DE19509401A1 - Verfahren für das Bleichen von chemischem, mechanischem, chemisch-mechanischem und/oder Sekundärfaser-Halbstoff mit Peroxid - Google Patents
Verfahren für das Bleichen von chemischem, mechanischem, chemisch-mechanischem und/oder Sekundärfaser-Halbstoff mit PeroxidInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein auf MC-Technik und
druckbeaufschlagter Peroxid-Bleichstufe beruhendes Verfahren
für das Bleichen von Halbstoff auf das jeweils erwünschte
Helligkeitsniveau.
Die Anforderungen an das Bleichen von mechanischem Halbstoff
steigen heute in gleichem Maße, wie neue und bessere
Halbstoff-Herstellungsverfahren und anspruchsvollere
Endprodukte entwickelt werden. Durch die Bestrebung, die
Verwendung von Holzstoff im Zellstoff zu steigern, sowie den
Bedarf, Holzstoff auf ein ziemlich hohes (80%)
Helligkeitsniveau zu bleichen, werden zusätzliche
Anforderungen an die Bleiche gestellt. Die der Bleiche
vorangehenden Teilprozesse der Stoffherstellung wirken sich
bemerkenswert auf die Funktionsbedingungen der Bleiche aus.
Bei der Herstellung von mechanischen Halbstoffen liegen dem
Zerfaserungsvorgang der getrennte und kombinierte Einsatz von
mechanischer Energie, Wärme und Chemikalien zugrunde.
Allgemein kann festgestellt werden, daß je "heftiger" der
Halbstoff-Herstellungsprozeß ist, desto niedriger ist die
Ausgangs-Helligkeit des Halbstoffes. Im folgenden sind
typische Helligkeitswerte für Holzstoffe gegeben:
Flexibilität erfordern zudem insbesondere die im Holzrohstoff
vorkommenden periodischen Schwankungen. Außer den vom
Holzrohstoff herrührenden Faktoren wird die erreichbare End-
Helligkeit am stärksten durch die Bleichchemikalie und ihre
Dosierung beeinflußt. Bei Peroxidbleiche (H₂O₂) können die
genannten Ziele zu mäßigen Kosten erreicht werden, wenn die
Bleichverhältnisse richtig gewählt sind. Das Peroxid-
Bleichverfahren an sich bietet umfangreiche Möglichkeiten,
aber beim Anstreben hoher Helligkeiten sind die
Prozeßlösungen im allgemeinen kompliziert und teuer.
Durch das Bleichen von mechanischen Halbstoffen soll die
Helligkeit des Halbstoffes auf solche Weise erhöht werden,
daß die für diese Halbstoffe typische hohe Ausbeute (85 bis
98%) beibehalten werden kann. Bei der Bleiche wird also kein
dem Halbstoff Farbigkeit verleihendes Lignin entfernt, wie
bei der Bleiche chemischer Halbstoffe, sondern die Bleiche
beruht auf der chemischen Behandlung der farbigen,
lichtabsorbierenden Gruppen (Chromophore) des Lignins auf
solche Weise, daß sie mehr oder weniger farblos werden, wobei
aus dem Halbstoff im wesentlichen kein Fasermaterial
herausgelöst wird. Dies wird entweder durch reduzierende oder
oxydierende Bleichchemikalien erreicht. Bei der oxydierenden
Bleiche können durch das Peroxid mehrere Chromophorengruppen
verschiedenen Typs beeinflußt werden. Die Mechanismen der
Bleiche sind noch nicht vollständig bekannt. Man hat jedoch
herausgefunden, daß das beim Bleichen mechanischer Halbstoffe
entstehende HOO⁻-Perhydroxylanion wahrscheinlich der am
meisten wirkende Faktor ist. Unter den bei der Bleiche
benutzten alkalischen Bedingungen herrscht ein
Reaktionsgleichgewicht vor:
H₂O₂ + OH⁻ ↔ HOO⁻ + H₂O
Die typischen Bedingungen für die Peroxidbleiche sind:
- - Stoffdichte meistens zwischen 12 und 20%. Traditionell verbessert eine höhere Konsistenz (HC) das Bleichergebnis unter der Voraussetzung, daß die Chemikalien dem Halbstoff hinreichend gleichmäßig beigemischt werden können. Bei niedriger Konsistenz wird das Peroxid in Verlustreaktionen abgebaut. Der Anstieg der Helligkeit beim Übergang von niedriger auf hohe Konsistenz ist nicht linear. Der Anstieg ist am steilsten, wenn sich die Stoffdichte von niedriger Konsistenz (LC) auf mittlere Konsistenz (MC) erhöht, danach ist der erreichbare Anstieg der Helligkeit erheblich langsamer.
- - Verzögerung 1 bis 2 h
- - Temperatur 50 bis 80°C, also in der Regel diejenige Temperatur, die der Halbstoff beim Erreichen der Bleiche hat.
- - Ausgangs-pH ca. 10,5 bis 11,2. Bei einem pH von mehr als 11,2 beginnt das Peroxid zu zerfallen, bei einem pH von weniger als 9,5 ist die Konzentration von Perhydroxylionen nicht ausreichend.
- - End-pH ca. 9.
Die während des Bleichprozesses ablaufenden Reaktionen sind
hauptsächlich heterogen, sie finden also an der Grenzfläche
zweier oder mehrerer Phasen statt. Ein heterogenes
Reaktionssystem kann in sieben verschiedene Reaktionsphasen
unterteilt werden:
- 1. Beförderung von Reagenzien aus der umgebenden Phase in die die Faser umgebende Grenzschicht.
- 2. Diffusion von Reagenzien durch die Grenzschicht.
- 3. Diffusion von Reagenzien durch die Faserwand in die Faser.
- 4. Chemische Reaktionen in der Faser.
- 5. Diffusion von Reaktionsprodukten durch die Faserwand in die Grenzschicht.
- 6. Diffusion von Reaktionsprodukten durch die Grenzschicht.
- 7. Beförderung von Reaktionsprodukten in die umgebende Phase.
Die Bleichgeschwindigkeit richtet sich nach dem Gleichgewicht
zwischen der bleichenden Reaktion von Perhydroxylanionen und
der die Farbigkeit vermehrenden Reaktion von Alkali.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch die bei der
MC-Konsistenz stattfindende effektive Vermischung der
Bleichchemikalien mit dem Halbstoff in Verbindung mit einem
nachgeschalteten druckbeaufschlagten Reaktor gekennzeichnet.
Die druckbeaufschlagte Behandlung beschleunigt die Diffusion,
was den Durchtritt des bleichenden Perhydroxylanions in die
im Inneren der Faser befindlichen farbigen Ligninchromophore
begünstigt. Bei Versuchen hat sich herausgestellt, daß die
druckbeaufschlagte Behandlung die Wirkung von Peroxid
abbauenden, zur Bindung von Schwermetallen verwendeten
Chelatbildnern (EDTA, DTPA) erheblich und in solchem Maße
verbessert, daß es möglich scheint, auf die getrennte
Schwermetall-Entfernung gänzlich zu verzichten und die
Chelat-Bildung aus den Schwermetallen jeweils in Zusammenhang
mit der Peroxid-Bleichstufe zu erledigen. Bei Versuchen hat
man ferner ganz überraschend festgestellt, daß die
Druckbeaufschlagung des bloßen Bleichturms die Bleichreaktion
insbesondere bei Peroxid ohne eine entsprechende Erhöhung der
Temperatur beschleunigt, im Gegensatz zur Sauerstoffbleiche,
wo man durch Druckbeaufschlagung des Turms die Temperatur
anheben will, was wiederum die Sauerstoffbleichreaktion
beschleunigt.
Andere bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erreichte Vorteile gegenüber den bekannten HC- und drucklosen
MC-Bleichen sind u. a.:
- - günstige Investition (schnelle Reaktionen, einfache Anlage)
- - niedrige Betriebskosten (Energieverbrauch, Chemikalienverbrauch)
- - gute Lauffähigkeit (einfaches System)
- - hohe End-Helligkeit
- - Recyclingmöglichkeit für Chemikalien
- - höhere End-Konsistenz
- - effektive Durchmischung (im Vergleich zum HC-Prozeß)
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand der
beigefügten Figuren im Detail erläutert. Es zeigt dabei
Fig. 1 einen Bleichprozeß gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung
Fig. 2 einen Bleichprozeß gemäß einer zweiten
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung.
Die Bleichsequenz Q-P gemäß der in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsform wird mit der bereits bekannten Phase Q
eingeleitet, die aus chemischem, mechanischem, chemisch-
mechanischem oder Sekundärfaser-Halbstoff Schwermetalle
entweder mittels Chelat-Bildung (z. B. mit EDTA, DTPA oder
entsprechenden Verbindungen) oder Ansäuerung auf solche Weise
entfernen soll, daß sie die nachfolgende/n Peroxid
verwendende/n Bleichphase/n (EOP oder P) nicht stören würde.
