DE19512948A1 - Rigg, für durch Windkraft angetriebene Fahrzeuge, insbesondere ein- und mehrrümpfige Segelschiffe, Eis- und Strandsegler - Google Patents
Rigg, für durch Windkraft angetriebene Fahrzeuge, insbesondere ein- und mehrrümpfige Segelschiffe, Eis- und StrandseglerInfo
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- B63H9/06—Types of sail; Constructional features of sails; Arrangements thereof on vessels
- B63H9/068—Sails pivotally mounted at mast tip
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rigg für durch Windkraft angetriebene Fahrzeuge, insbesondere ein-
u. mehrrümpfige Segelschiffe, Eis- und Strandsegler.
Konventionelle Riggs von Segelfahrzeugen sind meistens folgendermaßen aufgebaut. Ein fest
mit dem Fahrzeug verbundener Mast trägt das Vortrieb erzeugende Element, das nur um die
Mastlängsachse mittels des Segelbaumes schwenkbar angeordnet ist. Vor allem bei
Anwindkursen erzeugt ein solches Rigg Kräfte, die eine große, orthogonal zur Fahrtrichtung
liegende Komponente besitzen. Diese Querkraft bewirkt ein Drehmoment des Fahrzeuges um
seine Längsachse (Krängung nach Lee). Die Krängung führt zu einem Versatz zwischen
Segelschwerpunkt und Lateralschwerpunkt des Rumpfes. Die Folge ist ein weiteres
Drehmoment, welches das Fahrzeug luvgierig werden läßt. Die Luvgierigkeit wird durch
Gegensteuern mit dem Ruder mehr oder weniger ausgeglichen. Das krängende Moment wird
versucht durch Ballast oder Verlagern von Mannschaftsgewicht zu kompensieren. Die
Krängung des Fahrzeuges hat weiterhin zur Folge, daß die vom Wasser benetzte Fläche des
Rumpfes die symmetrische Form verliert und wiederum ein anluvendes oder abfallendes
Moment entsteht. Außerdem erhöht sich durch die unsymmetrische Unterwasserform der
Formwiderstand. Insgesamt wird bei einem solchen Rigg, trotz einer großen aerodynamischen
Gesamtkraft - das Segel wirkt auf Anwindkursen wie eine Tragfläche mit großem
Auftriebsbeiwert - nur ein geringer Teil der Kräfte in wirksamen Vortrieb umgesetzt. Den
größeren Teil stellen Kraftvektoren dar, die zu einem "Festfressen" des Fahrzeuges im Wasser
führen.
Eine Alternative zu konventionellen Riggs stellen Riggs ohne krängende Wirkung dar. Das
bedeutet, daß die aerodynamische Gesamtkraft des Vortriebselementes annähernd keine Kraft
erzeugt, die eine krängende Wirkung zur Folge hat. Demzufolge kann bei diesen Riggs der
Ballast verringert und, oder die Segelfläche vergrößert werden oder das Fahrzeug wird bei
stürmischen Winden sicherer mannövrierbar.
Seit vielen Jahren wird versucht, durch neuentwickelte Riggs oben genannte negativen
Erscheinungen zu kompensieren. Beispielsweise existieren Riggs mit um den Masttop
schwenkbaren oder kippbaren Segeln, dargestellt u. a. in den Schriften EP 0567092 und AT
94817.
Beiden ist gemeinsam, daß sich das Rigg nur für sogenannte Drachensegel eignet, dieses Segel
mit den aufgezeigten Mitteln nur schlecht getrimmt und aerodynamisch geformt werden kann,
eine Führung von mehreren Segeln nicht möglich ist.
Bei EP 0567092 ist die das Segel tragende Spiere über ein Dreh- und Lineargelenk mit dem
Mast verbunden. Diese Gelenkkombination, sowie frei durch den Raum geführte Leinen zum
Verschwenken des Segels verhindern eine kontinuierliche Kontrolle des Riggs.
