Bei drahtlosen, auf Funkkanälen basierenden Kommunikations
netzen, insbesondere bei Punkt-zu-Multipunkt Funk-Zubringer
netzen - auch als "radio in the local loop" bzw. "RLL"
bezeichnet - sind mehrere Netzabschlußeinheiten jeweils über
einen oder mehrere Funkkanäle an eine Basisstation - auch als
"radio base station" bzw. "RBS" bezeichnet - angeschlossen.
Im telcom Report Nr. 18 (1995), Heft 1 "Drahtlos zum Freizei
chen", Seite 36, 37 ist beispielsweise ein drahtloses Zubrin
gernetz - auch als Teilnehmerzugangsnetz oder ACCESS-Network
bezeichnet - für die drahtlose Sprach- und Datenkommunikation
beschrieben. Das beschriebene Kommunikationssystem stellt
einen RLL-Teilnehmeranschluß in Kombination mit moderner
Breitband-Infrastruktur - z. B. "fiber to the curb" - dar,
welches in kurzer Zeit und ohne großen Aufwand anstelle der
Verlegung von drahtgebundenen Anschlußleitungen realisierbar
ist. Die den einzelnen Teilnehmern zugeordneten Netzab
schlußeinheiten RNT - Radio Network Termination - sind über
das Übertragungsmedium "Funkkanal" und die Basisstation RBS
an ein übergeordnetes Kommunikationsnetz, beispielsweise an
das ISDN-orientierte Festnetz, angeschlossen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, aktuelle auf einer
hierarchischen Struktur basierende, drahtlose Kommunikations
netze, insbesondere drahtlose Teilnehmerzugangsnetze um
zusätzliche, sowohl für Anwender als auch für Kommunikations
netzbetreiber interessante Leistungsmerkmale und Anwendungs
möglichkeiten zu erweitern. Die Aufgabe wird ausgehend von
einer Kommunikationsanordnung gemäß den Merkmalen des Oberbe
griffs des Patentanspruchs 1 durch dessen kennzeichnende
Merkmale gelöst.
Der wesentliche Aspekt der erfindungsgeinäßen Kommunika
tionsanordnung mit zumindest einer zentralen Kommunikations
einrichtung, an die drahtlose Netzabschlußeinrichtungen für
den Anschluß von Komminunikationsendgeräten anschließbar sind,
besteht darin, daß in den drahtlosen Netzabschlußeinrichtun
gen zusätzliche Mittel zur Realisierung von zusätzlichen,
drahtlosen Kommunikationsbeziehungen zwischen den Netzab
schlußeinrichtungen vorgesehen sind.
Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Kommunika
tionsanordnung besteht darin, daß Informationen - Sprach-,
Video- oder sonstige Daten - direkt zwischen in einem Teil
nehmerzugangsnetz angeordneten Netzabschlußeinheiten vermit
telbar sind. Durch die Verlagerung von bisher zentral, d. h.
in den Basisstationen oder in deren Kontrolleinrichtungen
angeordneten Vermittlungsfunktionen als Bestandteil der Netz
intelligenz in die mit der Basisstation drahtlos verbundenen
Netzabschlußeinheiten wird den Kommunikationsnetzbetreibern
eine schrittweise Migration hin zu dezentral organisierten,
kombinierten, drahtlosen Kommunikationsnetzen ermöglicht.
