DE19502641A1 - Anordnung zur Netzabschlußtechnik für öffentliche, stationäre Telekommunikationsnetze - Google Patents
Anordnung zur Netzabschlußtechnik für öffentliche, stationäre TelekommunikationsnetzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Netzabschlußtechnik
für öffentliche stationäre Telekommunikationsnetze.
Im Anschlußbereich öffentlicher, stationärer
Kommunikationsnetze werden für 64 kbit/s-orientierte Dienste,
wie z. B. der herkömmliche analoge Telefondienst
einschließlich Faksimile- und Datenübertragung, ISDN-
Basisanschlüsse, Datenanschlüsse und Festverbindungen,
überwiegend symmetrische Kupferkabel als passive
Direktverbindungen zwischen Netzknoten bzw. Vermittlungsstelle
und Teilnehmer genutzt. Zur Mehrfachnutzung der Kupferkabel
sind Anschlußleitungsmultiplexer eingesetzt. Teilweise finden
bereits optische Anschlußleitungen Verwendung für die
Übertragungsstrecken oder es werden drahtlose
Anschlußtechniken genutzt, die im Prinzip jedoch nur die
Übertragungskabel ersetzen.
Für diese Anschlußleitungstechniken besteht der Nachteil, daß
die teilnehmernahe Verkabelung sowie die interne
Hausverkabelung und der Anschluß der Netzabschlußtechnik, wie
Netzabschlußeinheit, Teilnehmeranschlußeinheit,
Datenanschlußgerät usw. in Kupferleitungstechnik ausgeführt
sind. Zudem weist jeder der obengenannten Dienste eine
spezielle Netzabschlußtechnik und jeder Anschluß ein eigenes
Kupferleitungspaar auf. Weiterhin hat jeder Dienst seine
spezielle Teilnehmerschnittstelle in der Systemtechnik und
schließlich ist jeder vom Kunden gewünschte Dienstwechsel und
jede Neuschaltung mit personalintensiven Aktivitäten vor Ort
verbunden.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, für die eingangs
genannten öffentlichen, stationären Telekommunikationsnetze
eine Netzabschlußtechnik aufzuzeigen, die für sämtliche 64
kbit/s-Dienste nur eine universelle Teilnehmerschnittstelle
erfordert, einen minimalen Aufwand an Kupferkabeln bei der
internen Hausverkabelung benötigt und Teilnehmerschaltungen
sowie Dienstewechsel und/oder Erweiterungen mit geringem
Personaleinsatz ermöglicht.
Diese Aufgabe ist durch die Erfindung gelöst, wie sie im
Kennzeichnungsteil des ersten Patentanspruches dargelegt ist.
Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Durch die Verwendung einer universellen, standardisierten
offenen Funkschnittstelle zwischen einer Basisstation und ein
oder mehreren Mobilstationen für die Netzabschlußtechnik
können prinzipiell sämtliche auf 64 kbit/s-Kanälen basierende
Dienste genutzt werden. Eine universelle Funkschnittstelle
bietet neben der Dienste-Universalität auch eine erhebliche
Mobilitäts- und Flexibilitätssteigerung im leitungsgebundenen
Telekommunikationsnetz.
Als universelle Funkschnittstelle findet die europäisch
standardisierte Schnurlos-Kommunikations-Schnittstelle DECT
(Digital European Cordless Telecommunication) Anwendung.
Diesbezügliche in der Nebenstellentechnik gebräuchliche DECT-
Systeme bestehen aus einem Funk-Router (einer Steuer- und
Systemschnittstelleneinheit für mehrere Basisstationen BS) und
einer hinreichenden Zahl von Funk-Basisstationen als
einheitliche Netzabschlüsse für alle 64 kbit/s-orientierte
Dienste. Die Anzahl der Basisstationen ist dabei abhängig von
den Funkausbreitungsbedingungen und der Verkehrsdichte. Das
DECT-System, d. h. dessen Funk-Router, wird über geeignete
Schnittstellen direkt ober über ein Zubringersystem, z. B.
eine optischen Anschlußleitung, mit der digitalen
Ortsvermittlungsstelle verbunden (hierzu Fig. 1).