In der Schrift AT 94817 ist die das Segel tragende Spiere um die Mastlängsachse drehbar
gelagert und die Anordnung der Schoten, Niederholer und weitere Leinen zum Führen der
Segel verhindern eine zuverlässige Stellung und Bedienung des Riggs. Grunde wie schlechte
Handhabung, viele verschiedene Bedienelemente zum Führen des Riggs, schlechte Steuerung
des Segelprofils, ungünstige Segelform, Vielzahl von Bauteilen und Gelenken führten dazu,
daß keines dieser Riggs die Fahreigenschaften wesentlich verbesserte und sich in der Praxis
bewährte.
Weiterhin sind Riggs in den Schriften EP0375637 und EP0299356 beschrieben, bei denen der
Mast schwenkbar am Rumpf des Fahrzeuges befestigt ist. Bei diesen Riggs erzeugt die
Segelfläche weiterhin Querkräfte, die durch Ballast kompensiert werden müssen. Außerdem
muß eine vorteilhafte praktische Ausführung dieser Konstruktionen bezweifelt werden, so daß
auch diese Riggs in der Schiffspraxis keine Anwendung fanden.
Beispielsweise ist das Rigg eines Surfers hier einzuordnen, der Mast ist allseitig schwenkbar
mit einem Universalgelenk am Brett befestigt. Die aerodynamische Gesamtkraft kann eine
aufwärts zeigende Richtung einnehmen, es bleibt weiterhin ein krängendes Moment um den
Mastfuß, das durch das Körpergewicht des Surfers ausgeglichen werden muß. Der guten
Händelbarkeit eines Surfriggs sind bezüglich des Kraftaufwandes Grenzen gesetzt, die eine
Übertragung dieses Prinzips auf größere Fahrzeuge ausschließen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rigg mit gezielt steuerbarer Krängung zu
schaffen ohne dabei den Anstellwinkel der Segel zum Wind zu korrigieren, bei dem anstelle des
bremsenden Krängungsmomentes mit seinen negativen Folgeerscheinungen eine Auftrieb
erzeugende Kraftkomponente entsteht, zur effektiven Segelkrafterhöhung mehrere Segel
parallel und längs verschiebbar angeordnet werden können, das Segelprofil optimal getrimmt
und die Segel einfach und sicher gefüllt werden können.
Die Aufgabe wird in den Ansprüchen gelöst. Der Segelbaum ist drehbar um die
Mastlängsachse am Mastfuß des schwenkbaren Mastes befestigt, wobei das Drehgelenk im
gesamten Bereich der Längsmittelachse des Baumes angeordnet sein kann, vorteilhaft
geschieht es im vorderen Teil des Baumes. Der Segelbaum ist in Längsrichtung abgewinkelt,
wobei der Biegepunkt etwa im Drehgelenk des Segelbaumes angeordnet ist und die
Segelbaumvordernock und die Segelbaumachternock zum Masttop etwa den gleichen Abstand
erhalten wie die Länge Segelbaumdrehgelenk-Masttop. Die Zugkräfte der Segelfallen auf den
Baum werden durch entgegengesetzt wirkende Abspannungen, die beidseits des Drehgelenkes
angebracht sind und sich am Mastfuß bzw. unteren Bereich des Segelbaumes abstützen,
aufgenommen. Die Stellung des Segelbaumes wird durch Zug- oder Druckelemente, es können
Seile, oder Linearzylinder eingesetzt werden, die jeweils zwischen einem Festpunkt am
Segelbaum und Mastfuß befestigt sind, fixiert. Erfindungsgemäß kann auch ein Rotationsmotor
im Bereich des Segelbaumdrehgelenkes angeordnet sein.
Die Drehachse des Mastes ist als Hohlachse ausgebildet, am Top eines Hilfsmastes angebracht,
mit Abspannungen gegenüber dem Hilfsmast bzw. Schiffsdeck abgestützt und zeigt in
Fahrzeuglängsrichtung. Vorteilhaft ist sie aufwärts geneigt, und etwa an dem Punkt in
Mastlängsrichtung angebracht, der sich durch orthogonale Projektion des zugehörigen
Segelschwerpunktes auf die Längsmittelachse des Mastes ergibt. Der Mast hängt sozusagen im
Schwerpunkt der entstehenden aerodynamischen Kraft. Eine Verschiebung des Drehgelenkers
in Mastlängsrichtung zum Masttop hin, erzeugt eine aufrichtende Wirkung der
aerodynamischen Gesamtkraft, kann aber ein gierendes Moment des Fahrzeuges verursachen.
