DE19502776C1 - Tankentlüftungsanlage für ein Kraftfahrzeug und Verfahren zum Überprüfen deren Funktionsfähigkeit - Google Patents
Tankentlüftungsanlage für ein Kraftfahrzeug und Verfahren zum Überprüfen deren FunktionsfähigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Tankentlüftungsanlage für ein
Kraftfahrzeug und ein Verfahren zum Prüfen deren Funktions
fähigkeit gemäß den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und
7.
Der Zweck solcher Tankentlüftungsanlagen für Kraftfahrzeuge
besteht darin, das Ausdampfen von Kohlenwasserstoffen aus dem
Kraftstofftank in die Atmosphäre zu vermeiden.
Hierzu weist die Tankentlüftungsanlage generell einen Kraft
stofftank und ein Tankentlüftungsventil auf, das mit dem An
saugtrakt der, das Kraftfahrzeug antreibenden Brennkraftma
schine verbunden ist. Dadurch können mit Hilfe des Unter
drucks im Saugrohr Kraftstoffdämpfe abgesaugt und der Ver
brennung in den Zylindern der Brennkraftmaschine zugeführt
werden. Üblicherweise wird nicht unmittelbar das über dem
Kraftstoff befindliche Volumen im Kraftstofftank abgesaugt,
sondern in der Verbindung zwischen Kraftstofftank und Tank
entlüftungsventil ist ein Behälter mit einem adsorbierenden
Material, in der Regel ein Aktivkohlefilter eingefügt. Dieses
Aktivkohlefilter adsorbiert Kraftstoffdämpfe in denjenigen
Zeiträumen, in denen kein Absaugen vom Saugrohr her erfolgt,
z. B. beim Stillstand der Brennkraftmaschine oder dann, wenn
auf Grund des aktuellen Betriebszustandes der Brennkraftma
schine das Tankentlüftungsventil geschlossen gehalten wird.
Da bei solchen Tankentlüftungsanlagen die Gefahr besteht, daß
einzelne Komponenten davon im Laufe der Zeit undicht werden
oder das Tankentlüftungsventil nicht ordnungsgemäß arbeitet,
muß die Tankentlüftungsanlage wiederholt auf ihre Funktions
tüchtigkeit geprüft werden.
So schreiben z. B. gesetzliche Regelungen in den Vereinigten
Staaten von Amerika und zukünftig auch in Europa eine
Dichtheitsprüfung der Tankentlüftungsanlage vor, bei der Un
dichtigkeiten in der Größenordnung von 1 mm Durchmesser, in
Zukunft eventuell Lecks auch von 0,5 mm Durchmesser sicher
erkannt werden müssen.
In der DE 40 12 111 C1 wird ein Verfahren angegeben, bei dem
mit Hilfe des Saugrohrunterdruckes die Dichtheit des Tankent
lüftungssystems überprüft wird. Zur Diagnose wird das Tank
entlüftungsventil geöffnet und eine normalerweise offene Be
lüftungsleitung des Aktivkohlefilters mittels eines Belüf
tungsventils abgesperrt, wodurch sich bei Systemdichtheit der
Unterdruck vom Saugrohr in dem gesamten Tankentlüftungssystem
ausbreitet. Baut sich innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne
der negative Druck nicht auf, so gibt ein im Tankentlüftungs
system angeordneter Drucksensor kein, die Dichtheit des Tank
entlüftunssystems repräsentierendes Signal ab und das Tank
entlüftunssystem wird als undicht bewertet. Bei einer Leckage
strömt durch die Undichtigkeit z. B. durch ein Leck oder durch
gerissene Leitungsverbindungen Luft aus der Umgebung ein und
der Unterdruck erreicht nicht den, für eine dichte Tankent
lüftungsanlage vorgegebenen Wert.
