DE19503237C2 - Mehrpolige Anordnung von Überspannungsschutzelementen in elektrischen Mehrleitersystemen - Google Patents
Mehrpolige Anordnung von Überspannungsschutzelementen in elektrischen MehrleitersystemenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine mehrpolige Anordnung von Über
spannungsschutzelementen in elektrischen Mehrleitersystemen
gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Mehrpolige Ableiteranordnungen gehören zum Stand der Technik
(siehe z. B. DE-PS 36 39 533). Diese sind in der Praxis mit
einander gleich ausgelegten Teilpfaden ausgeführt. Durch die
gleiche Auslegung der vorgesehenen überspannungsbegrenzenden
Elemente wird im Stoßstromfall eine gleichmäßige Stoßstrom
aufteilung auf die Teilstrompfade während des Ableitvorganges
erreicht. Hieraus ergibt sich eine annähernd gleiche Strom
belastung der in diesen Teilpfaden vorgesehenen Bauelemente.
Aus der DE 32 28 471 C2 ist ein Überspannungsschutzgerät
bekannt, welches aus mindestens einem Varistor und einer dazu
elektrisch parallel geschalteten, bevorzugt blitzstromtrag
fähigen Funkenstrecke besteht, wobei letztere als Luft-Gleit-
Überschlags-Funkenstrecke ausgebildet sein kann. In dem den
Varistor enthaltenden Zweig der Parallelschaltung ist eine
Überwachungseinrichtung für das Einhalten der Strom-Spannungs-
Kennlinie des Varistors vorgesehen, so daß eine dauernde, auch
im Überspannungsfall wirksame Abschaltung des Varistors erfol
gen kann. Gemäß DE 32 28 471 C2 ist den aktiven Phasen L1, L2
und L3, d. h. den jeweiligen Funkenstrecken, jeweils ein
Varistor parallelgeschaltet. Bezüglich der Widerstandsver
teilung ist dort davon auszugehen, daß der Widerstand im Zweig
des N-Leiters größer als in den Phasenleitern ist, wobei dies
sowohl für den Normalbetrieb als auch für das Stadium gilt, in
dem nur geringe Überspannungen auftreten, die vom Varistor
übernommen werden können und noch nicht hoch genug sind, um die
Funkenstrecken zum Überschlag zu bringen. Im Überschlagsfall
spielen für die Widerstandsbemessung der einzelnen Über
schlagspfade die Varistoren keine oder nur eine unwesentliche
Rolle. Im übrigen sind die dortigen Widerstandswerte in sämt
lichen Überschlagspfaden gleich.
In Hasse, Peter: Überspannungsschutz von Niederspannungs
anlagen: Einsatz elektronischer Geräte auch bei direkten
Blitzeinschlägen, Verlag TÜV Rheinland 1987, wird allgemein auf
Bauelemente und Geräte für den Überspannungsschutz sowie deren
Wirkungsweise und Einsatzbereiche verwiesen. Konkret werden
Entladungsstrecken in Form von Gasentladungsableiter sowie
Luftfunkenstrecken vorgestellt. Des weiteren wird auf die
Vorteile der Verwendung von Varistoren als bipolare, nicht
lineare Widerstände abgestellt, wobei deren Widerstandswerte
mit steigender Spannung abnehmen. Letztendlich wird auf
sogenannte Suppressordioden verwiesen, welche als schnelle,
stoßstromtragfähige Zenerdioden bekannt sind. Aufgrund des
schnellen Ansprechverhaltens werden Suppressordioden zum Schutz
von Halbleiterbauelementen empfohlen.
Aus ELEKTRIE, Berlin 48 (1994) 5/6, Seiten 117 bis 181, sind
bestimmte Problemfälle beim Einsatz von Blitzstrom- und
Überspannungs-Ableitern bekannt. In dem genannten Artikel wird
auf die engen Wechselwirkungen zwischen den Überspannungs
schutz- und anderen Maßnahmen zur Sicherung der elektromagne
tischen Verträglichkeit eingegangen. Weiterhin wird deutlich
gemacht, daß die Wirksamkeit des Überspannungsschutzes nicht
nur aus der Sicht des Einzelgeräts zu bewerten ist, sondern
eine Systembetrachtung erforderlich wird.
Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine
weiterentwickelte mehrpolige Anordnung von Überspannungs
schutzelementen in elektrischen Mehrleitersystemen anzugeben,
welche in der Lage ist, eine vorteilhafte Aufteilung der
insgesamt entstehenden Ströme zu erreichen, und mit deren Hilfe
Fehlauslösungen von Sicherungen in den aktiven Phasenleitern
verhindert werden können.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Gegen
stand nach den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Im Stoßstrom
fall wird somit der einen geringen Widerstand aufweisende
Leitungszweig einen wesentlich größeren Anteil des Stoßstroms
übernehmen als die Leitungszweige, die einen demgegenüber
höheren Widerstand besitzen. Somit muß nur der Leitungszweig
mit einer entsprechend großen Belastbarkeit versehen sein,
welcher den größeren Stromanteil führt, während die Belast
barkeit der übrigen Leitungszweige im Querschnitt entpsrechend
geringer sein kann. Im Gegensatz zum Stand der Technik erfolgt
eine bewußt herbeigeführte unsymmetrische Aufteilung der Stoß
ströme während des Ableitvorgangs. Als weiterer Vorteil kommt
hinzu, daß die nur einen geringen Teilstrom führenden Lei
tungszweige einer solchen Anordnung auch in Überspannungs
elementen mit geringerem Ableitvermögen ausgerüstet werden
können, wodurch sich eine entsprechende Reduzierung der
Herstellungskosten ergibt.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung gemäß Anspruch
2 hat der Leitungszweig zwischen dem Neutralleiter N und der
Erde einen geringeren Widerstand als die Leitungszweige
zwischen den aktiven Phasenleitern L und der Erde, so daß nur
der erstgenannte Leitungszweig zwischen dem Neutralleiter und
der Erde einen relativ starken Leitungsquerschnitt aufweisen
muß; dagegen die Leitungszweige zwischen den aktiven Phasen
leitern und der Erde demgegenüber im Querschnitt wesentlich
geringer sein können. Im Fall dieser
Ausführung nach Anspruch 2 kommt als weiterer Vorteil hinzu,
daß es nicht durch vom Stoßstrom bedingte Fehlauslösungen
von Sicherungen kommen kann, die sich in den aktiven L-Lei
tern befinden.
Der vergleichsweise niedrige Innenwiderstand in einer ein
Überspannungsschutzelement aufweisenden Leitungszweige kann
als niederimpedantes Bauteil, vorzugsweise eine Funken
strecke, aber auch ein Varistor mit geringer Nennspannung
sein; während in den übrigen Leitungszweigen entsprechend
höherohmige Varistoren vorgesehen sein können.
Gemäß Anspruch 6 kann die Erfindung auch in der Weise ausge
führt werden, daß die unterschiedlichen Widerstände bzw.
Impedanzen in den Leitungszweigen Funkenstrecken mit ent
sprechend unterschiedlichen Bogenspannungen sind.
Es empfiehlt sich, die Überspannungsschutzelemente blitz
stromtragfähig auszulegen.
Zusätzlich können auch mit einem Überspannungsschutzelement
versehene Ableitungszweige zwischen den aktiven Leitern L
und dem Neutralleiter N vorgesehen sein und gemäß der Lehre
der Erfindung mit Überspannungsschutzelementen aufweisenden
Leitungszweigen zusammenwirken, die zwischen den aktiven
Leitern L, sowie dem Neutral-N-Leiter einerseits und der
Erde (PE) andererseits vorgesehen sind.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den weite
ren Unteransprüchen, sowie der nachstehenden Beschreibung
und der zugehörigen Zeichnung von erfindungsgemäßen Ausfüh
rungsmöglichkeiten zu entnehmen. In der im wesentlichen
schematischen Zeichnung zeigt:
Fig. 1-3: Ausführungsbeispiele von Mehrleitersystemen mit
mehreren Überspannungsschutzelementen und dabei
mit einer niederimpedanten, ein Überspannungs
schutzelement aufweisenden Zweigleitung
zwischen dem Neutralleiter und der Erde,
Fig. 4: eine Anordnung nach Fig. 1-3, wobei zusätz
liche Überspannungsschutzelemente zwischen den
Leitern L und N, sowie N und PE vorgesehen sind,
Fig. 5: das Beispiel einer baulichen Ausführung einer
Anordnung nach der Erfindung.
