DE19503419A1 - Verfahren und Einrichtung zur Ausgabe von digital codierten Verkehrsmeldungen mittels synthetisch erzeugter Sprache - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Ausgabe von digital codierten Verkehrsmeldungen mittels synthetisch erzeugter SpracheInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach der Gattung
des Hauptanspruchs.
Mit dem Radio-Daten-System (RDS) wird eine zusätzliche und
unhörbare Übermittlung von digitalen Daten parallel zu
Rundfunkprogrammen in einem Datenkanal ermöglicht.
Spezifikationen des Radio-Daten-Systems für UKW-Hörfunk sind
unter anderem in der Druckschrift Tech. 3244 - E, März 1984
der europäischen Rundfunk-Union (EBU) festgelegt.
Rundfunkempfänger mit geeigneten RDS-Decodern können
übermittelte Daten zusätzlich zum Rundfunkempfang mit dem
selben Empfangsteil aufnehmen und decodieren. Die
Datenübertragung erfolgt in 32 Gruppen zu jeweils 108 Bit,
wobei jeder Gruppe ein bestimmter Dienst zugewiesen wird.
Die Gruppe 8a ist zur Übertragung von digital codierten
Verkehrsmeldungen vorgesehen.
Der Aufbau und die Codierung dieser Verkehrsmeldungen sind
in dem Normvorschlag ALERT C, November 1990, herausgegeben
vom RDS ATT ALERT Consortium, im einzelnen festgelegt. Die
wesentlichen Elemente einer Verkehrsmeldung sind dabei der
Ort des Geschehens (Location) und das Ereignis (Event).
Diese Angaben sind katalogisiert, das heißt, daß jedem
verkehrsrelevanten Ort und jedem verkehrsrelevanten Ereignis
ein eindeutiger Code zugewiesen ist. Die Verkettung der Orte
in der Ortstabelle entlang existierender Straßen gibt den
Verlauf wieder. Außer den üblichen Einrichtungen eines
Empfangsgerätes mit einem RDS-Decoder sind zur Nutzung des
Verkehrsmeldungskanals TMC (Traffic Message Channel)
Einrichtungen zur Decodierung, zur Speicherung, zur
Weiterverarbeitung und zur Ausgabe der Verkehrsmeldungen
erforderlich.
Zur Sprachausgabe ist es erforderlich, aus den mit den
Verkehrsmeldungen empfangenen und den im Empfänger
gespeicherten Informationen Sätze zu bilden, die dem
Benutzer unmittelbar verständlich sind und weitgehend
natürlich klingen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Ausgabe von digital codierten Verkehrsmeldungen mittels
synthetisch erzeugter Sprache anzugeben, das dieses mit
einem möglichst geringen Aufwand an Speichern ermöglicht.
Ferner sollen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch
Eigenarten verschiedener Sprachen berücksichtigt werden
können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in
Abhängigkeit von der jeweils empfangenen Verkehrsmeldung aus
mehreren gespeicherten Trägersätzen ein Trägersatz
ausgewählt wird und daß in offene Positionen des
Trägersatzes ortsbezogene und ereignisbezogene Wörter
und/oder Sätze eingesetzt werden, die von den Ortscodes und
Ereigniscodes abgeleitet werden. Durch viele verschiedene
Ortscodes und Ereigniscodes sowie eine große Anzahl von
verschiedenen sprachlichen Formulierungen zur Beschreibung
des jeweiligen Inhalts der Verkehrsmeldung ergibt sich eine
sehr große Anzahl von möglichen als Sätze gesprochenen
Sprachausgaben. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es
lediglich erforderlich, eine genügend große Anzahl von
Trägersätzen, die jeweiligen Ortscodes und Ereigniscodes
einschließlich der dazugehörigen Wörter zu speichern.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß die Trägersätze, die
ortsbezogenen Wörter und die ereignisbezogenen Wörter
und/oder Sätze in Form von Lautschrift gespeichert sind, daß
in Abhängigkeit von der Lautschrift aus einem Lautkatalog
Laute jeweils für die Trägersätze, für die ortsabhängigen
und für die ereignisabhängigen Wörter und/oder Sätze
ausgelesen werden, daß die jeweils ein Wort bildenden Laute
einer Übergangsformung unterzogen werden, daß anschließend
der Trägersatz mit den eingesetzten Wörtern und/oder Sätzen
einer Übergangsformung zwischen den Wörtern und einer
digitalen Filterung unterzogen und einer akustischen
Wiedergabe zugeführt wird.
