DE19512787A1 - Ortungssystem mit synthetischer Apertur - Google Patents
Ortungssystem mit synthetischer AperturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein System zur Detek
tion und Ortung von Emittern auf große
Entfernung wie beispielsweise Störquellen im
Mikrowellenbereich.
Soll eine Störquelle im Mikrowellenbereich
geortet werden, muß der Ortungsempfänger
in seine Reichweite gebracht werden. Für
übliche Meßfahrzeuge bedeutet das einen
erheblichen Anfahrtweg. Übliche Ortungs
empfänger bestimmen den Standort der
Störquelle durch Messung des Einfallswin
kels von mindestens zwei Standorten aus,
was wiederum eine Bewegung erfordert. Bei
der begrenzten Reichweite von Störquellen
wird zur Überwachung eines bestimmten
geographischen Gebietes ein hoher Aufwand
notwendig.
Von luftgestützten Plattformen aus läßt sich
der gegebene geographische Bereich in we
sentlich kürzerer Zeit absuchen, zumal die
Flughöhe eine große Erfassungsreichweite
eröffnet.
Hier aber bewirken die beschränkten Monta
gemöglichkeiten an Bord eines Flugzeuges,
daß die Apertur der Antennen beschränkt ist
und damit einerseits die Empfindlichkeit
abnimmt und andererseits die Halbwertsbreite
der Antenne für eine Peilung zu groß wird.
Die Peilung von Störquellen in bebautem
Gelände stößt auf das Problem der Reflektionen
und Mehrfachreflektionen. Selbst ein
Großpeiler nach dem Doppler-Prinzip peilt
stets das stärkste Signal, auch wenn dies
häufig von einer Reflektion stammt, und so
sind die zur Ortung notwendigen Schnitt
punkte der Peilungen kaum zu finden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen
Weg aufzuzeigen, wie sich elektromagneti
sche Emitter von luftgestützten Plattformen
aus mit hoher Präzision und Empfind
lichkeit detektieren und orten lassen.
Es ist ferner Aufgabe der Erfindung, einen
Weg zur Ortung von Störquellen im bebauten
Gelände aufzuzeigen.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß mit
einer Einrichtung laut Oberbegriff des
Hauptanspruchs gelöst, vorteilhafte Wei
terbildungen ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Erfindungsgemäß werden die hohe Empfind
lichkeit und Ortungsgenauigkeit durch ein
Empfangssystem nach dem Prinzip der syn
thetischen Apertur erreicht.
In seiner weiteren Ausgestaltung werden
echte Störquellen von ihren Reflektionen
unterschieden mittels einer Autokorrelation,
bei der die Einfallsrichtung des zuerst an
kommenden Signals erkennbar wird.
Fig. 1 zeigt einen Hubschrauber 1, der auf
einem linearen Flugkurs 2 in x-Richtung im
Punkt (xH,0) fliegt und eine Strahlungsquel
le 3 im Punkt (xS, yS).
An Bord des Hubschraubers befinden sich
zwei Antennen 4, deren Abstand in Flugrich
tung so groß wie möglich ist.
Während des Vorbeifluges passieren die
Antennen 4 Linien gleicher Phase 19 der
Strahlungsquelle 3, wobei sich zwischen den
Antennen 4 eine Differenzphase einstellt in
Abhängigkeit von der Strecke
xS-xH, yS-yH sowie in Abhängigkeit von
der Drehung des Hubschraubers um seine
Hochachse.
Die Differenzphase durchläuft während des
Vorbeifluges eine Kurve, die eher der
Kurve 13a bei geringem Abstand yS und der
Kurve 13b bei großem Abstand yS ent
spricht. Für jede Entfernung yS gilt genau
eine bestimmte Kurvenform, von der die
Kurven 13a, 13b nur Beispiele sind. Diese
Form läßt sich durch trigonometrische Be
rechnungen finden.
An die Antennen 4 sind zwei Tuner 5 mit
gemeinsamen Überlagerungsoszillator 6
angeschlossen.
Der Quadraturmischer 7 mischt die Zwi
schenfrequenzsignale der Tuner 5. Die
Nutzmodulation geht dabei verloren, die
Bandbreite des gewünschten Mischproduktes
geht gegen Null und das Signal/Geräusch-
Verhältnis und damit die Empfindlichkeit
steigen entsprechend.
Die Tiefpässe 8 befreien das niederfrequente
Mischprodukt von unerwünschten Anteilen.
Der Real- und der Imagninärteil an den Aus
gngen der Tiefpässe 8 repräsentieren als
komplexe Werte die Phasendifferenz ΔΦ, mit
der die Hochfrequenzsignale an den Anten
nen 4 anlagen.
Die gefilterten Signale sind jedoch von den
Rauschspannungen des Systems überlagert.
Die Analog-Digitalwandler 9 wandeln die
analogen Spannungen und führen sie dem
digitalen Signalprozessor 10 zu.
Der digitale Signalprozessor 10 speichert die
komplexen Werte jeder Abtastung im Meß
zeitraum Δt und speichert sie in Speicherzel
len 11a, 11b fortlaufend ab, nachdem er die
Phase korrigiert hat durch die Einflüsse, die
sich durch seitliche Driftung des Hubschrau
bers und eine Drehung gegenüber dem
Flugkurs seit dem letzten Meßzeitraum
ergeben haben, wobei jede seitliche Flugbe
wegung um eine halbe Wellenlänge der Emp
fangsfrequenz weg vom Sender die Phase um
+π dreht und um die Subtraktion von π
kompensiert wird.
Der Meßzeitraum Δt wird dabei so kurz
gewählt, daß Änderungen infolge aller Flug
bewegungen wesentlich kleiner π bleiben
In den Speicherzellen 11a, 11b ergibt sich
somit ein kontinuierlicher Verlauf der Diffe
renzphasen, der genau der Kurve 13 ent
spricht, die zum Abstand yS gehört.
In der Karte 16 entsteht ein Abbild der geo
graphischen Verteilung von Störquellen 3 im
selben Funkkanal.
Dazu ist die Karte 16 in viele Spalten 20 und
diese in Zellen 17 unterteilt sind, wobei bei
größter Auflösung jede Spalte 20 der Flug
strecke entspricht, die der Hubschrauber 1 im
Meßzeitraum Δt durchfliegt, und jede
Zelle 17 innerhalb der Spalte 20 genau einem
Entfernungsbereich.
Zur Abbildung dreht der digitale Signalpro
zessor 10 durch die konjugiert komplexe
Multiplikation 14 jede in einer der Speicher
zellen 11a, 11b gespeicherten Phasen um den
Wert, den die Kurve 13 für die ausgewählte
Zelle 17 vorgibt für den Abstand x, der der
jeweiligen Speicherzelle 11a, 11b entspricht,
und akkumuliert die Ergebnisse in der Sum
mation 15, bevor er das Resultat in die
Zelle 17 schreibt.
Bei dieser Akkumulation wird das Si
gnal/Geräuschverhältnis weiter gesteigert, bei
1000 Messungen um 30 dB.
Die Amplitude jeder Zelle 17 gibt damit die
Sendeleistung wieder, die von einem Sender
innerhalb des zugehörigen Quadrates im
Gelände empfangen wurde.
Damit läßt sich ein theoretischer Gewinn
erzielen, der einer Antenne entspräche mit der
seitlichen Ausdehnung der Flugstrecke - also
bis über 100 km.
Infolge dieses hohen Gewinns sind auch
schwache Strahlungsquellen 3 zu detektieren
und zu orten, und infolge des Verlustes der
Nutzmodulation im Mischer 7 sind auch
bandgespreizte Sender erkennbar geworden.
Sollte der Sender in Teilstrecken des Flugwe
ges nicht erfaßbar sein, sinkt der Gewinn
entsprechend des Verhältnis zwischen der
"Aus"-Zeit zur Erfassungszeit.
Sollten sich auf demselben Funkkanal meh
rere Sender im Zeitmultiplex abwechseln,
werden alle Sender in der Karte 16 abgebil
det.
Sollte sich ein Sender während der Erfassung
jedoch bewegen, kommt keine Ortung zu
stande.
Die Ortung bewegter Strahlungsquellen 3
erfordert je nach Art der Strahlungsquellen 3,
ihrer Geschwindigkeit und Bewegungsrich
tung eigene Kurven 13, um zu einem Maxi
mum des Korrelationsergebnisses zu führen.
Dies läßt sich anwenden zur Ortung bewegter
Strahlungsquellen 3 von einer ortsfesten
Station aus, indem die in den Speicherzel
len 11a, 11b gespeicherten Differenzphasen
für jeden möglichen Flugkurs während des
gesamten Meßzeitraums gegen eine entspre
chende Kurve 13 korreliert werden.