In den Fig. 1 bis 3 bezeichnen L1, L2 und L3 die jeweils
aktiven Phasen eines Mehrleitersystemes, sowie N den zugehö
rigen Neutralleiter. Diese Phasenleiter und der Neutrallei
ter sind über Leitungszweige 1, 2, 3 und 4 an die Erde PE
geführt. In jedem dieser Leitungszweige 1-4 befindet sich
ein Überspannungsschutzelement. In den vorliegenden Beispie
len sind dies Varistoren 6, 6' und Funkenstrecken 5. Hiervon
hat im Stoßstrom- und damit Überschlagsfall das Überspan
nungsschutzelement des vom Neutralleiter N her führenden
Ableitungszweiges 4 den kleinsten Innenwiderstand. Dieser
Leitungszweig 4 ist also gegenüber den Leitungszweigen 1-3
niederimpedant. Im Beispiel der Fig. 1 ist in diesem nieder
impedanten Leitungszweig 4 eine der o. g. Funkenstrecken 5
vorgesehen, während die Leitungszweige 1-3 demgegenüber
höherimpedante Überspannungsschutzelemente in Form von
Varistoren 6 aufweisen. Es sind in Fig. 1 die jeweils im
Stoßstromfall in den Leitungszweigen fließenden Ströme I1,
I2, I3 und I4, sowie die an den jeweiligen Überspannungs
schutzelementen bestehenden Spannungen Uc1, Uc2, Uc3 und Uc4
angegeben. Es gelten für die Werte dieser Ströme und Span
nungen untereinander folgende Bedingungen:
Uc1 = Uc2 = Uc3 < Uc4
I1 = I2 = I3 < I4
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 könnte man vom Prinzip her
auch noch einem der Leitungszweige 1, 2 oder 3 einen gerin
gen Innenwiderstand als den übrigen dieser Leitungszweige
geben, sofern dies bei bestimmten Anwendungsfällen erforder
lich sein sollte. So kann beispielsweise über den Leitungs
zweig 4 kleineren Widerstandes etwa zwei Drittel des ge
samten Stoßstromes fließen, während sich das restliche
Drittel des Stoßstromes auf die Leitungszweige 1, 2 und 3
höheren Widerstandes verteilt. Hieraus ist besonders er
sichtlich in wie starkem Maße die Auslegung der Leitungs
zweige größeren Widerstandes reduziert werden können.
Im Beispiel der Fig. 2 ist in dem Leitungszweig 4 des N-Lei
ters ein Varistor 6' vorgesehen, der einen geringeren Innen
widerstand und damit eine geringere Bemessungsspannung hat
als die übrigen Varistoren 6 in den Leitungszweigen 1-3.
Es gelten also hierzu die gleichen Bedingungen für die Werte
der Spannungen und der Ströme zueinander wie vorstehend zu
Fig. 1 angegeben.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 sind in den Leitungszwei
gen 1-4 als Überspannungsschutzelemente einander gleiche
Funkenstrecken 5 vorgesehen. Zusätzlich sind in den Lei
tungszweigen 1-3 zwischen den aktiven Phasenleitern L und
der Erde PE noch Strombegrenzungselemente 7 mit diesen
Funkenstrecken 5 in Reihe geschaltet. Hiermit sind die
Leitungszweige 1-3 jeweils hochohmiger als der Leitungs
zweig 4, in dem sich nur die entsprechende Funkenstrecke 5
befindet, die im Überschlagsfall relativ niederohmig ist.
Für die Werte der Spannungen Uc1 usw. und der Ströme 11 usw.
gilt das gleiche wie vorstehend zu Fig. 1 angegeben. Auch
somit werden eine unsymmetrische Stromaufteilung in den
Zweigleitungen 1-4 und damit die erläuterten Vorteile
erreicht. Die Strombegrenzungselemente 7 können lineare oder
nichtlineare sein, wie ein Varistor, ein komplexer Wider
stand oder andere nichtlineare Widerstände (PTC).
In Abänderung des Ausführungsbeispieles der Fig. 3 kann man
bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung so vor
gehen, daß man jeden der Leitungszweige 1 bis 4 mit Funken
strecken versieht, die unterschiedliche Bogenspannungen
haben, wobei die gesonderten Strombegrenzungselemente 7
gemäß Fig. 3 in Fortfall gekommen sind. Eine Funkenstrecke
kleinerer Bogenspannung hat im Überschlagsfall eine relativ
kleine Impedanz, d. h. es fließt ein größerer Strom, während
eine Funkenstrecke von demgegenüber größerer Bogenspannung
eine entsprechend größere Impedanz hat, so daß im Überspan
nungsfall an einer solchen Funkenstrecke ein kleinerer Strom
fließt. In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung,
wonach bei Vorhandensein mehrerer Phasenleiter L1, L2 und L3
und einem Neutralleiter N die Phasenleiter-Überspannungs
schutzelemente einen relativ hohen Innenwiderstand aufweisen
und der Neutralleiter ein Überspannungsschutzelement mit
einem demgegenüber relativ niedrigen Innenwiderstand be
sitzt, werden somit für die Leitungszweige zwischen den
Phasenleitern L1, L2 und L3 und der Erde PE Funkenstrecken
mit einer relativ hohen Bogenspannung und für den Leitungs
zweig zwischen dem N-Leiter und PE eine Funkenstrecke mit
einer demgegenüber niedrigeren Bogenspannung vorgesehen.
Diese Ausführung der Erfindung ist in der Zeichnung nicht
gesondert dargestellt. Sie ergibt sich zeichnerisch aus Fig.
3, sofern man die Strombegrenzungselemente 7 weg läßt und
die Bemessung der Funkenstrecken wie vorstehend erläutert
vornimmt. Diese unterschiedlichen Bogenspannungen sind durch
bekannte konstruktive Maßnahmen, wie Kühlung, Elektroden
abstand usw. erreichbar.
Die vorstehend erläuterte unsymmetrische Stromaufteilung in
den Leitungszweigen zwischen den Phasenleitern sowie dem
Neutralleiter einerseits und der Erde andererseits kann
ferner dazu dienen, geräteseitig zwischen den Phasenleitern
und dem Neutralleiter, oder zwischen dem Neutralleiter und
der Erde vorgesehene Überspannungsableiter in vorteilhafter
Weise mit der o. g. unsymmetrischen Stromaufteilung zu koor
dinieren. Fig. 4 zeigt hierzu eine unsymmetrische Ableiter
kombination A1, A2, die im einzelnen gemäß den vorhergehen
den Ausführungsbeispielen gestaltet sein kann und in Wech
selwirkung mit den nachgeordneten Ableitern A3 und A4 steht.
Dabei liegt der bevorzugt als Varistor ausgebildete Ableiter
A3 zwischen der aktiven Phase L und dem Neutralleiter N,
während der Ableiter A4, der bevorzugt ein Gasableiter ist,
zwischen dem Neutralleiter N und der Erde PE geschaltet ist.
Wären die inneren Widerstände der Ableiter A1 und A2 einan
der gleich, wie es beim Stand der Technik der Fall ist, so
hätte dies zur Folge, daß der Spannungsabfall über A1 gleich
dem Spannungsabfall über A2 wäre. In diesem Falle wäre die
Spannung über den Ableiter A3 gleich Null, womit die volle
Restspannung des Ableiter A1 und A2 am Ableiter A4 anliegen
würde, was eine entsprechend hohe und nachteilige Strombe
lastung des Ableiters A4 zur Folge hätte. Ist dagegen der
Widerstand des Ableiters A1 kleiner als der des Ableiters
A2, oder aber ist der Widerstand des Ableiters A1 größer als
der des Ableiters A2, so ergeben sich entsprechend unter
schiedliche Spannungsabfälle an diesen beiden Ableitern.
Dann liegt am Ableiter A4 nur noch die Spannung gemäß der
Differenz zwischen den Spannungsabfällen an den Ableitern A1
und A2 an, wodurch die Strombelastung des Ableiters A4
entsprechend verringert wird. Dabei ist vorausgesetzt, daß
die Ansprechspannungen der Ableiter A1 und A2 größer sind
als die Ansprechspannungen der Ableiter A3 und A4. In vor
stehendem Zusammenhang ist zu beachten, daß die Ableiter A1
und A2 einerseits von den Ableitern A3, A4 andererseits in
der Regel räumlich getrennt sind, indem sich die Ableiter A1
und A2 im Verteilungsbereich und die Ableiter A3 und A4 im
Gerätebereich befinden. Aus Gründen der zeichnerischen
Vereinfachung ist in Fig. 4 nur eine Leitung L dargestellt.
Es versteht sich, daß dies die übliche Zahl von Phasenlei
tungen L1, L2 usw. ist.
Die notwendigen Schutzpegel der Ableiter 1-4 müssen zur
Isolationskoordination hierbei konform nach DIN VDE 0110
ausgelegt werden. Hieraus ergibt sich, daß die Ableiter A1
und A2, wie vorstehend bereits ausgeführt, eine höhere An
sprechspannung als der Ableiter A3 und A4 aufweisen.
Um den Einsatz der Schutzgeräte (Ableiter A1-A4) den
unterschiedlichen Entstehungs- und Wirkungsmechanismen der
verschiedenen Überspannungen anzupassen hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, daß die äußeren Überspannungen (her
vorgerufen z. B. durch den Blitz) mittels der Ableiter A1 und
A2 gegen Erdpotential abgeleitet werden und die inneren
Überspannungen eines Netzes (z. B. hervorgerufen durch
Schaltvorgänge) sowohl zwischen den Leitern als auch gegen
Erdpotential mit den Ableitern A3 und A4 abgeführt werden.
Die Stoßstromtragfähigkeit der Ableiter A3 und A4 ist sehr
viel kleiner als die der Ableiter A1 und A2.
Die in den Fig. 1 bis 3 schematisch erläuterten Ausführungen
der Erfindung werden in der Praxis so gestaltet, daß die
verschiedenen Überspannungselemente und Spannungsbegrenzer
an einem Ort, d. h. zumindest in räumlicher Nähe zusammen
vorgesehen sind. Dies kann in einer kompakten und bevorzug
ten Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 5 erfolgen.
Fig. 5 zeigt hierzu den mechanischen Aufbau einer Anordnung,
bestehend aus einem Gehäuse 8 mit den Anschlüssen N, L1, L2,
L3 und PE. Hierin sind steckbar ein Basismodul 9 und drei
Steckmodule 10 einzubringen. Dabei entspricht das Basismodul
9 dem Leitungsweg mit einer geringeren Impedanz und die
Steckmodule 10 den Leitungswegen mit einer demgegenüber
größeren Impedanz. Entsprechende Strombegrenzungselemente
bzw. Überspannungsschutzelemente mit entsprechenden höheren
Widerständen sind dabei in den Steckmodulen 10 vorgesehen.
Auch ist es möglich, daß ein zweiteiliges Gehäuse vorgesehen
ist, wobei ein Gehäuseunterteil das Basismodul mit dem
Leitungszweig oder den Leitungszweigen geringer Impedanz und
ein Oberteilsteckmodul mit den Leitungszweigen größerer
Impedanz aufweist (in der Zeichnung nicht dargestellt).
Alle dargestellten und beschriebenen Merkmale, sowie ihre
Kombinationen untereinander, sind erfindungswesentlich.
Claims (12)
1. Mehrpolige Anordnung von Überspannungsschutzelementen in
elektrischen Mehrleitersystemen in der Niederspannungsver
sorgung, wobei die Überspannungsschutzelemente in Leitungs
zweigen zwischen jedem aktiven Phasenleiter (L) und der Erde,
sowie dem Neutralleiter (N) und der Erde (PE) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Ableitfall der ein Überspannungsschutzelement (5) auf
weisende Leitungszweig (4) des N-Leiters einen geringeren
Widerstand als jeweils ein ein Überspannungsschutzelement (UC1,
UC2 und UC3) aufweisender Leitungszweig (1, 2, 3) der Phasen
leitungen (l1, L2, L3) besitzt.
2. Mehrpolige Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Phasenleiter (L1, L2, L3) Überspannungs
schutzelemente mit relativ hohem Innenwiderstand und der
Neutralleiter (N) ein Überspannungsschutzelement mit einem
demgegenüber relativ niedrigen Innenwiderstand aufweist.
3. Mehrpolige Anordnung nach Anspruch 2, gekennzeichnet
durch die Anordnung von Varistoren (6) hoher Impedanz
und damit hoher Nennspannung in den Leitungszweigen
(1-3) zwischen den Phasenleitern (L) und der Erde (PE),
sowie einer Funkenstrecke (5) demgegenüber niedriger
Impedanz im Leitungszweig (4) vom Neutralleiter (N) zur
Erde (PE).
4. Mehrpolige Anordnung nach Anspruch 2, gekennzeichnet
durch Varistoren (6) hoher Nennspannung in den Lei
tungszweigen (1-3) der Phasenleiter (L1, L2, L3) zur
Erde (PE) und durch einen Varistor (6') niedrigerer
Nennspannung im Leitungszweig (4) vom Neutralleiter (N)
zur Erde (PE).
5. Mehrpolige Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in den Leitungszweigen (1-3) zwischen
den Phasenleitern (L1, L2, L3) und der Erde (PE), als
auch im Leitungszweig (4) zwischen dem Neutralleiter
(N) und der Erde (PE) sich die gleichen Überspannungs
schutzelemente, z. B. Funkenstrecken (5), mit dem glei
chen Innenwiderstand befinden und daß in den Leitungs
zweigen (1-3) zwischen den Phasenleitern und der Erde
mit den betreffenden Überspannungsschutzelementen
strombegrenzende Elemente (7) in Reihe geschaltet sind.
6. Mehrpolige Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Leitungszweigen Funken
strecken unterschiedlicher Bogenspannungen vorgesehen
sind.
7. Mehrpolige Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß in den Leitungszweigen zwischen den Pha
senleitern (L1, L2, L3) und der Erde (PE) Funkenstrecken
mit einer relativ hohen Bogenspannung und in dem Lei
tungszweig zwischen dem Neutralleiter (N) und der Erde
(PE) eine Funkenstrecke mit einer demgegenüber niedri
geren Bogenspannung vorgesehen ist.
8. Mehrpolige Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß Ableiter (A1, A2) mit von
einander unterschiedlichen Innenwiderständen im Ein
gangsbereich einer Anlage angeordnet und kombiniert
sind mit Ableitern (A3, A4) am zu schützenden Gerät,
wobei die einen Ableiter (A3) zwischen den aktiven
Phasen (L) und dem Neutralleiter (N) geschaltet sind,
während die weiteren Ableiter (A4) zwischen dem Neu
tralleiter (N) und der Erde (PE) geschaltet sind.
9. Mehrpolige Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ableiter (A1, A2) im Eingangsbereich
der Anlage eine größere Ansprechspannung aufweisen als
die Ableiter (A3, A4) am zu schützenden Gerät.
10. Mehrpolige Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ableiter und Leitungs
zweige unterschiedlichen Innenwiderstandes und damit
unterschiedlichen Spannungsabfalles als Basismodul (9)
und Steckmodule (10) in einem gemeinsamen Gehäuse (8)
untergebracht sind.
11. Mehrpolige Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiteiliges Gehäuse
vorgesehen ist, wobei ein Gehäuseunterteil das Basis
modul mit dem Leitungszweig oder den Leitungszweigen
geringer Impedanz und ein Oberteilsteckmodul mit den
Leitungszweigen größerer Impedanz aufweist.
12. Mehrpolige Anordnung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß Basismodul und Steckmodul in das
jeweilige Gehäuse einsteckbar sind.
Priority Applications (1)
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DE1995103237 DE19503237C2 (de) | 1995-02-02 | 1995-02-02 | Mehrpolige Anordnung von Überspannungsschutzelementen in elektrischen Mehrleitersystemen |
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Publications (2)
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DE (1) | DE19503237C2 (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20130903 |