Die Mastneigung wird ebenfalls durch Zug- oder Druckelemente festgelegt, die jeweils
zwischen einem Festpunkt am Mast im Bereich der Hohlnabe und einem Festpunkt am Top des
Hilfsmastes befestigt sind. Der Mast wird durch Stage bzw. Wanten, ausgehend vom Masttop
über Salinge zum Mastfuß, versteift.
Bei der Fixierung des Anstellwinkels des Segelbaumes und der Mastneigung mittels Zugseilen
sind die Festpunkte am Mastfuß bzw. am Top des Hilfsmastes vorzugsweise als Umlenkrollen
ausgebildet.
Parallel zur Baumlängsachse sind beidseits eine oder mehrere Schienen angebracht, an denen
der Segelhals befestigt ist. Diese Anordnung vermeidet den störenden Einfluß des Mastes auf
das dahinterliegende Segel und gestattet das parallele Fahren mehrerer Segel und Steuerung
ihres Überdeckungsgrades. Erfindungsgemäß kann auch ein Vor- und Großsegel mittig zur
Baumlängsachse angeordnet werden. Vorteilhafterweise werden Segel mit einem hohen
Streckungswert eingesetzt, sie sind anderen auf Anwindkursen überlegen. Bei gleichem Kurs
fällt bei hohen Geschwindigkeiten der Wind infolge vektorieller Addition von wahrem Wind
und scheinbaren Wind vorlicher ein als bei langsameren Schiffen.
Entsprechend den Merkmalen nach Anspruch 2 wird der drehbare Mast durch 2 Lenkerstangen
geführt, die ein Variieren des Anstellwinkels der Segel an den Wind ermöglichen, indem der
Mast um seine Längsachse geschwenkt wird. Hierbei greifen die Zug- oder Druckelemente
jeweils an einem Festpunkt der Lenkerstange und einem Festpunkt am äußeren Teil des
Mastdrehgelenkes an, etwa am Drehgelenk der jeweils anderen Lenkerstange. Die
Lenkerstangen sind in unterschiedlichen Ebenen montiert und können sich bei der
Schwenkbewegung überdecken ohne miteinander zu kollidieren. Bei diesem
Ausführungsbeispiel kann der Segelbaum drehstarr am Mastfuß befestigt werden. Durch die
Schwenkbewegung des Mastes um seine Längsachse wird sichergestellt, daß annähernd der
strömungsgünstigste Querschnitt in die Windrichtung zeigt. Erfindungsgemäß können die
Merkmale nach Anspruch 1 und 2 kombiniert werden.
Das Mastdrehgelenk ist als Hohlachse bzw. Hohlnabe ausgebildet und dient zur Durchführung
sämtlicher Trimm- und Bedienleinen sowie Schoten der Segel. Es ist möglich, den am Mast
befestigten Teil des Mastdrehgelenkes als Hohlnabe und den am Top des Hilfsmastes
befestigten Teil des Mastdrehgelenkes als Hohlachse auszubilden, aber auch umgekehrt.
Zwischen Mastfuß oder den Festpunkten am Mastfuß und der Hohlnabe des Mastdrehgelenkes
oder ihrer Verlängerung durch den Mast hindurch sind Stage oder Wanten angebracht, die das
auf den Mast wirkende Torsionsmoment aufnehmen.
Erfindungsgemäß kann die Anordnung des Riggs auch in der Weise erfolgen, daß der
Hilfsmast zum Bug des Fahrzeuges weist. Weiterhin können auch mehrere Riggs
hintereinander auf einem Segelfahrzeug angeordnet werden.
Anhand der Abbildungen soll der prinzipielle Aufbau des Riggs näher erläutert werden.
Abb. 1 und 2 zeigen einen Katamaran, bei dem der Mast (2) schwenkbar an einem
Hilfsmast (1) befestigt ist. Das Drehgelenk (4) des Mastes (2) ist dabei etwa an dem Punkt in
Mastlängsrichtung angebracht, der sich durch orthogonale Projektion des zugehörigen
Segelschwerpunktes (19) auf die Längsmittelachse (11) des Mastes (2) ergibt (Abb. 3).
