DE19513052A1 - Kalibrierung der Verstärkung eines Detektorkanals mittels Wobbelns des Brennpunktes - Google Patents
Kalibrierung der Verstärkung eines Detektorkanals mittels Wobbelns des BrennpunktesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Computertomogra
phie(CT)-Abbildungseinrichtungen und insbesondere auf die
Kalibrierung der Röntgendetektorkanäle.
In einem geläufigen Computertomographie-System projiziert
eine Röntgenquelle ein fächerförmiges Strahlenbündel, das
derart eingestellt ist, daß es in einer X-Y-Ebene eines
kartesischen Koordinatensystems, der sogenannten "Bilde
bene", zu liegen kommt. Der Röntgenstrahl geht durch das
Abbildungsobjekt, z. B. einen medizinischen Patienten, hin
durch und trifft auf ein Feld von Strahlungsdetektoren. Die
Intensität der durchgelassenen Strahlung ist dabei abhängig
von der Schwächung des Röntgenbündels durch das betreffende
Objekt, und jeder (einzelne) Detektor erzeugt ein gesonder
tes elektrisches Signal, das ein Maß für die jeweilige
Strahlschwächung bzw. -dämpfung darstellt. Die Schwächungs
werte aller Detektoren werden gesondert erfaßt, um das je
weilige Transmissionsprofil zu erzeugen.
Die Strahlungsquelle und das Detektorfeld in einem konven
tionellen "3. Generation" CT-System werden auf einem Ge
stell (Gantry) in der Bildebene um das jeweilige Objekt ge
dreht, so daß sich der Winkel, unter dem der Röntgenstrahl
das Objekt durchdringt, konstant ändert. Eine Gruppe von
Röntgen-Schwächungsmeßwerten vom Detektorfeld unter einem
gegebenen Winkel wird als eine "Ansicht" (View) bezeichnet,
und ein "Raster" bzw. Abtastbild ("Scan") umfaßt jeweils
einen Satz von derartigen Ansichten, die während eines Um
laufs von Röntgenquelle und Detektor fällt, unter verschie
denen Winkelpositionen gemacht wurden. Bei einer 2D-Abta
stung werden die Daten zu einer Bilderstellung verarbeitet,
die einer zweidimensionalen Scheibe durch das betreffende
Objekt entspricht. Das zur Rekonstruktion einer Abbildung
aus 2D-Daten überwiegend benutzte Verfahren wird in diesem
Fachgebiet als gefilterte Rückprojektionstechnik bezeich
net. Bei diesem Verfahren werden die von einem solchen Ab
tastvorgang erhaltenen Schwächungsmeßwerte umgesetzt in so
genannte "CT-Zahlen" oder "Hounsfield-Einheiten", welche
Zahlen dann zur Helligkeitssteuerung eines entsprechenden
Bildelements bzw. Pixels einer Kathodenstrahlröhre als An
zeigeeinrichtung benutzt werden. Die Genauigkeit dieser Re
konstruktion ist davon abhängig, daß während des Abtastvor
gangs von den Detektorelementen möglichst konsistente
Schwächungsmeßwerte für die Röntgenstrahlen vorliegen. Änderungen
in der Verstärkung bzw. Empfindlichkeit (Gain) der
Detektoren verursachen in dem rekonstruierten Bild ringför
mige Artefakte.
Die Stabilität der Empfindlichkeit (Gain) verschiedener
Röntgen-Detektormaterialien sowie der zugehörigen Elektro
nik kann erheblich variieren. Die einzelnen Detektorkanäle
in einem CT-System der 3. Generation werden periodisch ka
libriert, indem ein sogenannter Luft-Abtastvorgang (Air
Scan) durchgeführt wird, bei dem die Röntgenstrahlen ohne
Schwächung durch ein Objekt gemessen werden. Die Systemin
tegrität hängt davon ab, daß zwischen diesen periodischen
Kalibrierungsvorgängen die Empfindlichkeit relativ stabil
ist. Auf der anderen Seite gilt, daß bei CT-Systemen der 4.
Generation die Detektorkanalempfindlichkeit während jedes
Abtastvorgangs nachkalibriert werden kann, da bei diesen
Systemen die Detektoren während jedes Abtastvorgangs eines
Objekts jeweils ungeschwächte Röntgenstrahlen empfangen.
Infolgedessen eignen sich einige attraktive Röntgen-Detek
tormaterialien, wie CdTe oder CdWO₄, für einen Einsatz in
CT-Systemen der 4. Generation, sind aber wegen ihrer Insta
bilität der Empfindlichkeit (Gain) nur begrenzt bei Syste
men der 3. Generation einsetzbar.
Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Empfindlich
keit des Detektorkanals während jedes Abtastvorgangs eines
Objekts zu kalibrieren. Durch die Bewegung des Drehgestells
und das Wobbeln der Brennpunkte wird der identisches Strahl
durch das Objekt von zwei benachbarten Detektorelementen
gemessen. Diese Meßwerte sollten gleich sein und jede Ab
weichung stellt eine zunehmende Änderung der Empfindlich
keit zwischen zwei Kanälen dar. Diese kleinen Abweichungen
werden über das Detektorfeld akkumuliert, um eine Korrektur
der absoluten Empfindlichkeitskalibrierung für jeden Detek
torkanal relativ zu einem Bezugsdetektorkanal zu erhalten.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in dem erwünsch
ten Einsatz von hinsichtlich ihrer Empfindlichkeit weniger
stabilen Röntgen-Detektormaterialien in CT-Systemen. Die
Kalibrierungsänderungen der Empfindlichkeit können berech
net werden, nachdem jeweils ein Paar redundanter Ansichten
(Views) gewonnen wurde und sodann zur Korrektur der in dem
nächsten Paar redundanter Ansichten erworbenen Daten be
nutzt werden. Vorzugsweise werden jedoch die Kalibrierungs
änderungen für die Empfindlichkeit über ein Zeitintervall
gemessen, das mit den diesbezüglichen Stabilitätseigen
schaften der jeweils benutzten Detektormaterialien konsi
stent ist.
Zusammengefaßt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
ein Verfahren zum Kalibrieren der Detektorkanäle eines CT-
Systems während eines Abtastvorgangs, bei dem die Röntgen
strahlen beim Durchgang durch ein Objekt geschwächt werden.
Im engeren Sinne wird ein Abtastvorgang durchgeführt, bei
dem jede Ansicht zweimal genommen wird; zwischen dem Erfas
sen eines jeweiligen Paares von Ansichten wird dabei sowohl
das Drehgestell weiterbewegt als auch die Position des je
weiligen Röntgenstrahl-Brennpunkts derart geändert, daß die
Röntgenstrahlen dabei zu dem jeweilig nächsten Detektor im
Detektorfeld verschoben werden. Die relativen Werte für die
Lesesignale von benachbarten Detektorelementen werden so
dann verwendet, um für jeden Detektorkanal relativ zu einem
Bezugsdetektorkanal die Empfindlichkeitskalibrierung zu be
rechnen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen unter Zuhilfenahme der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Illustration eines CT-Bildgebersystems, bei dem
die vorliegende Erfindung zur Anwendung kommen kann;
Fig. 2 ein schematisches Blockschaltbild des CT-Bildgeber
systems;
Fig. 3 ein elektrisches Blockschaltbild für den die Bild
konstruktion leistenden Teil des CT-Systems von Fig. 2; und
Fig. 4A und 4B schematische Darstellungen dafür, wie durch
Rotation des Gestells und Änderung der Röhrenbrennpunkte
redundante Röntgenstrahlen für benachbarte Detektorelemente
erzeugt werden.