Aus der DE 41 24 465 A1 ist es bekannt, die Tankentlüftungs
anlage eines Kraftfahrzeugs mittels eines Überdruckverfahrens
zu prüfen. Eine Druckluftquelle, z. B. eine Sekundärluftpumpe,
ein Turbolader oder ein Bremsluftkompressor liefert hierbei
den benötigten Prüfdruck. Zum Prüfen wird das Tankentlüf
tungsventil geschlossen, die Druckluft in eine Ventilleitung
nahe dem Tankentlüftungsventil zugeführt, der Druckverlauf in
der Tankentlüftungsanlage ständig überwacht und überprüft, ob
der Druck in der Tankentlüftungsanlage einer vorgegebenen
Druckbedingung genügt. In Abhängigkeit davon wird beurteilt,
ob die Tankentlüftungsanlage funktionsfähig ist oder nicht.
Bei einer Leckage strömt Luft in die Umgebung ab und der
Druck in der Tankentlüftungsanlage sinkt. Diese Druckänderung
ist dabei ein Maß für die Größe der Leckage.
Die bekannten Verfahren, sowohl die Prüfung mittels Unter
druck (Saugrohrunterdruck oder Pumpe), als auch die Diagnose
mit Überdruck haben den Nachteil, daß aufgrund externer Ein
flüsse wie Umgebungstemperatur, Umgebungsdruck, Saugrohrun
terdruck und Höhe der Versorgungsspannung des Kraftfahrzeugs
die erreichbare Genauigkeit der Überprüfung begrenzt ist.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Tank
entlüftungsanlage der eingangs genannten Art, sowie ein Ver
fahren zum Überprüfen einer solchen Anlage anzugeben, wobei
es auf relativ einfache Weise ermöglicht werden soll, auch
sehr kleine Undichtigkeiten, insbesondere Lecks mit 0,5-1
mm Durchmesser in der Tankentlüftungsanlage mit hoher Genau
igkeit festzustellen.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der Patentansprüche 1
und 7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unter
ansprüchen angegeben.
Durch Vergleich von Druckwerten in einer mit einer Referenz
öffnung versehenen und von einer Druckquelle gespeisten Pump
leitung einerseits und in der Tankentlüftungsanlage anderer
seits mittels eines Differenzdrucksensors ist eine Diagnose
der Tankentlüftungsanlage möglich, die frei von äußeren Ein
flüssen wie Umgebungstemperatur, Umgebungsdruck, Saugrohrun
terdruck oder Höhe der Versorgungsspannung des Kraftfahrzeugs
eine zuverlässige Aussage über die Funktionsfähigkeit der
Tankentlüftungsanlage liefert.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Referenzöffnung durch
eine auswechselbare Düse realisiert ist, weil dann auf einfa
che Weise durch Einsetzen von Düsen mit unterschiedlichen
Austrittsquerschnitten in die Pumpleitung das Prüfkriterium,
nämlich die Größe des gerade noch zu detektierenden Lecks
verändert werden kann.
Als Druckquelle kann sowohl eine mechanische, über eine Kupp
lung und Antriebsmittel wie Getriebe oder Riemen mit der
Brennkraftmaschine verbundene Luftpumpe, als auch eine elek
trisch angetriebene Luftpumpe verwendet werden.
Wird der Prüfdruck für die Tankentlüftungsanlage mit Hilfe
einer elektrisch angetriebenen Luftpumpe, beispielsweise
durch ein Gebläse erzeugt, kann die Diagnose selbst bei
stillstehendem Kraftfahrzeug und abgeschalteter Brennkraftma
schine durchgeführt werden.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel gibt der Differenz
drucksensor ein Ausgangssignal ab, dessen Amplitude von der
Differenz des Druckes in der Pumpleitung und des Druckes in
der Tankentlüftungsanlage und das Vorzeichen des Ausgangssi
gnals von der Strömungsrichtung abhängt. Dadurch ist es mög
lich, auch Ausgasen des Kraftstoffes auf einfache Weise fest
zustellen. Tritt dieser Fall auf, so wird die Überprüfung ab
gebrochen und damit einer möglichen Fehldiagnose vorgebeugt.