Eine Verschiebung des Drehgelenkes (4) in Richtung Masttop (7) erzeugt schon bei einem
kleinen Schwenkwinkel α des Mastes (2) gegenüber dem Hilfsmast (1) eine aufrichtende
Kraftkomponente. Der Segelbaum (3) ist drehbar am Mastfuß (6) befestigt. Die Stellung des
Segelbaumes (3) bezüglich des Drehwinkels β zum Anstellen der Segel an den Wind wird
durch Zugseile (21), ausgehend vom Festpunkt (13) des Baumes (3), über die beidseitigen
Festpunkte (10) am Mastfuß (6), durch die Hohlachse des Mastdrehgelenkes (4), im Hilfsmast
(1) entlang bis in das Cockpit, fixiert (Detail Z).
Entsprechend Anspruch 2 kann der Segelbaum (3) drehstarr am Mastfuß (6) befestigt sein
(Abb. 4). Die Beeinflussung des Anstellwinkels der Segel (25) ermöglichen hierbei 2
Lenkerhebel (22), die jeweils am Mast (2) und an der Hohlnabe (5) bzw. -achse (23)
angeordnet sind. Diese Einheit ist um die Drehachse (15) des Mastes (2) schwenkbar. Die
unterschiedlich großen Abstände a1 und a2 bewirken bei Drehung eines Lenkerhebels eine
Schwenkbewegung des Mastes (2) um seine Längsachse. Die entstehende Ausknickung durch
die Lenkerhebel zwischen Hilfsmast (1) und Mast (2) kann für die Durchführung des
Achterliekes des Luvsegels genutzt werden. Die Führung der Lenkerhebel (22) geschieht durch
Zugseile (21), die an den Festpunkten (24) der Lenkerhebel befestigt sind, und über weitere
Festpunkte (16) am Hilfsmast (1), die in Abb. 4 gleichzeitig das Drehgelenk der
Lenkerhebel bilden, umgelenkt werden.
Die Stellung des Mastes (2) wird durch Zugseile (21), ausgehend vom Festpunkt (18) am Mast
(2) über die Festpunkte (16) am Hilfsmast (1), im Hilfsmast (1) entlang bis in das Cockpit,
kontrolliert. Vorteilhaft bei dieser Ausführungsvariante ist die Drehung des Mastes um seine
Längsachse, dadurch wird immer der strömungsgünstigste Querschnitt des Mastprofils vom
scheinbaren Wind angeblasen und ein niedriger Widerstandsbeiwert erreicht. Im Sinne der
Erfindung kann der Segelbaum bei dieser Ausführungsvariante ebenfalls drehbar am Mastfuß
befestigt sein.
Das Drehgelenk (4) des Mastes (2) kann nach Anspruch 3 in Mastlängsrichtung vom
Schwerpunkt (19) des zugehörigen Segels (25) weiter zum Masttop (7) verschoben werden,
das aufrichtende Moment wird dadurch vergrößert.
Stage oder Wanten, die zwischen Mastfuß (6) und der Hohlnabe (5) des Mastes (2) oder in der
Verlängerung der Drehachse (15) des Mastes (2) gespannt sind, nehmen das Drehmoment, das
die Segel um die Mastlängsachse (11) verursachen, auf und verhindern eine übermäßige
Torsionsbeanspruchung des Mastes (2) (Anspruch 4).
Nach Anspruch 5 können in den Drehgelenken (4) hydraulische oder pneumatische
Rotationsmotoren angeordnet sein, die die notwendigen Stellkräfte zur Fixierung des Mastes
(2) und des Segelbaumes (3) aufbringen. Im Sinne der Erfindung können aber auch
Servomotoren im Schiffsrumpf angeordnet sein, die mit den Enden der entsprechenden
Zugseile (21) verbunden sind.
Ebenfalls können nach Anspruch 6 Linearzylinder zwischen den Festpunkten von Baum (3),
Mast (2), und Hilfsmast (1) oder zwischen den Festpunkten der Lenkerhebel (24) und
Hilfsmast (1) angeordnet sein, die eine komfortable Bedienung des Riggs ermöglichen.