Wie insbesondere aus Fig. 4A hervorgeht, weist das CT-Sy
stem nach der vorliegenden Erfindung ein iso-zentrisches
Detektorfeld 16 sowie eine Röntgenquelle 13 mit zwei wohl
definierten Brennfleckpositionen P₁ und P₂ mit einer räum
lichen Trennung in der Abtastebene auf. Die beiden Brenn
flecken P₁ und P₂ werden abwechselnd aktiviert, wobei je
weils zu einem Zeitpunkt während der Röntgenbestrahlung nur
einer aktiv ist, so daß im Vergleich zu einem standardmäßi
gen CT-System die zweifache Anzahl von Ansichten (Views)
erzeugt wird. Der physikalische Abstand zwischen den beiden
Brennflecken ist das Äquivalent der Drehbewegung des Ge
stells und entspricht dem Versatz um jeweils einen Detek
torkanal 18 im Detektorfeld 16. Die Betriebsweise läuft wie
folgt ab. Beginnend mit einem vom Brennfleck P₁ ausgehenden
Röntgenstrahlbündel erzeugt das Detektorelement N ein off
set-korrigiertes Signal
IN = αN * I (1)
wobei I die Intensität des einfallenden Röntgenstrahls und
αN der Detektor-Gewinnfaktor (Gain Factor) ist. Das Gestell
dreht sich in der durch den Pfeil 8 angedeuteten Richtung
in eine Position, in der das Element N+1 dieselbe Position
wie das Element N bei der vorhergehenden Ansicht einnimmt,
und der Brennfleck P₂ bewegt sich in dieselbe Position wie
P₁ in der früheren Ansicht. Wie in Fig. 4B gezeigt ist,
wird ein Röntgenstrahlbündel nun von der Brennfleckposition
P₂ erzeugt und erlaubt so, daß das Detektorelement N+1 ex
akt denselben Röntgenstrahlpfad sieht wie das Element N bei
der früheren Ansicht. Unter der Annahme einer gleichmäßigen
Strahlintensität über der Zeit trifft nun auf den Detektor
kanal N+1 dieselbe Intensität (I) und erzeugt ein Detektor
lese- bzw. Empfangssignal
IN+1 = αN+1 * I (2)
Das Verhältnis zweier Lesesignale benachbarter Detektoren
aus diesem redundanten Paar von Ansichten ergibt sich damit
aus dem Verhältnis der beiden Gewinnfaktoren (αN und αN+1)
für je zwei benachbarte Detektorzellen zu:
IN/IN+1 = αN/αN+1 = βN "relativer Gewinnfaktor" (3)
Die Bildung dieser relativen Gewinnfaktoren kann über das
gesamte Feld von M Detektorelementen 18 weitergeführt wer
den, um eine Gewinnfaktor- bzw. Empfindlichkeits-Kalibrie
rung des gesamten Feldes 16 relativ zu einem einzelnen Be
zugsdetektor am Rand des Feldes vorzusehen.
Angenommen, das Detektorelement M sei der Bezugskanal, dann
läßt sich die für den jeweiligen Kanal geltende Gewinnfak
tor-Kalibrierung γN relativ zu M für alle Kanäle in der
folgenden Weise herleiten:
γM-1 = βM-1 mit βM-1 = αM-1/αM
γM-2 = βM-2 * γM-1
γM-3 = βM-3 * γM-2
·
·
·
γM-i = βM-i * γM-i+1
γM-2 = βM-2 * γM-1
γM-3 = βM-3 * γM-2
·
·
·
γM-i = βM-i * γM-i+1
Für irgendein Detektorelement N im Feld 16 kann damit die
Gewinnfaktor-Kalibrierung bezogen auf das Randelement M wie
folgt ausgedrückt werden:
Nach dem Anwenden dieser Kalibrierungsfaktoren γN auf jede
Detektorzelle (N=1, 2, . . . M-1) können die beiden redundan
ten und korrigierten Lesesignale aufsummiert werden, um
dieselbe Photonen-Statistik wie in einem standardmäßigen
CT-Abtastvorgang beizubehalten, ohne die Ausgangsleistung
der Röntgenquelle erhöhen zu müssen. Zur Gewinnung des
nächsten Paares von redundanten Ansichten wird der Brenn
fleck wieder auf die ursprüngliche Position P₁ zurückge
dreht und der geschilderte Ablauf wiederholt sich.
Diese Vorgehensweise ermöglicht es, dieselbe Anzahl von Ge
winnfaktor-Kalibrierungen zu erhalten, wie es der Anzahl
von Ansichten bei einem standardmäßigen CT-Abtastvorgang
entspricht (ungefähr 1000). Jedoch bestimmt die Photonen
statistik für jedes Paar von Lesesignalen der redundanten
Ansichten, wieviele Ansichten kombiniert werden, um für
jede der Detektorzellen 18 einen statistisch signifikanten
Kalibrierungsfaktor abzuleiten. Dieses Verfahren erlaubt
mindestens eine Korrektur des jeweiligen Gewinnfaktors pro
Abtastvorgang, was insoweit ähnlich mit den gegenwärtig bei
den CT-Systemen der 4. Generation erzielbaren entsprechen
den Korrekturen ist.