Diese Weiterbildung hat den Vorteil, daß eine ansonsten
notwendige Umsetzung der beispielsweise in üblicher Schrift
dargestellten orts- und ereignisbezogenen Wörter in
Lautschrift entfallen kann.
Die ortsbezogenen Wörter werden in der Regel in derjenigen
Sprache abgelegt, die in dem jeweiligen Gebiet gesprochen
wird. Werden diese Wörter jedoch zusammen mit den
ereignisbezogenen Wörtern und/oder Sätzen in die Trägersätze
eingesetzt, so ist der Betonungsverlauf in der Sprache der
ereignisbezogenen Wörter und der Trägersätze zu
berücksichtigen. Bei einer anderen Weiterbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist daher vorgesehen, daß
zusammen mit den Trägersätzen und mit den ereignisbezogenen
Wörtern und/oder Sätzen jeweils ein zugehöriger
Betonungsverlauf gespeichert ist, der beim Auslesen der
Laute aus dem Lautkatalog berücksichtigt wird und daß für
die ortsbezogenen Wörter eine Betonungsfestlegung nach der
Umsetzung in Laute erfolgt.
Diese Weiterbildung berücksichtigt, daß es aus logistischen
Gründen meist vorteilhaft ist, ortsbezogene Informationen in
einem austauschbaren Speicher, beispielsweise einer
Chipkarte, abzulegen, während die von der jeweiligen Sprache
abhängigen Informationen, beispielsweise die Trägersätze und
die ereignisbezogenen Wörter und/oder Sätze, in einem
anderen Speicher abgelegt sind.
Eine Anpassung von in einer anderen Sprache vorliegenden
ortsbezogenen Wörtern an den Klang der Sprache der
Trägersätze ist gemäß einer anderen Weiterbildung der
Erfindung dadurch möglich, daß die ortsbezogenen Wörter vor
dem Einsetzen in die Trägersätze einer Prosodie-Konversion
unterzogen werden, wenn sie in einer anderen Sprache als die
Trägersätze abgelegt sind.
Mit der Prosodie-Konversion kann beispielsweise erreicht
werden, daß ein Autofahrer, der in Frankreich unterwegs ist
und dessen Autoradio die Verkehrsmeldungen in deutscher
Sprache ausgibt, den Ortsnamen Paris (mit gesprochenem s am
Ende) hört. Für eine Reihe von Orten sind jedoch auch Namen
in anderen Sprachen üblich, beispielsweise für Aachen in der
französischen Sprache Aix la Chapelle. Damit bei der
Sprachausgabe auch diese Besonderheiten berücksichtigt
werden können, ist gemäß einer anderen Weiterbildung
vorgesehen, daß unter den Ortscodes neben den ortsbezogenen
Wörtern in der Sprache des jeweiligen Gebietes auch
gebräuchliche ortsbezogene Wörter in mindestens einer
anderen Sprache gespeichert sind, daß die in der Sprache der
Trägersätze gespeicherten ortsbezogenen Wörter in die
Trägersätze eingesetzt werden und daß die Ortscodes, für die
keine ortsbezogenen Wörter in der Sprache der Trägersätze
gespeichert sind, die ortsbezogenen Wörter in der Sprache
des jeweiligen Gebietes eingesetzt werden.
Soll zusätzlich eine optische Anzeige der Verkehrsmeldungen
erfolgen, kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ferner
vorgesehen sein, daß die ortsbezogenen und die
ereignisbezogenen Wörter und die Trägersätze ferner als
Schriftzeichen zur Darstellung auf einer optischen
Wiedergabevorrichtung gespeichert sind. Hierbei genügt in
den meisten Anwendungsfällen eine Speicherung in der Sprache
des jeweiligen Gebietes, da diese Ortsnamen ohnehin auf
Verkehrsschildern zu sehen sind und somit ein Vergleich mit
der optischen Darstellung erleichtert wird.
Trotz ständiger Fortschritte bezüglich der Speicherdichte
wird die Speicherkapazität von austauschbaren Speichern in
absehbarer Zeit begrenzt oder relativ teuer sein. Um die
erforderliche Speicherkapazität eines austauschbaren
Datenträgers und gegebenenfalls auch eines internen
Speichers möglichst gering zu halten, ist bei einer anderen
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen,
daß häufig auftretende Bestandteile von orts- und/oder
ereignisbezogenen Wörtern als zusätzliche Lautschriftzeichen
gespeichert sind und daß unter den zusätzlichen
Lautschriftzeichen im Lautkatalog die Bestandteile als
Allophone gespeichert sind.
Bei einer vorteilhaften Einrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens für einen Rundfunkempfänger mit
einem Radio-Datensignal-Decoder und einer Einrichtung zum
Decodieren der digital codierten Verkehrsmeldungen ist
vorgesehen, daß eine Sprachsynthese-Einrichtung mit
Speichern für Trägersätze, für Ereigniswörter oder -sätze
und für ortsbezogene Wörter verbunden ist, daß der
Sprachsynthese-Einrichtung die decodierten Verkehrsmeldungen
zuführbar sind und daß ein Ausgang der
Sprachsynthese-Einrichtung an einen Eingang eines
Audio-Verstärkers angeschlossen ist, der eine
Lautsprecheranordnung steuert. Mit dieser Einrichtung können
sehr viele verschiedene Verkehrsmeldungen ausgegeben werden,
wobei der dafür erforderliche Speicherplatz relativ gering
ist.
Eine vorteilhafte Benutzung einer Ortsliste mit mindestens
teilweise mehrsprachigen ortsbezogenen Wörtern ist mit einer
erfindungsgemäßen Einrichtung dadurch möglich, daß zwischen
dem Speicher für die ortsbezogenen Wörter und der
Sprachsynthese-Einrichtung eine Auswahleinrichtung
angeordnet ist, welche die ortsbezogenen Wörter in
derjenigen Sprache an die Sprachsynthese-Einrichtung
weiterleitet, in der die Trägersätze aus dem Speicher
entnommen werden, sofern die jeweiligen ortsbezogenen Wörter
in dieser Sprache abgelegt sind.
Eine Anpassung von fremdsprachigen Wörtern an den Klang der
Trägersätze kann bei einer Weiterbildung der
erfindungsgemäßen Einrichtung dadurch erfolgen, daß die der
Sprachsynthese-Einrichtung zugeführten ortsbezogenen Wörter
einer Prosodie-Konversion unterzogen werden, wenn sie nicht
in derjenigen Sprache vorliegen, in welcher die Trägersätze
aus dem Speicher entnommen werden. Dabei kann die
Prosodie-Konversion nach vorgegebenen Regeln oder über
Kataloge erfolgen.
Eine andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Einrichtung
besteht darin, daß die Trägersätze und die Ereigniswörter
oder -sätze in mehreren Sprachen abgelegt sind. Dadurch kann
ein Rundfunkempfänger mit einer mehrsprachigen Sprachausgabe
realisiert werden.
Dadurch, daß der Speicher für die ortsbezogenen Wörter auf
einem austauschbaren Datenträger angeordnet ist, entsteht
ein besonders günstiges System, bei dem Geräteklassen
verschiedener Klangqualität möglich sind, die die gleiche
Chipkarte benutzen können. Dieses ist auch deshalb besonders
günstig, weil für die Chipkarte dann ein vom
Rundfunkempfänger unabhängiger Vertriebsweg gewählt werden
kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Erzeugung von
Sprachsignalen, welche vollständige Sätze umfassen,
aus einzelnen empfangenen oder im Empfänger
generierten Codes,
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Empfängers, der für die
Ausgabe von Verkehrsmeldungen in einer Sprache
ausgelegt ist,
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines Empfängers, der für die
Ausgabe von Verkehrsmeldungen einer Sprache
ausgelegt ist, bei dem jedoch fremdsprachige
Ortsbezeichnungen bezüglich der Sprachmelodie an die
Sprache des Empfängers angepaßt werden und
Fig. 4 eine Blockschaltbild eines Empfängers, bei dem
verschiedene Sprachen für die Ausgabe gewählt werden
können.
Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen
versehen. Die Ausführungsbeispiele sowie Teile davon sind
zwar als Blockschaltbilder dargestellt. Dieses bedeutet
jedoch nicht, daß die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung
auf eine Realisierung mit Hilfe von einzelnen den Blöcken
entsprechenden Schaltungen beschränkt ist. Die
erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist vielmehr in
besonders vorteilhafter Weise mit Hilfe von hochintegrierten
Schaltungen realisierbar. Dabei können digitale
Signalprozessoren eingesetzt werden, welche bei geeigneter
Programmierung die in den Blockschaltbildern dargestellten
Verarbeitungsschritte durchführen. Die Ausführungsbeispiele
können zusammen mit weiteren Schaltungsanordnungen innerhalb
einer integrierten Schaltung wesentliche Teile eines
Rundfunkempfängers bilden.
Eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auszugebende
Verkehrsmeldung hat beispielsweise die Form:
A7, Kassel, Richtung Hannover, zwischen Derneburg und
Hildesheim, Stau, 2 km.
Bevor dieser Satz für die Sprachausgabe generiert wird, wird
als Funktion der verschiedenen in der übertragenen codierten
Verkehrsmeldung enthaltenen Codes folgender Trägersatz aus
einer Vielzahl von gespeicherten Trägersätzen ausgewählt:
A<1<, <2a< Richtung <2b<, zwischen <2c< und <2d<, <3<.
Die zunächst offenen Positionen sind mit Platzhaltern
besetzt, wobei Worttyp 1 eine Autobahnnummer, Worttyp 2 eine
Ortsbeschreibung und Worttyp 3 eine Ereignisbeschreibung
ist.
Die Ereignisbeschreibung erfolgt wiederum durch einen
Trägersatz - im folgenden auch Ereignissatz genannt -,
beispielsweise:
Stau (4) km.
Dabei ist der Worttyp 4 ein Zahlenwert. Der Einfachheit
halber werden sämtliche Ereignisse wie Trägersätze
behandelt, auch Ereignisse ohne variablen Parameter,
beispielsweise "Vorsicht, Ihnen kommt ein Geisterfahrer
entgegen". Die Trägersätze werden im Rundfunkempfänger
gespeichert und numeriert. Zur Satzbildung werden gemäß der
obengenannten ALERT-Spezifikation und den Parametern ein
oder mehrere Trägersätze ausgewählt, zusammengestellt und
durch die spezifischen Worte anstelle der Platzhalter
ergänzt.
Bei dem in Fig. 1 schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiel sind jeweils eine Ortsliste 1, eine
Ereignissatzliste 2 und eine Trägersatzliste 3 vorhanden, in
welchen die zu sprechenden Trägersätze und Wörter in
Lautschrift abgelegt sind. Ein geeignetes
Lautschriftalphabet ist unter dem Namen SAMPA bekannt und
für mehrere europäische Sprachen geeignet. Ein Wort kann
mittels SAMPA in seiner typischen Prosodie (Wortmelodie)
geschrieben werden, beispielsweise in Deutsch oder
Französisch. Zur Codierung der Wörter in SAMPA ist kein
menschlicher Sprecher erforderlich, die Codierung ist also
sprecherunabhängig.
Alle für die zu sprechenden Wörter erforderlichen Segmente
sind in einer Segmentbibliothek 4 - auch Lautkatalog genannt
- abgelegt und können als Funktion der aus den Listen 1, 2,
3 gelesenen Lautschrift abgerufen werden, wodurch bei 5, 6,
7 das Ersetzen der jeweiligen Lautschrift durch Phoneme,
Diphone und Allophone erfolgt. Die Segmente werden zur
Herstellung der Segmentbibliothek von einem menschlichen
Sprecher gesprochen, aufgenommen, numeriert und in bekannter
digitaler Form codiert, quantisiert, gespeichert und mit
einer Adresse versehen. Codierverfahren sind unter den
Bezeichnungen RELP, CELP und LPC bekanntgeworden.
Die klangliche Qualität der Segmente hängt von der Art der
Codierung und Quantisierung ab. Zu unterscheiden ist
zwischen parametrisierten und nicht parametrisierten
Verfahren. Bei parametrisierten Verfahren können zum
Zeitpunkt der Wiedergabe im begrenzten Rahmen Modifikationen
durchgeführt werden, z. B. die tonale Höhe, die
Segmentdauer. Bei 6 und 7 wird ein in den Listen 2 und 3
zusätzlich zu jedem Ereignis bzw. zu jedem Trägersatz
gespeicherter Betonungsverlauf berücksichtigt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird davon
ausgegangen, daß die Ortsliste 1 auf einem austauschbaren
jeweils für ein Gebiet gültigen Datenträger abgelegt ist,
der unabhängig von der Sprache benutzbar ist, in welcher die
Verkehrsmeldungen ausgegeben werden sollen. Deshalb ist in
der Liste 1 kein Betonungsverlauf abgelegt. Die
Betonungsfestlegung der Ortsbezeichnungen erfolgt daher
nachträglich in einem Verfahrensschritt 8 in Abhängigkeit
von der jeweiligen Sprache.
Bei 9, 10, 11 werden die codierten Sprachsignale, welche die
Orte, die Ereignissätze und die Trägersätze darstellen,
einer Übergangsformung innerhalb der Wörter unterzogen,
worauf nach einem Zusammenfügen der Bestandteile der
Verkehrsmeldung eine Übergangsformung zwischen den Wörtern
bei 12 erfolgt. Nach einer Decodierung der als
Parameterwerte gespeicherten Laute bei 13 erfolgt bei 13′
die Stimmerzeugung beispielsweise durch geeignete
Ansteuerung eines digitalen Filters, das den menschlichen
Rachenraum nachbildet. Bei 14 wird eine
Digital/Analog-Wandlung durchgeführt, worauf die Signale von
einem Audio-Verstärker 15 verstärkt einem Lautsprecher 16
zugeführt werden.
Von den Rundfunkempfängern sind in den Fig. 2, 3 und 4
nur Teile und Funktionen dargestellt, die zur Erläuterung
der erfindungsgemäßen Sprachausgabe erforderlich sind. Einer
Verkehrsmeldungverarbeitungseinrichtung 21 werden bei 22 von
einem nicht dargestellten RDS-Decoder die Signale der Gruppe
8a zugeführt. Gemäß der obengenannten ALERT-Spezifikation
enthalten diese Daten im wesentlichen Angaben über den Ort,
die Art, die voraussichtliche Dauer, die Größe und die
Richtung eines Ereignisses. Diese Angaben werden in der
Einrichtung 21, die vorzugsweise in Form eines
Mikrocomputers oder eines digitalen Signalprozessors
realisiert ist, decodiert und selektiert. Eine Selektion
findet entsprechend den über eine Eingabeeinheit 23
zugeführten Selektionskriterien statt, so daß beispielsweise
nur diejenigen Verkehrsmeldungen wiedergegeben werden, die
den eingegebenen Straßenabschnitt in einer eingegebenen
Richtung betreffen.
Bereits zur Decodierung der Verkehrsmeldungen sind in einem
Teil 25 der Ortsliste 1 abgelegte Daten erforderlich,
beispielsweise die dem in der Verkehrsmeldung genannten Ort
nächstgelegenen Orte im Verlauf einer Straße und die
Zugehörigkeit zu einem Gebiet. Diese und weitere Angaben
sind in einer Ortsliste auf einer Chipkarte 24 abgelegt und
können wie andere, später beschriebene Informationen mit
Hilfe einer im Empfänger vorhandenen Leseeinrichtung gelesen
werden. In dem dargestellten Beispiel ist erkennbar, daß der
Ort Nr. 4711 zu einem Gebiet 2009 gehört und daß die
benachbarten Orte 4710 und 4712 sind.
Die derart decodierten Verkehrsmeldungen werden einer
Einrichtung 26 zur Sprachsynthese zugeführt, deren
Ausgangssignale über den Digital/Analog-Wandler 14 und den
Audio-Verstärker 15 dem Lautsprecher 16 zugeführt werden.
Die Einrichtung 26 kann in vorteilhafter Weise ebenfalls mit
Hilfe eines digitalen Signalprozessors realisiert werden,
dem ein Programm 27 zur Verfügung steht. Die zur
Sprachsynthese notwendigen Daten werden wie bei Fig. 1 aus
einer Ortsliste 1, die auf der Chipkarte 24 gespeichert ist,
einer Ereignissatzliste 2, einer Trägersatzliste 3 und einer
Segmentbibliothek 4 zugeführt. Die Synthese erfolgt dann
nach dem im Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebenen Verfahren
in derjenigen Sprache, in welcher die Ereignissatzliste 2,
die Trägersatzliste 3 und die Segmentbibliothek 4 erstellt
sind. Die Ortsbezeichnungen werden dann in der in dem
jeweiligen Gebiet üblichen Sprache eingesetzt.
In der Ortsliste 1 befinden sich außer den verbalen
Ortsbezeichnungen auch Ziffern, wie beispielsweise im
Zusammenhang mit der Anschlußstelle 15. Da es naturgemäß
wichtig ist, die Nummer einer Anschlußstelle in der Sprache
zu hören, in der der übrige Teil der Ausgabe erfolgt, ist in
der Ortsliste 1 die Zahl 15 als Zahl abgelegt. Bei der
Sprachsynthese wird auf einen besonderen Teil der
Segmentbibliothek 4 zurückgegriffen, in welchem die
Aussprache der Zahlen in der jeweiligen Sprache des
Empfängers abgelegt sind. Ferner befinden sich in der Liste
1 die Ortsnamen in üblicher Schrift, damit mit Hilfe der
Chipkarte 24 auch eine optische Sprachausgabe erfolgen kann,
und in Lautschrift in einer oder mehreren Fremdsprachen. Die
Fremdsprachen werden jedoch von dem Empfänger nach Fig. 2
nicht ausgewertet.
Der Empfänger nach Fig. 3 ist gegenüber dem Empfänger nach
Fig. 2 dahingehend erweitert, daß die in die Trägersätze
einzusetzenden Ortsbezeichnungen sprachlich an die Sprache
des Empfängers angepaßt werden. Dazu sind zwei verschiedene
Maßnahmen bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3
vorgesehen. Zum einen sind auf der Chipkarte außer den
Ortsbezeichnungen in der Sprache des jeweiligen Gebietes
(Endonyme) auch Ortsbezeichnungen aus anderen Sprachen
(Exonyme) abgelegt, sofern solche gebräuchlich sind. Im
Falle von Köln, also beispielsweise in der französischen
Sprache Cologne. Der Empfänger nach Fig. 3 kann mit Hilfe
einer Auswahleinrichtung 28 in diesen Fällen die in der
Sprache des Empfängers vorhandene Ortsbezeichnung auswählen.
In dem dargestellten Fall, beispielsweise aus den Sprachen
Englisch, Niederländisch, Deutsch und Französisch. Ist keine
Ortsbezeichnung unter der Sprache des Empfängers
abgespeichert, was bei der Mehrzahl der Orte eines Landes
der Fall sein wird, so wird die in der Ortsliste 1
vorhandene Ortsbezeichnung zur Sprachsynthese verwendet.
Eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Sprachqualität
besteht darin, daß die in einer anderen Sprache als der
Sprache des Empfängers zugeführten Ortsbezeichnungen einer
Prosodie-Konversion 29 zugeführt werden. Eine derartige
Konversion ist an sich bekannt und verändert die
Sprachmelodie in Richtung auf die Sprache des Empfängers.
Nach dem Einschalten des Empfängers, durch spezielle
Bedienung oder bei Austausch der Ortsliste (z. B. Wechsel
der Chipkarte) erfolgt die Konfigurierung der
Sprachsynthese. Ein deutschsprachiger Empfänger beinhaltet
beispielsweise eine Chipkarte mit einer Ortsliste für
Frankreich. Nach dem Einschalten erkennt der Empfänger, daß
es sich um eine Chipkarte mit einer Ortsliste für Frankreich
handelt, welche auch deutschsprachige Ortsnamen enthält.
Daraufhin selektiert der Empfänger am Prosodie-Konverter die
Konvertierung der französischen Prosodie in deutsche
Prosodie. Weiterhin wird bei jedem Zugriff auf die Ortsliste
generell geprüft, ob für einen Ort eine deutschsprachige
Bezeichnung vorliegt oder nicht. Liegt keine
deutschsprachige Bezeichnung vor, wird die "Quellenprosodie"
(hier französisch) in die "Zielprosodie" (hier deutsch)
überführt.
Bei dem Empfänger gemäß Fig. 4 sind die Ereignissatzliste
und die Trägersatzliste in mehreren Sprachen vorhanden,
nämlich jeweils in Deutsch, Englisch und Französisch als
Ereignissatzlisten 2de, 2en, 2fr und Trägersatzlisten 3de,
3en und 3fr. Außerdem ist die Segmentbibliothek 4′ um
spezielle Segmente der hinzugekommenen Sprachen erweitert,
wobei alle Sprachen vom gleichen Sprecher gesprochen worden
sind. Dadurch können die Verkehrsmeldungen in mehreren
Sprachen ausgegeben werden. Mit der Auswahleinrichtung 28
und der Prosodie-Konversion 29 können die in der Ortsliste
enthaltenen Ortsnamen an die jeweils gewählte Sprache
angepaßt werden.
Claims (12)
1. Verfahren zur Ausgabe von digital codierten
Verkehrsmeldungen mittels synthetisch erzeugter Sprache,
wobei die Verkehrsmeldungen Ortscodes und Ereigniscodes
enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit von
der jeweils empfangenen Verkehrsmeldung aus mehreren
gespeicherten Trägersätzen ein Trägersatz ausgewählt wird
und daß in offene Positionen des Trägersatzes ortsbezogene
und ereignisbezogene Wörter eingesetzt werden, die von den
Ortscodes und Ereigniscodes abgeleitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trägersätze, die ortsbezogenen Wörter und die
ereignisbezogenen Wörter in Form von Lautschrift gespeichert
sind, daß in Abhängigkeit von der Lautschrift aus einem
Lautkatalog Laute jeweils für die Trägersätze, für die
ortsabhängigen und für die ereignisabhängigen Wörter
ausgelesen werden, daß die jeweils ein Wort bildenden Laute
einer Übergangsformung unterzogen werden, daß anschließend
der Trägersatz mit den eingesetzten Wörtern einer
Übergangsformung zwischen den Wörtern und einer digitalen
Filterung unterzogen und einer akustischen Wiedergabe
zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zusammen mit den Trägersätzen und mit den ereignisbezogenen
Wörtern jeweils ein zugehöriger Betonungsverlauf gespeichert
ist, der bei dem Auslesen der Laute aus dem Lautkatalog
berücksichtigt wird und daß für die ortsbezogenen Wörter
eine Betonungsfestlegung nach der Umsetzung in Laute
erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die ortsbezogenen Wörter vor dem
Einsetzen in die Trägersätze einer Prosodie-Konversion
unterzogen werden, wenn sie in einer anderen Sprache als die
Trägersätze abgelegt sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß unter den Ortscodes neben den
ortsbezogenen Wörtern in der Sprache des jeweiligen Gebietes
auch gebräuchliche ortsbezogene Wörter in mindestens einer
anderen Sprache gespeichert sind, daß die in der Sprache der
Trägersätze gespeicherten ortsbezogenen Wörter in die
Trägersätze eingesetzt werden und daß die Ortscodes, für die
keine ortsbezogenen Wörter in der Sprache der Trägersätze
gespeichert sind, die ortsbezogenen Wörter in der Sprache
des jeweiligen Gebietes eingesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die ortsbezogenen und die
ereignisbezogenen Wörter und die Trägersätze ferner als
Schriftzeichen zur Darstellung auf einer optischen
Wiedergabevorrichtung gespeichert sind.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß häufig auftretende Bestandteile
von orts- und/oder ereignisbezogenen Wörtern als zusätzliche
Lautschriftzeichen gespeichert sind und daß unter den
zusätzlichen Lautschriftzeichen im Lautkatalog die
Bestandteile als Allophone gespeichert sind.
8. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche für einen Rundfunkempfänger mit
einem Radio-Datensignal-Decoder und einer Einrichtung zum
Decodieren der digital codierten Verkehrsmeldungen, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Sprachsynthese-Einrichtung (26) mit
Speichern (3, 2, 1) für Trägersätze, für Ereigniswörter oder
-sätze und für ortsbezogene Wörter verbunden ist, daß der
Sprachsynthese-Einrichtung (26) die decodierten
Verkehrsmeldungen zuführbar sind und daß ein Ausgang der
Sprachsynthese-Einrichtung (26) an einen Eingang eines
Audio-Verstärkers (15) angeschlossen ist, der eine
Lautsprecheranordnung (16) steuert.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Speicher (1) für die ortsbezogenen Wörter
und der Sprachsynthese-Einrichtung (26) eine
Auswahleinrichtung (28) angeordnet ist, welche die
ortsbezogenen Wörter in derjenigen Sprache an die
Sprachsynthese-Einrichtung (26) weiterleitet, in der die
Trägersätze aus dem Speicher (3) entnommen werden, sofern
die jeweiligen ortsbezogenen Wörter in dieser Sprache
abgelegt sind.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8
oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die der
Sprachsynthese-Einrichtung (26) zugeführten ortsbezogenen
Wörter einer Prosodie-Konvertierung (29) unterzogen werden,
wenn sie nicht in derjenigen Sprache vorliegen, in welcher
die Trägersätze aus dem Speicher (3) entnommen werden.
11. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägersätze und die Ereigniswörter oder -sätze in
mehreren Sprachen abgelegt sind.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Speicher (1) für die ortsbezogenen
Wörter auf einem austauschbaren Datenträger (24) angeordnet
ist.
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