Nach Anspruch 7 können zur Verbesserung der Luftströmung und Erhöhung der
aerodynamischen Gesamtkraft mehrere Segel parallel gefahren werden. Diese vorteilhafte
Variante wird durch eine spezielle Gestaltung des Segelbaumes (3) ermöglicht, bei der der Hals
der Segel und der Holepunkt der Schot an Schlitten befestigt sind, die durch beidseits der
Längsachse (12) des Baumes (3) angeordneten Laufschienen (24) geführt werden. Die
Schlitten werden wie bekannte Travellerschlitten bedient, wobei die Trimmleinen sowie
Schoten der Segel durch den Mast (2) und Hilfsmast (1) hindurch bis in das Cockpit geführt
werden können. Mit Hilfe der Schlitten können die Windanschnittkanten der Segel in
Baumlängsrichtung verändert und die Öffnung des Luftkanals zwischen den einzelnen Segeln
optimal entsprechend der Windrichtung ausgerichtet und das Segelprofil optimal beeinflußt
werden. So wird das Luvsegel hinten und die weiteren Leesegel jeweils ein Stück vorlicher
gefahren. Diese Anordnung garantiert einen sehr guten Überdeckungsgrad der einzelnen Segel,
bei gleichzeitiger kanalisierter Luftzuführung und stark verminderter Wirbelbildung im Bereich
der einzelnen Segelflächen. Die Ausbildung des Segelbaumes (3) entsprechend Anspruch 8
(Abb. 5) sichert, daß bei axialer Verschiebung des Segelhalses die Vorliekspannung in
ihrer bestehenden Größe erhalten bleibt.
Die Möglichkeit, bei einem schwenkbaren Mast den Anstellwinkel der Segel zu verändern, den
Segelbauch mittels der Schoten und des Verschiebens des Schotholepunktes zu kontrollieren,
den Segelhals längs des Baumes zu verschieben und damit die Überdeckung der parallel
geführten Segel zu beeinflussen, ermöglichen es, das Rigg optimal zu trimmen.
Ein Segelfahrzeug, ausgerüstet mit einem Rigg nach diesen Merkmalen ist somit in der Lage,
mit einer großen Segelfläche und bei starkem Wind annähernd aufrecht zu fahren und eine sehr
hohe Geschwindigkeit zu erreichen. Die Möglichkeit der seitlichen Mastneigung eröffnet die
Situation, der großen aerodynamischen Gesamtkraft eine aufwärts und nach vorn zeigende
Richtung zu verleihen. Bei einer entsprechenden Rumpfkonstruktion erhebt sich das Fahrzeug
und wird durch Hydrofoils im Wasser geführt, der vom Unterwasserschiff verursachte
Wasserwiderstand nimmt erheblich ab. Zur Erhöhung der Segelfläche können mehrere Riggs
hintereinander auf dem Deck angeordnet werden.
Mit der Erfindung wird ein Rigg mit gezielt steuerbarer Krängung für Segelfahrzeuge
vorgestellt, daß trotz wesentlicher Unterschiede im Aufbau gegenüber bekannten Riggs ähnlich
wie konventionelle sloopgetakelte Segelyachten bedient werden kann. Weiterhin wird die
Seefestigkeit erhöht, da das Fahrzeug durch die aufrechte Lage auch bei Starkwind
beherrschbar bleibt.
Das Rigg ist besonders für Hochgeschwindigkeitsyachten, aber auch als rechnergesteuerter
Zusatzantrieb in der Transportschiffahrt geeignet.