Eine Verbesserung dieses Verfahrens besteht darin, den re
lativen Gewinnfaktor βN auf Referenzdetektoren an beiden
Enden des Felds 16 auszuweiten. Jeder Fehler in einer der
relativen Gewinnfaktor-Messungen β pflanzt sich durch alle
nachfolgenden Rechnungen fort, so daß sich deterministische
Fehler akkumulieren. Diese Fehler können vermindert werden,
indem man die Gewinnfaktor-Kalibrierung für jeden Detektor
kanal auf die Detektorelemente 18 an beiden Enden des Fel
des 16 bezieht. Damit kann zusätzlich zum Bezug des Detek
torkanal-Gewinnfaktors αN auf den entsprechenden Faktor αM
des am Ende liegenden Elements, wie in der obigen Gleichung
(4) ausgedrückt, der Detektorkanal-Gewinnfaktor αN wie
folgt auf das erste Element im Feld 16 bezogen werden
und daher:
Das Verhältnis α₁/αM der Gewinnfaktoren der an den jewei
ligen Enden liegenden Detektorkanäle ist bekannt, da sie
dieselbe ungeschwächte Intensität I empfangen; somit kann
ein weiterer Kalibrierungsfaktor γN′ berechnet werden zu:
γN und γN′ weisen im wesentlichen ein voneinander unabhän
giges Rauschen (Noise) auf, da sie von unterschiedlichen
Intensitätsverhältnissen berechnet werden. Da weiterhin die
β′s in Gleichung (4) im Zähler und in Gleichung (7) im Nen
ner stehen, weisen die deterministischen Fehler umgekehrte
Vorzeichen auf. Darüber hinaus ist für kleine N γN eine
bessere Annahme für die Gewinnfaktor-Kalibrierung als γN′,
da zu seiner Berechnung weniger β′s beitragen, während für
große N das Gegenteil zutrifft. Unter der Annahme, daß alle
β′s um einen Faktor c abweichen können bzw. versetzt sind,
gilt:
γN = γN, trueCM-N (8)
und
γ′N = γN, trueC-N (9)
Dann ist
[(γN)N(γ′N)M-N]1/M = γN, true (10)
eine neutrale (unbiased) Annahme für γN,true. Für kleine
Werte c und einen geringen Rauschgehalt funktioniert eine
arithmetische Gewichtung wie folgt
γN, true = (N/M) γN + ((M-N)/M)γ′N (11)
ebenfalls recht gut. Diese Gewichtungen reduzieren eben
falls gleichermaßen das statistische Rauschen in der Mes
sung.
In vielen Fällen ist es nicht notwendig, den absoluten Ge
winn (Gain) relativ zu einem Bezugskanal zu messen. Statt
dessen wird der sogenannte Kanal-zu-Kanal-Gewinn, nämlich
der Gewinn eines auf einen Durchschnittswert eines benach
barten Detektorkanals norisierten Gewinns vorgezogen. Dies
ist im wesentlichen eine Hochpaßfilter-Version von γN, die
berechnet werden kann, indem die nach den Gleichungen (4),
(8) oder (11) oben berechneten Ergebnisse einem Hochpaßfil
ter unterworfen werden. Als Alternative dazu können die
Änderungen in der Gewinncharakteristik relativ zu benach
barten Detektorkanälen auch direkter aus dem Satz von rela
tiven Gewinnfaktoren βN berechnet werden, indem man sie ei
ner Faltung (convolving) mit einem Hochpaßfilter-Kernel un
terwirft, wie im folgenden beschrieben wird.
