DE19506629A1 - Fahrpedalanordnung für Fahrzeug-Brennkraftmaschinen - Google Patents
Fahrpedalanordnung für Fahrzeug-BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fahrpedalanordnung für Fahrzeug-Brennkraftmaschi
nen nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Eine derartige Einrichtung ist beispielsweise im Zusammenhang mit einem
Vergaser aus der DE-A1-30 46 624 bekannt, wobei dieser Vergaser eine Rück
zugsfeder für das Fahrpedal und eine zusätzliche, einschwenkbare Rückzugs
feder aufweist, mit der dem Fahrer angezeigt wird, daß er in einem unwirt
schaftlichen Fahrbereich fährt.
Aus der DE-PS 28 43 456 (C2) ist eine Einrichtung bekannt, bei der das Fahr
pedal auf einen Stellungsgeber mit verstellbarem Drehwiderstand einwirkt,
dessen Ausgangssignal einem elektronischen Steuergerät zugeführt wird zur
Weiterverarbeitung zu einem Befehlssignal für eine Drosselklappe bei Ottomoto
ren.
Diese Einrichtung weist ein Ansteigen der Rückstellkraft an einer sogenannten
kick-down-Schwelle auf, zur Anzeige für den Fahrer, daß ein unwirtschaftlicher
Fahrbetrieb vorliegt. Beide Einrichtungen zeigen lediglich den Betrieb im un
wirtschaftlichen Vollastbereich an.
Die vom Motorbetreiber aktiv beeinflußbare Drosselklappenverstellung wird von
der elektronischen Steuerung/Regelung überlagert im Hinblick auf Fahrbarkeit,
Wirtschaftlichkeit und Schadstoffreduzierung. Es besteht damit Bedarf nach
weiteren Anzeigen über Fahren in vorteilhaften Betriebsbereichen.
Bei einer Fahrpedalanordnung mit Stangen- oder Seilzugbetätigung und über
lagerter elektromotorischer Verstellung der Drosselklappen besteht das Problem,
daß der konventionelle Systeme gewöhnte Motorbetreiber diese überlagerte Ver
stellung als unangenehm empfindet.
Aus der Presse, Süddeutsche Zeitung, Ausgabe Nr. 8 vom 11. Januar 1995,
Seite 31, ist die Anregung entnehmbar: "daß in bestimmten Situationen zum
Beispiel moderate Kräfte am Lenkrad oder an den Pedalen wirksam werden.
Diese erzeugen einen leichten Druck gegen die jeweils vom Fahrer aufgewende
ten Kräfte. Sie stellen somit direkte, aber unaufdringliche haptische Reaktions
angebote dar, welche der Fahrer akzeptieren (= ihnen nachgeben), aber auch
bewußt ignorieren kann, in dem er sie willentlich übersteuert".
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen
aufzufinden, mit denen eine gattungsgemäße Fahrpedalanordnung im Sinne einer
Veränderlichkeit des Kraft-Weg-Zusammenhangs im Fahrbetrieb betrieben
werden kann.
Diese Aufgabe ist durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebe
nen Merkmalen gelöst worden. Vorteilhafte Weiterbildungen sind mit den Merk
malen der Unteransprüche angegeben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden
nachfolgend beschrieben.
Diese zeigt:
Fig. 1 eine Fahrpedalanordnung mit Stangen- oder Seilzug
betätigung;
Fig. 2 ein Fahrpedal mit Vibratoreinrichtung;
Fig. 3 ein Fahrpedal mit Stellungsgeber.
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführung der Erfindung, bestehend aus einem Fahrpedal
1, das drehbar gelagert ist und eine Betätigungsstange 2 aufnimmt, die zu einem
nicht dargestellten Drosselklappenstutzen eines Ottomotors oder zu einer
Einspritzeinrichtung eines Dieselmotors führt. Das Fahrpedal 1 ist durch eine
zwischen Fahrpedal 1 und einem fahrzeugfesten Einhängepunkt 3 eingespannte
Rückstellfeder 4 belastet. Bei normalem Betrieb erfolgt eine Fahrpedalbetätigung
unter Längung der Rückstellfeder 4 mit zunehmender Federkraft.
Erfindungsgemäß ist nun eine zur Anzeige von Fahrbetrieb in unvorteilhaften
Bereichen veränderbare Rückstellkraft vorgesehen, wobei die Veränderung der
Rückstellkraft durch eine elektromotorische Stelleinrichtung 5 erfolgt, die direkt
oder indirekt auf das Fahrpedal 1 einwirkt nach Maßgabe von Befehlssignalen
eines nicht dargestellten elektronischen Steuergerätes mit abgelegtem Steuer-
Regelprogramm.
Bei dieser Ausführung ist vorgesehen, daß die elektromotorische Stelleinrichtung
5 im Sinne einer der spannfeder-bewirkten Rückstellung überlagerten wirkt, d. h.
auf die Einspannung der Rückstellfeder 4 einwirkt.
Hierfür ist ein Elektromagnetsteller 6 vorgesehen, dessen Stößel 7 den Feder
einhängepunkt 3 bildet. Bei entsprechender Bestromung verändert der Stößel 7
seine Position im Sinne einer Federkrafterhöhung.
Fig. 2 zeigt eine Ausführung, bei der die elektromotorische Stelleinrichtung 5
direkt auf oder an dem Fahrpedal 1 angeordnet ist und im Sinne eines Vibrators
8 wirkt.
Vorteilhafterweise ist vorgesehen, wie dargestellt, daß die Vibrationseinrichtung
8 direkt auf der Fahrpedal-Fußauflage 9 angeordnet ist.
Die Vibrationseinrichtung ist hier als Spule-Anker-System 10 ausgeführt und
über flexible Leitungen 11 mit dem Steuergerät verbunden. Bei dieser Anordnung
ist vorgesehen, daß die Vibrationseinrichtung 8 mit größerer Amplitude oder
Frequenz bei zunehmender Abweichung von einem vorteilhaften Fahrzustand
betrieben wird.
Fig. 3 zeigt eine Ausführung, bei der das Fahrpedal 1 auf einen Stellungsgeber
12 mit verstellbarem Drehwiderstand einwirkt, dessen Ausgangssignal dem
elektronischen Steuergerät zugeführt wird zur Weiterverarbeitung zu einem
Befehlssignal für eine Drosselklappe bei Ottomotoren bzw. Einspritzeinrichtung
für Dieselmotoren.
Hierbei wirkt die elektromotorische Stelleinrichtung 5 direkt auf eine Welle 13
des Stellungsgebers 12 ein, ggf. auch über ein Getriebe, hier ein Planetengetrie
be 2, das zwischen Stelleinrichtung 5 und Welle 13 des Stellungsgebers an
geordnet ist.
Bei dieser Ausführung wirkt die elektromotorische Stelleinrichtung 5 direkt auf
das Fahrpedal ein im Sinne einer aktiven, in beide Richtung erfolgenden Ver
stellung bzw. Krafteinwirkung.
Bei den Ausführungen nach Fig. 1 und 3 erfolgt die Ansteuerung der elek
tromotorischen Stelleinrichtung 5 mit zunehmender Abweichung von einem
vorteilhaften Fahrzustand mit größerer Bestromung.
Insbesondere für die Ausführung nach Fig. 3 kann vorgesehen sein, daß die
Fahrpedal-Verstellkraft durch einen Kraft-Drehmomentsensor 14 festgestellt und
ggf. über Steuersignale des Steuergerätes auf vorgegebene Werte gesteuert/
geregelt wird.
Hierfür sind Anschlußleitungen 15, 16, 17 vorgesehen.
Die Ausführungen gemäß Fig. 1 und 3 ermöglichen eine grundsätzliche Steue
rung/Regelung der Fahrpedal-Rückstellkräfte in Abhängigkeit von Fahr- und
Brennkraftmaschinen-Betriebszuständen.
Die Ausführung gemäß Fig. 2 zeigt dem Fahrer durch Vibrieren den Betrieb in
einem unvorteilhaften Betriebsbereich an.
Generell kann die Veränderlichkeit der Rückstellkräfte am Fahrpedal dienlich sein
für folgende Ziele: Beeinflussung des Fahrers im Hinblick auf verbrauchsoptimier
tes und emissionsoptimiertes Fahren, Beeinflussung des Fahrers im Hinblick auf
ein verschleißminimiertes Fahren.
Darüber hinaus kann eine Festlegung des Kraft-Weg-Verhaltens am Fahrpedal
abhängig von der Fahrsituation, z. B. anderes Kraft-Weg-Verhalten bei langsa
mem Rangieren eines Fahrzeuges als bei schneller Autobahnfahrt erfolgen.
Wenn die Drosselklappenöffnungsdynamik z. B. aus Emissionsgründen von der
über das Fahrpedal eingegebenen Fahrwunschdynamik abweicht, so kann zu der
tatsächlichen Drosselklappenbewegung ein Feedback über die variable Kraft am
Fahrpedal erfolgen.
Bei kaltem Motor ist ein Lastschlag, d. h. eine plötzliche Änderung des
Lastpunktes, besonders wenig wünschenswert, da hierbei sehr hohe Emissions
werte auftreten können. Das Steuer-Regelsystem wird also aus Emissions
gründen die Drosselklappe nur mit verzögerter Geschwindigkeit öffnen.
Bei einer hieraus resultierenden Erhöhung der Rückstellkraft durch die aktive
Stelleinrichtung kann erreicht werden, daß der Fahrer von sich aus weniger
schnell Gas gibt. Das Fahrgefühl geht also in kleinerem Maße oder gar nicht
verloren. Bei warmem Motor werden die Rückstellkräfte dann wieder auf ein
Maß reduziert, so daß einer Ermüdung des Beines vorgebeugt wird.
Bei vielen Fahrzeugen entfällt ganz oder teileweise durch eine Schalldämmung
das akustische Feedback zum Motorverhalten, z. B. zur Drehzahl und zum
Lastzustand (Ansauggeräusch). Hier könnte ein Feedback über die Pedalkräfte
einen gewissen Ersatz bilden.
Weitere Beispiele für den Einsatz der Erfindung sind: Variable kick-down-Kräfte
und Einsatzpunkte dieser Kräfte, Änderung der Pedalkräfte bei Änderung der
Progression zwischen Fahrpedalstellung und Drosselklappenstellung, dämpfer
ähnliches Verhalten des Fahrpedals (hohe Verstellgeschwindigkeit = hohe
Widerstandskraft) und eine Rückstellhysterese. Hierdurch können mechanische
Einrichtungen entfallen.
Durch entsprechende Auslegung der elektromotorischen Stelleinrichtung und der
Ansteuerelektronik einerseits sowie der Rückstellfeder andererseits wird gewähr
leistet, daß die Summe der Kräfte der elektromotorischen Stelleinrichtung und
der Rückstellfeder immer in einer Kraft in Richtung Leerlaufstellung resultiert und
daß bei Ausfall eines der Rückstellsysteme immer eine Rückstellung in die
Leerlaufposition gewährleistet ist.
Die Rückstellkräfte werden vom Steuergerät weg- oder winkelabhängig und/oder
als Funktion der Betätigungsgeschwindigkeit am Fahrpedal und unter Berücksich
tigung weiterer motor- und/oder fahrzeugabhängiger Parameter festgelegt.
Die vom Steuergerät festgelegte Kraft am Fahrpedal wird entweder gesteuert
über Stelleinrichtungsspannung und/oder -strom oder geregelt mit dem zusätzli
chen Kraft-Drehmomentsensor 14 umgesetzt.
Claims (11)
1. Fahrpedalanordnung für Fahrzeug-Brennkraftmaschinen mit einer spannfeder
bewirkten Rückstellung mit einer zur Anzeige von Fahrbetrieb in unvorteilhaften
Bereichen veränderbaren Rückstellkraft,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Veränderung der Rückstellkraft durch eine elektromotorische Stell
einrichtung (5) erfolgt, die direkt oder indirekt auf das Fahrpedal (1) einwirkt
nach Maßgabe von Befehlssignalen eines elektronischen Steuergerätes mit
abgelegtem Steuer-Regelprogramm.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektromotorische Stelleinrichtung (5) im Sinne einer der spannfeder
bewirkten Rückstellung überlagerten wirkt, d. h. auf die Einspannung der
Rückstellfeder (4) einwirkt.
3. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektromotorische Stelleinrichtung (5) direkt auf das Fahrpedal einwirkt
im Sinne einer aktiven, in beide Richtung erfolgenden Verstellung bzw. Kraftein
wirkung.
4. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektromotorische Stelleinrichtung (5) direkt auf oder an dem Fahrpedal
(1) angeordnet ist und im Sinne eines Vibrators (8) wirkt.
5. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansteuerung der elektromotorischen Stelleinrichtung (5) mit zunehmen
der Abweichung von einem vorteilhaften Fahrzustand mit größerer Bestromung
erfolgt.
6. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vibrationseinrichtung (8) mit größerer Amplitude oder Frequenz bei
zunehmender Abweichung von einem vorteilhaften Fahrzustand betrieben wird.
7. Anordnung nach Anspruch 4 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vibrationseinrichtung (8) direkt auf der Fahrpedal-Fußauflage (9) an
geordnet ist.
8. Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fahrpedal (1) auf einen Stellungsgeber (12) mit verstellbarem Drehwi
derstand einwirkt, dessen Ausgangssignal dem elektronischen Steuergerät zu
geführt wird zur Weiterverarbeitung zu einem Befehlssignal für eine Drossel
klappe bei Ottomotoren bzw. Einspritzeinrichtungen für Dieselmotoren.
9. Anordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektromotorische Stelleinrichtung (5) direkt auf eine Welle (13) des
Stellungsgebers (12) einwirkt.
10. Anordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektromotorische Stelleinrichtung (5) über ein Getriebe, hier ein Plane
tengetriebe (2) auf eine Welle des Stellungsgebers (12) einwirkt.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrpedal-Verstellkraft durch einen Kraft-Drehmomentsensor (14) festge
stellt und ggf. über Steuersignale des Steuergerätes auf vorgegebene Werte
gesteuert/geregelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995106629 DE19506629A1 (de) | 1995-02-25 | 1995-02-25 | Fahrpedalanordnung für Fahrzeug-Brennkraftmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1995106629 DE19506629A1 (de) | 1995-02-25 | 1995-02-25 | Fahrpedalanordnung für Fahrzeug-Brennkraftmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7755034
Family Applications (1)
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DE1995106629 Withdrawn DE19506629A1 (de) | 1995-02-25 | 1995-02-25 | Fahrpedalanordnung für Fahrzeug-Brennkraftmaschinen |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: PIERBURG AG, 41460 NEUSS, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |