DE19503923C2 - Hydrostatisch-mechanisches Getriebe mit Leistungsverzweigung - Google Patents

Hydrostatisch-mechanisches Getriebe mit Leistungsverzweigung

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Description

Die Erfindung richtet sich auf ein hydrostatisch-mechanisches Getriebe mit Leistungsverzweigung, dessen angetriebene Welle mit dem Sonnenrad, und die Abtriebswelle mit dem Planetenträger eines Planetengetriebesatzes drehfest gekoppelt ist, wobei das Hohlrad des Planetengetriebesatzes mit einer der gegeneinander verdrehbahren Einheiten einer Hydropumpe drehfest gekoppelt ist, und wobei ein Hydromotor derart an die Förderleitungen der Hydropumpe angeschlossenen ist, daß die Druckleitung der Hydropumpe über den eingeschalteten Hydromotor unter Ausbildung eines Kreislaufs zur Saug­ leitung der Hydropumpe zurückgeführt ist, wobei das Gehäuse des Hydromotors an dem Gehäuse und/oder Chassis des Getriebes und/oder Antriebsmotors unverdrehbar festgelegt ist, während seine rotierende Einheit drehfest mit der Antriebswelle gekoppelt ist.
Aus dem Stand der Technik sind eine Reihe von Getriebekonstruktionen bekannt geworden, unter anderem auch das hydraulische Getriebe, bei dem eine Hydropumpe über einen Ölkreislauf einen Hydromotor antreibt. Bei derartigen, hydraulischen Getrieben sinkt der Wirkungsgrad unter steigenden Drehzahlen jedoch rapide ab, da sich mit zunehmender Strömungsgeschwindigkeit des Hydrauliköls Strömungswiderstände nachteilig bemerkbar machen, während beim Stillstand der Abtriebswelle die Regelungseigenschaften oftmals äußerst ungünstig sind. Ein derartiges Getriebe ist bspw. in einem Entwurf für die VDI-Norm 2152 auf Seite 17 dargestellt. Dort ist das Sonnenrad und der Planetenradträger in bekannter Form mit der Antriebswelle einerseits, der Abtriebswelle andererseits verbunden, und eine Hydropumpe eines hydrostatischen Umlaufgetriebes ist mit dem Hohlrad drehfest verbunden. Bei dieser Anordnung existiert jedoch neben der hydraulischen Kopplung zwischen Hydropumpe und Hydromotor in Form eines geschlossenen Ölkreislaufs eine mechanische Kopplung in Form einer das Pumpengehäuse mit dem Motorläufer verbindenden Welle. Außerdem ist der Läufer des Hydromotors, dessen Gehäuse am Getriebechassis festgelegt ist, mit der Abtriebswelle über ein stirnverzahntes Getriebe gekoppelt. Bei der maximalen Drehzahl der Abtriebswelle ist somit die Relativdrehzahl des Hydraulikmotors maximal, so daß sich, insbesondere im übersynchronen Bereich des Getriebes, hohe Reibungsverluste ergeben. Ferner ist bei Stillstand der Abtriebswelle in dem Hydraulikmotor überhaupt keine Relativdrehzahl vorhanden, so daß der Ölstrom in diesem Zeitpunkt vollständig zum Erliegen kommt. Wenn die Motorwelle sich weiterdreht, wie das bei üblichen Verbrennungsmotoren der Fall ist, darf jedoch das Hohlrad nicht stillstehen, da ansonsten die Abtriebswelle anlaufen würde. Das Hohlrad läßt sich jedoch bei unterbrochenem Ölstrom allenfalls bei Stillstand blockieren, während die Hydropumpe bei jeder anderen Drehzahl des Hohlrades auf Nullförderung gestellt werden muß, da ansonsten das Öl in Strömung versetzt wird. Dieses könnte allenfalls durch Reduzierung des Schluckvolumens des Hydromotors auf Null erreicht werden, wodurch wiederum eine Regelung der Drehzahl des Hohlrades auf hydraulischem Wege nicht mehr möglich ist. Neben ungünstigen, energetischen Verhältnissen im Hochlastbetrieb ist hier demnach eine Regelung der Abtriebswellendrehzahl bei niedrigen Drehzahlen und insbesondere im Stillstand kaum möglich.