Die nächste Phase P oder gewünschtenfalls auch Phase EOP
(alkalische, bleichende Extraktionsphase) setzt sich im
Grunde genommen aus einer oder zwei druckbeaufschlagten
Peroxidphasen oder vielmehr Stufen zusammen, zwischen denen
keine Wäsche erfolgt, wie in Zusammenhang mit Fig. 2 genauer
erläutert wird. Den Stufen kann bei Bedarf etwas Sauerstoff
zugesetzt werden. Die oben beschriebenen druckbeaufschlagten
Peroxidphasen sind als solche z. B. in der WO-Patentanmeldung
PCT/FI92/00198 erwähnt.
In Fig. 1 ist die Realisierung der Sequenz Q-P gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung dargestellt. In
der Figur ist außen links mit dem Bezugszeichen (10) ein
Wäscher dargestellt, der zur Entfernung Q von Schwermetallen
aus dem Halbstoff dient. Bei dem Wäscher kann es sich z. B. um
einen sogenannten DD-Wäscher von A. Ahlstrom Corporation oder
einen Druckdiffusor von Kamyr, Inc. handeln. Nach dem Wäscher
(10) kann der Halbstoff bei Bedarf in einem Dampfmischer (12)
erwärmt werden. Dampf kann natürlich auch in ein Fallrohr
(14) oder einen Strömungskanal hinter einer Pumpe (16)
eingegeben werden. Vom Dampfmischer (12) wird der Halbstoff
in das Fallrohr (14) und mittels Pumpe (16) weiter in einen
Mischer (18) geleitet. In das Fallrohr wird zur
pH-Einstellung und Pufferung im allgemeinen Natriumhydroxid
oder Wasserglas sowie möglicherweise auch Chelat-Bildner für
Schwermetalle (z. B. EDTA, DTPA) eingegeben, falls es nicht
vorher zugesetzt worden ist. Der Pumpe (16) wird als
Bleichchemikalie Peroxid, wahlweise zusammen mit anderen
Bleichchemikalien, zugeführt. Soll dieser Peroxidphase auch
etwas Sauerstoff zugesetzt werden, läßt er sich mit dem
Mischer (18) untermischen. Ferner können sämtliche
Chemikalien mit Ausnahme des Sauerstoffes in eine MC-Pumpe
(16) eingegeben werden, die mit einem oder mehreren
Chemikalien-Eingabestutzen ausgestattet ist. Weiter gefaßt
beläuft sich die Chemikaliendosierung für die erste
Peroxidstufe auf 5 bis 40 kg H₂O₂/admt (air dried metric
ton), und falls Sauerstoff in die erste Stufe eingegeben
werden soll, ist die Dosierung relativ niedrig, nur etwa 1
bis 10 kg/admt. Vom Mischer (18) wird der Halbstoff in einen
Reaktionsturm (20) verbracht, worin der pH-Wert im Bereich
von 9 bis 13, bevorzugt von 10 bis 11,5, die Temperatur im
Bereich von 60 bis 120°C, bei mechanischen,
chemisch-mechanischen Halbstoffen bevorzugt von 60 bis 80°C,
jedoch bei chemischen Halbstoffen im Temperaturbereich 80 bis
120°C, bevorzugt zwischen 80 und 110°C, und der Druck
zwischen 2 und 15 bar, bevorzugt zwischen 3 und 10 bar
gehalten werden. Die Verweilzeit im Reaktionsturm (20) ist
ungefähr 10 bis 120 Minuten, vorteilhafterweise zwischen 20
und 60 Minuten. Aus dem Turm (20) wird der Halbstoff mit
einem Austrager (22), der gewünschtenfalls mit einer, das
bereits erwähnte Gasproblem beseitigenden, zur Entgasung
fähigen Austragsvorrichtung (z. B. sind in den
WO-Patentanmeldungen PCT/FI90/00085 und PCT/FI92/00216
geeignete Austrager dargestellt) versehen werden kann, in
einen Pufferbehälter (32) ausgetragen, wo die Ansäuerung des
Halbstoffes mit SO₂-Wasser vorgenommen wird. Aus dem
Pufferbehälter (32) wird der Halbstoff mittels Pumpe (34)
weiter zum Wäscher (36) geleitet.
Der Prozeß Q-P/P gemäß Fig. 2 entspricht dem von Fig. 1 bis
zum Reaktionsturn (20), von wo der Halbstoff jedoch über
einen zweiten Mischer (24) in einen zweiten
druckbeaufschlagten Reaktionsturn (28) ausgetragen wird.