Es sei εN die Teiländerung (Fractional Change) des Gewinn
faktors im Kanal N seit der Kalibrierung. Somit ist
αN = aN (1+εN) (12)
wobei αN den kalibrierten Gewinnwert für Kanal N aus der
vorhergehenden Kalibrierung bedeutet. Mit dieser Definition
gilt ε«1. Die Überlegung für diesen Ansatz ist, daß für
kleine ε lineare Auflösungen (Expansions) ausreichen soll
ten. Somit gilt:
Definiert man nun ΔN als die Differenz der Teiländerung des
Gewinns zwischen den Kanälen N und N+1, erhält man:
Es ist zu beachten, daß die vor-kalibrierten Gewinnfaktoren
als Verhältnisse auftreten. Wenn die Detektorkanäle ausrei
chend ähnliche Gewinncharakteristiken aufweisen, kann
αN/αN+1=1 angenommen werden und damit die gesamte Gewinn
faktordifferenz mit ΔN.
Gewünscht werden die Werte für ε. Der Vorteil der Ableitung
der Δ′s von den β′s besteht darin, daß die Δ′s in den ε′s
linear vorkommen; tatsächlich stellen die Δ′s schlicht die
ε′s gefaltet mit einer Filterfunktion f=δ(0)-δ(1) dar, wo
bei δ eine Dirac-Delta-Funktion darstellt. Somit können aus
den mit der Gleichung (14) berechneten Δ′s die ε′s durch
Faltung mit dem inversen f, f-1, aufgefunden und die α′s
unter Benutzung der Gleichung (12) berechnet werden.
Für hochpaß-gefilterte (Kanal-zu-Kanal) Gewinn-Änderungen
ist die Faltung der ε′s mit einer Hochpaß-Filterfunktion g
erforderlich. Es ist ersichtlich, daß die Δ′s bereits eine
mittels eines hochpaß-gefilterte Version ε darstellen; das
einzige Problem ist dabei, daß die Hochpaß-Filterfunktion
f=δ(0)-δ(1) nicht notwendigerweise das gewünschte Filter g
darstellt. Es kann gezeigt werden, daß die gewünschten, mit
einer Hochpaßfunktion behandelten Gewinnfaktoren γN¹ direkt
aus den Δ′s berechnet werden können durch eine Faltung mit
einem Filter, das eine modifizierte Version der gewünschten
Hochpaß-Filterfunktion g darstellt. Der neue Filter "k" ist
in der Tat um einen Term kürzer als g; d. h. wenn das ge
wünschte Hochpaßfilter g ein Sieben-Punkt-Hochpaßfilter-
Kernel (g₃, g₂, g₁, g₀, g₁, g₂, g₃) ist, dann ist das neue
Filter k ein Sechs-Punkt-Hochpaßfilter, in dem die Werte
wie folgt berechnet werden:
k₀ = g₃
k₁ = g₃ + g₂
k₂ = g₃ + g₂ + g₁
k₃ = g₃ + g₂ + g₁ + g₀
k₄ = g₃ + g₂ + 2g₁ + g₀
k₅ = + 2g₃ + 2g₂ + 2g₁ + g₀
k₁ = g₃ + g₂
k₂ = g₃ + g₂ + g₁
k₃ = g₃ + g₂ + g₁ + g₀
k₄ = g₃ + g₂ + 2g₁ + g₀
k₅ = + 2g₃ + 2g₂ + 2g₁ + g₀
Somit werden die gewünschten Gewinn-Anpassungen durch Fal
tung der Gewinnänderungen zwischen den Kanälen DN mit dem
Filter k berechnet zu:
Bei Verwendung der vorliegenden Erfindung ist der soge
nannte Luft-Abtastvorgang (Air Scan) im Rahmen der Kali
brierung nicht völlig hinfällig, sondern er ist im Rahmen
von CT-Systemen mit einem sogenannten Bow-Tie Beam Filter
(nach Art einer Frackschleife bzw. eines Schmetterlingsbin
ders) erforderlich, um diese Schleifenform (Bow-Tie Shape)
relativ zu den beiden verschiedenen Brennfleckpositionen P₁
und P₂ zu charakterisieren. Wegen der unterschiedlichen
Weglängen des Röntgenstrahls durch das Bow-Tie-Filter be
wirkt dieses einen Unterschied in dem auftreffenden Rönt
genstrahlfluß (I) für zwei benachbarte Empfangsgrößen IN
und IN+1. Die Charakterisierung dieser Differenz kann im
Rahmen der Kalibrierung mit einem solchen Luft-Abtastvor
gang vorgenommen werden, bei dem sich im Abtastpfad kein
Objekt befindet. Zeitliche Veränderungen im Ausgangsfluß
der Röntgenquelle werden ebenfalls über einen Bezugsdetek
tor am Ende des Feldes 16 korrigiert, welcher Detektor zu
allen Zeiten dem ungeschwächten Röntgenstrahl ausgesetzt
ist.
