DE19508434A1 - Unter Verwendung von Naturfasern hergestellter Sarg und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Unter Verwendung von Naturfasern hergestellter Sarg und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
An die Beschaffenheit eines Sarges und an dessen Ausstattung, die zur
Einäscherung verwendbar sein sollen, wird die Anforderung gestellt, daß
die Voraussetzungen für die Herabsetzung von Emissionen luftfremder
Stoffe aus den Einäscherungsanlagen auf ein Mindestmaß geschaffen
werden. Deshalb sind bisher zur Einäscherung im allgemeinen Särge aus
Vollholz verwendet worden. Dabei werden auch an die Holzbehandlung,
beispielsweise hinsichtlich der Verwendung von Imprägnierstoffen oder
Holzschutzmitteln und auch an die Verwendung von Anstrichstoffen, wie
Lack, Beschichtungen und Klebstoffe strenge Anforderungen gestellt. Das
Gewicht solcher Särge soll bei maximalem Feuchtigkeitsgehalt des Holzes
45 Kg nicht überschreiten. Tragegriffe sollen nur aus Holz oder Poly
olefinen bestehen. Auch für sie gelten die gleichen Anforderungen wie für
die Särge selbst.
Die Sargausstattung soll aus Werkstoffen bestehen die nur die Elemente
Kohlenstoff- Wasserstoff und Sauerstoff enthalten und im Molekülbau
keine ungesättigten Bindungsanteile aufweisen.
Zwar ist auch die Verwendung von Särgen aus anderen Materialien als
Vollholz zulässig, doch gelten für diese die gleichen einschränkenden
Bestiminungen wie bei der Verwendung von Vollholz als Sargmaterial.
Särge, die für die Erdbestattung bestimmt sind, unterliegen der Forderung
nach Verrottbarkeit in angemessenem Zeitabschnitt.
Die Herstellung von Särgen aus Holz erfordert jedoch einen hohen
Arbeitsaufwand. Auch die Materialkosten sind hoch. Ihr Gewicht ist
verhältnismäßig groß. Darüber hinaus ist für ihre Lagerung ein erheblicher
Platzbedarf erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Sarg aus Naturfaser und ein
Verfahren zu dessen Herstellung mit zum großen Teil automatischem
Arbeitsablauf und infolgedessen geringem Arbeitsaufwand sowie niedrigen
Materialkosten vorzuschlagen, wobei gleichwohl eine hohe Stabilität und
außerdem gute Stapelbarkeit gewährleistet werden: Der Sarg soll für die
Einäscherung und für die Erdbestattung gleichermaßen verwendbar sein.
Diese Aufgabe wird bei einem unter Verwendung von Naturfaser
hergestellten, von je einem Oberteil und einem Unterteil gebildeten Sarg
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der formgebende Bestandteil von
Sargoberteil und -unterteil von einer in Form gepreßten, von einem
Bindemittel durchtränkten aus Naturfaser bestehenden Pressmasse gebildet
wird. Als Naturfaser kommen dabei insbesondere bei der Herstellung von
Leinen aus Flachs verbleibende Flachsstengelrückstände in Frage. Weitere
Fasermaterialien sind beispielsweise Sisal, Jute, Baumwolle, Kokos,
Bananenstauden, Schilf usw. Als Bindemittel hat sich insbesondere
Knochenleim bewährt.
Dabei sind auf der Innenfläche des Sargunterteils eine Abdichtungsfolie
sowie auf der Innen- und Außenfläche beider Sargteile jeweils Ver
kleidungen aus Naturfaser aufgebracht. Die dafür verwendeten Materialien
entsprechen den für die Kremation vorgeschriebenen Bedingungen: So
besteht die Abdichtungsfolie vorzugsweise aus Polyäthylen; die Wand
verkleidungen bestehen beispielsweise aus Leinen, Baumwolle oder
dergleichen.
Um trotz des niedrigen Gewichtes des Sarges eine hohe Festigkeit zu
erzielen, weisen Sargoberteil und Sargunterteil, insbesondere in
Längsrichtung des Sarges verlaufende Profilgebungen aufs wobei die
Seitenwandungen des Sargoberteils profiliert sind und wobei der Boden
des Sargunterteils durch eine längsgerichtete Wellung versteift ist. Der
Stabilitätserhöhung dient auch, daß die Stirnflächen von Sargoberteil und
Sargunterteil jeweils konvex gekrümmt sind, wobei die Wellungen der
Seitenflächen des Sargoberteils an dessen Stirnfläche weitergeführt sind.
Darüber hinaus wird die Festigkeit des Sarges gemäß der Erfindung noch
dadurch erhöht, daß zwischen den Längswellungen des Sargbodens mit
Abstand zueinander angeordnete, quergerichtete, jeweils mit je zwei
benachbarten Wänden der Längswellung sowie mit der Innenfläche der
Seitenwandung des Sargunterteils und der dieser benachbarten Wandung
der Längswellung verbundene Querwellen vorgesehen sind, wobei die
Querwellen jeweils in der gleichen, quer zu den Längswellen verlaufenden
Fluchtlinie angeordnet sind. Durch diese Ausgestaltung des Sarges gemaß
der Erfindung wird erreicht, daß trotz einer Wandstärke des Sarges von nur
5 mm und infolgedessen einem Gewicht des Sarges, das auf etwa ein
Viertel des Gewichtes herkömmlicher Särge aus Vollholz reduziert ist, eine
allen Anforderungen gerecht werdende Stabilität erzielt wird.
Eine bevorzugte Ausgestaltung des Sarges gemäß der Erfindung besteht
darin, daß der Boden des Sargunterteils an dem für den Kopfteil
vorgesehenen Ende nach Art einer Liege schräg nach oben geneigt
verlaufend mit der Stirnfläche des Sargunterteils in Verbindung steht.
Um eine besonders hohe Griffigkeit und damit einen sicheren Transport des
Sarges auch innerhalb von Engpässen zu erzielen, ist in der Wandung des
Sargunterteils eine rundum verlaufende, sich zum Sarginneren hin
erstreckende Rückwölbung mit einer Krummung vorgesehen, deren
Scheitelpunkt in hinreichendem Abstand zum benachbarten Flurboden
liegt. Dabei geht die Rückwölbung von den Seitenflächen her jeweils in die
Längswellung über und steht von den Stirnflächen her gesehen jeweils mit
den Enden der Längswellung in Verbindung.
Diese zum Sarginneren hin geformte Rückwölbung geht an der
Stirnwandung des Kopfendes des Sargunterteils in eine sich längs der
Stirnwandung erstreckende weitere Aufwölbung über; dabei liegt deren
Krümmungsscheitel in Höhe der flurbodennahen Krümmungsscheitellinien
der Längswellung. Die aufsteigende Wandung dieser weiteren Krümmung
ist mit den benachbarten Enden der Längswellung verbunden. Dadurch
wird in einfacher Weise eine Kopfanflage ohne Gewichtserhöhung
geschaffen.
Sehr vorteilhaft ist auch, daß die Sarggriffe in die Wandungen des
Sargunterteils als Griffschalen mit eingeformt sind. Auch dies dient
der Gewichtsersparnis.
Die Ausgestaltung des Sarges gemäß der Erfindung nach dem Merkmal von
Anspruch 10 ermöglicht einen unverschiebbaren Sitz beider Sargteile
aufeinander. Da ein Verziehen der Sargwandungen - anders als bei Holz -
ausgeschlossen ist, sind beide Sargteile auch nach längerer Lagerung ohne
weiteres lösbar miteinander verbindbar (zum Beispiel durch verrottbare
Holzschrauben mit Trapezgewinde). Die wannenartige Ausbildung
ermöglicht durch Ineinanderstapeln der Sargoberteile und der Sargunterteile
eine raumsparende Lagerhaltung.
Zur Herstellung des Sarges gemäß der Erfindung wird für Sargunterteil und
Sargoberteil jeweils ein im Handel erhältliches, mit einem natürlichen
Bindemittel - wie Knochenleim - durchtränktes Flies aus Naturfasern - wie
kurzfaserige Abfälle von bei der Verarbeitung von Flachsstengelfasern zu
Leinen anfallenden Abfällen - von einem den Abmessungen der vorge
sehenen Sargteillänge und -breite angepaßten Zuschnitt vorgewärmt. Nach
Auflegen und Unterlegen je einer aus Naturfaser bestehenden, als innere
und äußere Wandverkleidung der Sargteile vorgesehenen Bahn wird die so
gebildete Mehrlagenschichtung bei einer für die zur Formgebung und zum
Erzielen des vorbestimmten Verdichtungsgrades erforderlichen Temperatur
in der vorbereiteten Preßform verpreßt.
Dabei wird vor Auflegen der Bahn aus Naturfaser die für die innere
Wandverkleidung für das Sargunterteil bestimmt ist, zuvor eine
Abdichtungsfolie aus wasserdichtem, verrottbaren Material aufgebracht.
Der ausgeübte Preßdruck beträgt dabei zweckmäßig 100 to. Die Preß
temperatur bei der Verwendung von Knochenleim beträgt etwa 140° bis
180° Grad Celsius. In einem weiteren Verfahrensschritt wird sodann
jeweils an den Rändern von Sargoberteil und Sargunterteil eine saubere
Schnittkante erzeugt. Die geformten Sargteile werden jeweils anschließend
von der Preßform abgelöst.
Die Materialdichte des erzeugten Endproduktes betrug 900 g/cm³
und entsprach damit der Dichte von Holz.
Ein großer Vorzug des so hergestellten erfindungsgemäßen Sarges besteht
ferner darin, daß er keine Metallteile und auch keine Kunststoffieile
aufweist. Eine bei der Verwendung von Holzsärgen im allgemeinen an der
Oberfläche aufgebrachte Lackschicht entfällt.
Durch das Zusammenwirken der Gestaltungsmerkmale der Wandungen und
des Bodens ist mithin ein Sarg aus Naturfaser von sehr geringem Gewicht
geschaffen worden, dessen Querschnitt und Längsschnitt jeweils vorzugs
weise die Form regelmäßiger Sechsecke aufweisen und der durch hohe
Festigkeit ausgezeichnet ist. Dabei wirken mit der Sargform insbesondere
die Längswellung des Bodens, mit den zwischen deren Wellen eingesetzten
und mit den Seitenwandungen verbundenen Querwellen sowie die mit der
Längswellung verbundenen, rundum in Seiten- und Stirnwänden geführte
Aufwölbung bei der Formerhaltung auch unter großer Belastung zusammen.
Zusammen wirken damit auch die gekrümmten Stirnflächen beider
Sargteile. Hinzu kommen die parallel zu den Aufsatzflächen der Sargteile
verlaufenden Wellungen an den Seiten- und Stirnflächen des Sargoberteils.
Dahin gehört schließlich auch die Mitwirkung der sich nach dem Aufsetzen
formschlüssig überlappenden Auflageflächen der Ränder beider Sargteile.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Sarges gemäß der
Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des Sarges,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Sarg nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Vorderansicht des Sarges nach Fig. 1,
Fig. 4 und 5 einen Querschnitt durch Oberteil und Unterteil des
Sarges nach der Linie A-A von Fig. 1 in separater
Darstellung (in vergrößerter Wiedergabe),
Fig. 6 eine perspektivische Wiedergabe eines Ausschnitts aus
dem Unterteil des Sarges nach Fig. 1 (in vergrößerter
Wiedergabe),
Fig. 7 einen Längsschnitt durch das Kopfende des Sarges
nach Fig. 1 (in vergrößerter Wiedergabe).
Zur besseren Übersicht sind die vorgesehene Innenverkleidung und die
ebenfalls vorgesehene Außenverkleidung sowie die beim Sargunterteil
zwischengeordnete Abdichtungsfolie nicht mit in die Zeichnung
aufgenommen worden.
Wie aus Fig. 1 in Verbindung mit den Fig. 2 bis 4 hervorgeht, weist
der im wesentlichen aus Oberteil 1 und Unterteil 2 bestehende Sarg eine
parallel zu den bei geschlossenem Sarg miteinander in Kontakt stehenden
Kanten 3 und 4 von Sargoberteil 1 und Sargunterteil 2 verlaufende
Profilgebung der Seitenwandungen des Sargoberteils 1 auf. Diese zur
Erhöhung der Festigkeit des Sargoberteils 1 dienende Profilierung verläuft
mithin an den Seitenflächen 5a des Sargoberteils 1 im wesentlichen in
Längsrichtung des Sarges. Doch ist sie - wie am besten aus Fig. 3 in
Verbindung mit Fig. 2 hervorgeht - auch zur Erhöhung der
Biegefestigkeit der Stirnflächen 5 des Sargoberteils 1 vorgesehen. Eine
ganz erhebliche Erhöhung der Festigkeitseigenschaften des Sarges wird
ferner dadurch erzielt, daß die Stirnflächen 5 von Sargoberteil 1 und
Sargunterteil 2 konvex gekrümmt und, wie bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel gezeigt, zum Beispiel Ausschnitte der Mantelfläche
eines Kegels mit kreisförmiger Basis sind. Der Boden 6 des Sargunterteils 2
ist durch eine längsgerichtete Wellung 7 besonders versteift. Dabei haben,
wie in Fig. 5 und 6 dargestellt, die Wellen der Wellung 7 zur weiteren
Erhöhung der Festigkeit trapezförmigen Querschnitt. Doch können die
Wellen auch eine von gegenläufig ineinander übergehenden Halbkreisen
gebildete Formgebung haben. Mit Abstand zueinander angeordnete
Querwellen 8 die mit je zwei Wandungen benachbarter Wellenzüge der
Längswellung 7 oder mit in der gleichen Fluchtlinie quer zu den
Längswellen liegenden Innenflächen der Seitenwandung des Sargunterteils
2 und der benachbarten Wandung der Längswellung 7 verbunden sind,
dienen zur weiteren Wandverstärkung. Dabei brauchen die Querwellen 8 -
wie aus Fig. 6 hervorgeht - nicht die gleiche Amplitudenhöhe aufzuweisen
wie die Längswellen. Für die Längswellung hat sich eine Amplitudenhöhe
von 35 mm als zweckdienlich erwiesen.