Die Tankentlüftungsanlage und das Verfahren zum Überprüfen
einer solchen Anlage werden im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Tankentlüftungsanlage für ein
Kraftfahrzeug gemäß der Erfindung,
Fig. 2A, 2B ein Flußdiagramm zum Erläutern eines Verfahrens
zum Prüfen der Funktionsfähigkeit einer solchen
Tankentlüftungsanlage.
Bei der in Fig. 1 nur in Form eines Blockschaltbildes ge
zeigten Tankentlüftungsanlage sind nur diejenigen Teile dar
gestellt, die für das Verständnis der Erfindung notwendig
sind. Mit dem Bezugszeichen 10 ist dabei ein Kraftstofftank
bezeichnet, dessen Einfüllstutzen mit einem nicht näher be
zeichneten Tankdeckel luftdicht verschließbar ist. Der Kraft
stofftank ist über eine Entlüftungsleitung 11 mit einem Ad
sorptionsbehälter 12 verbunden. Dieser Adsorptionsbehälter 12
enthält beispielsweise ein Aktivkohlefilter zum vorübergehen
den Speichern der aus dem Kraftstofftank ausgasenden Kohlen
wasserstoffdämpfe. Von diesem Adsorptionsbehälter 12 geht
eine Regenerierungsleitung 13 ab, die stromabwärts einer
Drosselklappe 29 in den Ansaugtrakt 14 einer Brennkraftma
schine 30 mündet. In der Regenerierungsleitung 13 ist ein
elektromagnetisches Durchflußsteuerventil, im nachfolgenden
als Tankentlüftungsventil (TEV) 15 bezeichnet, angeordnet.
Durch entsprechende Ansteuerung mit Signalen von einer für
die Steuerung der Brennkraftmaschine ohnehin nötigen elektro
nischen Steuerungseinrichtung 16 kann die Durchflußmenge in
der Regenerierungsleitung 13 kontinuierlich eingestellt wer
den.
Weitere Steuerparameter, die zum Betrieb der Brennkraftma
schine benötigt werden, wie beispielsweise die Drehzahl, Tem
peratur des Kühlmittels, Drosselklappenwinkel und Luftmasse
sind ebenfalls der Steuerungseinrichtung 16 zugeführt und
sind allgemein in der Fig. 1 mit dem Bezugszeichen 31 ge
kennzeichnet. Über diese Parameter wird in der Steuerungsein
richtung 16 u. a. der Lastzustand der Brennkraftmaschine er
kannt. Auch werden diese Parameter derart weiterverarbeitet,
daß bei Bedarf eine Spülung des Adsorptionsbehälters 12 oder
eine Überprüfung der Tankentlüftungsanlage eingeleitet werden
kann.
Zur Belüftung des Adsorptionsbehälters 12 und damit des Ak
tivkohlefilters dient eine Belüftungsleitung 17, die über ein
Luftfilter 18 mit der Atmosphäre verbunden ist.
Zum Erzeugen einer für die Diagnose der Tankentlüftungsanlage
nötigen Druckänderung in der Tankentlüftungsanlage ist eine
elektrisch angetriebene Luftpumpe 19 vorgesehen, im nachfol
genden vereinfacht als Pumpe bezeichnet, die über Signale von
der Steuerungseinrichtung 16 ansteuerbar ist und die Umge
bungsluft über ein Luftfilter 18 ansaugt und in eine Pumplei
tung 20 fördert. In dieser Pumpleitung 20 ist eine Referenz
öffnung in Form einer Düse 21 mit definiertem Austrittsquer
schnitt vorgesehen, durch die Luft entweichen kann. Soll in
der Tankentlüftungsanlage ein Leck in der Größe von 1 mm
Durchmesser erkannt werden, so weist die Düse 21 ebenfalls
eine Austrittsöffnung von 1 mm Durchmesser auf. Vorzugsweise
ist die Düse 21 lösbar, beispielsweise mit einer Schraubver
bindung an einer gut zugänglichen Stelle in der Pumpleitung
20 befestigt, so daß durch einfaches Einsetzen von Düsen mit
unterschiedlichen Austrittsquerschnitten das Prüfkriterium
(Größe der zu detektierenden Leckage) leicht geändert werden
kann. Damit ist auch eine Anpassung der Düse auf systemimma
nente Störgrößen, wie z. B. Strömungswiderstand in den Leitun
gen möglich.