Eine demgegenüber bereits verbesserte Ausführungsform ist in dem Aufsatz "Planeten- und Überlagerungsgetriebe" in der Zeitschrift "antriebstechnik", 6. Jahrgang (1967), Nr. 12, insbesondere in dem Bild 25b offenbart. Dort sind die Elemente des Planetengetriebes in der bekannten Form zwischen Antriebs- und Abtriebswelle einerseits sowie mit einem verdrehbaren Teil einer Hydropumpe andererseits verschalten. Diese Hydropumpe ist über einen Ölkreislauf mit einem Hydromotor gekoppelt, der wiederum mit seiner Läufereinheit an der Antriebswelle angekoppelt ist. Hier sind jedoch die Gehäuse beider Hydroelemente an dem Getriebechassis festgelegt. Dem Vorerfinder ist es hiermit gelungen, die Regelungseigenschaften im Stillstand zu verbessern, indem anders als bei dem VDI-Entwurf kein einziges der beiden Hydroelemente mit der Abtriebswelle gekoppelt ist, so daß bei einem Stillstand derselben und bei drehender Antriebswelle (Verbrennungsmotor) sich das Hohlrad drehen kann und demzufolge ein Ölstrom fließt, welcher gute, hydraulische Regelungseigenschaften hervorbringt. Dennoch ist der Wirkungsgrad dieses Getriebes über den gesamten Drehzahlbereich der Abtriebswelle nicht sehr günstig. Denn im synchronen Betrieb, wo Sonnenrad, Planetenradträger und Hohlrad des Planetengetriebes mit derselben Drehzahl umlaufen, hat auch die Hydropumpe entsprechend hohe Relativdrehzahl. Da andererseits zur Übertragung von Energie von der An- auf die Abtriebswelle die Drehzahl des Hohlrades auf hydraulischem Weg geregelt werden muß, kann die Hydropumpe nicht auf Nullförderung gestellt werden, und demzufolge treten innerhalb des Ölkreislaufs Strömungsverluste auf. Wird andererseits die Strömung innerhalb des Kreislaufs auf Null reduziert, kann das Hohlrad ausschließlich durch vollständige Blockierung stabilisiert werden, so daß in dem Planetengetriebe erhebliche Reibungsverluste auftreten. Deshalb wird gerade dann, wenn dem Getriebe seine maximale Leistung abverlangt wird, besonders viel Energie vergeudet, so daß der antreibende Verbrennungsmotor relativ stark überdimensioniert werden muß.
Aus diesen Nachteilen der aus dem Stand der Technik vorbekannten Anordnungen resultiert das die vorliegende Erfindung initiierende Problem, ein stufenloses Getriebe zu konstruieren, das gute Regelungseigenschaften beim Stillstand der Abtriebswelle aufweist und gerade bei dem maximalen Energiedurchsatz seinen besten Wirkungsgrad hat.
Die Lösung dieses Problems gelingt bei einem Getriebe dann, wenn die nicht mit dem Hohlrad gekoppelte Einheit der Hydropumpe mit der Antriebswelle drehfest verbunden ist. Wie weiter unten noch erläutert werden wird, sinkt bei einer derartigen Anordnung mit steigender Drehzahl der Abtriebswelle die Fördermenge der Hydropumpe ab, bis diese schließlich bei einer maximalen Drehzahl vollständig zu null wird. Dies bedeutet, daß bei hohen Drehzahlen, bei denen an der Abtriebswelle die größte Leistung abgegriffen wird, keine Strömungsverluste in der Hydraulik auftreten und daher der Wirkungsgrad sein Maximum erreicht. Aufgrund seines günstigen Wirkungsgrads ermöglicht ein derartiges Getriebe eine Reduzierung der Baugröße des Antriebsmotors. Da beim Stillstand der Antriebswelle an beiden Hydroelementen eine Relativdrehzahl auftritt, ist das Öl in Bewegung und erlaubt eine präzise Regelung.
Eine Möglichkeit zur Verstellung des Übersetzungsverhältnisses des erfindungsgemäßen Getriebes besteht darin, daß die Fördermenge der Hydropumpe verstellbar ist. Bei unverändertem Schluckvolumen des Hydromotors kann durch Verstellung der Fördermenge der Hydropumpe deren Bremswirkung verändert und auf diesem Weg eine Verstellung der Getriebeübersetzung erreicht werden. Hierfür eignen sich beispielsweise Axialkolbenpumpen, da bei diesen die Neigung der die axialen Kolben betätigenden Schrägscheibe während des Betriebs verstellbar ist. Diesem Zweck dienen axiale Steuerkolben, die mit dem Pumpengehäuse drehfest verbunden sind.
Ein Hydromotor setzt je nach mechanischer Belastung dem geschluckten Hydrauliköl einen mehr oder weniger großen Arbeitswiderstand entgegen und kann dazu verwendet werden, die der antreibenden Hydropumpe entzogene Energie in Form eines zusätzlichen Drehmoments wieder auf die Antriebswelle des Getriebes einzuleiten. Da auch über eine Veränderung dieses Arbeitswiderstands die Bremswirkung der Hydropumpe und damit das Übersetzungsverhältnis des erfindungsgemäßen Getriebes beeinflußt werden kann, sieht die Erfindung vor, daß das Schluckvolumen des Hydromotors verstellbar sein kann. Wenn demnach das Schluckvolumen des Hydromotors niedriger als das Fördervolumen der Hydropumpe eingestellt ist, stützt sich der Förderstrom der Hydropumpe auf dem Hydromotor ab, so daß die Hydropumpe abgebremst wird. Es bietet sich an, als Hydromotor einen Axialkolbenmotor zu verwenden, da bei diesem eine Verstellung des Schluckvolumens dadurch möglich ist, daß die Neigung der von den axialen Steuerkolben betätigten Schrägscheibe verändert wird. Ein solcher Hydromotor basiert auf einer Wirkungsumkehr des Hydropumpen-Prinzips, so daß der Hydromotor zumindest prinzipiell baugleich mit der an den Planetengetriebesatz gekop­ pelten Hydropumpe ausgeführt sein kann.
Indem der Hydraulikkreislauf zwischen Hydropumpe und Hydromotor geschlossen wird, ist ein zuverlässiger Dauerbetrieb gewährleistet, da der Hydropumpe ständig gerade so viel Öl angeboten wird, wie diese benötigt. Ein Trockenlauf der Hydropumpe ist daher völlig ausgeschlossen. Mit Hilfe von äußeren Druckspeichern kann der Kreislauf im Bedarfsfall mit einem Vordruck beaufschlagt werden, um bei häufigen Lastwechseln ein Rucken zu vermeiden.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß die Steuerkolben für die Hydropumpe sowie ggf. den Hydromotor hydraulisch betätigt sind. Der hierzu erforderliche Hydraulikdruck kann dabei besonders vorteilhaft einem Gasdruck-/Feder­ speicher entnommen werden, der von den Hydropumpen des erfindungsgemäßen Getriebes gespeist wird.
Die Steuerung der Verstelleinrichtungen kann bspw. mit Hilfe eines Steuercomputers erfolgen, dem die Drehzahl des Antriebsmotors mitgeteilt wird, und der mit Hilfe eines bestimmten Fahrprogrammes die entsprechende Einstellung der Hydropumpen sowie der Drosselelemente vornimmt.
Das Grundprinzip des oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Getriebes besteht darin, daß das Getriebeübersetzungsverhältnis durch Einflußnahme auf die Relativdrehzahl zwischen Hohlrad und Planetenträger vermittels der von dem Hydromotor gesteuerten Abbremsung der Hydropumpe verstellt wird. Die Randbedingungen der erfindungsgemäßen Anordnung bestehen einerseits darin, daß das Sonnenrad des Planetengetriebesatzes starr mit der Motorwelle gekoppelt ist und daher ständig mit der Motordrehzahl rotiert. Befindet sich ein mit dem erfindungsgemäßen Getriebe versehenes Fahrzeug bspw. im Stillstand, so muß der über die Getriebeabtriebswelle sowie ein Differentialge­ triebe mit den angetriebenen Rädern des Fahrzeugs drehfest verbundene Planetenträger ebenfalls stillstehen. Demzufolge drehen sich die Planetenräder entsprechend der Rotation des Sonnenrads und übertragen daher dessen Drehbewegung auf das Hohlrad. In diesem Betriebszustand rotiert also das Hohlrad entgegengesetzt zur Drehrichtung des Sonnenrads. Indem nun die Drehzahl des Hohlrads aus dem soeben beschriebenen Gleichgewichtszustand ausgelenkt wird, indem bspw. das Hohlrad durch die Hydropumpe abgebremst wird, so wird gleichzeitig auch der Planetenträger in Rotation versetzt und das Fahrzeug fährt an.
Eine sinnvolle Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß bei Nullförderung bzw. Nullstellung der Hydropumpe die Drehzahl des Sonnenrads über die Planetenräder auf das Hohlrad übertragen wird, so daß keine hydraulische Leistung an der Abtriebswelle abgegeben wird (Leerlauf). Bei Nullförderung wird von der Hydropumpe keine hydraulische Leistung erzeugt, so daß diese das Hohlrad nicht abbremst. Dadurch kann sich das Hohlrad auf beliebige Drehzahlen beschleunigen, die ihm von dem Sonnenrad über die Planetenräder mitgeteilt werden.
Andererseits wird die Relativdrehzahl zwischen Hohlrad und Planetenträ­ ger/Abtriebswelle bei voller Reduzierung des Schluckvolumens des Hydromotors zu null. Hierdurch rotiert in diesem Betriebszustand die Ab­ triebswelle mit derselben Drehzahl wie die Antriebswelle des erfindungsgemäßen Getriebes, der Ölkreislauf ist im Stillstand und die Hydropumpe kann nicht fördern. Sie ist daher auf null abgebremst und teilt ihren Stillstand sowohl dem Hohlrad als auch dem Planetenträger mit, indem sie diesen dieselbe Drehzahl aufprägt. Indem diese beiden Elemente des Planetengetriebesatzes keine Relativbewegung mehr ausführen, bleiben die Planetenräder ebenfalls stehen und sorgen aufgrund ihres Verzahnungsein­ griffs mit dem Sonnenrad dafür, daß sowohl Planetenträger als auch Hohlrad mit derselben Geschwindigkeit wie das Sonnenrad rotieren. Nun ist die Verbindung zwischen An- und Abtriebswelle des erfindungsgemäßen Getriebes starr und das Drehzahlübersetzungsverhältnis beträgt 1 : 1.
Dieser synchrone Betrieb kann durch eine Kopplung an einen Steuercomputer einer bestimmten Drehzahl des Motors zugeordnet werden. Das erfindungsgemäße Getriebe schafft also einen stufenlosen Übergang von dem Stillstand bis zur Höchstdrehzahl der Abtriebswelle und übernimmt dabei zu­ sätzlich die Funktion einer herkömmlichen Kupplung, indem beim Stillstand zusätzlich eine Leerlauffunktion auftritt.
Es hat sich als besonders günstig erwiesen, daß bei mittlerem Schluckvolumen des Hydromotors die abgezweigte Energie über den Hydromotor zurückgeführt wird. Diese Maßnahme hat den Effekt, daß auch bei geringen Drehzahlen der Abtriebswelle, bei denen ein erheblicher Anteil der von dem Antriebsmotor zugeführten Energie in der Hydropumpe abgezweigt wird, über den Hydromotor wieder auf die Antriebswelle einwirken kann. Dies hat zur Folge, daß innerhalb des Getriebes kaum Energie verloren geht und der Antriebsmotor jeweils nur soviel Energie abgeben muß, wie auch tatsächlich an der Abtriebsachse benötigt wird.
Bei einer besonderen Betriebsart (Hydromotor treibt Hydropumpe) wird die Hydropumpe nicht nur auf ihre Drehzahl null abgebremst, sondern sogar entgegen ihrer Förderrichtung in Drehung versetzt, so daß nun das Hohlrad nicht nur mit einer der Drehung des Sonnenrads entsprechenden Drehzahl um­ läuft, sondern sogar mit einer höheren Geschwindigkeit. Dadurch rollen die Planetenräder auf dem Sonnenrad in dessen Drehrichtung ab und erteilen dabei dem Planetenträger eine Drehzahl, die über der synchronen Drehzahl des Sonnenrades liegt (übersynchroner Bereich, Spar- oder Economy-Gang).
In einer anderen Betriebsphase (Brems- oder Schiebebetrieb) wird die Hydropumpe ähnlich wie im Stillstand des Fahrzeugs angetrieben, wobei das Hohlrad in seiner normalen Drehrichtung angetrieben wird. Diese Funktionsweise bewirkt eine Verlangsamung der Abtriebswelle, wenn der Arbeitspunkt des Getriebes auf eine unterhalb der aktuellen Drehzahl entsprechende Drehzahl verstellt wird.
Mit der erfindungsgemäßen Anordnung ist nicht nur ein Ab­ bremsen bis zur Drehzahl Null möglich, sondern die Erzeu­ gung eines aktiven Gegenmoments, das ein Rückwärtsfahren erlaubt.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Diese zeigt in der einzigen Figur eine Prin­ zipskizze eines erfindungsgemäßen Getriebes, wobei die zen­ trale Baueinheit im Längsschnitt und dadurch detaillierter dargestellt ist.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt einen erfindungsgemä­ ßen Antrieb mit einem Verbrennungsmotor 1, dessen Abtriebs­ welle 2 gleichzeitig die Antriebswelle des erfindungsgemä­ ßen Getriebes 3 darstellt, und dessen Abtriebswelle 4 bspw. mit den Rädern eines Fahrzeugs drehfest gekoppelt sein kann.
Auf der Antriebswelle 2 des Getriebes 3 ist das Sonnenrad 5 eines Planetengetriebesatzes 6, der aus Planetenrädern 7 und Hohlrad 8 besteht, unverdrehbar festgelegt. Der Plane­ tenträger 9 ist mit der Abtriebswelle 4 des Getriebes 3 un­ verdrehbar verbunden.
Bei vorgegebener Drehzahl der Antriebswelle 2 richtet sich die Drehzahl der Abtriebswelle 4 nach der Drehzahl des Hohlrades 8. Um dessen Drehzahl relativ zur Abtriebswelle 4 beeinflussen zu können, ist innerhalb des Hohlrades 8 eine Hydropumpe 10 angeordnet, deren Gehäuse mit dem Hohlrad 8 integriert oder einstückig ausgebildet ist.
Die Schrägscheibe 11 der als Axialkolbenpumpe ausgeführten Hydropumpe 10 ist auf der Abtriebswelle 4 um eine zu dieser rechtwinkligen Achse 12 verdrehbar, ansonsten jedoch unver­ rückbar festgelegt. Die Neigung der Schrägscheibe 11 wird von mehreren Steuerzylindern 13 beeinflußt. Bei einer Rela­ tivdrehung des Hohlrades 8 im Verhältnis zum Planetenträger 9 und damit zur Abtriebswelle 4 werden die Pumpkolben 14 von der Schrägscheibe 11 in Richtung der Abtriebswelle 4 periodisch hin- und herbewegt, wodurch bspw. an der unteren Druckleitung 15 Hydrauliköl angesaugt und durch die Hydro­ pumpe 10 zur oberen Druckleitung 16 gefördert wird.
Die beiden Hydraulikleitungen 15, 16 sind über einen Hydro­ motor 17 verbunden, so daß sich ein geschlossener Ölkreis­ lauf 15, 10, 16, 17 ergibt. Der Hydromotor 17 ist nach dem­ selben Prinzip aufgebaut wie die Hydropumpe 10, mit dem Un­ terschied, daß hier das Wirkprinzip bei Normalbetrieb umge­ kehrt ist und nicht eine Drehbewegung den Ölkreislauf 15, 16 in Bewegung versetzt, sondern der Ölstrom 15, 16 wird von dem Hydromotor mittels seiner Schrägscheibe 18 und dar­ auf einwirkenden, treibenden Axialkolben 19 in eine mecha­ nische Bewegung umgesetzt und als zusätzliche Antriebsener­ gie auf die Antriebswelle 2 eingeleitet. Gleichzeitig stützt sich hierbei der von der Hydropumpe 10 kommende Öl­ strom 16 durch den Hydromotor 17 ab, dessen Schluckvolumen variabel begrenzt wird, welches eine Drehzahlbegrenzung der Hydropumpe 10 bewirkt.
Die von der Hydropumpe 10 innerhalb des Getriebes 3 abge­ griffene Energie wird also durch den Hydromotor 17 wieder auf die Eingangswelle 2 des Getriebes 3 zurückgeführt und geht demzufolge nicht verloren. Dies bedeutet, daß der An­ triebsmotor 1, von Reibungsverlusten abgesehen, nur soviel Energie liefern muß, wie an der Abtriebswelle 4 des Getrie­ bes auch effektiv entnommen wird.
Je stärker die Schrägscheibe 11 gegenüber der Abtriebswelle 4 und deren Drehpunkt 12 geneigt wird, um so größer ist die Förderleistung der Hydropumpe 10 und demzufolge auch ihr Bremsmoment. Andererseits steigt mit einer zunehmenden Nei­ gung der Schrägscheibe 18 des Hydromotors 17 dessen Ar­ beitsleistung an, wodurch umgekehrt die Strömungsgeschwin­ digkeit innerhalb des Hydraulikkreislaufs 15, 10, 16, 17 ansteigt.
Da die Schrägscheibe 18 des Hydromotors 17 ohnehin mit der­ selben Drehzahl wie das Sonnenrad 5 rotiert, kann ihre Neigung in Bezug auf die Neigung der Schrägscheibe 11 so verstellt werden, daß ihr Schluckvolumen bei dieser Dreh­ zahl gerade eben der Förderleistung der Hydropumpe 10 ent­ spricht. Wird nun durch eine Veränderung der Neigung der Schrägscheibe 18 das Schluckvolumen des Hydromotors 17 ver­ ringert, so reduziert sich auch die Drehzahl der Hydropumpe 10, und die Drehzahl der Abtriebswelle 4 steigt an.