Ein Computertomographie(CT)-Abbildungssystem 10 der in den
Fig. 1 und 2 dargestellten Art weist ein (Dreh-)Gestell 12
auf, wie es repräsentativ für einen CT-Abtaster der "3. Ge
neration" ist. Das Gestell 12 weist eine Röntgenquelle 13
auf, die ein Kegelbündel von Röntgenstrahlen 14 auf ein De
tektorfeld 16 auf der gegenüberliegenden Seite des Gestells
projiziert. Das Detektorfeld 16 wird durch eine Anzahl von
Detektorelementen 18 gebildet, die zusammen die projizier
ten Röntgenstrahlen erfassen, die durch einen medizinischen
Patienten 15 hindurchgehen. Jedes Detektorelement 18 er
zeugt dabei ein elektrisches Signal, das die Intensität ei
nes auftreffenden Röntgenstrahls repräsentiert und somit
die Schwächung des Strahls auf seinem Wege durch den Pati
enten. Während eines zur Gewinnung von Röntgenstrahl-Pro
jektionsdaten vorgenommenen Abtastvorgangs werden das Ge
stell 12 und die daraufmontierten Bauelemente um ein Rota
tionszentrum 19 gedreht, das im Patienten 15 liegt.
Die Drehbewegung des Gestells sowie der Betrieb der Rönt
genquelle 13 werden von einer Regeleinrichtung 20 des CT-
Systems gesteuert. Die Regeleinrichtung 20 enthält eine
Röntgenstrahl-Steuerung 22 zur Bereitstellung von Lei
stungs- und zeitsteuersignalen sowie zur Positionssteuerung
der Brennflecke für die Röntgenquelle 13 und eine Gestell-
Motorsteuerung 23 zur Steuerung der Drehgeschwindigkeit und
der Lage des Gestells 12. Ein Datengewinnungssystem (DAS)
24 in der Regeleinrichtung 20 tastet Analogdaten von den
Detektorelementen 18 ab und wandelt diese Daten für die
nachfolgende Weiterverarbeitung in digitale Signale um.
Eine Einrichtung 25 zur Bildrekonstruktion empfängt die ab
getasteten und digitalisierten Röntgenstrahldaten von der
DAS 24 und führt die Hochgeschwindigkeits-Bildrekonstruk
tion gemäß dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung
aus. Das rekonstruierte Bild wird als Eingangsinformation
an einen Rechner 26 gegeben, der das Bild in einem Massen
speichergerät 29 abspeichert.
Der Rechner 26 empfängt ebenfalls Befehle und Abtastpara
meter von einer Bedienungsperson über die mit einer Ta
statur ausgestattete Bedienerkonsole 30. Eine zugehörige
Kathodenstrahlröhre als Display bzw. Bildschirm 32 erlaubt
dem Bedienungspersonal, das derart rekonstruierte Bild und
andere vom Rechner 26 gelieferte Daten zu beobachten. Die
vom Bedienungspersonal eingegebenen Befehle und Parameter
werden vom Rechner 26 benutzt, um Steuersignale und Infor
mation an die DAS 24, die Röntgenstrahlsteuerung 22 und die
Motorsteuerung 23 für das Gestell zu liefern. Zusätzlich
betreibt der Rechner 26 eine Tischsteuerung 34, die ihrer
seits einen motorgetriebenen Tisch 36 zur Positionierung
des Patienten 15 im Gestell 12 steuert.
Im folgenden wird insbesondere auf Fig. 3 Bezug genommen.