In Strömungsrichtung des von der Pumpe 19 erzeugten Luftstro
mes vor und hinter der Düse 21 zweigen Meßleitungen 22, 23
ab, die zu einem Differenzdrucksensor 24 führen. Dieser Dif
ferenzdrucksensor 24 mißt somit den Druck P1 vor und den
Druck P2 nach der Düse 21 und gibt einen von dieser Druckdif
ferenz ΔP = P2 - P1 abhängiges Ausgangssignal UA zur weiteren
Verarbeitung an die elektronische Steuerungseinrichtung 16
ab. Außerdem zweigt von der Prüfleitung 20 vor der Düse 21
eine weitere Leitung 25 ab, die zu einem pneumatisch betätig
ten Ein/Aus-Ventil 26 führt, dessen federbetätigtes Schließ
glied 27 den Querschnitt der Belüftungsleitung 17 abhängig
von den Druckverhältnissen vor und nach der Düse 21 entweder
freigibt oder vollständig verschließt.
Während der Überprüfung der Tankentlüftungsanlage verschließt
das Schließglied 27 die Leitung 17, da der Druck P1 in der
Leitung 25 höher ist, als der Druck P2. Das Ventil 26 mit dem
Schließglied dient ferner dazu, den hohen Luftstrom, der beim
Ausgasen des Kraftstoffs auftreten kann, in die Umgebung ab
zuleiten. Dieser Gasstrom ist u. U. höher, als der Wert, der
durch die Referenzöffnung 21 durchströmen kann. Da in diesem
Fall der Druck P2 höher ist als der Druck P1, öffnet das
Schließglied den Querschnitt der Leitung 17.
Anhand der Fig. 2 wird beispielhaft erläutert, wie die Funk
tionsfähigkeit der Tankentlüftungsanlage gemäß Fig. 1 über
prüft werden kann. Dabei wird davon ausgegangen, daß der Dif
ferenzdrucksensor ein analoges Ausgangssignal UA abgibt und
dieses Ausgangssignal positiv ist (UA < 0), wenn der Druck P1
vor der Düse 21 größer ist als der Druck P2 nach der Düse 21.
Die Angaben "Druck P1 vor" bzw. "Druck P2 nach der Düse" be
ziehen sich hier und im folgenden auf eine Strömungsrichtung
des von der Pumpe 19 gelieferten Luftmassenstromes, wie sie
mit einem Pfeilsymbol in Fig. 1 gekennzeichnet ist.
Nach dem Start des Verfahrens gemäß Fig. 2 wird in einem er
sten Schritt S1 der Wert UA1 des Ausgangssignals des Diffe
renzdrucksensors 24 in einen Speicher der elektronischen
Steuerungseinrichtung 16 eingelesen und anschließend über
prüft, ob dieser Wert UA1 < 0 ist (Schritt S2). Ist dies der
Fall, also der Druck P1 vor der Düse 21 kleiner als der Druck
P2 nach der Düse 21, so wird im Schritt S3 auf ausgasenden
Kraftstoff erkannt und das Verfahren wird abgebrochen.
Ausgasender Kraftstoff kann aufgrund einer intensiven, länger
anhaltenden Sonneneinstrahlung auf das Kraftfahrzeug und da
mit auf den Kraftstofftank auftreten und/oder durch einen Be
tankungsvorgang des Kraftfahrzeugs hervorgerufen werden. Auch
die von den Einspritzventilen nicht abgespritzte und deshalb
über die, der Motorabwärme ausgesetzte Kraftstoffverteiler
leiste zurückgeführte Kraftstoffmenge trägt zur Erwärmung des
Kraftstoffes im Tank bei, so daß Kraftstoffdampf entgegen der
mit dem Pfeilsymbol gekennzeichneten Richtung strömen kann.
