DE19503776A1 - Verbundwerkstoff und daraus hergestellter Gegenstand - Google Patents

Verbundwerkstoff und daraus hergestellter Gegenstand

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Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Verbundwerkstoff, beispielsweise in Form einer starren oder flexiblen Verbundplatte, -leiste oder dergleichen, aus zwei oder mehr Komponenten und auf einen daraus hergestellten Gegenstand.
In der Beleuchtungstechnik ist es beispielsweise üblich, Oberflächen von Holzwerkstoffen, beispielsweise von Wänden, anzustrahlen, um einerseits ein warmes Umgebungslicht zu erhalten und um andererseits die Holzoberflächen einschließlich ihrer Struktur besser sichtbar machen zu können. Dabei wird das Licht jedoch sehr stark gedämpft, und die Sichtbarmachung der Holzstruktur hängt wesentlich auch von der Art der Behandlung der Holzoberfläche ab.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Verbundwerkstoff der genannten Art zu schaffen, der bei künstlichem oder natürlichem Licht die Holzstruktur in durchscheinender Weise zur Geltung gelangen läßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verbundwerkstoff der genannten Art vorgesehen, der durch eine lichtdurchlässige Trägerschicht und eine Holzfurnierschicht gebildet ist.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist eine Sichtbarmachung lebendig erscheinender Holzflächen, die gleichzeitig lichtfilternde Wirkung besitzen, möglich. Wird der Verbundwerkstoff von einer Seite mittels natürlichem oder künstlichem Licht beleuchtet, so erfährt von der anderen Seite die Struktur, der Wuchs und das gesamte Erscheinungsbild des Holzes gegenüber dem reinen Anstrahlen im Aussehen eine erhebliche Steigerung an Intensität. Der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff ist darüberhinaus kostengünstig in der Herstellung und in der Verarbeitung, so daß eine Vielzahl von Gegenständen aus ihm und mit ihm hergestellt werden können.
Gemäß verschiedener Ausgestaltungen vorliegender Erfindung ist die Holzfurnierschicht entweder einseitig oder beidseitig auf die Trägerschicht aufgebracht, was in vorteilhafter Weise durch Klebe- oder Spanntechnik erfolgen kann.
Um Beschädigungen der Holzfurnierschicht auf Dauer zu vermeiden, ist bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung die Holzfurnierschicht in der lichtdurchlässigen Trägerschicht eingebettet, vorzugsweise eingegossen.
Die lichtdurchlässige Trägerschicht kann beispielsweise aus Glas gebildet sein. Eine einfacher handhabbare und gewichtsmäßig günstigere Ausgestaltung ergibt sich gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung dann, wenn sie aus einem Kunststoff ist. Je nach dem, ob die lichtdurchlässige Trägerschicht starr oder flexibel sein soll, ist sie in weiterer Ausgestaltung der Erfindung entweder aus Acrylglas oder aus Acrylharz bzw. einer Folie aus einem anderen Kunststoff hergestellt. Der Verbundwerkstoff ist in einfacher und wenig aufwendiger Weise zu Gegenständen, wie Leuchtenabdeckungen, Lamellen für Jalousien oder Vorhänge, Einsätze für Fenster oder Türen, Wandteile für Trennwände, Sichtschutz-, Lärmschutzwände, Balkon-Geländerbrüstungen, Schrank-, Regalböden und/oder dergleichen, verarbeitbar. In allen diesen Fällen ergibt sich durch das gefilterte Licht auf den beleuchteten Flächen eines Raumes eine neue Erscheinung und Empfindung des natürlichen oder künstlichen Lichtes. Eine Behandlung der Oberfläche des Verbundwerkstoffes, wie es bisher bei angestrahlten Holzoberflächen zum Erreichen der genannten Wirkung unabdingbar war, ist nicht mehr unbedingt notwendig. Gleichwohl kann auch hier das Furnier zum Erreichen bestimmter gewünschter Effekte behandelt, wie farbgebeizt, gebleicht oder dergleichen werden. Es können verschiedene Holzarten in und an dem Verbundwerkstoff zur Verwendung gelangen, wobei diese auch unmittelbar miteinander kombiniert werden können.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise abgebrochene perspektivische Darstellung einer Verbundplatte gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung;
Fig. 2 eine teilweise abgebrochene perspektivische Darstellung einer Verbundplatte gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung; und
Fig. 3 in abgebrochener perspektivischer Darstellung eine mit einer Verbundplatte nach Fig. 2 hergestellte Leuchte.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte, jeweils aus einem Verbundwerkstoff hergestellte starre Verbundplatte 10 bzw. 10′ besitzt eine lichtdurchlässige Trägerschicht 11 bzw. 11′, die bei den beiden Ausführungsbeispielen aus Acrylglas ist. Die Trägerschicht 11, 11′ ist somit durchsichtig.
Gemäß Fig. 1 ist bei der Verbundplatte 10 die Trägerschicht 11 auf einer Seite mit einer Holzfurnierschicht 12 versehen, die beispielsweise eine übliche Furnierdicke von 0,6 mm aufweist. Die Holzfurnierschicht 12 ist auf die Trägerschicht 11 beispielsweise aufgeklebt. Sie kann aber auch mittels Spanntechnik auf die Trägerschicht 11 aufgebracht sein. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Holzfurnierschicht 12 beispielsweise aus Kiefer, wobei es sich versteht, daß entsprechend dem gewünschten Effekt das Furnier aus beliebigen Holzarten sein kann.
Gemäß einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Trägerschicht 11 beidseitig mit einer Holzfurnierschicht 12 versehen.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Verbundplatte 10′ ist die Holzfurnierschicht 12′ in die Trägerschicht 11′ eingebettet, vorzugsweise eingegossen. Ist die Trägerschicht aus einem Kunststoff hergestellt, so kann beim Herstellen der Kunststoffplatte die Holzfurnierschicht 12′ ohne weiteres mit eingegossen werden. Dabei kann die Holzfurnierschicht 12′ entweder mittig in der Trägerschicht 11′ oder einer der Außenflächen näher zugewandt angeordnet sein.
Ist die Kunststoff-Trägerschicht 11′ aus Acrylglas hergestellt, so ergibt sich eine im wesentlichen starre Verbundplatte 10 bzw. 10′. Zur Herstellung eines flexiblen Verbundelementes wird die Trägerschicht 11 bzw. 11′ aus Acrylharz oder aus durchsichtiger oder durchscheinender Folie eines anderen Kunststoffmaterials hergestellt.
Die Verbundplatte 10 bzw. 10′ besitzt handelsübliche Bauplattenmaße und ist in einfacher Weise abhängbar und in sonstiger Weise bearbeitbar.
Wird eine der oben beschriebenen Verbundplatten 10, 10′ von einer Außenflächenseite her von natürlichem oder künstlichem Licht getroffen, wird die Struktur, der Wuchs und das gesamte Erscheinungsbild des betreffenden Holzes der Holzfurnierschicht 12, 12′ in lebendiger Weise sichtbar gemacht. Somit kann der Verbundwerkstoff in Form der vorgenannten Verbundplatte 10, 10′ oder sonstiger Verbundelemente für die verschiedensten alltäglichen Gegenstände verwendet werden, die Lichteinfall aus einer künstlichen oder natürlichen Quelle ausgesetzt sind.
Gemäß einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung ist der Verbundwerkstoff nicht in Form einer Verbundplatte, sondern in Form einer Verbundleiste hergestellt, wobei auch hier die Holzfurnierschicht entweder ein- oder beidseitig der Trägerschicht aufgebracht oder in die Trägerschicht eingebracht ist.
Bei beiden Verbundplatten 10, 10′ können oberflächenbehandelte Furniere, beispielsweise farbgebeizte oder gebleichte, zum Einsatz kommen. Bei der Verbundplatte 10 kann das oder die Furniere auch mit einer schutzbehandelten Oberfläche versehen sein. Ist der Verbundwerkstoff zunächst gänzlich unbehandelt, kann zum Beispiel ein weiterverarbeitender Handwerker den Werkstoff an bestehende Einrichtungsgegenstände farblich abstimmen.
Beispielsweise zeigt Fig. 3 einen Gegenstand in Form einer Leuchtensäule 20, die vier umlaufende, über Eckleisten 21 bis 24 verbundene Seitenwände 25 bis 28 aufweist. Dabei sind drei der vier Seitenwände, nämlich die Seitenwände 25 bis 27, durch die in Fig. 2 dargestellte Verbundplatte 10′ gebildet und in Nuten 29 der Eckleisten 21 bis 24 eingesetzt. Die Seitenwand 28 ist an ihrer Innenseite mit einer Lampe 30, beispielsweise in Form einer Röhre 31, versehen. Durch Zuschalten dieser künstlichen Lichtquelle wirkt die Leuchtensäule 20 bzw. deren Seitenwände 25 bis 27 wie ein Holzlichtfilter, so daß sich in dem Raum, in dem die Leuchtensäule 20 aufgestellt ist, ein besonderer Lichteffekt ergibt.
Aus der Verbundplatte 10 oder 10′ sind außer der in Fig. 3 dargestellten Leuchtenabdeckung, die auch für andere, einfacher oder komplizierter gestaltete Leuchten möglich ist, weitere Gegenstände, beispielsweise des täglichen Bedarfs, herstellbar. So können Lamellen für Jalousien oder Vorhänge aus entsprechend geschnittenen Teilen einer Verbundplatte 10, 10′ gefertigt werden. Einsätze für Fenster oder Türen sind ebenfalls aus einer derartigen Verbundplatte herstellbar. Desweiteren können Wandteile für Trennwände, Sichtschutz- und Lärmschutzwände, Balkon- und Geländebrüstungen und dergleichen hergestellt werden, um in dem betreffenden Raum oder auch im Außenbereich bestimmte Lichtwirkungen zu erzielen. Desweiteren ist es möglich, den Verbundwerkstoff bzw. die Verbundplatte für Fachböden für Regale, Schränke oder dergleichen zu verwenden. Weitere Anwendungsbeispiele können sein: Fußböden (Furnier unter oder in Panzerglas), Decken, Glasbausteine, Rezeptionen von Hotels, Bartresen, Kunstgegenstände (z. B. Schachbrett), Werbeleuchttafeln, Hüllen für CD′ s, Bäderausstattungen (mit dem Vorteil der Wasserunempfindlichkeit), Küchenausstattungen, Geschirr, Lautsprecherboxen.

Claims (20)

1. Verbundwerkstoff, beispielsweise in Form einer starren oder flexiblen Verbundplatte, -leiste oder dergleichen aus zwei oder mehr Komponenten, gekennzeichnet durch eine lichtdurchlässige Trägerschicht (11, 11′) und eine Holzfurnierschicht (12, 12′).
2. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzfurnierschicht (12) einseitig auf die Trägerschicht (11) aufgebracht ist.
3. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzfurnierschicht beidseitig auf die Trägerschicht aufgebracht ist.
4. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzfurnierschicht (12) durch Klebe- oder Spanntechnik auf die Trägerschicht (11) aufgebracht ist.
5. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzfurnierschicht (12′) in der lichtdurchlässigen Trägerschicht (11′) eingebettet ist.
6. Verbundwerkstoff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzfurnierschicht (12′) in die lichtdurchlässige Trägerschicht (11′) eingegossen ist.
7. Verbundwerkstoff nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtdurchlässige Trägerschicht (11, 11′) aus einem Kunststoff ist.
8. Verbundwerkstoff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtdurchlässige Trägerschicht (11, 11′) aus Acrylglas ist.
9. Verbundwerkstoff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtdurchlässige Trägerschicht (11, 11′) aus Acrylharz ist.
10. Verbundwerkstoff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtdurchlässige Trägerschicht (11, 11′) aus einer Folie ist.
11. Verbundwerkstoff nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzfurnierschicht oberflächenbehandelt ist.
12. Verbundwerkstoff nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzfurnierschicht durch zwei oder mehr Abschnitte aus unterschiedlichen Holzarten kombiniert ist.
13. Aus einem Verbundwerkstoff (10, 10′) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10 hergestellte Leuchtenabdeckung oder Leuchtengehäuse.
14. Aus einem Verbundwerkstoff (10, 10′) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 hergestellte Lamelle für Jalousien oder Vorhänge.
15. Aus einem Verbundwerkstoff (10, 10′) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 hergestellter Einsatz für Fenster oder Türen.
16. Aus einem Verbundwerkstoff (10, 10′) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 hergestelltes Wandteil für Trennwände, Sichtschutz-, Lärmschutzwände, Balkon- Geländerbrüstungen oder dergleichen.
17. Aus einem Verbundwerkstoff (10, 10′) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 hergestellter Fachboden für Regale, Schränke oder dergleichen.
18. Aus einem Verbundwerkstoff (10, 10′) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 hergestelltes Flächenelement für beispielsweise Fußböden, Decken, Deckenteile, Leuchttafeln, Tisch-, Arbeits-, Ablageplatten, Schranktüren, -klappen oder dergleichen.
19. Aus einem Verbundwerkstoff (10, 10′) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 hergestellter Glausbaustein.
20. Aus einem Verbundwerkstoff (10, 10′) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 hergestellter Gegenstand des täglichen Bedarfs, wie beispielsweise Geschirr, Lautsprecherboxen, Tonträger-Hüllen.
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