Da jede Ansicht im Rahmen eines Abtastvorgangs gewonnen
wird, wird ein ganzer Satz von die Anzahl der von den De
tektorelementen 18 abgefühlten Röntgenstrahlphotonen anzei
genden Abtastdatenwerten von der DAS 24 an die Einrichtung
25 zur Bildrekonstruktion geleitet. Diese Intensitätswerte
I werden von den Detektoren 18 erzeugt und unterliegen Än
derungen hinsichtlich des Gewinnfaktors im jeweiligen De
tektorkanal, der zusammen mit anderen Fehlereinflüssen in
einem Korrekturschaltkreis 41 korrigiert werden muß. Die
Intensitätswerte werden deshalb über eine Bus-Leitung 42 an
den Korrekturschaltkreis 41 angelegt, über den eine Berich
tigung der Abtastdaten im Hinblick auf Änderungen des Ge
winns bei den Detektoren und dem DAS-Kanal, den Dunkel
strom-Offsets und dem Strahlhärten (Beam Hardening) er
folgt. Dieselben Abtastdaten werden weiterhin über die Bus-
Leitung 42 an einen Schaltkreis 43 zur Gewinn-Kalibrierung
geleitet, der die oben beschriebenen Gleichungen (4), (7)
und (10) ausführt und die Gewinn-Kalibrierungswerte γN an
den Korrekturschaltkreis 41 liefert. Im Anschluß an die
Korrektur durch den Schaltkreis 41 werden die korrigierten
Abtastdaten von den redundanten Ansichtspaaren im Summier-
Schaltkreis 44 zusammengefaßt; die resultierenden Abtastda
ten werden in an sich bekannter Weise weiterverarbeitet,
indem von ihnen im Schaltkreis 45 der negative Logarithmus
zur Erzeugung eines einzelnen Projektionsprofils für jede
Ansicht gebildet wird. Diese Projektionsprofile werden auf
einen Rekonstruktions-Prozessor 46 gegeben, der sie über
Filteranwendungen und Rückprojektionen in Schnitt- oder
Scheibenbilder umformt, die am Ausgang 47 an den Rechner 26
ausgegeben werden.
Der Schaltkreis 43 zur Gewinn-Kalibrierung führt die oben
beschriebenen Rechnungen zur Erzeugung eines Satzes von Ge
winn-Kalibrierungsfaktoren γN nach jedem während eines Ab
tastvorgangs erhaltenen Paar von redundanten Ansichten aus.
Obwohl diese Werte γN an den Korrekturschaltkreis 41 ange
legt und zur Änderung der Gewinnfaktor-Korrektur für jedes
Paar von redundanten Ansichten benutzt werden kann, werden
in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel die Sätze von Werten
untersucht und in besonderer Weise miteinander kombi
niert, um die beste Annahme für die wahren Gewinn-Verhält
niszahlen herzuleiten; entsprechend werden neue Gewinn-Ka
librierungsfaktoren γN an den Korrekturschaltkreis 41 aus
gegeben.
Für den Fachmann auf diesem Gebiet sind im Rahmen der Er
findung vielfältige Abänderungen und Weiterbildungen er
sichtlich. Beispielsweise ist in dem beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiel das Detektorfeld konzentrisch oder zentriert
um die Rotationsachse 19 ausgebildet. Die Erfindung läßt
sich gleichermaßen in Systemen einsetzen, bei denen das De
tektorfeld konzentrisch um die Brennflecke der Röntgenröhre
13 angeordnet ist, solange der dem Detektorfeld gegenüber
liegende Bogen nicht zu groß ist.