Durch das Schaffen der Möglichkeit, hierarchisch struktu
rierte Kommunikationsnetze schrittweise und bedarfsorientiert
in dezentral organisierte Kommunikationsnetze umzuwandeln und
insbesondere drahtlose Teilnehmerzugangsnetze an die zukünf
tigen Teilnehmeranforderungen - zeitlich unbegrenzte Nutzung
breitbandiger Dienste und Abrechnung entstandener Kosten ba
sierend auf einen durchschaubaren Gebührenmodell, z. B. einer
Monatspauschale - anzupassen, wird die Akzeptanz insbesondere
drahtloser Teilnehmerzugangsnetze - auch als ACCESS-Networks
bezeichnet - gesteigert und deren Marktdurchdringung
beschleunigt.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die zusätzlichen
Mittel derart ausgestaltet, daß die zusätzlichen drahtlosen
Kommunikationsbeziehungen zwischen zumindest zwei drahtlosen
Netzabschlußeinheiten über zumindest eine weitere drahtlose
Netzabschlußeinheit vermittelt werden - Anspruch 2. Durch die
vorteilhafte Ausstattung der drahtlosen Netzabschlußeinrich
tungen mit Repeater-Funktionalität ist innerhalb des Teilneh
merzugangsnetzes ohne großen Zeitaufwand und mit minimalem
technischen Aufwand ein zusätzliches, eng vermaschtes, draht
loses Kommunikationsnetz realisierbar, welches unabhängig von
den Kommunikationsbeziehungen zwischen den Netzabschlußein
heiten und der zentralen Kommunikationseinrichtung betreibbar
ist. Vorteilhaft kann die Infrastruktur bereits installier
ter, drahtloser Teilnehmerzugangsnetze für die Realisierung
des zusätzlichen drahtlosen Kommunikationsnetzes genutzt
werden - z. B. durch das Austauschen bereits in einem draht
losen Teilnehmerzugangsnetz installierter Netzabschlußeinhei
ten.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die zusätzlichen
drahtlosen Kommunikationsbeziehungen im Heimbereich oder im
Rahmen einer Kommunikationsbeziehung über ein privates Kommu
nikationsnetz und die Kommunikationsbeziehungen zwischen der
zentralen Kommunikationseinrichtung und den drahtlosen Netz
abschlußeinrichtungen im Rahmen einer Kommunikationsbeziehung
über ein erstes Kommunikationsnetz oder über ein öffentliches
Kommunikationsnetz vorgesehen - Anspruch 3 und 4. Durch diese
vorteilhaften Ausgestaltungsvarianten können aktuell zu
installierende drahtlose Kommunikationsnetze, insbesondere
öffentliche, drahtlose Teilnehmerzugangsnetze zur Übermitt
lung von POTS-Diensten - Plain Old Telephone Service - durch
Einrichtung eines zusätzlichen, parallel betreibbaren Kommu
nikationsnetzes oder privaten Kommunikationsnetzes im Heimbe
reich ohne großen Aufwand an die Kundenanforderungen angepaßt
werden - beispielsweise Einrichtung kostengünstiger Modem-
Zugangspunkte zum drahtlosen Anschluß von Personalcomputern
an übergeordnete Rechnernetze.
Vorteilhaft sind die zusätzlichen Mittel derart ausgestaltet,
daß mit Hilfe der drahtlosen Kommunikationsbeziehungen
zwischen den drahtlosen Netzabschlußeinheiten ein selbst
konfigurierendes, drahtloses Kommunikationsnetz mit neurona
ler Netzstruktur gebildet wird - Anspruch 7. Durch diese vor
teilhafte Ausgestaltung wird eine Verlagerung der Vermitt
lungsfunktionen - bisher in den zentralen Kommunikationsein
richtungen realisiert - als Teil der Netzintelligenz in die
Peripherie der Netzabschlußeinheiten ermöglicht, wodurch der
wirtschaftliche Aufwand zur Realisierung von zusätzlichen,
drahtlosen Kommunikationsnetzes minimiert wird. Vorteilhaft
sind mit geringem wirtschaftlichen Aufwand auch drahtlose
Kommunikationsnetze ohne zentrale Kommunikationseinrichtungen
mit darin angeordneten zentralen Vermittlungsfunktionen rea
lisierbar.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die
zusätzlichen Mittel derart ausgestaltet, daß zu übermittelnde
Informationen in paketorientierte Datenströme eingefügt und
die paketorientierten Datenströme über das drahtlose Kommuni
kationsnetz vermittelt werden. Mit Hilfe des drahtlosen Kom
munikationsnetzes werden auf dem Internet-Protokoll basie
rende Dienste - auch als IP-Dienste bezeichnet - realisiert -
Anspruch 8. Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung können den
mit den drahtlosen Netzabschlußeinheiten verbundenen Teilneh
mern aktuelle, auf der Internet-Technologie basierende IP-
Dienste - beispielsweise Senden und Empfangen von E-Mail,
Übermittlung von Dateien oder Nutzung des World Wide Web -
kostengünstig zur Verfügung gestel%t werden.