Die Basisstationen BS1-BSn können z. B. in den Fluren eines
größeren Gebäudes oder verteilt in einer Eigenheimsiedlung
installiert werden, so daß eine vollständige Funkausleuchtung
für das zu versorgende Gebiet gewährleistet ist.
Im privaten Zugangsbereich des Teilnehmers befindet sich dann
nur noch das Mobilteil des schnurlosen Endgerätes mit einer
Ladevorrichtung für dessen Akkumulator. Damit wird die
gegenwärtig noch zum Endgerät gehörende Basisstation eines
schnurlosen Telefons dem leitungsgebundenen
Telekommunikationsnetz zugeordnet.
Der DECT-Standard ist offen für alle 64 kbit/s-orientierten
Dienste. Die Anpassung zwischen den ADPCM (adaptiven
differenz-pulscodemodulations)-kodierten 32 kbit/s-Funkkanälen
und den pulscodemodulations-kodierten 64 kbit/s-Sprachkanälen
der leitungsgebundenen Technik erfolgt durch
Kodierungsadaption und bei den digitalen Diensten, z. B. ISDN
Ba, durch Zusammenfassung von zwei 32 k-Zeitschlitzen zu
Doppelslots mit dann 64 kbit/s.
Die Signalisierung bzw. Adressierung auf der Funkschnittstelle
wird nach dem Vorbild des D-Kanal-Protokolls des ISDN-Dienstes
vorgenommen, d. h. jedes Mobilteil ist von einer Basisstation
aus einzeln und unabhängig von den vorhandenen bzw. genutzten
Trägerkanälen adressierbar. Jedes Mobilteil muß sich über ein
spezielles Protokoll gegenüber der Basisstation
authentisieren, was das Telefonieren auffremde Rechnung
ausschließt. Außerdem unterstützt der DECT-Standard einen
speziellen Kryptoalgorithmus für die verschlüsselte
Übertragung auf der Funkschnittstelle, der die Abhörsicherheit
gewährleistet.
Da jedes Mobilteil durch seine eindeutige Adresse
gekennzeichnet ist und keinen permanent vorgehaltenen
Funkkanal benötigt, läßt sich über die DECT-Funkschnittstelle
eine einfache Verkehrskonzentration ohne spezielles Koppelfeld
realisieren. Bezogen auf die hier betrachtete
Anschlußleitungs- bzw. Netzabschlußtechnik lassen sich durch
Zusammenwirken der DECT-Funkschnittstelle mit einer
konzentrierenden und vorzugsweise standardisierten
Schnittstelle zur digitalen Ortsvermittlungsstelle
leistungsfähige Systemlösungen realisieren.
Die Erfindung wird anhand eines Blockschaltbildes gemäß der
Fig. 2 näher erläutert, die ein optisches
Anschlußleitungssystems mit integriertem DECT-Netzabschluß
zeigt.
Die optimale Ausnutzung aller Vorteile der modernen
Anschlußleitungsnetz-Technologien für 64 kbit/s-orientierte
Dienste ist die Integration eines DECT-Netzabschlußsystems in
ein optisches Anschlußleitungssystem mit integrierter V5.2-
Schnittstelle in der Kopfstation des optischen
Anschlußleitungsnetzes OLT.
Ein Beispiel unter Verwendung eines passiven optischen Netzes
PON ist in der Fig. 2 gezeigt. Danach wird der Funk-Router
als teilnehmernahe optische Netzanschlußeinheit in ein
passives optisches Netz integriert. So läßt sich eine optische
Funknetzabschlußeinheit realisieren, die allein je nach
Verkehrsaufkommen ca. 500 bis 800 Teilnehmer bedienen kann.
