DE19509384A1 - Drehschwingungstilger - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Drehschwingungstilger zur unverrückbaren Festle
gung auf dem Außenumfang eines zylindrischen Maschinenteils, umfassend
einen Naben- und einen Schwungring, die durch Speichen aus Gummi relativ
bewegbar verbunden sind.
Ein solcher Drehschwingungstilger ist bekannt. Er gelangt zur Anwendung in
Bezug auf die Reduzierung niederfrequenter Schwingungen von großer Ampli
tude. Der enthaltene Federkörper wird dementsprechend im wesentlichen
durch Speichen gebildet, die sich in radialer Richtung erstrecken. Um einen
solchen Drehschwingungstilger auf dem Außenumfang eines zylindrischen Ma
schinenteils festlegen zu können ist es vorgesehen, die Speichen im Bereich
ihres Innenumfangs an einem Nabenring festzulegen, der aus Metall besteht
und in einem separaten Arbeitsschritt erzeugt ist. Die Herstellung des bekann
ten Drehschwingungstilgers ist dementsprechend aufwendig.
Es ist bekannt, einen Schwungring mittels eines eingepreßten oder einvulkani
sierten Gummiringes auf dem Außenumfang eines zylindrischen Maschinenteils
festzulegen. Mit der erstgenannten Bauform lassen sich keine niederfrequenten
Schwingungen großer Amplitude reduzieren, weil es nicht möglich ist, mit ei
nem eingepreßten Gummiring die zur unverrückbaren Festlegung an dem zylin
drischen Maschinenteil erforderlichen Anpreßkräfte auf dieses zu übertragen,
wenn der Gummiring mit in Umfangsrichtung verteilten Speichen oder Aus
nehmungen versehen ist. Diese sind zur Dämpfung niederfrequenter Schwin
gungen unverzichtbar.
Die zuletztgenannte Bauform ist aufwendig in der Herstellung insofern, als eine
sichere Festlegung in einer in axialer Richtung offenen Nut z. B. einer Riemen
scheibe nur möglich ist, wenn der Gummiring innenseitig an einem metalli
schen Nabenring befestigt und mittels desselben auf den zylindrischen Maschi
nenteil unverrückbar aufgepreßt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Drehschwingungstilger der
eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß sich eine Verminde
rung der Herstellkosten ergibt, eine leichte Montierbarkeit sowie die Möglich
keit, niederfrequente Schwingungen großer Amplitude zu dämpfen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem Drehschwingungstilger der ein
gangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1
gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
Bei dem erfindungsgemäßen Drehschwingungstilger ist es vorgesehen, daß
zusätzlich zu den Speichen der Nabenring aus Gummi besteht und einstückig in
die Speichen übergehend ausgebildet ist. Der Nabenring hat herstellungsbe
dingt einen Innendurchmesser, der kleiner ist als der Außendurchmesser des
ihn während der bestimmungsgemäßen Verwendung aufnehmenden, zylindri
schen Maschinenteils. Er erfährt dadurch während seiner Montage eine elasti
sche Aufweitung in radialer Richtung, was eine radiale Vorspannung der Spei
chen bewirkt. Dennoch bleibt eine gute Relativbeweglichkeit des Schwung
rings erhalten, was in Bezug auf die Reduzierung niederfrequenter Schwin
gungen einer großen Amplitude von Vorteil ist. Die Schwingungen können sich
parallel zur Drehrichtung und/oder zur Längsrichtung des Drehschwingungstil
gers erstrecken.
Der Nabenring kann an dem zylindrischen Maschinenteil bedarfsweise festge
klebt sein, beispielsweise unter Anwendung der bekannten post-bonding-Me
thode oder eines sekundären Klebstoffs. In einem solchen Falle wird eine völlig
unverrückbare Festlegung des Nabenringes auf dem zylindrischen Maschi
nenteil erreicht, ergänzend zu dem Vorteil einer deutlichen Reduzierung der
sich bei der Herstellung und Montage ergebenden Gesamtkosten.
Der Drehschwingungstilger läßt sich besonders einfach erzeugen, wenn der
Naben- und der Schwungring durch eine einzige Reihe von Speichen verbun
den sind. Verbesserte Gebrauchseigenschaften werden demgegenüber erzielt,
wenn zwei in axialer Richtung benachbarte Reihen von Speichen vorgesehen
und einander auf Lücke zugeordnet sind.
In Anwendungsfällen, in den mit häufigen Temperaturwechseln gerechnet
werden muß, hat es sich als vorteilhaft bewährt, wenn in den Nabenring eine
sich in Umfangsrichtung erstreckende Verstärkungseinlage eingebettet ist, bei
spielsweise eine Verstärkungseinlage, die eine Gitterstruktur aufweist und bei
spielsweise aus einem Metallgitter und/oder -sieb besteht. Derartige Verstär
kungseinlagen sind frei von Relationserscheinungen. Auch bei betriebsbedingt
auftretenden Temperaturwechseln ist es daher nicht zu befürchten, daß sich
eine Relativverlagerung des Nabenrings in Bezug auf den zylindrischen Ma
schinenteil während der bestimmungsgemäßen Verwendung ergibt.
Um eine in bezug auf das vorliegende Anwendungsgebiet ausreichende Festle
gung des Nabenrings auf den zylindrischen Maschinenteil zu gewährleisten,
genügt es, wenn der Nabenring eine radiale Dicke hat, die 0,5- bis 1,5mal so
groß ist wie die radiale Länge der Speichen, vorteilhaft 0,8- bis 1,2mal so
groß. Insbesondere im letztgenannten Fall werden ausgezeichnete Gebrauchs
eigenschaften erzielt.
Der erfindungsgemäße Drehschwingungstilger eignet sich in ausgezeichneter
Weise zur Verwendung im Bereich des Ventiltriebs einer Verbrennungskraftma
schine und insbesondere als Nockenwellentilger. Er kann dort in ein Ketten-
und einem Riemenlaufrad integriert sein, welches über eine Kette bzw. einen
Zahnriemen von der Kurbelwelle angetrieben wird. Ein solches System wird in
schwingungstechnischer Hinsicht sowohl vom Kurbeltrieb als auch vom Ventil
trieb zur Torsionsschwingungen angeregt, was zu einer unzulässig hohen Be
anspruchung der Kette bzw. des Zahnriemens führen kann. Unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Drehschwingungstilgers treten derartige Probleme
nicht mehr auf, wobei sich der besondere Vorteil ergibt, daß sich der erfin
dungsgemäße Drehschwingungstilger besonders kostengünstig erzeugen und
montieren läßt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen weiter
verdeutlicht. Es zeigen:
Fig. 1 ein Zahnriemenlaufrad mit dem erfindungsgemäßem Drehschwin
gungstilger in längsgeschnittener Darstellung.
Fig. 2 den Drehschwingungstilger gemäß Fig. 1 in einer Ansicht von vorn.
Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Drehschwingungstilger ist in das Zahnriemen
laufrad der Nockenwelle einer Verbrennungskraftmaschine integriert und in ei
ne in axialer Richtung offene Nut eingebettet. Das Laufrad ist durch einen
Sinterprozeß aus metallischem Werkstoff erzeugt und zeichnet sich durch eine
relativ große Formtreue aus. Es enthält im inneren Bereich einen zylindrischen
Maschinenteil 1, auf den der eigentliche Drehschwingungstilger aufgepreßt
und unter Verwendung adhäsiver Mittel bleibend festgelegt ist. Der Dreh
schwingungstilger umfaßt einen Nabenring 2 und einen Schwungring 3, die
durch Speichen 4 aus Gummi relativ bewegbar verbunden sind. Zusätzlich zu
den Speichen 4 besteht der Nabenring 2 aus Gummi. In ihn ist eine zylindri
sche Verstärkungseinlage 5 eingebettet, die durch ein Drahtgitter gebildet ist.
Die Speichen 4 sind einstückig in den Nabenring 2 übergehend aus demselben
Gummiwerkstoff ausgebildet. Der Schwungring 3 besteht in bekannter Weise
aus Stahl. Seine Trägheitsmasse ist so mit der Federelastizität der Speichen 4
abgestimmt, daß sich eine Reduzierung niederfrequenter Schwingungen großer
Amplitude ergibt. Das die Speichen und den Nabenring bildende Gummi hat
eine Härte Shore A von 56.
Die radiale Dicke des Nabenrings ist etwa genausogroß wie die radiale Länge
der Speichen. Die Verstärkungseinlage 5 kann bedarfsweise weggelassen wer
den.
Beim Einbau des Schwingungstilgers ergibt sich durch die radiale Aufweitung
des Nabenrings eine radiale Zusammenpressung der Speichen, was im Bereich
der Speichen zu einer erhöhten Anpressung des Naben rings an den zylindri
schen Maschinenteil führt. Um derartiges zu vermeiden kann die radiale Dicke
des Nabenrings in den Zwischenräumen der Speichen mit zunehmender Entfer
nung von den Speichen auch so vermindert sein, daß sich nach dem Einbau
eine in Umfangsrichtung ausgeglichene Anpressung an den zylindrischen Ma
schinenteil ergibt. Hinsichtlich des Leistungsgewichts resultiert hieraus eine
weitere Verbesserung.
Claims (6)
1. Drehschwingungstilger zur unverrückbaren Festlegung auf dem Außen
umfang eines zylindrischen Maschinenteils, umfassend einen Naben- und
einen Schwungring, die durch Speichen aus Gummi relativ bewegbar
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den Spei
chen (4) der Nabenring (2) aus Gummi besteht und einstückig in die
Speichen (4) übergehend ausgebildet ist.
2. Drehschwingungstilger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei in axialer Richtung benachbarte Reihen von Speichen (2) vorgese
hen und einander auf Lücke zugeordnet sind.
3. Drehschwingungstilger nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Nabenring (2) eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Ver
stärkungsablage (5) eingebettet ist.
4. Drehschwingungstilger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstärkungseinlage (5) eine Gitterstruktur aufweist.
5. Drehschwingungstilger nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Nabenring (2) eine radiale Dicke hat, die 0,5- bis 1,5mal so groß
ist wie die radiale Länge der Speichen (4).
6. Drehschwingungstilger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Nabenring (2) eine radiale Dicke hat, die 0,8- bis 1,2mal so groß ist
wie die radiale Länge der Speichen (4).
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