Wird die Schrägscheibe 18 exakt rechtwinklig zur An­ triebswelle 2 verstellt, so kommt die Strömung innerhalb des Ölkreislaufs 15, 10, 16, 17 vollständig zum Erliegen, und die Hydropumpe 10 wird demzufolge ebenfalls zum Still­ stand abgebremst. Dies bedeutet, daß die Relativdrehzahl zwischen Hohlrad 8 und Planetenträger 9 zu Null wird, und dies hat zur Folge, daß sich die Planetenräder 7 nicht mehr um ihre Achsen 20 drehen können. Aus diesem Grund können sie nicht mehr auf dem Sonnenrad 5 abrollen und der Plane­ tenträger 9 und demzufolge die Abtriebswelle 4 hat dieselbe Drehzahl wie das Sonnenrad 5 bzw. die dieses antreibende Welle 2. In diesem Zustand rotieren Sonnenrad 5, Hohlrad 8 und der Planetenträger 9 mit derselben Drehzahl, sozusagen als starre Einheit, und die Drehzahl an der Abtriebswelle 4 folgt der Drehzahl des Antriebsmotors 1.
In diesem Zustand strömt keinerlei Öl mehr um, so daß die Verluste des Getriebes 3 auf die Reibungsverluste in den Lagern beschränkt und daher äußerst gering sind, das Ge­ triebe hat seinen optimalen Wirkungsgrad.
Indem die Neigung der Schrägscheibe 18 verstellt wird, läßt sich bei geringeren Geschwindigkeiten des Fahrzeugs eine drehmomentverstärkende, jedoch die Drehzahl des Antriebsmo­ tors 1 untersetzende Getriebeeinstellung vornehmen.

Claims (19)

1. Hydrostatisch-mechanisches Getriebe mit Leistungsverzweigung, dessen angetriebene Welle (2) mit dem Sonnenrad (5), und die Abtriebswelle (4) mit dem Planetenträger (9) eines Planetengetriebesatzes (6) drehfest gekoppelt ist, wobei das Hohlrad (8) des Planetengetriebesatzes (6) mit einer der gegeneinander verdrehbaren Einheiten einer Hydropumpe (10) drehfest gekoppelt ist, und wobei ein Hydromotor (17) derart an die Förderleitungen (15, 16) der Hydropumpe (10) angeschlossenen ist, daß die Druckleitung (16) der Hydropumpe (10) über den eingeschalteten Hydromotor (17) unter Ausbildung eines Kreislaufs zur Saugleitung (15) der Hydropumpe (10) zurückgeführt ist, wobei das Gehäuse des Hydromotors (17) an dem Gehäuse und/oder Chassis des Getriebes (3) und/oder Antriebsmotors (1) unverdrehbar festgelegt ist, während seine rotierende Einheit drehfest mit der Antriebswelle (2) gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht mit dem Hohlrad (8) gekoppelte Einheit der Hydropumpe (10) mit der Abtriebswelle (4) drehfest verbunden ist.
2. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlrad (8) mit dem gehäuseseitigen Teil der Hydropumpe (10) einstückig ausgebildet ist.
3. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlrad (8) einen Zahnkranz aufweist, der ggf. über ein oder mehrere, zwischengeschaltete Zahnräder, mit einem Zahnrad der Hydropumpe kämmt.
4. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermenge der Hydropumpe (10) verstellbar ist.
5. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schluckvolumen des Hydromotors (17) ver­ stellbar ist.
6. Getriebe nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung (13) der Hydropumpe (10) und/oder des Hydromotors (17) hydraulisch und/oder pneumatisch betätigt ist.
7. Getriebe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hydraulikdruck zur Betätigung der Verstelleinrichtung(en) (13) einem Gasdruck- oder Federspeicher entnommen wird, der von der (den) Hydropumpe(n) (10, 17) gespeist wird.
8. Getriebe nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtungen (13) der Hydropumpe (10) und/oder des Hydromotors (17) an mechanische Elemente zur Erfassung der Dreh­ zahl, insbesondere Fliehkraftregler, gekoppelt sind.
9. Getriebe nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtungen (13) der Hydropumpe (10) und/oder des Hydromotors (17) an einen Steuercomputer gekoppelt sind.
10. Getriebe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuercomputer mit einem Sensor zur Erfassung der Drehzahl des Antriebsmotors (1) gekoppelt ist.
11. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Feststellung der Abtriebswelle (4) ein durch Federkraft an diese anlegbares, hydraulisch lösbares Bremsband vorhanden ist (Parkstellung).
12. Getriebe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsband bei Ausfall der Hydraulik und/oder des Antriebsmotors (1) durch eine Handpumpe gelöst werden kann (Anschieben).
13. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein zusätzliches Bremsband, das auf das Hohlrad (8) einwirkt und mechanisch durch Handbetrieb anlegbar ist (Anschieben).
14. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Hydropumpen (10) mechanisch und/oder hydraulisch parallel und/oder in Reihe geschalten sind (Schwerlastbetrieb bei Lastkraftwagen und/oder Schleppern).
15. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Getriebeübersetzungsverhältnis durch Einflußnahme auf die Relativ­ drehzahl zwischen Hohlrad (8) und Planetenträger (9) vermittels der von dem Hydromotor (17) gesteuerten Abbremsung der Hydropumpe (10) derart verstellt wird, daß eine Verminderung der Relativdrehzahl zwischen Hohlrad (8) und Planetenträger (9) durch Verminderung des Schluckvolumens des Hydromotors (17) eine Erhöhung der Drehzahl der Abtriebswelle (4) zur Folge hat und bei voller Reduzierung des Schluckvolumens des Hydromotors (17) die Relativdrehzahl zwischen Hohlrad (8) und Planetenträger (9)/Abtriebswelle (4) zu Null wird und demnach die Abtriebswelle (4) mit derselben Drehzahl rotiert wie die An­ triebswelle (2), dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungseinrichtung für die Verstelleinrichtungen (13) der Hydraulikelemente (10, 17) derart ausgebildet ist, daß der synchrone Betrieb, bei dem die Drehzahlen von Antriebs- (2) und Abtriebswelle (4) identisch sind, einem bestimmten Drehzahlbereich der An- und/oder Abtriebswelle (2; 4) zugeordnet ist.
16. Getriebe nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungseinrichtung derart ausgebildet ist, daß zur Erzeugung einer Leerlauffunktion die Hydropumpe (10) auf Nullförderung verstellt wird, so daß die Rotation des Sonnenrads (5) über die Planetenräder (7) auf das Hohlrad (8) übertragen und keine Leistung an der Abtriebswelle (4) abge­ geben wird.
17. Getriebe nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungseinrichtung derart ausgebildet ist, daß die Wirkungsweise des Hydromotors (17) und die Strömungsrichtung innerhalb des Ölkreislaufs (15, 10, 16, 17) umkehrbar ist, so daß die Relativdrehzahl zwischen Hohlrad (8) und Planetenträger (9)/Abtriebswelle (4) umgekehrt wird und die Abtriebswelle (4) schneller rotiert als die Antriebswelle (2) (Spar- oder Economy-Funktion).
18. Getriebe nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungseinrichtung derart ausgebildet ist, daß durch Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit innerhalb des Hydromotors (17) und durch Verkleinerung des Schluckvolumens der Hydropumpe (10) (Hydromotor (17) treibt Hydropumpe (10) hydraulisch an) die Drehzahl des Hohlrads (8) größer wird als bei Stillstand der Abtriebswelle (4), so daß diese in entgegengesetzter Richtung angetrieben wird (Rückwärtsgang).
19. Getriebe nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungseinrichtung derart ausgebildet ist, daß durch Vergrößerung des Schluck- oder Pumpvolumens des Hydromotors (17) die Strömungsgeschwindigkeit innerhalb des Ölkreislaufs (15, 10, 16, 17) zwangsläufig erhöht wird (Hydromotor (17) treibt Hydropumpe (10) hydraulisch an), so daß die Relativdrehzahl zwischen Hohlrad (8) und Planetenträger (9)/Abtriebswelle (4) erhöht und dadurch die Ab­ triebswelle (4) abgebremst wird (Schiebe- oder Bremsbetrieb).
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