Bezugszeichenliste
1 Hilfsmast
2 Mast
3 Segelbaum
4 Drehgelenk
5 Hohlnabe
6 Mastfuß
7 Masttop
8 Segelbaumachternock
9 Segelbaumvordernock
10 Festpunkt am Mastfuß
11 Längsmittelachse des Mastes
12 Längsmittelachse des Segelbaumes
13 Festpunkt am Segelbaum
14 Fahrzeuglängsmittellinie
15 Drehachse Mast
16 Festpunkt am Hilfsmast
17 Längsmittelachse des Hilfsmastes
18 Festpunkt am Mast im Bereich der Drehachse
19 Segelschwerpunkt
20 Spiegelachse
21 Zugseile
22 Lenkerhebel
23 Hohlachse
24 Festpunkt an Lenkerhebel
25 Segel
α Drehwinkel des Mastes
β Drehwinkel des Segelbaumes
a1, a2 Längeneinheiten
2 Mast
3 Segelbaum
4 Drehgelenk
5 Hohlnabe
6 Mastfuß
7 Masttop
8 Segelbaumachternock
9 Segelbaumvordernock
10 Festpunkt am Mastfuß
11 Längsmittelachse des Mastes
12 Längsmittelachse des Segelbaumes
13 Festpunkt am Segelbaum
14 Fahrzeuglängsmittellinie
15 Drehachse Mast
16 Festpunkt am Hilfsmast
17 Längsmittelachse des Hilfsmastes
18 Festpunkt am Mast im Bereich der Drehachse
19 Segelschwerpunkt
20 Spiegelachse
21 Zugseile
22 Lenkerhebel
23 Hohlachse
24 Festpunkt an Lenkerhebel
25 Segel
α Drehwinkel des Mastes
β Drehwinkel des Segelbaumes
a1, a2 Längeneinheiten
Verzeichnis der Abbildungen
Es zeigen:
Abb. 1 Gesamtansicht des Riggs
Abb. 2 wie Abb. 1, aber ohne Segel
Abb. 3 Anordnung der Drehachse des Mastes
Abb. 4 Mastführung durch Lenkerhebel
Abb. 5 Segelbaumausbildung
Abb. 6 Ansicht A, Drehgelenk des Mastes
Abb. 7 Ansicht B, Drehgelenk des Segelbaumes
Abb. 8 Einzelheit Z, Drehgelenk des Segelbaumes
Es zeigen:
Abb. 1 Gesamtansicht des Riggs
Abb. 2 wie Abb. 1, aber ohne Segel
Abb. 3 Anordnung der Drehachse des Mastes
Abb. 4 Mastführung durch Lenkerhebel
Abb. 5 Segelbaumausbildung
Abb. 6 Ansicht A, Drehgelenk des Mastes
Abb. 7 Ansicht B, Drehgelenk des Segelbaumes
Abb. 8 Einzelheit Z, Drehgelenk des Segelbaumes
Claims (9)
1. Rigg für durch Windkraft angetriebene Fahrzeuge, bestehend aus drehbarem
Segelbaum, schwenkbaren Mast und starr mit dem Fahrzeug verbundenen Hilfsmast, dadurch
gekennzeichnet,
daß der Segelbaum (3) drehbar um die Längsmittelachse (11) des Mastes (2) am Mastfuß (6)
befestigt ist, am Mastfuß (6) zwei sich gegenüberliegende Festpunkte (10) angeordnet sind, die
mit einem Festpunkt (13) auf dem Segelbaum (3) wechselseitig korrespondieren, der längs des
Baumes (3) angeordnet ist, am Mast (2) eine Hohlnabe (5) befestigt ist, die mit einer am
oberen Ende des Hilfsmastes (1) angebrachten, in Fahrzeuglängsrichtung weisenden Hohlachse
(23) korrespondiert, und die Drehachse (15) des Mastes (2) in Mastlängsrichtung zwischen
dem Mastfuß (6) und Masttop (7) etwa an dem Punkt angeordnet ist, der sich durch
orthogonale Projektion des dem Mast (2) zugehörigen Segelschwerpunktes (19) auf die
Längsmittelachse ergibt, am Mast (2) im Bereich der Drehachse (15) oder der Hohlnabe (5)
zwei sich gegenüberliegende Festpunkte (18) angeordnet sind, die mit zwei
gegenüberliegenden Festpunkten (16) wechselseitig korrespondieren, die beidseits im oberen
Bereich des Hilfsmastes (1) angeordnet sind.
2. Rigg für durch Windkraft angetriebene Fahrzeuge, bestehend aus Segelbaum,
schwenkbaren Mast und starr mit dem Fahrzeug verbundenen Hilfsmast, dadurch
gekennzeichnet,
daß am Mast (2) im Bereich der Drehachse (15) zwei Drehgelenke (4) im Abstand a2
angebracht sind, die durch je einen Lenkerhebel (22) mit zwei im Abstand a1 an der Hohlnabe
(5) bzw. -achse (23) befestigten Drehgelenken (4) korrespondieren, und diese aus Segelbaum
(3), Mast (2), Lenkerhebeln (22) und Hohlnabe (5) bzw. Hohlachse (23) bestehende Einheit
um die Drehachse (15) schwenkbar angeordnet ist, wobei die Abstände a1 und a2 ungleich
groß sind und an den Lenkerhebeln (22) Festpunkte (24) und an der Hohlnabe bzw. -achse
Festpunkte (18) zur Aufnahme von Seilen (21) oder anderen Zug- und Druckkräfte
übertragenden Elementen befestigt sind, die mit je einem an der Hohlnabe (5) bzw. Top des
Hilfsmastes (1) angebrachten Festpunkten, korrespondieren.
3. Rigg nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehachse (15) des Mastes (2) in Mastlängsrichtung zwischen dem Punkt, der sich
durch orthogonale Projektion des zugehörigen Segelschwerpunktes (19) auf die
Längsmittelachse (11) des Mastes (2) ergibt und dem Punkt, der sich durch Spiegelung des
ersten Punktes ergibt , wobei die Spiegelachse (20) den Mittelpunkt der Längsmittelachse (11)
des Mastes (2) orthogonal kreuzt, angeordnet ist.
4. Rigg nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Mastfuß (6) oder den Festpunkten (10) am Mastfuß und der Hohlnabe (5) bzw.
ihrer Verlängerung in Richtung der Drehachse (15) des Mastes (2), Stage oder Wanten
angeordnet sind.
5. Rigg nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des Drehgelenkes (4) des Mastes (2) und im Bereich des Drehgelenkes (4) des
Segelbaumes (3) hydraulische oder pneumatische Rotationsmotoren zur Erzeugung des
Antriebsdrehmomentes angeordnet sind.
6. Rigg nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwischen den
Festpunkten (13) am Segelbaum (3) und Festpunkten (10) am Mastfuß (6), und den
Festpunkten (18) am Mast (2) und den Festpunkten (16) am Hilfsmast (1), und den
Festpunkten (24) der Lenkerhebel (22) und den Festpunkten (16) am Hilfsmast (1)
pneumatische oder hydraulische Linearzylinder angeordnet sind.
7. Rigg nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß beidseitig der
Längsmittelachse (12) und längs des Segelbaumes (3) eine oder mehrere einteilige oder im
Mittenbereich des Segelbaumes (3) unterbrochene Laufschienen angeordnet sind.
8. Rigg nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge
Segelbaumachternock (8) - Masttop (7) etwa gleich der Länge Drehgelenk (4) des Baumes (3)
- Masttop (7) und die Länge Segelbaumvordernock (9) - Masttop (7) etwa gleich der Länge
Drehgelenk (4) des Baumes (3) - Masttop (7), ist.
9. Rigg nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß von der am Top des
Hilfsmastes (1) befestigten Hohlachse (23) Stage oder Wanten zum Deck des Segelfahrzeuges
gespannt sind, die die Hohlachse (23) in Fahrzeuglängs- und querrichtung abstützen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19512948A DE19512948A1 (de) | 1995-03-28 | 1995-03-28 | Rigg, für durch Windkraft angetriebene Fahrzeuge, insbesondere ein- und mehrrümpfige Segelschiffe, Eis- und Strandsegler |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19512948A DE19512948A1 (de) | 1995-03-28 | 1995-03-28 | Rigg, für durch Windkraft angetriebene Fahrzeuge, insbesondere ein- und mehrrümpfige Segelschiffe, Eis- und Strandsegler |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19512948A1 true DE19512948A1 (de) | 1996-10-02 |
Family
ID=7758974
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19512948A Withdrawn DE19512948A1 (de) | 1995-03-28 | 1995-03-28 | Rigg, für durch Windkraft angetriebene Fahrzeuge, insbesondere ein- und mehrrümpfige Segelschiffe, Eis- und Strandsegler |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19512948A1 (de) |
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1995
- 1995-03-28 DE DE19512948A patent/DE19512948A1/de not_active Withdrawn
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