Claims (6)
1. Verfahren zur Bildung von Detektorkanal-Gewinnkali
brierungsfaktoren (γ) in einem Computertomographie (CT)-Sy
stem mit einer Röntgenquelle (13), die um ein abzubildendes
Objekt (19) drehbar angeordnet ist, und einem eine Gruppe
von Detektorkanälen (18) umfassenden Detektorfeld (16),
über das eine entsprechende Gruppe von Röntgenstrahl-Inten
sitätswerten zu jeder aus einer Reihe von Ansichten im Rah
men der Drehung der Röntgenquelle (13) gebildet wird, ge
kennzeichnet durch:
- a) Gewinnen einer ersten Gruppe von Röntgenstrahl-In tensitätswerten, wobei die Röntgenstrahlen von einer ersten Brennfleckposition (P₁) der Röntgenquelle (13) ausgehen;
- b) Drehen der Röntgenquelle (13) in eine Position zur Erfassung der nächsten Ansicht des Objekts (19);
- c) Gewinnen einer zweiten Gruppe von Röntgenstrahl-In tensitätswerten mit Röntgenstrahlen, die von einer zweiten Brennfleckposition (P₂) der Röntgenquelle (13) ausgehen, die derart in der Drehebene der Röntgenquelle versetzt ist, daß die zweite Gruppe der Röntgenstrahl-Intensitätswerte redundant zu der ersten Gruppe von Röntgenstrahl-Intensi tätswerten ist;
- d) rechnerische Bildung des relativen Gewinnfaktors (β) benachbarter Detektorkanäle, indem die in den Schritten a) und c) erfaßten Röntgenstrahl-Intensitätswerte ins Ver hältnis zueinander gesetzt werden; und
- e) rechnerische Bildung eines Gewinn-Kalibrierungsfak tors (γ) für jeden Detektorkanal (18), welcher Faktor den Gewinn des betreffenden Detektorkanals (18) ins Verhältnis setzt zu einem Referenz-Detektorkanal in dem Detektorfeld (16), und wobei die im Schritt d) berechneten relativen Ge winnfaktoren (β) benutzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich das Detektorfeld (16) zusammen mit der Röntgen
quelle (13) um das Objekt (19) dreht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Referenz-Detektorkanal an einem Ende des
Detektorfeldes (16) angeordnet ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der in Schritt e) gebildete Ge
winnkalibrierungsfaktor (γ) ebenfalls den Gewinnfaktor je
des Detektorkanals (18) ins Verhältnis setzt zu einem zwei
ten Referenz-Detektorkanal, der an einem zweiten Ende des
Detektorfeldes (16) lokalisiert ist, wobei die in Schritt
d) gebildeten relativen Gewinnfaktoren (β) benutzt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schritte a), b) und c) im
Rahmen der Drehung der Röntgenquelle um das Objekt wieder
holt werden, um für jede Ansicht des Objekts eine redun
dante Gruppe von Röntgenstrahl-Intensitätswerten zu gewin
nen.
6. Verfahren zur Bildung von Detektorkanal-Gewinnkali
brierungsfaktoren (γ) in einem Computertomographie(CT)-Sy
stem mit einer Röntgenquelle (13), die um ein abzubildendes
Objekt (19) drehbar angeordnet ist, und einem eine Gruppe
von Detektorkanälen (18) umfassenden Detektorfeld (16),
über das eine entsprechende Gruppe von Röntgenstrahl-Inten
sitätswerten zu jeder aus einer Reihe von Ansichten im Rah
men der Drehung der Röntgenquelle (13) gebildet wird, ge
kennzeichnet durch:
- a) Gewinnen einer ersten Gruppe von Röntgenstrahl-In tensitätswerten, wobei die Röntgenstrahlen von einer ersten Brennfleckposition (P₁) der Röntgenquelle (13) ausgehen;
- b) Drehen der Röntgenquelle (13) in eine Position zur Erfassung der nächsten Ansicht des Objekts (19);
- c) Gewinnen einer zweiten Gruppe von Röntgenstrahl-In tensitätswerten mit Röntgenstrahlen, die von einer zweiten Brennfleckposition (P₂) der Röntgenquelle (13) ausgehen, die derart in der Drehebene der Röntgenquelle versetzt ist, daß die zweite Gruppe der Röntgenstrahl-Intensitätswerte redundant zu der ersten Gruppe von Röntgenstrahl-Intensi tätswerten ist;
- d) rechnerische Bildung der Differenz in den Gewinnänderungen (Δ) zwischen benachbarten Detektorkanälen, indem die in den Schritten a) und c) erfaßten Röntgenstrahl-Intensitätswerte ins Verhältnis zueinander gesetzt werden; und
- e) rechnerische Bildung eines Gewinn-Kalibrierungsfak tors (γ) für jeden Detektorkanal (18) durch Konvolvieren der Differenz in den Verstärkungsänderungswerten (Δ) mit einem Filter-Kernel k.
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