Um die Konzentration optimal zu realisieren, ist es günstig,
die Durchschaltung der Nutzkanäle zweistufig vorzunehmen. Nach
diesem Prinzip nimmt das im Treibermodul des passiven
optischen Netzes integrierte Koppelfeld CC1 eine dynamische
Gruppierung aller von der digitalen Ortsvermittlungsstelle
über die V5.2-Schnittstelle geschalteten Trägerkanäle für das
jeweilige passive optische Netz vor. Die endgültige
Durchschaltung zur Mobilstation erfolgt in der
Funknetzabschlußeinheit über die DECT-Funkschnittstelle CC2 zu
den Mobilteilen. Auf die Art werden sowohl im DECT-System als
auch im passiven optischen Netz nur so viele Kanäle reserviert,
wie für das jeweilige zu erwartende Verkehrsaufkommen
erforderlich ist.
Bei Anwendung von 3 bis 4 derartig großer
Funknetzabschlußeinheiten im passiven optischen Netz, die eine
Splittingrate von 1 : 3 bis 1 : 4 aufweisen, lassen sich weit mehr
als 1000 Teilnehmer mit nur einem passiven optischen Netz
versorgen. In passiven optischen Anschlußleitungsnetzen sind
Splittingraten von 1 : 32 üblich. Die dann verbleibenden
anschließbaren optischen Netzabschlußeinheiten ONU können dann
ausschließlich für breitbandige Dienste, z. B. größer 2
Mbit/s, genutzt werden, d. h. die entsprechenden Dienste
werden sodann direkt bis zum Teilnehmer FTTH (Fiber To The
Home) gebracht.
Da die Breitbandteilnehmer zur Zeit noch in der Minderheit
sind, sind derartige Erweiterungen des passiven optischen
Netzes auch nachträglich noch zu installieren bzw. zu
aktivieren, sofern die Gesamtkapazität der Kopfstation des
optischen Anschlußleitungsnetzes OLT ausreicht.
Auf diese Art können in einem Anschlußleitungssystem Dienste
bis 64 kbit/s über die einheitliche DECT-Funkschnittstelle
drahtlos mit zusätzlicher Mobilität im Nahbereich angeboten,
sowie für ausgewählte Teilnehmer Breitbanddienste
leitungsgebunden über eine Fiber-To-The-Home-Lösung bis z. B.
in die Wohnung geführt werden.
Damit wird der Nachteil des DECT-Systems, nur Dienste bis 64
kbit/s anbieten zu können, kompensiert.
Claims (5)
1. Anordnung zur Netzabschlußtechnik für öffentliche,
stationäre Telekommunikationsnetze, gekennzeichnet durch
den Einsatz von Schnurlos-Kommunikationssystemen,
vorzugsweise nach DECT-Standard, deren Funk-Router und
Basisstationen in das Anschlußleitungsnetz als Netzabschluß
integriert und die DECT-Funkschnittstelle als einheitliche
Teilnehmerschnittstelle des Netzes für alle
Telekommunikationsdienste bis 64 kbit/s einschließlich von
ISDN-Basisanschlüssen benutzt werden.
2. Anordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Realisierung einer Verkehrskonzentration mit dynamischer
Durchschaltefunktion über die DECT-Funkschnittstelle (CC2)
in Kombination mit einer konzentrierenden Schnittstelle
(V5.2) des Schnurlos-Kommunikationssystems zur digitalen
Ortsvermittlungsstelle.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch
Integration des Schnurlos-Kommunikationssystems als
spezielle teilnehmernahe optische Netzabschlußeinheit (ONU)
in einem optischen Anschlußleitungssystem.
4. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine
zweistufige dynamische Durchschaltung der Nutzkanäle bei
der Verkehrskonzentration in der Kopfstation des optischen
Anschlußleitungsnetzes über ein herkömmliches Koppelfeld
und in der teilnehmernahen optischen Netzabschlußeinheit
über die Funkschnittstelle zu den Mobilteilen.
5. Anordnung nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch die
zusätzliche Installation von speziellen optischen
Breitband-Netzabschlüssen (ONU) im gleichen passiven
optischen Netz mit den Schnurlos-Kommunikationssystem als
zusätzliche Lösung ausschließlich für breitbandige Dienste
neben den vom Schnurlos-Kommunikationssystem nach dem DECT-
Standard abgedeckten Diensten.
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