Liegen von beispielsweise einem RADAR-
Gerät Informationen über den Flugkurs einer
Strahlungsquelle 3 vor, läßt sich Anzahl
der möglichen Kurven 13 reduzieren und
auch eine unbekannte, schwache Strah
lungsquelle detektieren.
Das Prinzip ist auch anwendbar zur Detek
tion und Ortung von Strahlungsquellen auf
mehreren Funkkanälen. Dazu muß der
Überlagerungsoszillator 6 lediglich in
Schritten abstimmbar sein, beispielsweise
durch Rastung auf die Oberwellen eines
Quarzoszillators 21 mit einer Präzision, die
eine Verschiebung der Differenzphase nach
dem Mischer 7 durch Gruppenlaufzeiteffekte
in den Zwischenfrequenzfiltern der Tuner 5
vernachlässigbar macht, und die Karte 16
sowie die Speicherzellen 11a, 11b sind für
jeden Funkkanal vorzusehen.
Der Gewinn der Anordnung reduziert sich
entsprechend der Zahl der Funkkanäle, weil
die Meßzeit auf periodische Intervalle redu
ziert wird.
Sollte sich die Strahlungsquelle nicht auf
einer Fläche, sondern in einem Raum lokali
siert werden, werden 3 Antennen 4 benötigt,
die die Eckpunkte eines senkrecht stehenden
Dreiecks bilden sowie ein dreikanaliger Emp
fänger. Einer der beiden Kanäle läßt sich
einsparen, indem einer der beiden Empfän
ger 5 zwischen zwei Antennen umgeschaltet
wird.
Das Prinzip ist auch in Varianten der erfin
dungsgemäßen Anordnung anwendbar, bei
spielsweise kann einem der beiden Empfän
ger 5 die Summe der Spannungen der beiden
Antennen 4 zugeführt werden und dem
anderen die Differenz. Auch einkanalige
Empfangsprinzipien sind denkbar, bei denen
jedes der beiden Signale der Antennen 4
orthogonal gegenüber dem anderen moduliert
wird, bevor beide Signale zusammengeführt
werden und einen Empfänger passieren.
Solche Verfahren zur Einsparung von Gerät
sind Fachleuten der Peiltechnik bekannt.
Ferner ist das Verfahren für alle Wellen
geeignet, also auch für passives SONAR
unter und über Wasser.
Sind schwache Signalquellen zu detektieren,
die den maximalen Korrelationsgewinn erfor
dern, ist eine hohe Anzahl von Korrelationen
notwendig, eine für jeden Punkt im Raster
der Auflösung.
Die Anzahl läßt sich minimieren, wenn schon
geringere Gewinne zur Detektion und für
erste Peilungen der Signalquellen ausreichen.
Dann ist es hinreichend, komplexe Abtast
werte in einer Zahl zu mitteln, die
- - mindestens so groß ist, daß eine erste Peilung geschätzt werden kann,
- - aber höchstens so groß, daß die Änderung der Differenzphase, die infolge einer un kompensierten Änderung des Einfallswin kels eintreten könnte, kleiner als 90 Grad bleibt.
Spätere Korrelationen zur Ortung der Strah
lungsquelle, auf die diese erste Schätzung
zurückgeht, lassen sich in der Zahl dann
beschränken auf die Punkte im Raster der
Auflösung, die in der Richtung der ersten
Schätzung liegen.
Die Zahl der Korrelationen läßt sich weiter
eingrenzen, indem auf weiteren Strecken des
Fluges ebenfalls eine wie eben genannte Zahl
an Abtastwerten gemittelt und eine erneute
Peilung geschätzt wird, so daß nur für dieje
nigen Punkte eine Korrelation durchgeführt
werden muß, die sich in der Umgebung des
Schnittpunkts der beiden Peilungen befinden.
Sollten zwei oder mehr Strahlungsquellen
auf gleicher Frequenz aus unterschiedli
chen Richtungen einfallen, überlagern sich
die Phasenfronten. Bei der Korrelation ergibt
sich für jeden Standort der beteiligten Strah
lungsquellen ein signifikantes Korrelationser
gebnis, so daß beide bzw. mehrere Standorte
bestimmt werden können.
Wenn die Anzahl der zur Korrelation gewähl
ten Abtastwerte t sei, so ist eine gleitende
Mittelung über die jeweils letzten t Abtast
werte sinnvoll, um stets erkennen zu können,
ob die Aktivität der Strahlungsquelle noch
festgestellt werden kann.