An dem für den Kopfteil vorgesehenem Ende des Sargunterteils 2 ist der
Boden 6 nach Art einer Liege schräg nach oben verlaufend mit der
benachbarten Stirnfläche 5 des Sargunterteils 2 verbunden.
Wie Fig. 6 in Verbindung mit Fig. 7 zu entnehmen, ist in der Wandung
des Sargunterteils 2 eine rundum verlaufende Rückwölbung 9 vorgesehen,
die sich zum Sarginneren hin erstreckt und eine Krummung aufweist, deren
Scheitelpunkt in hinreichendem Abstand zum benachbarten Flurboden
liegt. Die Rückwölbung 9 geht von den Seitenflächen des Sargunterteils 2
her in die Längswellung 7 über. Von den Stirnflächen 5 her gesehenen steht
die Rückwölbung 9 jeweils mit den Enden der Längswellung 7 in Verbin
dung. Diese Rückwölbung 9 erhöht nicht nur zusätzlich die Festigkeits
eigenschaft des Sarges. Durch sie wird darüber hinaus eine Zugriffs
möglichkeit auf gleicher Höhenlage rund um den Sarg geschaffen und
damit der Transport des Sarges in Engpässen erheblich erleichtert.
Damit wird in vielfacher Hinsicht in Frage kommenden Bedarfsfällen
Rechnung getragen.
Dabei besteht eine sehr einfach, auch im Pressverfahren des Sargunterteils
anzuwendende Ausgestaltung des Sarges darin, daß die zum Sarginneren
geformte Rückwölbung 9 an der Stirnwandung 5 des Kopfendes des
Sargunterteils 2 in eine weitere Aufwölbung 10 übergeht, die sich mit
Abstand parallel zu der dem Kopfende des Sargunterteils 2 benachbarten
Stirnwandung 5 erstreckt, wie dies aus Fig. 7 erkennbar ist. Der
Krümmungsscheitel der Aufwölbung 10 liegt in Höhe der flurbodennahen
Krümmungsscheitellinien oder -flächen der Längswellung 7. Die in das
Sarginnere hineinragende, aufsteigende Wandung der Aufwölbung 10 ist
mit den benachbarten Enden der Längswellung 7 verbunden, die die
vorgesehene Liege bilden.
Die Ränder 3 und 4 der wannenartig geformten Sargteile 1 und 2 sind
umgebördelt so ausgebildet, daß der Rand 3 des Sargoberteils 1 den Rand 4
des Sargunterteils 2 formschlüssig übergreift. Wie in der Zeichnung nicht
dargestellt, sind infolgedessen und auch wegen der Formbeständigkeit auf
Grund des für Sargoberteil 1 und Sargunterteil 2. verwendeten Materials
beide Sargteile, beispielsweise mittels Holzschrauben, auch nach langer
Lagerung ohne weiteres lösbar miteinander verbindbar. Die Sarggriffe 11
sind als Griffschalen in die Wandungen des Sargunterteils 2 mit eingeformt.
Auch das dient zur Vereinfachung der Herstellung des Sarges, zu dessen
Gewichtsminderung und insbesondere dem Fortfall schwer verrottbarer
Sargteile, wie dies bei der Verwendung von Sargteilen aus Metall (z. B.
für Griffe) der Fall ist.
Die Anordnung der Rückwölbung 10 mit ihrem Übergang in die Längs
wellung 7 hat den Vorzug, daß dadurch zugleich eine Fußleiste 12 für den
Sarg gebildet wird. Eine besondere Anordnung von Sargfüßen kann daher
entfallen: auch das trägt zur Gewichtsverminderung des Sarges bei.
Claims (11)
1. Unter Verwendung von Naturfaser hergestellter, von je einem Oberteil
und Unterteil gebildeter Sarg, dadurch gekennzeichnet, daß der form
gebende Bestandteil von Sargoberteil (1) und Sargunterteil (2) eine in
Form gepreßte, von einem Bindemittel durchtränkte, aus Naturfaser
bestehende Preßmasse ist.
2. Sarg nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß auf der Innen
fläche des Sargunterteils (2) eine Abdichtungsfolie sowie an
Innenfläche und Außenfläche der Sargteile (1 und 2) Verkleidungen aus
Naturfaser aufgebracht sind.
3. Sarg nach den Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß Sarg
oberteil (1) und Sargunterteil (2) in Längsrichtung des Sarges
verlaufende Profilgebungen aufweisen, wobei insbesondere die
Seitenwandungen (5) des Sargoberteils profiliert sind und der Boden (6)
des Sargunterteils (2) durch eine längsgerichtete Wellung (7) versteift
ist.
4. Sarg nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stirnflächen (5) von Sargoberteil (1) und Sargunter
teil (2) konvex gekrümmt sind, wobei die Wellungen der Seitenflächen
(5a) des Sargoberteils (1) in gleicher Weise an dessen Stirnfläche (5)
weitergeführt sind.
5. Sarg nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Wellungen der Längswellung (7) mit Abstand zueinander quer
gerichtete, jeweils mit je zwei benachbarten Wellenwänden der
Längswellung (7) Sowie mit der Innenfläche der Seitenwandung (5a)
des Sargunterteils (2) und der dieser benachbarten Wandung der
Längswellung (7) Verbundene Querwellen (8) vorgesehen sind, wobei
die Querwellen (8) jeweils in der gleichen quer zu den Längswellen
verlaufenden Fluchtlinie angeordnet sind.
6. Sarg nach den Ansprüchen 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Boden (6) des Sargunterteils (2) an dem für das Kopfteil vorgesehenen
Ende nach Art einer Liege schräg nach oben geneigt verlaufend mit
der Stirnfläche (5) des Sargunterteils (2) in Verbindung steht.
7. Sarg nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Wandung des Sargunterteils (2) eine rundum Verlaufende, sich zum
Sarginneren hin erstreckende Rückwölbung (9) mit einer Krümmung
Vorgesehen ist, deren Scheitelpunkt in hinreichendem Abstand zum
benachbarten Flurboden liegt, die von den Seitenflächen (5a) her
jeweils in die Längswellung übergeht und von den Stirnflächen (5)
her jeweils mit den Enden der Längswellung (7) in Verbindung steht.
8. Sarg nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
zum Sarginneren hin geformte Rückwölbung (9) an der Stirnwandung
(5) des Kopfendes des Sargunterteils (2) in eine sich längs der
Stirnwandung (5) erstreckende weitere Aufwölbung (10) übergeht,
deren Krümmungsscheitel in der Höhe der flurbodennahen
Krümmungsscheitellinien der Längswellung (7) liegt und deren
aufsteigende Wandung mit den benachbarten Enden der Längswellung
(7) verbunden ist.
9. Sarg nach den Ansprüchen 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, daß die
Ränder (3 und 4) der wannenartig geformten Sargteile umgebördelt so
ausgebildet sind, daß der Rand des Sargoberteils (1) den Rand (4)
des Sargunterteils (2) formschlüssig übergreift.
10. Sarg nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sarggriffe (11) in die Wandungen des Sargunterteils (2) als Griffschalen
mit eingeformt sind.
11. Verfahren zum Herstellen des Sarges nach den Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß für Sargunterteil und Sargoberteil jeweils
ein im Handel erhältliches, mit einem natürlichen Bindemittel - wie
Knochenleim - durchtränktes Flies aus Naturfaser - wie kurzfaserige
Abfälle aus der Verarbeitung von Flachsstengelfasern - von einem den
Abmessungen der vorgegebenem Sargteillänge und -breite angepaßtem
Zuschnitt vorgewärmt soweit erforderlich nach Aufbringen einer
Abdichtungsfolie aus wasserdichtem verrottbaren Material sowie nach
Auflegen und Unterlegen je einer aus Naturfaser bestehenden, als
innere und als äußere Wandverkleidung der Sargteile vorgesehen
Bahn, die so gebildete Mehrlagenschichtung bei einer für die zur
Formgebung und zum Erzielen des vorbestimmten Verdichtungs
grades erforderlichen Temperatur in der vorbereiteten Preßform
verpreßt wird, worauf in einem weiteren Verfahrensschritt an den
Rändern von Sargoberteil und Sargunterteil eine saubere Schnittkante
erzeugt und die geformte Sargteile anschließend von der Preßform
abgelöst werden.
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EP0736296A2 (de) | 1996-10-09 |
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