Dabei ist wegen der Düse 21 der Druck P2 größer als der Druck
P1. Wird jetzt eine Überprüfung der Tankentlüftungsanlage
eingeleitet, so kompensiert diese Kraftstoffdampfströmung zu
mindest teilweise den von der Pumpe 19 erzeugten Luftstrom
und es kann keine zuverlässige Aussage über die Dichtheit der
Tankentlüftungsanlage getroffen werden.
Ergibt die Abfrage im Schritt S2 ein negatives Ergebnis, so
wird im Schritt S4 überprüft, ob vorgebbare Bedingungen, wie
Temperatur des Kühlmittels, Temperatur der Ansaugluft und
Lastbedingungen erfüllt sind, sowie kein Fehler in der elek
trischen Ansteuerung für die Pumpe 19 vorliegt. Sind diese
Diagnosebedingungen erfüllt, so wird im Schritt S5 das Tank
entlüftungsventil 15 über ein elektrisches Ansteuersignal von
der elektronischen Steuerungseinrichtung 16 geöffnet. An
schließend wird im Schritt S6 die Pumpe 19 eingeschaltet und
im Schritt S7 der Wert des Ausgangssignals UA2 des Differenz
drucksensors 24 in einen Speicher der elektronischen Steue
rungseinrichtung 16 eingelesen. Dieser Wert UA2 des Ausgangs
signals wird nun mit dem Wert UA1 aus Schritt S2 verglichen.
Hat sich der Wert des Ausgangssignals nach dem Einschalten
der Pumpe nicht geändert, d. h. das Ergebnis der Abfrage in
Schritt S8 ist negativ, so liegt entweder ein Fehler an der
Pumpe 19 vor oder das Filter 18 ist verstopft, so daß trotz
ordnungsgemäßer Ansteuerung der Pumpe 19 kein Luftstrom in
die Pumpleitung 20 gelangt und damit kein Prüfdruck aufgebaut
werden kann.
Nach dem Eintragen dieser Fehlerart in einen Fehlerspeicher
28 der elektronischen Steuerungseinrichtung 16 im Schritt S23
wird anschließend die Pumpe 19 ausgeschaltet (Schritt S24)
und das Verfahren ist beendet. Ergibt aber die Abfrage im
Schritt S8, daß sich das Ausgangssignal des Differenzdruck
sensors 24 geändert hat, weil die Pumpe 19 Luft in die Pump
leitung 20 und damit in die Tankentlüftungsanlage gefördert
hat, so wird anschließend das Tankentlüftungsventil 15 ge
schlossen (Schritt S10).
Im nächsten Schritt S11 wird dann der Wert UA3 des Ausgangs
signals erfaßt und überprüft (Schritt S12), ob dieser Wert
UA3 größer ist als der Wert UA2, der bei offenem Tankentlüf
tungsventil im Schritt S7 erfaßt wurde. Ist der Wert UA3 des
Ausgangssignals bei geschlossenem Tankentlüftungsventil nicht
größer als der Wert UA2 bei offenem Tankentlüftungsventil, so
wird im Schritt S13 auf ein defektes Tankentlüftungsventil 15
geschlossen. Der Defekt kann darin liegen, daß das Tankent
lüftungsventil nur noch teilweise oder überhaupt nicht mehr
schließt, was entweder an einer mangelhaften elektrischen
Verbindung (Leitungsbruch) oder an der Mechanik des Ventils
liegen kann. Daß ein Fehler am Tankentlüftungsventil 15 auf
getreten ist, wird ebenfalls im Schritt S23 in den Fehler
speicher 28 eingetragen, anschließend die Pumpe 19 im Schritt
24 ausgeschaltet und das Verfahren ist beendet.