Vorzugsweise erfolgt die Speisung in den Reaktionsturm (28)
mit einem Verteiler (26), wodurch sichergestellt wird, daß
die Stoffsäule im Turn (28) gleichmäßig ansteigt und keine
Kanalbildung stattfindet. Der genannte Verteiler ist z. B. im
US-Patent 4,964,950 beschrieben und seine Anwendung zu dem
oben beschriebenen Zweck in der FI-Patentanmeldung 924805
besprochen. Die Chemikaliendosierungen im Mischer (24) sind
vorteilhafterweise wie folgt: 5 bis 40 kg H₂O₂/admt und
Sauerstoff, gewünschtenfalls ca. 0 bis 5 kg/admt. Der pH-Wert
wird in dieser zweiten Peroxidstufe durch Zugabe von
Natriumhydroxid im Bereich von 9 bis 13, bevorzugt von 10 bis
11,5 gehalten, die Temperatur im Bereich von 60 bis 120°C,
bei mechanischen und chemisch-mechanischen Halbstoffen
bevorzugt von 60 bis 80°C, bei chemischen Halbstoffen im
Temperaturbereich von 80 bis 120°C, vorzugsweise zwischen 80
und 110°C, und der Druck zwischen 2 und 10 bar, bevorzugt
zwischen 3 und 5 bar gehalten. Mit dem Mischer (24) können
je nach Bedarf auch andere Bleichchemikalien untergemischt
werden. Die Verweilzeit im zweiten Reaktionsturm (26) liegt
bei ca. 30 bis 100 Minuten, vorteilhafterweise zwischen 30
und 60 Minuten. Aus dem Turm (28) wird der Halbstoff mittels
Austrager (30), der bei Bedarf entgasend ausgeführt ist, zur
Ansäuerung in den Pufferbehälter (32) ausgetragen, und von
dort mittels Pumpe (34) weiter zum Wäscher (36). Wird Gas mit
den Austragern (22 und/oder 30) abgeschieden, ist es von
Vorteil, auch das Gas dem Pufferbehälter (32) zuzuführen.
In Fig. 2 wird dem Halbstoff hinter dem Reaktor (20) in
Zusammenhang mit der Austragsvorrichtung (22) Gas entzogen.
Dies verbessert erheblich die Funktion des Behälters (28).
Man hat nämlich festgestellt, daß bei der Reaktion von
Wasserstoffperoxid Gase, u. a. Sauerstoff und Kohlendioxid in
solchen Mengen anfallen, daß der Reaktor (28) gestört wird.
Bei einem Werksversuch ohne Abführung von Gas zwischen
Behälter (20 und 28) und mit einer Dosierung von 30 kg H₂O₂
in dem Mischer (18), bestanden 40% des Volumens von Behälter
(28) aus Gas. Solch eine Gasmenge beeinträchtigt das
Strömungsverhalten und verkürzt die Reaktionszeiten. Beim
Versuch lag der Druck im Behälter (20) bei 8 bis 18 bar und
im Behälter (28) bei 1 bis 10 bar, vorzugsweise 2 bis 10 bar.
Durch Abführung von Gas zwischen den Bleichreaktoren (20 und
28) wird die Funktion stabilisiert.
Als dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Bleichverfahrens sei eine Bleichsequenz erwähnt, worin die
Peroxidphase der Sequenz Q-P gemäß Fig. 1 durch eine
EOP-Phase ersetzt worden ist. Als Sequenz ergibt sich mit
anderen Worten
Q-EOP.
Auf die oben beschriebene Sequenz kann auch das in Fig. 2
dargestellte Prinzip, d. h. die Verbindung der Peroxidphasen,
wie folgt angewandt werden
Q-EOP/EOP.
Auf die obige Sequenz kann auch eine Kombination aus
EOP-Phase und druckbeaufschlagter Peroxidphase angewandt
werden. Als Sequenz ergibt sich dann
Q-EOP/P oder Q-P/EOP.
Andere brauchbare für das erfindungsgemäße Verfahren eigene
Sequenzen sind u. a.
Q-Pn oder Q-EOPn,
wobei man in einigen Fällen gezwungen sein kann, von mehr als
zwei Peroxidphasen (P oder EOP) Gebrauch zu machen.
Es ist jedoch auch möglich, zwischen den Peroxidphasen (P
oder EOP) eine Zwischenwäsche einzufügen, wobei u. a. folgende
Sequenzen in Frage kommen:
Q-P-P,
Q-EOP-EOP,
Q-P-EOP,
Q-EOP-P,
Q-EOP-EOP,
Q-P-EOP,
Q-EOP-P,
und auch Kombinationen von mehreren dieser Peroxid
verwendenden Phasen entweder mit oder ohne Zwischenwäsche,
z. B.
Q-P/EOP-P,
Q-EOP-EOP/P,
Q-P-EOP-P,
Q-EOP/EOP-P usw.
Q-EOP-EOP/P,
Q-P-EOP-P,
Q-EOP/EOP-P usw.
In den obigen Sequenzen haben die Einträge folgende
Bedeutung:
Q: Entfernung von Metall mittels Chelat-Bildner im
pH-Bereich 4 bis 7 oder durch Ansäuerung im pH-Bereich 2
bis 5
P: Bleichung von Halbstoff mittels Peroxid
EOP: Bleichung von Halbstoff in der Peroxidphase, wo auch Sauerstoff zugesetzt wird
"-": Wäsche und/oder Pressung des Halbstoffes
P: Bleichung von Halbstoff mittels Peroxid
EOP: Bleichung von Halbstoff in der Peroxidphase, wo auch Sauerstoff zugesetzt wird
"-": Wäsche und/oder Pressung des Halbstoffes
Nach der Peroxidbleiche kann die Bleiche natürlich z. B.
reduzierend fortgesetzt werden mit Hydrosulfit (Dithionit)
oder FAS.
Wie aus dem oben Angeführten hervorgeht, wurde ein neuartiges
Halbstoff-Bleichverfahren entwickelt, das sich außer für
chemische Halbstoffe auch für chemisch-mechanische,
mechanische und Sekundärfaser-Halbstoffe eignet.
Claims (18)
1. Verfahren für das Bleichen von chemischem, mechanischem,
chemisch-mechanischem oder Sekundärfaser-Halbstoff mit
chlorfreien Chemikalien unter Ausnutzung von Peroxid als
Bleichchemikalie, wahlweise zusammen mit anderen
Bleichchemikalien, gekennzeichnet durch folgende Phasen:
- a) der Halbstoff wird einer Behandlung zur Beseitigung von Schwermetallen durch Ansäuern oder Behandlung mit einem Komplexbildner, oder durch eine Kombination daraus, unterzogen und
- b) der Halbstoff wird in mindestens einer mehrstufigen Peroxidphase gebleicht, von deren Stufen zumindest die erste druckbeaufschlagt ist.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Phase b) ohne Zwischenwäsche durchgeführt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Peroxidphase vom Typ P/P ist.
4. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Peroxidphase vom Typ EOP/EOP ist.
5. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Peroxidphase vom Typ EOP/P ist.
6. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Peroxidphase vom Typ P/EOP ist.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Phase b) aus mindestens zwei durch eine
Zwischenwäsche voneinander getrennten Peroxidphasen
zusammensetzt.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Phase b) eine Teilsequenz P-P umfaßt.
9. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Phase b) eine Teilsequenz EOP-EOP umfaßt.
10. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Phase b) eine Teilsequenz EOP-P umfaßt.
11. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Phase b) eine Teilsequenz P-EOP umfaßt.
12. Verfahren gemäß Anspruch 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der ersten Phase Peroxid in
einer Menge von 5 bis 40 kg/admt (air dried metric ton)
zugesetzt wird.
13. Verfahren gemäß Anspruch 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur in der ersten
Stufe bei 60 bis 120°C, der Druck bei 2 bis 15 bar und
der pH bei 9 bis 13, vorzugsweise bei 10 bis 11,5 liegt.
14. Verfahren gemäß Anspruch 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweiten Phase Peroxid in
einer Menge von 5 bis 40 kg/admt zugesetzt wird.
15. Verfahren gemäß Anspruch 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur in der
zweiten Stufe bei 60 bis 120°C, der Druck bei 2 bis 10
bar, bevorzugt bei 3 bis 5 bar, und der pH bei 9 bis 13,
bevorzugt zwischen 10 und 11,5 liegt.
16. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Phase b) Silikat, EDTA oder DTPA zugesetzt wird.
17. Verfahren gemäß Anspruch 2 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Phase b) Silikat, EDTA oder DTPA
zugesetzt wird.
18. Verfahren gemäß Anspruch 2, 3, 4, 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Stufen Gas abgeschieden
wird.
Applications Claiming Priority (1)
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FI942341A FI942341A (fi) | 1994-05-20 | 1994-05-20 | Menetelmä mekaanisen, kemimekaanisen ja/tai kiertokuitumassan valkaisemiseksi peroksidilla |
Publications (1)
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FI (1) | FI942341A (de) |
SE (1) | SE9501891L (de) |
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1994
- 1994-05-20 FI FI942341A patent/FI942341A/fi unknown
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- 1995-03-15 DE DE1995109401 patent/DE19509401A1/de not_active Withdrawn
- 1995-05-19 SE SE9501891A patent/SE9501891L/ not_active Application Discontinuation
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |