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Die
Erfindung betrifft einen Filtersack für insbesondere industriell
verwendete Staubsauggeräte zur
Aufnahme von aus der angesaugten Luft abzusondernden Partikeln,
mit einer Filtersackwandung aus für Luft durchlässigem,
für die
abzusondernden Partikel jedoch undurchlässigem Filtermaterial, wobei
der Filtersack eine aufblähbare
Flachgestalt mit einer Vorderwand, die eine Einlaßöffnung für den Eintritt
der Luft mit den Partikeln enthält,
und einer an der Vorderwand im wesentlichen anliegenden Rückwand aufweist.
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Solche
Filtersäcke,
wie sie beispielsweise aus der
DE 42 15 447 C2 bekannt sind, dienen regelmäßig zum
Ausfiltern von Staub aus der angesaugten Luft. Dabei weist die Filtersackwandung
eine solche Luftdurchlässigkeit
auf, daß der
durch das Staubsaugergebläse
zwischen innen und außen
erzeugte Druckunterschied zunächst
nicht ausreicht, die Filtersackwandung aufzublähen. Erst wenn der in den Filtersack
gesaugte Staub die Poren der Filtersackwandung in gewissem Ausmaß zugesetzt
hat, wird die Druckdifferenz so groß, daß sich die Filtersackwandung
aufbläht
und die Aufnahmekapazität
des Filtersacks somit entsprechend vergrößert wird.
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Handelt
es sich dagegen nicht um einen angesaugten Staub sondern um gröbere Partikel
wie Späne,
Kunststoffschnitzel usw., behält
der Filtersack regelmäßig im wesentlichen
seine ursprüngliche Flachgestalt
oder baucht sich nur etwas aus. Diese mit Bezug auf Staub größeren Partikel
sind nämlich nicht
in der Lage, die Poren der Filtersackwandung zu verstopfen, so daß deren
Luftdurchlässigkeit
unverändert
bleibt. Daher nimmt der Filtersack nur eine verhältnismäßig kleine Menge der Partikel
auf, bis sich die Partikel schon recht bald an der Einlaßöffnung,
der die Rückwand
des Filtersacks nahe benachbart ist, stauen und somit nicht mehr
in den Filtersack gelangen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen
Filtersack der eingangs genannten Art zu schaffen, der für größere Partikel,
insbesondere für
Späne,
Kunststoffschnitzel usw., geeignet ist und dabei beim Betrieb zur
Vergrößerung des
Aufnahmevolumens aufgebläht
wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß der
Filtersack eine Innenhülle
aus mit Bezug auf die Filtersackwandung für Luft weniger durchlässigem Material
aufweist, derart, daß die
Innenhülle
beim Einschalten des Staubsauggerätes aufgrund der zwischen ihrem
Innenraum und dem den Filtersack aufnehmenden Aufnahmeraum des Staubsauggerätes erzeugten
Druckdifferenz unter Mitnahme der Filtersackwandung sich stoßartig aufbläht.
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Auf
diese Weise ergibt sich sozusagen eine Aufblähhilfe in Gestalt der Innenhülle, die
sofort nach Einschalten des Staubsaugergebläses wirksam wird. Aufgrund
der fehlenden oder nur sehr geringen Luftdurchlässigkeit wirkt auf die Innenseite
der Innenhülle
sofort eine solche Kraft ein, daß ein sogenannter Öffnungsstoß auftritt
und die Innenhülle
sozusagen prall aufgeblasen wird. Die Filtersackwandung nimmt dann
ebenfalls ihre aufgeblähte
Gestalt ein.
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Der
Filtersack kann desweiteren so ausgestaltet sein, daß die Innenhülle weniger
reißfest
als die Filtersackwandung ist, derart, daß sie durch das stoßartige
Aufblähen
reißt.
Durch die so gebildeten Risse kann dann der Luftaustritt aus der
Innenhülle erfolgen.
Bei einem solchen Filtersack kann die Innenhülle auch aus luftundurchlässigem Material
bestehen und auch ansonsten luftundurchlässig ausgebildet sein.
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Das
Material der Innenhülle
kann so gewählt werden,
daß es
durch den anfänglichen
Druckstoß an
beliebiger Stelle reißt.
Man kann die Innenhülle
jedoch auch mit Sollreißstellen
versehen, an denen dann die Rißbildung
auftritt.
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Ferner
ist es möglich,
daß man
die Innenhülle
zur Einstellung ihrer Luftdurchlässigkeit
mit einer Lochung, zweckmäßigerweise
mit Nadellöchern,
versieht. In einem solchen Falle kann auch eine nicht reißende Innenhülle verwendet
werden, deren Material dazuhin völlig
luftundurchlässig
sein kann (nicht muß).
Es versteht sich, daß man
die Lochung so bemessen wird, daß man einerseits den Aufblaseffekt und
andererseits eine ausreichende Saugleistung erhält.
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Die
Innenhülle
kann aus papierartigem Material und dabei insbesondere aus seidenpapierartigem Material
bestehen. Ein solches Seidenpapier, auch Packseide genannt, ist
vor allem billig und läßt sich dazu
leicht verarbeiten.
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Das
papierartige Material kann eine Luftdurchlässigkeit im Bereich von etwa
50 l/m2 × sec nach DIN 53887 aufweisen
und ein Gewicht im Bereich von bis etwa 30 g/m2,
zweckmäßigerweise
etwa 28 g/m2, besitzen.
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Anstelle
aus Papier kann die Innenhülle
jedoch auch von einer Kunststoffolie gebildet werden.
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Desweiteren
kann vorgesehen sein, daß die Innenhülle kleiner
als die Filtersackwandung ist, derart, daß die Innenhülle vor
der Filtersackwandung ganz aufgebläht ist. Bei gleicher Größe von Innenhülle und
Filtersackwandung würde
die Filtersackwandung eventuell eine äußere Abstützung für die Innenhülle bilden,
wodurch das Reißen
behindert werden könnte.
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Ein
zusätzlicher
Vorteil des erfindungsgemäßen Filtersacks
besteht darin, daß er
nicht nur für grobe
Partikel sondern auch zur Aufnahme von Staub geeignet ist. In diesem
Falle, wenn Staub angesaugt wird, bleibt der Feinstaub im Inneren
der Innenhülle
sozusagen hängen,
und der Grobstaub gelangt durch die Risse zur eigentlichen Filtersackwandung,
von der er zurückgehalten
wird. Bei dieser Verwendung ersetzt die erfindungsgemäße Innenhülle ein
bei bekannten Filtersäcken
zum Zurückhalten des
Feinstaubes verwendetes Innenvlies, das wesentlich teurer als die
erfindungsgemäße Innenhülle ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Filtersack in
ausgebreitetem Zustand vor seiner Verwendung in Schrägansicht,
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2 den
Filtersack nach 1 im schematischen Querschnitt
gemäß der Schnittlinie
II-II in 1,
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3 die
Anordnung nach 2 bei aufgeblähtem Filtersack,
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4 einen
Ausschnitt der Innenhülle
mit durch den anfänglichen
Druckstoß entstandenen Rissen,
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5 eine
der 4 entsprechende Darstellung einer abgewandelten
Innenhülle,
die Sollreißstellen
aufweist, an denen die Rißbildung
auftritt, und
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6 ebenfalls
eine der 4 entsprechende Darstellung
einer weiteren abgewandelten Innenhülle.
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Der
aus den 1 bis 3 hervorgehende Filtersack 1 wird
in ein Staubsauggerät
eingesetzt und dient zur Aufnahme der zusammen mit der Luft angesaugten
und aus dieser abzusondernden Par tikel, wobei vor allem an größere Partikel
wie Späne, Kunststoffschnitzel
usw. gedacht ist. Dabei handelt es sich um insbesondere industriell
eingesetzte Staubsauggeräte.
Solche Staubsauggeräte
sind allseits bekannt, so daß eine
Darstellung nicht erforderlich ist.
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Das
Gerätegehäuse enthält regelmäßig eine Anschlußöffnung, über die
ein ebenfalls nicht dargestellter Saugschlauch mit dem eingesetzten
Filtersack 1 verbunden werden kann, der hierzu in üblicher Weise
ein Anschlußstück 2 aufweist,
an dem ein Anschlußstutzen 3 angeordnet
ist, der eine das Anschlußstück 2 durchsetzende
Eintrittsöffnung 4 umschließt.