Ergibt dagegen die Abfrage im Schritt S12, daß der Wert des
Ausgangssignals des Differenzdrucksensors 24 nach Ansteuerung
des Tankentlüftungsventils 15 in Schritt S10 gestiegen ist
(UA3 < UA2), so wird aus Stabilitätsgründen eine Zeitdauer t1
abgewartet (Schritt S14), bevor im Schritt S15 der Wert UA4
des Ausgangssignals erfaßt wird. Steigt innerhalb dieser
Zeitspanne t1 der Wert des Ausgangssignals UA4 nicht über
einen applizierbaren Schwellenwert UAS, so wird im Schritt
S17 auf eine undichte Tankentlüftungsanlage (Leck ist größer
als der Austrittsquerschnitt der Düse 21) geschlossen und das
Verfahren wird mit den bereits beschriebenen Verfahrens
schritten S23 und S24 fortgesetzt und anschließend beendet.
Liegt aber der Wert UA4 über dem Schwellenwert UAS, so wird
im Schritt S18 auf eine dichte Tankentlüftungsanlage ge
schlossen und anschließend das Tankentlüftungsventil 15 ge
öffnet (Schritt S19). Im Schritt S20 wird dann der Wert UA5
des Ausgangssignals erfaßt und im Schritt S21 mit dem Wert
UA4 aus Schritt S15 verglichen. Sinkt der Wert des Ausgangs
signals UA5 nicht unter den Wert UA4, hat sich also der Druck
nicht abgebaut, so wird im Schritt S22 erkannt, daß das Tank
entlüftungsventil 15 nicht oder nicht mehr ganz öffnet. Auch
dieser Fehler wird im Schritt S23 in den Fehlerspeicher 28
eingetragen. Liegt der Wert des Ausgangssignals UA5 unter dem
Wert UA4, so liegt kein Defekt des Tankentlüftungsventils 15
vor, die Pumpe wird ausgeschaltet (Schritt S24) und das Ver
fahren ist beendet.
Die Erfindung wurde anhand eines Ausführungsbeispieles be
schrieben, bei dem der Prüfdruck mittels einer Überdruckpumpe
erzeugt wird. Anstelle dieser Überdruckpumpe kann auch eine
Unterdruckpumpe verwendet werden, die Luft durch die Refe
renzöffnung ansaugt. Die Diagnose und die Auswertung ge
schieht dann unter Berücksichtigung der, gegenüber dem Über
druckverfahren entgegengesetzten Strömungsrichtung des von
der Pumpe 19 erzeugten Luftstromes entsprechend dem beschrie
benen Verfahren.
Anstelle eines Differenzdrucksensors, der ein analoges Aus
gangssignal abgibt, besteht für einfachere Systeme auch die
Möglichkeit, einen Differenzdrucksensor einzusetzen, der nur
einen ON/OFF-Ausgang aufweist und dann schaltet, wenn der
Differenzdruck einen einstellbaren Schwellenwert unterschrei
tet.
Wird ein Differenzdrucksensor verwendet, der ein digitales
Ausgangssignal abgibt, so wechselt das Signal von einem nied
rigen Pegel auf einen hohen Pegel oder umgekehrt, wenn der
Differenzdruck einen einstellbaren Wert unterschreitet.
Außerdem ist es bei einem solchen Differenzdrucksensor vor
teilhaft, ihn elektrisch vorzuspannen, um ein eindeutiges
Ausgangssignal zu erhalten. Die Referenzöffnung muß dann
diese elektrische Vorspannung durch eine größere oder kleine
re Austrittsöffnung kompensieren.
Desweitern kann nach dem Einschalten der Pumpe die Zeit ge
messen werden, bis der Differenzdrucksensor einen applizier
baren Grenzwert unterschreitet. Mit Hilfe dieser Zeitspanne
kann für nicht ausgasenden Kraftstoff und bei dichter Tank
entlüftungsanlage (Grenzwert wird überschritten) auf das
Luftvolumen der Tankentlüftungsanlage geschlossen werden. Da
mit ergibt sich die Möglichkeit der Diagnose eines verklemm
ten Schlauches (Zeitspanne sehr kurz) und zusätzlich die Mög
lichkeit der Bestimmung des Tankfüllstandes (Zeitspanne in
nerhalb spezifizierter Grenzwerte). Ein vergessener Tank
deckel oder ein sehr großes Loch in der Tankentlüftungsanlage
kann erkannt werden, wenn sich keine Schwellwertunterschrei
tung nach einer applizierbaren Zeit ergibt.
Auch diese Fehlerarten werden in den Fehlerspeicher der elek
tronischen Steuerungseinrichtung eingetragen. Bei der Fehler
bearbeitung in der Steuerungseinrichtung wird allerdings in
der Regel erst dann eine Fehlermeldung ausgegeben, wenn der
Fehler mehrfach innerhalb einer vorgegebenen Anzahl von Prüf
abläufen aufgetreten ist.
Ein solcher Prüfablauf kann entweder immer automatisch nach
dem Starten der Brennkraftmaschine und/oder nach dem Abstel
len der Brennkraftmaschine eingeleitet werden. Im letzteren
Falle muß sichergestellt sein, daß das elektronische Steuer
gerät nach dem Abstellen der Brennkraftmaschine noch eine ge
wisse Zeitspanne mit Spannung versorgt wird, um die Auswer
tung der Überprüfung vorzunehmen.
Claims (13)
1. Tankentlüftungsanlage für ein Kraftfahrzeug
- - mit einem Kraftstofftank (10),
- - mit einem Kraftstoffdampf auffangenden Adsorptionsbehälter (12), der über eine Entlüftungsleitung (11) mit dem Kraftstofftank (10) und über eine Belüftungsleitung (17) mit der Atmosphäre verbunden ist,
- - mit einem, die Belüftungsleitung (17) absperrbaren Belüftungsventil (26, 27),
- - mit einem Tankentlüftungsventil (15), das über eine Regenerierungsleitung (13) den Adsorptionsbehälter (12) mit dem Ansaugtrakt (14) einer, das Kraftfahrzeug antreibenden Brennkraftmaschine (30) verbindet,
- - mit einer Luftpumpe (19) zum Erzeugen einer Druckänderung in der Tankentlüftungsanlage,
gekennzeichnet durch
- - eine Pumpleitung (20), welche die Pumpe (19) mit der Tankentlüftungsanlage verbindet, wobei die Pumpleitung (20) eine Referenzöffnung (21) aufweist, die so bemessen ist, daß eine Leckage in der Tankentlüftungsanlage gemessen werden kann,
- - einen Differenzdrucksensor (24), der den Druck (P1, P2), beiderseits der Referenzöffnung (21) erfaßt und
- - eine Steuerungseinrichtung (16), der das Ausgangssignal (UA) des Differenzdrucksensors (24) zugeführt ist und dabei der Wert des Ausgangssignals (UA) als Kriterium für die Funktionstüchtigkeit der Tankentlüftungsanlage herangezogen wird.
2. Tankentlüftungsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als Refe
renzöffnung (21) eine auswechselbare Düse dient, deren Aus
trittsquerschnitt dem Querschnitt eines gerade noch zu detek
tierenden Lecks in der Tankentlüftungsanlage entspricht.
3. Tankentlüftungsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luft
pumpe (19) als eine elektrisch angetriebene Überdruck- oder
Unterdruckpumpe ausgestaltet ist.
4. Tankentlüftungsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Diffe
renzdrucksensor (24) ein vom Luftmassenstrom abhängiges ana
loges Ausgangssignal (UA) abgibt.
5. Tankentlüftungsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Diffe
renzdrucksensor (24) ein digitales Ausgangssignal an die
Steuerungseinrichtung (16) abgibt.
6. Tankentlüftungsanlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Diffe
renzdrucksensor eine elektrische Vorspannung aufweist und die
Referenzöffnung (21) einen, diese elektrische Vorspannung
kompensierenden, entsprechend größeren oder kleineren Aus
trittsquerschnitt aufweist.
7. Verfahren zum Überprüfen einer Kraftfahrzeug-Tankentlüf
tungsanlage
- - mit einem Kraftstofftank (10),
- - mit einem Kraftstoffdampf auffangenden Adsorptionsbehälter (12), der über eine Entlüftungsleitung (11) mit dem Kraftstofftank (10) und über eine Belüftungsleitung (17) mit der Atmosphäre verbunden ist,
- - mit einem, die Belüftungsleitung (17) absperrbaren Belüftungsventil (26, 27),
- - mit einem Tankentlüftungsventil (15), das über eine Regenerierungsleitung (13) den Absorptionsbehälter (12) mit dem Ansaugtrakt (14) einer, das Kraftfahrzeug antreibenden Brennkraftmaschine (30) verbindet,
- - mit einer Luftpumpe (19) zum Erzeugen einer Druckänderung in der Tankentlüftungsanlage,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die von der Luftpumpe (19) geförderte Luft über eine, mit der Tankentlüftungsanlage verbundene Pumpleitung (20) geleitet wird, die eine für eine Leckageerkennung in der Tankentlüftungsanlage bemessene Referenzöffnung (21) aufweist,
- - der Druck (P1, P2) beiderseits der Referenzöffnung (21) erfaßt wird und
- - abhängig von dem Wert der Druckdifferenz (ΔP = P1 - P2) die Tankentlüftungsanlage hinsichtlich ihrer Funktionsfähigkeit bewertet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckwerte (P1, P2) mittels eines Differenzdrucksensors (24)
erfaßt werden und dessen Ausgangssignal (UA) einer
Steuerungseinrichtung (16) zugeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - bei ausgeschalteter Luftpumpe (19) und geschlossenem Tankentlüftungsventil (15) die Druckwerte (P1, P2) erfaßt werden,
- - auf ausgasenden Kraftstoff erkannt wird, wenn der Druckwert (P2) in der Tankentlüftungsanlage höher ist, als der Druck wert (P1) in der Pumpleitung (20) und
- - das Verfahren abgebrochen wird, ohne eine Aussage über die Funktionsfähigkeit der Tankentlüftungsanlage zu erhalten.
10. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - bei geöffnetem Tankentlüftungsventil (15) und eingeschalte ter Luftpumpe (19) das Ausgangssignal (UA2) des Differenz drucksensors (24) erfaßt wird,
- - mit dem Ausgangssignal (UA1) bei ausgeschalteter Luftpumpe (19) und geschlossenem Tankentlüftungsventil (15) vergli chen wird,
- - bei Identität der beiden Ausgangssignale (UA1, UA2) auf einen Fehler an der Luftpumpe (19) oder am Luftfilter (18) ge schlossen und das Verfahren abgebrochen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - bei geschlossenem Tankentlüftungsventil (15) und einge schalteter Luftpumpe (19) das Ausgangssignal (UA4) des Differenzdrucksensors (24) erfaßt wird,
- - mit einem, von der zu detektierenden Leckgröße abhängigen Schwellenwert (UAS) verglichen wird und
- - auf eine dichte Tankentlüftungsanlage bzw. auf ein akzep tables Leck geschlossen wird, wenn das Ausgangssignal (UA4) über dem Schwellenwert (UAS) liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995102776 DE19502776C1 (de) | 1995-01-25 | 1995-01-25 | Tankentlüftungsanlage für ein Kraftfahrzeug und Verfahren zum Überprüfen deren Funktionsfähigkeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995102776 DE19502776C1 (de) | 1995-01-25 | 1995-01-25 | Tankentlüftungsanlage für ein Kraftfahrzeug und Verfahren zum Überprüfen deren Funktionsfähigkeit |
Publications (1)
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