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Die Erfindung betrifft ein Nachrichtenübertragungssystem zur Übertragung von Daten zwischen einer Vielzahl von digitalen Basisanschlüssen, welche Informationskanäle, Signalisierungskanäle und Maintenance-Kanäle umfassen, einer zentralen Stelle, z. B. einem Wählamt, eines Telephonnetzes und einer Vielzahl von analogen oder digitalen Teilnehmerendgeräten, über eine digitale Zweidraht-Übertragungsleitung, die an einem Ende mit einem Amtsteil und am anderen Ende mit einem Ortsteil verbunden ist, welche jeweils Übertragungseinheiten zur Anwendung eines Hochgeschwindigkeits-Übertragungsverfahrens umfassen, wobei eine digitale Vermittlungsstelle der zentralen Stelle mit einer ersten, im Amtsteil angeordneten Multiplex-Einheit verbunden ist und die Teilnehmerendgeräte über Teilnehmerleitungen an eine zweite,
im Ortsteil angeordneten MultiplexEinheit angeschlossen sind.
In den Industrieländern ist die Digitalisierung der Telephonnetze weitgehend abgeschlossen.
Durch die rasanten Entwicklungen auf dem Gebiet der Datenübertragung und das rasche Wachstum der damit verbundenen Netze, wie etwa des Internets, hat sich ein grosser Bedarf an verfügbaren Übertragungsleitungen und Übertragungskapazitäten ergeben, wodurch die Investitionsbereitschaft auf diesem Gebiet sehr hoch ist. Da der Aufbau und die Erweiterung von neuen Datenübertragungsnetzen hohe Kosten verursacht, sind die Bestrebungen der Telephonnetzbetreiber nunmehr darauf gerichtet, die Effizienz der über bestehende Telephonleitungen erfolgenden Daten- übertragungen zu verbessern.
Aufgrund des in den nächsten Jahren ständig ansteigenden Datenverkehrs ist daher auch eine starke Zunahme bei der Inanspruchnahme von digitalen Telephondiensten, wie ISDN in den öffentlichen Telephonnetzen (PSTN) zu erwarten. Auch Länder mit geringem Industrialisierungsgrad lassen Expansionsbestrebungen auf dem Gebiet der PSTN- und der ISDN-Übertragung erkennen.
Bedingt durch den grossen Bedarf an freien Leitungen müssten in vielen Fällen zusätzliche Übertragungsleitungen verlegt werden. Die Neuverlegung von Übertragungsleitungen ist aber mit hohen Kosten und mit hohem Zeitaufwand verbunden.
Aus der US 5 475 678 A ist ein Nachrichtenübertragungssystem mit mehreren Schnittstel- lensteuer-Einheiten 2,2A, 2B, 3,5 bekannt, in welchem diese Schnittstellensteuer-Einheiten untereinander in einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung stehen und die einen bidirektionalen Informationsaustausch unter Verwendung eines gemeinsamen Übertragungszeitrahmens ermöglichen, der in eine Vielzahl von Zeitschlitzen unterteilt ist, in denen jeweils 64 kbit/s-Kanäle übertragen werden können. Dabei ist jede Schnittstellensteuer-Einheit mit einem Kommunikations-Schaltkreis 4 ausgestattet, über den einerseits die Verbindung zu den anderen Schnittstellensteuer-Einheiten des so gebildeten Netzwerks hergestellt wird und der andererseits mit Verbindungs-Schnittstellen 01,02, 03 verbunden ist, an die Teilnehmerendgeräte, z.
B. analoge und digitale Telephone der NetzwerkTeilnehmer angeschlossen sind.
Nirgends findet sich in diesem bekannten Übertragungssystem eine zentrale Stelle, über die eine Anbindung an ein Telephonnetz erfolgt, vielmehr stehen gleichberechtigte Schnittstellensteuer-Einheiten in einem lokalen Netzwerk in Punkt-zu-Punkt-Verbindung, wobei die zugehörigen Kommunikations-Schaltkreise für jede Schnittstellensteuer-Einheit Vermittlungsfunktion ausüben.
Jeder Kommunikations-Schaltkreis steht über mehrere Leitungen L mit den jeweiligen Kommunika- tions-Schaltkreisen der anderen Einheiten in Verbindung. Ebenso findet sich im Übertragungssystem des Vorhalts keine mehrfach ausgenutzte Zweidraht-Übertragungsleitung, die sich zwischen einem Amtsteil und einem Ortsteil erstreckt, die Verbindungen LMA bis LMD zwischen dem Kom- munikations-Schaltkreis und den Verbindungsschnittstellen 01,02, 03 befinden sich jeweils in den Teilnehmer-Einheiten selbst, und keine Zweidraht-Übertragungsleitung gemäss Oberbegriff gegenständlicher Erfindung.