Als weitere vorteilhafte Ausgestaltung weist zumindest eine
drahtlose Netzabschlußeinheit zumindest einen weiteren
Anschluß an ein zweites Kommunikationsnetz auf - Anspruch 11.
Dieser weitere Anschluß kann beispielsweise als Zugangspunkt
zu einem übergeordneten Kommunikationsnetz, beispielsweise zu
einem IP-basierenden Kommunikationsnetz eines weiteren Netz
werkbetreibers, ausgestaltet sein.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weisen die
drahtlosen Netzabschlußeinheiten weitere Mittel zur Realisie
rung eines drahtlosen, paketorientierten Kommunikations
systems gemäß der ITU-Empfehlung H.323 oder H.324 auf -
Anspruch 15. Die ITU-Empfehlung H.323 spezifiziert Kommunika
tionssysteme über welche Audio-, Video- und sonstige Daten
über paketbasierte bzw. paketorientierte Kommunikationsnetze
übermittelt werden. Paketorientierte Netzwerke können sowohl
lokale Netzwerke - LANs - als auch Wide Area Networks - WANs-
sowie Intranets oder das Internet repräsentieren. Vorteil
haft ist ein Kommunikationssystem gemäß der H.323- bzw.
H.324-Empfehlung unabhängig von der zugrunde liegenden physi
kalischen Netzwerktopologie realisierbar, d. h. Inkompatibili
täten zwischen Produkten verschiedener Hersteller bei multi
medialer Kommunikation über paketorientierte Kommunikations
netze werden beseitigt. Vorteilhaft können für die Realisie
rung reiner Sprachverbindungen mit Hilfe des Voice-Over-
Internet-Protokoll-Standards (VoIP) TP-basierte Kommunika
tionsnetze mit gewöhnlichen Telefonnetzen verbunden werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Kommunikationsanordnung sind den weiteren Ansprüchen zu ent
nehmen.
Im folgenden wird die erfindungsgemäße Kommunikationsanord
nung mit Hilfe eines Blockschaltbildes näher erläutert.
Das Blockschaltbild zeigt eine in einem Versorgungsgebiet
angeordnete Kommunikationsanordnung, bei welcher mehrere
drahtlose Netzabschlußeinheiten RNT1. . .5 über das drahtlose
Übertragungsmedium "Funkkanal", bzw. über drahtlose Kommuni
kationsbeziehungen kb an eine das Zentrum des Versorgungs
gebietes bzw. des Funkbereiches FB repräsentierende zentrale
Kommunikationseinrichtung RBS - auch als Basisstation
bezeichnet - angeschlossen sind. In diesem Ausführungsbei
spiel repräsentiert die Kommunikationsanordnung ein öffentli
ches, drahtloses Teilnehmerzugangsnetz ACCESS - auch als
ACCESS-Network bezeichnet - beispielsweise basierend auf
einem CDMA-Vielfachzugriffsverfahren - auch als Wireless
Local Loop System "WLL" bezeichnet. Teilnehmerseitig ist jede
Netzabschlußeinheit RNT1. . .5 mit zumindest einer dezentralen
Kommunikationsendeinrichtung - nicht dargestellt - verbind
bar. Eine dezentrale Kommunikationsendeinrichtung kann bei