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Der
Anschlußstutzen 3 kann
von innen her durch die Anschlußöffnung des
nicht dargestellten Staubsaugergehäuses gesteckt werden, so daß der Saugschlauch
an ihn angeschlossen werden kann.
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Die
die Außenseite
des Filtersacks bildende Filtersackwandung 5 besteht aus
für Luft
durchlässigem,
für die
abzusondernden Partikel jedoch undurchlässigem Filtermaterial. Dieses
Material ist papier- oder vliesartig flexibel. Die Filtersackwandung ist
einlagig dargestellt, sie könnte
jedoch auch mehrlagig sein.
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Im
Neuzustand (1 und 2) weist
der Filtersack 1 eine Flachgestalt mit einer Vorderwand 6 und
einer an der Vorderwand 6 im wesentlichen anliegenden Rückwand 7 auf,
wobei an der Vorderwand 6 die vom Anschlußstück 2 gebildete
Eintrittsöffnung 4 oder
eine entsprechende Einlaßöffnung angeordnet
ist. Der Filtersack 1 weist ferner beim Ausführungsbeispiel
eine längliche Form
mit rechteckigem Umriß auf,
wobei an den beiden Längsenden 8, 9 die Vorderwand 6 zusammen
mit der Rückwand 7 ein- oder
mehrfach umgefaltet und mit dem davor liegenden Wandbereich verklebt
sind, so daß der
Filtersack 1 an seinen Längsenden 8, 9 verschlossen
ist.
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An
der Unterseite und an der Oberseite des Filtersacks 1,
es handelt sich hier um die sich in Längsrichtung erstreckenden Längsränder des
Filtersacks, gehen die Vorderwand 6 und die Rückwand 7 über einen
zwischen die beiden Wände
eingefalteten Faltbereich ineinander über, dessen zwischen den Wänden liegende
Faltlinie in 1 gestrichelt angedeutet ist.
Bei einem solchen Filtersack spricht man auch von einem Seitenfaltenbeutel.
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Auf
diese Weise ist der Filtersack 1 aus seiner Flachgestalt
aufblähbar,
wobei die rundum mit der Vorderwand 6 verbundene Rückwand 7 von
der Vorderwand abhebt, so daß der
Filtersack 1 eine bauchige Gestalt erhält (3).
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Beim
Einsetzen des Filtersacks in das Staubsauggerät erhält er unter Beibehaltung der
Flachgestalt eine den Gehäuseabmessungen
entsprechende Form, so im Falle eines im wesentlichen rechteckigen oder
runden Gerätegehäuses eine
U-ähnliche
bzw. eine bogenartige Form.
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Der
Filtersack 1 enthält
eine seine Innenseite bildende Innenhülle 12, die aus einem
mit Bezug auf die Filtersackwandung 5 weniger reißfestem
und für Luft
weniger durchlässigem
Material besteht, das prinzipiell auch luftundurchlässig sein
kann. Diese Innenhülle 12 kleidet
die außen
angeordnete Filtersackwandung 5 ganz aus. Dabei kann sie
an der Einlaßöffnung 4,
an der sie wie die Filtersackwandung 5 entsprechend gelocht
ist, mit der Filtersackwandung verklebt sein. Die Filtersackwandung 5 ist
ihrerseits mit dem außen
aufgesetzten Anschlußstück 2 verklebt.
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Schaltet
man das Staubsauggerät
und somit das Sauggebläse
ein, wird zwischen dem Innenraum 13 der Innenhülle 12 und
dem den Filtersack 1 aufnehmenden Aufnahmeraum 14 des
Staubsauggerätes
eine Druckdifferenz erzeugt. Dieser Differenzdruck ist von innen
nach außen
wirksam, d. h. es tritt an der Innenhülle 12 sozusagen ein
Aufblaseffekt auf, so daß sich
die Innenhülle 12 sozusagen
stoßartig
aufbläht
und dabei die Filtersackwandung 5 mit nach außen drückt. Die
Filtersackwandung 5 verhält sich bei diesem Vorgang
sozusagen passiv.
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Bei
diesem stoßartigen
Aufblähen
reißt
das Material der Innenhülle 12 auf,
so daß Reißstellen 15 auftreten,
durch die hindurch die über
die Einlaßöffnung 4 angesaugte
Luft aus der Innenhülle 12 zur
unversehrt bleibenden Filtersackwandung 5 gelangt und durch
diese hindurch austritt. Dabei werden die zuvor in der angesaugten
Luft enthaltenen Partikel im Filtersack zurückgehalten.
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Die
Luftdurchlässigkeit
der Filtersackwandung 5 ist so groß, daß eine zufriedenstellende Saugleistung
erzielt wird. Dies bedeutet jedoch andererseits einen verhältnismäßig geringen
Luftwiderstand, so daß sich
die Filtersackwandung 5, wäre die Innenhülle 12 nicht
vorhanden, von sich aus nicht bzw. erst dann aufblähen würde, wenn
angesaugter Staub das Filtermaterial teilweise zugesetzt hat. Im
Falle von gröberen
Partikeln wie Späne
usw. tritt ein solches Zusetzen des Filtermaterials aber nicht auf,
so daß der
Filtersack 1 seine Flachgestalt gemäß den 1 und 2 im
wesentlichen beibehalten bzw. sich nur ein wenig ausbauchen würde, so
daß sein
Füllvolumen
entsprechend gering wäre.
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Mittels
der Innenhülle 12 erhält man also
ungeachtet der Luftdurchlässigkeit
der Filtersackwandung 5 ein Aufblähen des Filtersacks, so daß dessen Aufnahmekapazität ganz ausgenutzt
werden kann. Dieser Effekt tritt unabhängig von den angesaugten Partikeln
auf, also nicht nur bei groben Partikeln sondern auch bei Staub,
so daß der
Filtersack 1 praktisch beliebig verwendbar ist.
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Für die Innenhülle 12 kann
papierartiges Material verwendet werden, wobei sich Seidenpapier, auch
Packseide genannt, bestens eignet.
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Die
Luftdurchlässigkeit
eines solchen papierartigen Materials liegt im Bereich von etwa
50 l/m2 × sec nach DIN 53887.
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Ferner
kann das papierartige Material eine Grammatur, d. h. ein spezifisches
Gewicht im Bereich von bis etwa 30 g/m2,
zweckmäßigerweise
etwa 28 g/m2, aufweisen.
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In 4 sind
lediglich schematisch einige an beliebiger Stelle auftretende Reißstellen 15,
die entsprechende Risse bilden, eingezeichnet. Will man dagegen
ein definiertes Reißen
erhalten, kann die Innenhülle 12a (5)
Sollreißstellen 16 enthalten, beispielsweise
in Gestalt von Punktlochreihen oder dergleichen.
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Anhand
der 3 ist leicht vorstellbar, daß die Innenhülle 12 kleiner
als die Filtersackwandung 5 sein sollte, und zwar derart,
daß die
Innenhülle 12 ganz
aufgebläht
ist und reißt,
bevor die Filtersackwandung 5 ihre maximal erreichbare
Ausbauchform erreicht hat.
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Die
Innenhülle
muß nicht
unbedingt weniger reißfest
als die Filtersackwandung sein, wenn ihre Luftdurchlässigkeit
so bemessen ist, daß man
auch ohne Reißen
der Innenhülle
einen für
eine ausreichende Saugleistung sorgenden Luftdurchsatz erhält, der
allerdings nur so groß sein
darf, daß sich dem
Luftstrom ein das Aufblähen
bewirkender Widerstand entgegenstellt.
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Damit
die Innenhülle
die gewünschte
Luftdurchlässigkeit
erhält,
kann sie gezielt mit einer Vielzahl kleiner Löcher versehen werden, die z.
B. von Nadellöchern
gebildet werden können.
Diese Nadellöcher
kann man mit Hilfe von Nadelwalzen in das Material der Innenhülle einbringen.
In 6 ist dies angedeutet, in der die Innenhülle 12b solche
Nadellöcher 17 aufweist.
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Durch
das Einbringen solcher Löcher
kann das Material für
die Innenhülle
unabhängig
von dessen Reißfestigkeit
gewählt
werden, so daß man
auch noch billigeres Material als Seidenpapier verwenden kann. Auch
eine Kunststoffolie ist möglich.