Abweichungen von der geraden Flugstrecke
kann das Ortungssystem dann sogar selber
erkennen, indem es jede Korrelation doppelt
durchführt unter der These einer seitlichen
Abweichung nach Steuerbord, einer Anti
these einer seitlichen Abweichung nach
Backbord und prüft, welche der beiden The
sen eher zutrifft. Wird diese Prüfung iterativ
unter Annäherung von These und Antithese
durchgeführt, läßt sich die seitliche Abwei
chung auf Bruchteile einer Wellenlänge fest
stellen und kompensieren.
Eine Einrichtung, die eine oder mehrere
Strahlungsquellen mit bekanntem Standort
erfaßt, beispielsweise Gleitweg- und Kurs
funk- sowie Markierungssender eines Instru
menten Landeanflug Systems (ILS) kann
damit mit hoher Genauigkeit ihren eigenen
Flugkurs bestimmen. Andererseits lassen sich
bei bekanntem Flugkurs die Reflektionen
dieser Ausstrahlungen sehr genau bestimmen
und vermessen.
Eine Einrichtung, die auf mehreren Funkka
nälen ortet, kann damit Abweichungen vom
Kurs anhand starker Signale erkennen und
mit den gewonnenen Kompensationswerten
die Korrelation schwächerer Signale unter
stützen.
Interferometer, deren Basis parallel zur
Flugrichtung angeordnet sind, können nicht
unterscheiden, ob die Welle von Steuer- oder
von Backbord einfällt.
Diese Mehrdeutigkeit läßt sich minimieren
durch ein zweites Interferometer, dessen
Basis quer zur Flugrichtung liegt.
Dabei ist es sinnvoll, wenn beide Interfero
meter eine Antenne gemeinsam nutzen.
Die Genauigkeit der Messung der Differenz
phase an den beiden Armen des Interferome
ters ist stets begrenzt durch Offsetfehler und
Nichtlinearitäten des Phasendetektors. Mi
nimieren lassen sich diese Fehler durch die
schaltbare Verzögerungsleitung 22 in einem
der Interferometerarme 4, 5, 7 in Fig. 3,
indem die schaltbare Verzögerungsleitung 22
mit einer Rate umgeschaltet wird, die hoch ist
gegenüber der Änderungsrate der Phase
infolge der Änderung der Einfallsrichtung,
und indem der digitale Signalprozessor 10 die
Differenz der Phasenverschiebungen zwi
schen den Schaltstellungen der schaltbare
Verzögerungsleitung 22 prüft, konstante
Abweichungen ermittelt und bei zukünftigen
Messungen und bereits abgespeicherten
Ergebnissen korrigierend berücksichtigt.
Eine weitere Anwendung in Bezug auf die
Vermessung der Bahnen von Satelliten ver
deutlicht Fig. 4. Ein dreiarmiges Interferome
ter mit den Antennen 4 ist am Boden ange
ordnet und empfängt die Ausstrahlungen der
umlaufenden Strahlungquelle 3. Infolge der
Bewegung der Strahlungsquelle 3 relativ zu
den Antennen 4 ergibt sich ein Phasenver
lauf, der für die Flugbahn charakteristisch
ist, so daß diese rekonstruiert werden kann.
Ein großer Vorteil dieses Prinzips ist, daß
sich mit weitoffenen Antennen 4 am Boden
eine Vielzahl von Strahlungsquellen 3 auf
verschiedenen Umlaufbahnen gleichzeitig
orten läßt.
Eine weitere Anwendung ergibt sich für das
Auffassen von Telemetriesendern durch
Antennen hohen Gewinns. Diese Antennen
sind üblicherweise mit Monopuls-Netzwer
ken ausgestattet, die einen Summenbeam 40
und 4 Differenzbeams 41, 42 erzeugen,
wobei sich das Phasenverhältnis zwischen
Differenzbeam 41 und 42 gegenüber dem
Summenbeam 40 um 180 unterscheidet.
Üblicherweise wird der Phasenunterschied
zwischen Summen- und Differenzkanal
ausgewertet zur sofortigen Nachsteuerung
der Antenne. Für eine präzise Nachsteuerung
ist dabei ein hohes Signal/Geräuschverhältnis
erforderlich, was erfordert, daß die Antenne
mit ihrem Summenbeam 40 bereits auf die
Strahlungsquelle 4 zeigt und die Aufschal
tung auf eine Strahlungsquelle 4 außerhalb
des Summenbeams 40 ausschließt. Mit dem
Verfahren der passiven synthetischen Apertur
läßt sich diese Begrenzung erweitern, indem
die Phasenänderungen infolge der Relativbe
wegung zwischen den Diagrammen der An
tenne 4 und der Strahlungsquelle 3 zunächst
korreliert werden mit Interferenzmustern für
alle möglichen Relativbewegungen, wobei
eine Korrelation ein Maximum zeigen wird.
Damit wird die relative Bewegung der
Strahlungsquelle 3 erkennbar, es entsteht
sogar ein Korrelationsgewinn und die Anten
ne 4 kann zielgerichtet nachgesteuert werden.
Eine weitere Anwendung im Rahmen der
Flugsicherung zeigt Fig. 6.
Häufig ist die Situation im Luftraum auch
für abgesetzte Bodenstationen interessant wie
auch für fliegende Stationen im Rahmen der
Kollisionsvermeidung.
Dazu erfaßt das dreiarmige Interferometer 30
in Fig. 6 die Antworten des Transponders 31,
die diese bei jeder Abfrage eines Interroga
tors 32, 33 abstrahlt.
Die Basislänge des Interferometers 30 wird
so gewählt, daß die Phasenverschiebung
zwischen zwei Antworten infolge der Flug
bewegung kleiner als 180 Grad ist, so daß
der digitale Signalprozessor 10 aus mehreren
aufeinanderfolgenden Antworten eine ein
deutige Flugspur rekonstruieren kann.
Die Flugspur läßt sich besser rekonstruieren
unter Beachtung der Systematik in der Ab
frage eines Interrogators 32. Bauartbedingt
rotiert die Abfrageeinrichtung der meisten Inter
rogatoren 32 mit einer konstanten Umlauf
periode, und die Abfragerate aufeinanderfol
genden Abfragen ist so konstant wie die
Pulsfolgefrequenz des zugehörigen Primärra
dargeräts. Sind Abfragerichtung und -rate
bekannt, beispielsweise durch einen Monitor
empfänger für das Primärradar, ergibt sich
daraus eine weitere Standlinie für die Orts
bestimmung.
Die Anwendung der Ortung von Störquellen
in bebautem Gelände zeigt Fig. 7. Ein Peil
fahrzeug 45 mit 3 Antennen 4, von denen
zwei in Fahrtrichtung nebeneinander ange
ordnet sind, fährt einen Fahrkurs 46 in Fig. 8
und ermittelt nach dem Verfahren der passi
ven synthetischen Apertur die Orte der echten
Strahlungsquelle 3 und einer Reflektion 3′
am Reflektor 48.
Das Verfahren der passiven synthetischen
Apertur ergibt bei einer Reflektion zwei Orte,
kann aber nicht unterscheiden, welcher der
ermittelten Orte auf eine Reflektion zurückzu
führen ist.
Eine Möglichkeit zur Unterscheidung ist die
Rückverfolgung der Strahlen anhand des
"Ray Tracing" genannten Verfahrens, bei
dem unter Kenntnis der Reflektoren in Bezug
auf ihren Standort und ihr Reflektionsverhal
ten der Peilstrahl 47 auch nach der Reflektion
weiter verfolgt werden kann. Die Genauigkeit
nimmt dann zwar erheblich ab, ist aber noch
ausreichend um einen Hinweis auf den wahren
Standort der Strahlungsquelle 3 geben zu
können.
Eine andere Möglichkeit ist die, die aus ver
schiedenen Richtungen einfallenden Wellen
fronten der Strahlungsquelle 3 daraufhin zu
untersuchen, welche verzögerte Anteile von
anderen enthalten. Die direkte Welle ist
diejenige, deren Signalanteile in allen anderen
Wellen verzögert wiederzufinden ist.
Eine dazu geeignete Einrichtung zeigt Fig. 9.
Die Signale der Antennen 4 werden in den
Empfängern 5 in Zwischenfrequenzlage
umgesetzt und einmal der Einrichtung der
synthetischen Apertur 51 zugeführt.
Ferner wird ein Signal in der veränderlichen
Verzögerungsleitung 50 verzögert, im Sum
mierglied 52 mit dem Signal der anderen
Antenne 4 summiert und dann werden beide
Signale dem Kreuzkorrelator 53 zugeführt.
Aus den Ergebnissen der synthetischen Aper
tur ermittelt der Rechner 54 die Einfallsrich
tung von Teilwellen, stellt die Verzöge
rungsleitung 50 so ein, daß das Signal aus
dieser Richtung im Summierglied 52 ver
stärkt wird, bevor der Kreuzkorrelator 53 die
Kreuzkorrelationsfunktionen mit dem ungerich
tet empfangenen Signal ermittelt.
Die Einfallssicherung des Originalsignals der
echten Strahlungsquelle 3 zeichnet sich gegen
über den anderen Richtungen dadurch
aus, daß seine Signalanteile aus anderen
Richtungen verzögert einfallen.
Da eine Störquelle in der Vorbeifahrt besser
geortet werden kann als in der Fahrt auf sie
hin, empfiehlt es sich, Störquellen in der
Vorbeifahrt erst präzise zu orten und diesen
Ort dann zum Ziel der Fahrt zu setzen und
mit einer 90-Grad-Kurve direkt anzufahren.
Eine weitere Anwendung zum Aufspüren von
Kleinsendern, sogenannten "Wanzen", zeigt
Fig. 10. In dieser Anwendung liegt die
Schwierigkeit in der Verzerrung des elek
tromagnetischen Feldes durch Oberflächen
ströme im Mobiliar und in den Wänden, die
eine Ortung mit einer einfachen Antenne
erschwert.
Die erfindungsgemäße Einrichtung verein
facht diese Aufgabe, dabei wird eine An
tenne 4 des Interferometers manuell durch
den Raum bewegt, während die andere An
tenne 4 stationär bleibt. Es wäre genauso
möglich, zwei Antennen 4 als Interferometer
durch den Raum zu bewegen.
Zur Berechnung des elektromagnetischen
Feldes ist die Kenntnis des genauen Ortes der
bewegten Antenne 4 erforderlich.
In der gezeigten Ausführung ist diese beweg
te Antenne 4 dazu mit einem Schall- oder
Ultraschallsender 60 ausgestattet, dessen
Schallwellen von den Schall- oder Ultra
schalldetektoren 61 empfangen werden, so
daß der Ort des Ultraschallsenders 60 durch
Messung der Phasendifferenz ermittelt
werden kann.
Durch die Einspeisung der Ultraschallsignale
in die Zwischenfrequenz kann derselbe Emp
fänger abwechselnd benutzt werden zur
Ortung der Quellen der Schall- und der
elektromagnetischen Quellen.
Wenn dies Verfahren auch mehrere kohärente
Signalquellen orten kann, so entstehen bei
Einfall zweier oder mehrerer inkohärenter
Signalquellen störende Mischprodukte. Unter
solchen Umständen wird die Ortungs
einrichtung das stärkste Signal mit einer
verminderten Schärfe orten und die schwä
cheren Signale ignorieren.
Dies läßt sich vermeiden durch die in Fig. 11
gezeigte Anordnung, bei der die Antennen
anordnung nach Fig. 5 während der Vor
wärtsbewegung 91 rotiert. Mit einer Einzel
messung läßt sich dann über die kleinere Aper
tur 92 die Strahlungsquelle 3 peilen, während
unter erfindungsgemäßer Beachtung der
Vorwärtsbewegung 91 eine Peilung über die
synthetische Apertur 93 zustande kommt
unter der Voraussetzung, daß die Vorwärts
bewegung 91 so langsam ist, daß zwischen
den Messungen kein Phasensprung größer
180 Grad auftritt.
Vorteilhaft am Prinzip ist seine Kompatibili
tät mit bisherigen mobilen Peilern, wie Fig. 12
zeigt. Hier ist das Peilfahrzeug 45 mit einer
Doppler-Peilantenne 80 ausgestattet und mit
einer zusätzlichen Antenne 4.
Wie beim Doppler-Peiler üblich, tastet ein
Kommutator 81 die einzelnen Peilantennen
der Doppler-Peilantenne 80 ab und gibt
dies infolge der Abtastung phasenmodulierte
Signal über einen Empfänger 5 und ein
Bandpaß 74 auf den Mischer 75, der es mit
demselben, jedoch unmodulierten Signal der
Referenzantenne 82 mischt. Infolge dieser
Mischung wird die von der Sendequelle
ausgestrahlte Nutzmodulation eliminiert und
es bleibt die Phasenmodulation der Abta
stung. Dies niederfrequente Signal wird im
Tiefpaß 84 von unerwünschten Anteilen
befreit, vom A/D-Wandler 9 digitalisiert und
dem digitalen Signalprozessor 10 zugeführt.
Fig. 13 zeigt das von der Sendequelle stam
mende Feld 90, in dem die Einhüllende 94 der
abgetasteten Peilantennen eine Spiralbahn
beschreibt.
Für eine Peilung wertet die Einrichtung auf
an und für sich bekannte Art und Weise die
Phasenmodulation aus und bestimmt die
Peilung durch den Vergleich der Phasen
zwischen der kleinen Apertur 92 innerhalb
eines Umlaufs des Kommutators 81.
Diese Einrichtung läßt sich nun zur erfin
dungsgemäßen Messung mit synthetischer
Apertur erweitern, indem unter Beachtung
der Vorwärtsbewegung 91 die Phasendiffe
renzen über die synthetische Apertur 93
gemessen werden. Zur Vergrößerung der
physischen Basis kann die Antenne 4 anstelle
des Kommutators 81 benutzt werden. In
diesem Fall kann die Antenne 4 auch hori
zontal polarisiert sein.
Analog kann ein Interferometer-Peiler erwei
tert werden, dessen Interferometer-Anten
ne 100 auf einem Peilfahrzeug 45
installiert ist.
Das Signal einer der Antennen 101 wird
über einen Empfänger 5 an den Quadratur
mischer 7 geführt und dort mit dem Signal
einer der anderen beiden Antennen 101
gemischt. Bei dieser Mischung ergibt sich die
Phasendifferenz als komplexes Paar
Spannungen im Real- und Imaginärzweig, die
in den Tiefpässen 8 von unerwünschten
Signalanteilen befreit, in den A/D-Wandlern
9 digitalisiert und dem digitalen Signal
prozessor 10 zugeführt, der daraus den
Einfallswinkel der elektromagnetischen Welle
berechnet.
Fig. 15 zeigt die Vorwärtsbewegung 91 der
Interferometerantennen 100, die kleine Aper
tur 92 infolge der Interferometermessung und
die unter erfindungsgemäßer Berücksichti
gung der Vorwärtsbewegung 91 errechenbare
synthetische Apertur 93.
Insgesamt erlaubt das beschriebene Verfah
ren der passiven synthetischen Apertur hohe
Antennengewinne, sofern die komplexen
Antennenspannungen zweier gegenüber der
gesuchten Strahlungsquelle bewegter Anten
nen zwischengespeichert und auf geeignete
Art und Weise akkumuliert werden.
Claims (17)
1. Einrichtung zur Ortung von Strahlungs
quellen, ausgestattet mit mindestens 2
Antennen und Einrichtungen zum getrenn
ten Empfang beider Antennensignale und
periodischen Ermittlung der Phasendiffe
renz der beiden Antennenspannungen,
gekennzeichnet durch die Zwischenspeicherung der Phasendiffe
renzen aller Messungen über den Zeit
raum der Relativbewegung zwischen der
Ortungseinrichtung und der Strahlungs
quelle und Korrelation der Phasendiffe
renzen mit einer geeigneten Funktion, die
sich aus der relativen Lage der Ortungs
einrichtung und der Strahlungsquelle er
gibt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Ermittlung der
Phasendifferenzen mit einer periodisch
umgeschalteten Verzögerungsleitung be
kannter Veränderung in einem der Inter
ferometerzweige ausgerüstet ist und daß
diese Veränderungen im Vergleich zur
Änderung der Meßwerte zur Kalibrierung
von Meßfehlern verwendet werden.
3. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ortungseinrichtung periodisch
abstimmbar ist.
4. Einrichtung nach einem der vorgenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ortungseinrichtung über minde
stens 3 Antennen verfügt und durch Aus
wertung des Verlaufs von zwei Phasendif
ferenzen zwischen den 3 Antennen über
die Zeit den relativen Ort der Strah
lungsquelle im Raum bestimmt.
5. Einrichtung nach einem der vorgenann
ten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß weitere Sensoren vorhanden sind,
deren Informationen zur Vorauswahl der
in Frage kommenden Korrelationsfunk
tionen genutzt werden.
6. Einrichtung nach einem oder mehreren der
vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zu Meßbeginn eine Anzahl von Ab
tastwerten gemittelt wird, die mindestens
so groß ist, daß der entstehende Gewinn
für eine erste Schätzung des Einfallswin
kels ausreichend ist, aber höchstens so
groß, daß die unkompensierten Abwei
chungen von der Flugbahn kleiner als ein
Viertel der Wellenlänge sind.
7. Einrichtung nach einem der vorgenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch Variation der Funktion, die der
Korrelation zugrunde gelegt wird, und
Beurteilung der Korrelationsergebnisse
eine Aussage über den Flugweg der Or
tungseinrichtung gewonnen wird.
8. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch Ortung von Strahlungsquellen
an bekannten Standorten die Einrichtung
ihren eigenen Ort und Flugweg bestimmt.
9. Einrichtung nach einem der vorgenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werte zur Kompensation von
Abweichungen im Flugweg durch Beob
achtung von Strahlungsquellen gewonnen
und mit diesen die Korrelation anderer
Strahlungsquellen unterstützt wird.
10. Einrichtung zum präzisen Anfahren oder
Anfliegen einer Strahlungsquelle mit einer
Navigationsanlage und einer Einrichtung
nach einem oder mehreren der vorgenann
ten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum präzisen Anfah
ren oder Anfliegen den genauen Ort der
Strahlungsquelle zunächst in der Vorbei
fahrt oder Vorbeiflug bestimmt, diesen
speichert und dann zum Anflug einkurvt.
11. Anlage zur Erfassung von Telemetriesen
dern mit einer mehrkanaligen Mono
pulsantenne,
gekennzeichnet durch
eine Einrichtung zur genauen Bestimmung
des Flugkurses nach einem oder mehreren
der vorgenannten Ansprüche, die die Pha
senänderungen zwischen den Summen-
und Differenzkanälen des Monopuls-
Netzwerks infolge der relativen Bewegung
zwischen Antenne und Telemetriesender
über mehrere Meßintervalle für verschie
dene Flugkurse korreliert und durch den
Korrelationsgewinn und die synthetische
Apertur die Richtung zum Telemetriesen
der auch dann bestimmt, wenn dieser sich
am Rande des Summendiagramms der
Antenne befindet.
12. Unabhängiger Tochterempfänger für
Transportsignale mit einer Einrichtung
nach einem oder mehreren der vorgenann
ten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Tochterempfänger aus den Sendezeit
punkten der Transponderantworten die
Abfragerate selbst nicht empfangbarer
Abfragestationen ermittelt, die Periode
und Phase des Umlaufs ihres Radarge
räts ermittelt und daraus zusätzliche
Standlinien für die Ortung des Transpon
ders erhält.
13. Einrichtung zur Ortung von Störquellen,
insbesondere in bebautem Gebiet, mit einer
Einrichtung nach einem der vorge
nannten Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Einrichtung, die den wahren Ort einer
Störquelle inmitten der reflektionsbedingt
scheinbaren Orten identifiziert unter An
wendung von "Ray Tracing" Algorithmen.
14. Einrichtung zur Ortung von Störqeullen,
insbesondere in bebautem Gebiet, mit ei
ner Einrichtung nach einem der vorge
nannten Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Einrichtung, die die einfallenden
Wellen anhand ihres Kreuzkorrelations
spektrums untersucht und diejenige als die
direkte Welle identifiziert, deren Signalan
teile in allen anderen Wellen verzögert
vorhanden ist.
5. Mobiles Interferometer mit Antenne
hohen Gewinns,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Empfangsrichtung des Interfero
meters während der Vorwärtsbewegung
über den Azimut rotiert und zur Gewin
nung der Ortungsinformationen die Pha
senverschiebung infolge der Vorwärts
bewegung zwischen zwei identischen
Azimutstellungen der Antenne zur Be
rechnung der synthetischen Apertur ge
messen wird.
16. Mobiler Dopplerpeiler mit einer Einrich
tung nach einem der vorgenannten An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Phasenverschiebung über einen
oder mehrere Kommutatorumläufe unter
Berücksichtigung der Vorwärtsbewegung
der Antennenanordnung gemessen wird
zur Bildung der synthetischen Apertur.
17. Mobiler Interferometer Peiler mit einer
Einrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bestimmung der Einfallsrichtung der
elektromagnetischen Welle über die
Apertur zwischen den Interferometer-
Antennen gemessen wird und zur Berech
nung der synthetischen Apertur die Pha
senverschiebung, die sich infolge der ge
meinsamen Vorwärtsbewegung der Inter
ferometer-Antennen ergibt.
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