spielsweise durch ein Multimedia-Kommunikationsendgerät oder
ein ISDN-orientiertes Fernsprechendgerät oder durch einen
Personalcomputer realisiert sein. Die zentrale Kommunika
tionseinrichtung RBS bzw. die Basisstation ist über eine Ver
bindungsleitung mit einer Basisstation-Kontrolleinrichtung
RBC verbunden. Die Basisstation-Kontrolleinrichtung RBC ist
über eine Kupferleitung oder einen Lichtwellenleiter oder ein
Richtfunkzubringersystem - im Blockschaltbild durch VL ange
deutet - mit einer Netzkontrolleinheit RDU verbunden, in der
unter anderem die Sprachumcodierung und die Verwaltung der
Ressourcen des Funkbereiches FB und der Ressourcen in Rich
tung übergeordnetes, ISDN-orientiertes Kommunikationsnetz IKN
stattfindet. Die Funk-Ressourcen des jeweiligen Funkbereiches
FB können alternativ auch in der Basisstation RBS oder in der
Basisstation-Kontrolleinrichtung RBC verwaltet bzw. angeboten
und zugeteilt werden. Über eine standardisierte V5.1-Schnitt
stelle ist die Netzkontrolleinheit RDU beispielsweise über
einen Lichtwellenleiter LWL an das öffentliche Festnetz ange
schlössen, d. h. alle mit den drahtlosen Netzabschlußeinheiten
RNT1. . .5 verbundenen, dezentralen Kommunikationsendeinrichtun
gen sind über das drahtlose Teilnehmerzugangsnetz ACCESS an
das übergeordnete, ISDN-orientierte Kommunikationsnetz IKN
angeschlossen.
Neben der Funkschnittstelle - welche beispielsweise auch
gemäß dem DECT-Standard ausgestaltet sein kann - zur Reali
sierung des bereits beschriebenen "WLL-Systems" bzw. zur Rea
lisierung des öffentlichen Teilnehmerzugangsnetzes ACCESS
weist erfindungsgemäß jede dezentrale, drahtlose Netzab
schlußeinrichtung RNT1. . .5 zusätzliche Funkmittel - nicht dar
gestellt - zur Realisierung einer weiteren Funkschnittstelle
auf. Über die weitere Funkschnittstelle werden zusätzliche
drahtlose Kommunikationsbeziehungen zkb zwischen den im Teil
nehmerzugangsnetz ACCESS angeordneten dezentralen Netzab
schlußeinheiten RNT1. . .5 eingerichtet, mit deren Hilfe die
drahtlosen Netzabschlußeinheiten RNT1. . .5 untereinander eng
vermascht verbunden sind. Durch die zusätzlichen drahtlosen
Kommunikationsbeziehungen wird parallel zum bereits existie
renden, öffentlichen, drahtlosen Teilnehmerzugangsnetz ACCESS
ein zusätzliches drahtloses Kommunikationsnetz PN, beispiels
weise ein in einem Stadtviertel angeordnetes, privates Kommu
nikationsnetz PN, realisiert - durch eine punktierte Umran
dung verdeutlicht. Im folgendem wird das mit Hilfe der
zusätzlichen drahtlosen Kommunikationsbeziehungen zkb reali
sierte, zusätzliche drahtlose Kommunikationsnetz PN auch als
privates Kommunikationsnetz PN bezeichnet.
Die weitere Funk-Schnittstelle basiert beispielsweise auf
einer übertragungstechnischen Kombination eines Multiträger-
Modulationsverfahrens - Multi Carrier Modulation bzw. MC-
Modulation - und einer Spread-Spectrum-Technologie -; die
Kombination wird auch als Multi-Carrier Spread-Spectrum MC-SS
bezeichnet. Durch die Kombination der genannten Übertragungs
techniken wird auch eine Kombination der Vorteile der Über
tragungstechniken erreicht: höhere Flexibilität, höhere spek
trale Effizienz, einfacher zu realisierende Detektions-Mög
lichkeiten und Vermeidung von Schmalband-Interferenzen. Als
Ausgestaltungsvarianten der genannten MC-SS-Vielfach-
Zugriffsverfahren sind MC-CDMA - resultierend aus einer Kom
binationen von DS-CDMA mit MC-Modulation - oder MC-DS-CDMA
oder MT-CDMA - Multi-Ton-CDMA - zu nennen. Alternativ kann
die weitere Funk-Schnittstelle beispielsweise gemäß dem DECT-
Standard ausgestaltet sein. Durch die mittels der zusätzli
chen Kommunikationsbeziehungen zkb bewirkte enge Vermaschung
der einzelnen im Teilnehmerzugangsnetz ACCESS angeordneten,
drahtlosen Netzabschlußeinheiten RNT1. . .5 wird eine direkte
Kommunikation jeder drahtlosen Netzabschlußeinrichtung RNT1. . .5
mit den jeweils lokal benachbarten drahtlosen Netzab
schlußeinrichtungen RNT1. . .5 ermöglicht, so daß Steuerungs- und
Adressierungsdaten zwischen benachbarten, drahtlosen Netzab
schlußeinrichtungen RNT1. . .5 beliebig austauschbar sind. Durch
die somit realisierte Möglichkeit der Autokonfiguration bei
der Initialisierung einer Netzabschlußeinrichtungen RNT1. . .5
und durch die Möglichkeit des selbständigem Routings während
eines Verbindungsaufbaus über die im Teilnehmerzugangsnetz
ACCESS angeordneten und untereinander gleichberechtigten,
drahtlosen Netzabschlußeinrichtungen RNT1. . .5 wird dem mit
Hilfe der zusätzlichen drahtlosen Kommunikationsbeziehungen
zbk realisierten privaten Kommunikationsnetz PN die Eigen
schaft eines selbstlernenden, neuronalen Netzes zugeordnet.
So erfolgt anstelle einer manuellen, zellularen Kommunika
tionsnetzplanung - z. B. durch manuelle Konfiguration der in
den einzelnen Netzabschlußeinheiten RNT1. . .5 gespeicherten Ver
bindungs- und Routing-Tabellen - eine selbständige Konfigura
tion des privaten Kommunikationsnetzes PN. Bei einer selb
ständigen Konfiguration wird durch jede dem drahtlosen Teil
nehmerzugangsnetz ACCESS neu hinzugefügte, drahtlose Netzab
schlußeinrichtung RNT1. . .5 bei der Initialisierung der Fre
quenzbereich und der Sendepegel auf die vorgefundenen Nach
bar-Netzabschlußeinrichtungen RNT1. . .5 abgestimmt. Desweiteren
wird durch adaptive Antennen und deren steuerbare Richt
charakteristik eine dynamische Leistungsanpassung ermöglicht.
Je nach Konfigurierungszustand der in den einzelnen drahtlo
sen Netzabschlußeinrichtungen RNT1. . .5 gespeicherten Verbin
dungs- und Routing-Tabellen und in Abhängigkeit der Verkehrs
belastung, d. h. in Abhängigkeit der Auslastung der einzelnen
zusätzlichen drahtlosen Kommunikationsbeziehungen zkb, werden
beispielsweise von der zweiten Netzabschlußeinrichtung RNT2
an die vierte Netzabschlußeinrichtung RNT4 zu übermittelnde
Daten entweder über den direkt zwischen der zweiten und
vierten Netzabschlußeinrichtung RNT2,4 eingerichteten Funkka
nal - durch einen ersten strichpunktierten Pfeil p1 verdeut
licht - oder alternativ über die als Relais-Station oder
Repeater-Station fungierende dritte drahtlose Netzab
schlußeinrichtung RNT3 übermittelt - durch einen zweiten
strichpunktierten Pfeil p2 verdeutlicht. Jede innerhalb des
privaten Kommunikationsnetzes PN angeordnete, drahtlose Netz
abschlußeinrichtung RNT1. . .5 kann einen Ausgang- und/oder End
punkt einer über das private Kommunikationsnetz PN geführten
Verbindung darstellen und gleichzeitig die Funktion einer
Repeater- bzw. Relaisstation für weitere über das private
Kommunikationsnetz PN geführte Verbindungen erfüllen. Das
private Kommunikationsnetz PN kann sowohl als paketorientier
tes als auch als leitungsorientiertes Kommunikationsnetz PN
ausgestaltet sein. Bei einem paketorientierten, privaten Kom
munikationsnetz PN stellt jede darin angeordnete, drahtlose
Netzabschlußeinheit RNT1. . .5 einen Netzknoten dar, über welchen
Datenpakte - mit darin angeordneten Routing-Informationen und
zu übermittelnden Nutz-Informationen - mit Hilfe der gespei
cherten Routing-Tabellen umadressiert und weitergeleitet wer
den. Bei einem leitungsorientierten, privaten Kommunikations
netz PN liegt jeder aktuellen Verbindung ein durchgeschalte
ter Funkkanal über eine beliebige Anzahl von drahtlosen Netz
abschlußeinheiten RNT1. . .5 zugrunde.
