Viren stammen, welche eine HIV-Infektion bedingen und/oder AIDS auslösen
können. Auch betrifft der Ausdruck jegliches TAT und Fragmente davon, die
synthetisch hergestellt worden sind. Der Antikörper kann polyklonal oder mono
klonal sein, wobei ein monoklonaler Antikörper bevorzugt ist. Ferner kann der
Antikörper synthetisch sein, wobei ihm gegebenenfalls Teile, die für die Erken
nung von HIV-TAT nicht notwendig sind, ganz oder teilweise fehlen bzw. diese
Teile durch andere ersetzt sind, die dem Antikörper weitere günstige Eigen
schaften verleihen. Vorteilhaft kann es ferner sein, wenn verschiedene Anti-HIV-
TAT-Antikörper gleichzeitig oder nacheinander verwendet werden. Besonders
günstig ist es, den oder die Anti-HIV-TAT-Antikörper parallel zu vorstehender
Inkubation mit einem definierten TAT-Standard zu inkubieren, wodurch ein
quantitativer Nachweis von HIV-TAT in der Körperprobe erleichtert wird.
Die Inkubation der Körperprobe mit dem oder den Anti-HIV-TAT-Antikörpern wie
auch die Inkubation letzterer mit einem TAT-Standard kann Bestandteil eines
üblichen Verfahrens, wie eines Western Blot, eines ELISA, z. B. Sandwich- oder
Kompetitions-ELISA, einer Immunfluoreszenz oder einer Immunpräzipitation,
sein. Hierzu kann der Antikörper, wenn es angebracht ist, markiert sein oder in
Kombination mit einem markierten gegen ihn gerichteten Antikörper eingesetzt
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß HIV-TAT in
einer Körperprobe nachgewiesen werden kann. Das Verfahren ist spezifisch und
schnell durchführbar. Es eignet sich daher bestens zur Diagnose einer HIV-
Infektion und/oder zur Verfolgung einer AIDS-Erkrankung. Letzteres beinhaltet
auch den großen Vorteil, die Wirkung von Therapiemaßnahmen, insbesondere
gegen HIV-TAT, direkt zu verfolgen.
Erfindungsgemäß wird auch ein Kit zum Nachweis von HIV-TAT in einer Körper
probe bereitgestellt. Günstigerweise umfaßt ein solcher Kit folgendes:
- (a) Detergens,
- (b) Lösung hohen Salzes,
- (c) Größenfraktionierungs-Säule,
- (d) Anti-HIV-TAT-Antikörper,
- (e) HIV-TAT-Standard und
- (f) Trägermaterial sowie übliche Hilfsstoffe.
Die vorstehenden Ausführungen zum erfindungsgemäßen Verfahren sind hier
entsprechend zu berücksichtigen.
Die Figur zeigt den spezifischen Nachweis von HIV-TAT in Körperproben von
HIV-1-infizierten Personen.
Die Erfindung wird durch das nachfolgende Beispiel erläutert.
Von 33 HIV-1-infizierten Personen wurden Serumproben entnommen. Diese
wurden zusammen mit Seren von 20 HIV Personen und einem Überstand von
HIV-1-infizierten H9 Zellen auf das Vorliegen von TAT getestet. Ferner wurde
synthetisches TAT einem Kontrollserum zugegeben, wodurch ein definierter
Standard erhalten wurde.
Vorstehende Seren wurden jeweils mit 1% Triton X-100 und 1 M NaCI inku
biert. Danach wurden die Seren einer Größenfraktionierung im Bereich von 5-30
kD unterzogen, wobei Zentrifugations(Fraktionierungs)-Säulen der Firma Filtron,
vgl. vorstehend, verwendet wurden. Die Seren wurden einem Dot Blot-Verfahren
unterworfen. Hierzu wurden sie auf eine Nitrozellulosemembran aufgetropft und
durch Hitze fixiert. Zur Blockierung restlicher Proteinbindungsstellen wurde die
Nitrozellulosemembran 2 h bei Raumtemperatur mit 5% Milchpulver, gelöst in
PBS (0,01% N3), inkubiert. Die Nitrozellulosemembran wurde mit PBS/0,05%
Tween 20 30 min bei Raumtemperatur gewaschen. Dann wurde sie 2 h mit
einem käuflichen, TAT-spezifischen Antikörper bei Raumtemperatur inkubiert,
bevor sie 6 × jeweils 5 min mit PBS/0,05% Tween 20 gewaschen wurde. Die
Nitrozellulosemembran wurde mit einem zweiten, Peroxidase-gekoppelten
Antikörper 2 h bei Raumtemperatur inkubiert, der gegen die konstante Region
des ersten, TAT-spezifischen Antikörpers gerichtet war. Danach wurde die
Nitrozellulosemembran 6 × jeweils 5 min mit PBS/0,05% Tween 20 gewaschen,
bevor sie mit einem Anti-Peroxidase-Komplex 2 h bei Raumtemperatur inkubiert
wurde. Die Nitrozellulosemembran wurde 6 × jeweils 5 min mit PBS/0,05%
Tween 20 gewaschen, bevor das Signal durch eine colorimetrische Reaktion
entwickelt wurde (vgl. Figur).
Es zeigte sich, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren HIV-TAT in einer
Körperprobe spezifisch nachgewiesen werden kann.
Claims (7)
1. Verfahren zum Nachweis von HlV-TAT in einer Körperprobe,
umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
- (a) Entnahme einer Körperprobe und Inkubation dieser mit einem Deter gens und hohem Salz,
- (b) Größenfraktionierung der Körperprobe von (a), und
- (c) Inkubation der Körperprobe von (b) mit einem Anti-HlV-TAT-Anti körper.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Körper
probe Blut, Sputum, Urin, Stuhl, Liquor, Galle, gastrointestinales Sekret,
Organpunktat, Biopsie und/oder Lymphflüssigkeit ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im
Verfahrensschritt (a) 1% Detergens und 0,1 bis 1 M Salz verwendet
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
im Verfahrensschritt (b) eine Größenfraktionierung von 5-30 kD erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verfahren ferner den Verfahrensschritt (d) umfaßt, in dem der Anti-
HIV-TAT-Antikörper von Verfahrensschritt (c) mit einem TAT-Standard
inkubiert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verfahrensschritt (c) und der Verfahrensschritt (d) Bestandteil eines
Western Blot, eines ELlSA, einer Immunfluoreszenz oder einer Immun
präzipitation sind.
7. Kit zum Nachweis von HlV-TAT in einer Körperprobe, umfassend:
- (a) Detergens,
- (b) Lösung hohen Salzes,
- (c) Größenfraktionierungs-Säule,
- (d) Anti-HIV-TAT-Antikörper,
- (e) HIV-TAT-Standard, und
- (f) Trägermaterial sowie übliche Hilfsstoffe.
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