In diesem Ausführungsbeispiel ist die vierte drahtlose Netz
abschlußeinrichtung RNT4 über eine Anschlußleitung AL an ein
paketorientiertes, Internet-Protokoll-konformes Kommunika
tionsnetz IP - beispielsweise ein mehrere private Kommunika
tionsnetze PN verbindendes Kommunikationsnetz, auch als
"Backbone" bezeichnet - angeschlossen. Vorteilhaft können
durch Zwischenschaltung spezieller Umwandlungseinheiten -
auch als Gateways bezeichnet, nicht dargestellt - Übergänge
zwischen Kommunikationsnetzen mit unterschiedlich ausgestal
teten Übertragungs- oder Zugriffsprotokollen realisiert
werden. Beispielhaft sind Übergänge zu X.25-Kommunikations
netze oder Fame-Relay-Kommunikationsnetze oder virtuelle
Telefonnetze zu nennen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante der darge
stellten Kommunikationsanordnung ist das mit Hilfe der zu
sätzlichen, drahtlosen Kommunikationsbeziehungen zkb reali
sierte, private Kommunikationsnetz PN als Kommunikations
system gemäß der ITU-Empfehlung H.323 - Packet Based Multi
media Communication Systems - bzw. H.324 - Low Bitrate Multi
media Communication - ausgestaltet, wobei durch Dede mit
einer drahtlosen Netzabschlußeinrichtung RNT1. . .5 verbundene,
dezentrale Kommunikationsendeinrichtung - beispielsweise
einem Personalcomputer, nicht dargestellt - zumindest die
Audiokommunikation unterstützt wird. Die Verarbeitung und der
Transport von Video- und anderen Daten ist dagegen optional.
Gemäß der ITU-Empfehlung H.323 bzw. H.324 ausgestaltete
Kommunikationsendeinrichtungen können beispielsweise funktio
nal im Personalcoinputer integriert oder als Stand-Allone-
Lösung realisiert sein. Ein H.323-Kommunikationssystem weist
mehrere logische Einheiten auf, welche als "Terminal",
"Gateway", "Gatekeeper" und "Multipoint-Control-Unit (MCU's)"
bezeichnet werden. In diesem Ausführungsbeispiel wird durch
jede im Teilnehmerzugangsnetz ACCESS angeordnete, drahtlose
Netzabschlußeinheit RNT1. . .5 eine logische Einheit gemäß der
H.323-Empfehlung repräsentiert. Eine die Funktion eines
H.323-Terminals realisierende Netzabschlußeinheit RNT1. . .5 kann
beispielsweise mit einem anderen H.323-Terminal, Gateway oder
einer Mulitpoint-Control-Unit (MCU) in Echtzeit kommunizie
ren, wobei überwiegend Sprachdaten in Echtzeit übertragen
werden und zusätzlich die Übertragung von Video- und sonsti
ger Daten unterstützt wird. Eine die Funktion eines H.323-
Gateways realisierende Netzabschlußeinheit RNT1. . .5 kann
beispielsweise mit anderen H.323-Gateways oder mit H.323-
Terminals in verbindungsorientiert ausgestalteten Kommunika
tionsnetzen IP kommunizieren. Verbindungsorientierte Kommuni
kationsnetze können beispielsweise das ISDN-, ATM- oder das
herkömmliche analoge Telefonnetz sein. Über ein derartig ver
bindungsorientiert ausgestaltetes Kommunikationsnetz IP kön
nen beispielsweise mehrere in drahtlosen Teilnehmerzugangs
netzen ACCESS realisierte, private Kommunikationsnetze PN
verbunden sein. Durch eine die Funktion eines Multipoint-Con
trol-Unit (MCU) realisierende Netzabschlußeinheit RNT1. . .5 wird
drei oder mehreren H.323-Terminals oder H.323-Gateways die
Teilnahme an Mehr-Punkt-Verbindungen bzw. an Konferenzen
ermöglicht.
Bei einem gemäß der ITU-Empfehlung H.323 ausgestalteten
privaten Kommunikationsnetz PN können netzwerkübergreifend
Multimedia-Verbindungen von den im privaten Kommunikations
netz PN angeordneten, drahtlosen Netzabschlußeinheiten RNT1. . .5
bzw. von den daran angeschlossenen Kommunikationsendgeräten
an das an die fünfte Netzabschlußeinheit RNT5 angeschlossenen
Kommunikationsnetz IP bzw. entsprechende Multimedia-Verbin
dungen an dran angeschlossene, weitere private Kommunika
tionsnetze realisiert werden. Dabei erfolgt durch entspre
chend ausgestaltete Gateways eine Protokoll-Umwandlung
zwischen den jeweils in den Kommunikationsnetzen PN, IP
eingesetzten Übertragungsprotokollen. Vorteilhaft können
reine Sprachverbindungen zwischen den einzelnen im Teilneh
merzugangsnetz ACCESS, bzw. im privaten Kommunikationsnetz PN
angeordneten, eng vermaschten drahtlosen Netzabschlußeinrich
tungen RNT1. . .5 vermittelt werden, sowie die über das private
Kommunikationsnetz PN übermittelten Sprachdaten mit Hilfe des
Voice-Over-Internet-Protokoll-Standards (VoIP) über ein gemäß
dem Internet-Protokoll-Standard ausgestaltetes Kommunika
tionsnetz IP weitervermittelt werden.
Das Vermitteln von Sprachdaten sowie aller anderen Arten von
Multimedia-Daten innerhalb des beschriebenen, privaten Kommu
nikationsnetzes PN sowie die Möglichkeit der Weitervermitt
lung der Multimedia-Daten über das übergeordnete Kommunika
tionsnetz IP stellt eine alternative Vermittlungsmöglichkeit
von Daten gegenüber herkömmlichen, in aktuellen, drahtlosen
Teilnehmerzugangsnetzen ACCESS realisierten Übermittlungs
wegen dar - wie z. B. über die zentrale Kommunikationseinrich
tung RBS und über das mit der zentralen Kommunikationsein
richtung RBS verbundene, ISDN-orientierte Festnetz IKN. Das
Teilnehmerzugangsnetz ACCESS und das darin realisierte,
private Kommunikationsnetz PN repräsentierten jeweils unab
hängige Kommunikationsnetze, welche von jeweils unterschied
lichen Kommunikationsnetzbetreibern bzw. Providern betreibbar
sind. Durch die Möglichkeit der parallelen Anordnung mehrerer
unabhängiger, drahtloser Kommunikationsnetze ACCESS,PN inner
halb des selben Funkbereiches FB sind flexibel ausgestaltbare
Teilnehmerzugangsnetze ACCESS realisierbar, welche innerhalb
eines kurzen Zeitraumes und mit geringstem wirtschaftlichen
Aufwand an die neuen Anforderungen der damit verbundenen
Teilnehmer angepaßt werden können.