Weiters ist aus der US 5 499 241 A, ein Breitband-Übertragungssystem zur Anbindung von Telephon-Netzen oder anderen digitalen Netzwerken an ein Kabel-TV-Netzwerk bekannt. Die Übertragung mehrerer Telephonsignale geschieht dabei in Richtung zum Telephon-Teilnehmer in 3MHz-Kanälen in Multiplextechnik, die in Teilnehmer-Endgeräten durch Demodulieren und Demultiplexen in individuelle Telephonsignale getrennt werden, die einem bestimmten Teilnehmer zugeführt werden. Das entsprechend adressierte Telephonsignal wird dabei einer Leitungskarte zugeführt, die mit dem Teilnehmerendgerät des Teilnehmers verbunden ist. Die vom Teilnehmer abgehenden Signale werden digitalisiert und auf einem 50 kHz-Träger im Kabel-TV-Netzwerk übertragen.
Nicht geeignet ist dieses Verfahren für Netze aus Zweidraht-Übertragungsleitunen, auf denen
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die Sprachinformation mehrerer Teilnehmer mittels eines digitalen Übertragungsverfahrens zwischen jeweils einem Ortsteil und einem Amtsteil übertragen werden. Weiters ist auf der Teilnehmerseite des bekannten Übertragungssystems die dem Ortsteil entsprechende Einheit jeweils für ein Teilnehmerendgerät vorgesehen, wohingegen ein wesentlicher Bestandteil des Übertragungssystems gemäss gegenständlicher Erfindung ein Ortsteil mit mehreren daran angeschlossenen Endgeräten ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Nachrichtenübertragungssystem der eingangs genannten Art anzugeben, mit welchem für eine bereits bestehende Übertragungsleitung ein hoher Ausnutzungsgrad ermöglicht wird.
Weitere Aufgabe der Erfindung ist es, die Anzahl der erforderlichen physikalischen Schnittstellen im Bereich der zentralen Stelle zu verringern und eine hohe Übertragungskapazität zu erzielen.
Die gegenständliche Erfindung hat weiters zum Ziel, die bereits bewährte Mehrfachausnutzung einer Zweidraht-Übertragungsleitung zur Übertragung von analogen Telephonsignalen auf digitale ISDN-Signale so anzuwenden, dass ein aufwendiges Umwandeln und Zusammenfassen der vorliegenden ISDN-Kanäle für die Übertragung über eine digitale Übertragungsleitung vermieden werden kann.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass der Amtsteil über eine für alle Basisanschlüsse gemeinsame Schnittstelle mit der digitalen Vermittlungsstelle der zentralen Stelle verbunden ist, über welche die Datenströme mehrerer Basisanschlüsse umsetzbar sind.
Auf diese Weise können die Daten mehrerer Basisanschlüsse über eine einzige physikalische Schnittstelle zum Amtsteil übertragen werden, während bisher jeder einzelne Basisanschluss über eine gesonderte Schnittstelle mit dem Amtsteil in Verbindung stand.
Gemäss einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die digitale Vermittlungsstelle als ISDN-Vermittlungsstelle ausgebildet, welches den derzeit üblichen Standard für digitale, nachrichtentechnische Übermittlung darstellt. Es können aber im Rahmen der Erfindung auch Vermittlungsstellen für digitale Basisanschlüsse anderer Art vorgesehen sein.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass auf der Schnittstelle das Signalisierungsprotokoll V 5. 1 zur Anwendung gelangt. Das V5. 1-Signalisierungsprotokoll gemäss ETSI ETS 300 324-1 wirkt nicht konzentrierend und bietet daher die Möglichkeit der Anpassung der für die Übertragung eingesetzten Datenkanäle an den aktuellen Bedarf.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Schnittstelle eine PCM-Schnittstelle ist, wobei diese vorzugsweise durch eine 2MbiUs-Schnittstelle ausgebildet ist, was eine relativ hohe Übertragungskapazität von bis zu fünfzehn Basisanschlüssen ermöglicht.
Weiters betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Übertragung von Daten zwischen einer Vielzahl von digitalen Basisanschlüssen einer zentralen Stelle, z. B. einem Wählamt, und einer Vielzahl von Teilnehmerendgeräten über eine Zweidraht-Übertragungsleitung, die an ihren Enden mit einem Amtsteil und mit einem Ortsteil verbunden ist, wobei im Amtsteil und im Ortsteil die Daten der Informationskanäle, der Signalisierungskanäle und die Daten der Maintenance-Kanäle aller Basisanschlüsse über je eine Multiplex-Einheit zusammengeführt und zwischen dem Amtsteil und dem Ortsteil übertragen werden.
Bekannte Verfahren dieser Art sind auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmt und können daher für zukünftige Funktionen nicht erweitert werden.
Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren dieser Art anzugeben, welches auf einfache Art mittels Software implementiert und welches durch programmtechnische Umstellungen sehr leicht für zukünftige Applikationen umgestellt oder erweitert werden kann.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Daten der Signalisierungskanäle und die Daten der Maintenance-Kanäle in einem gemeinsamen Übertragungskanal zusammengeführt und übertragen werden.
Auf diese Weise ist die Kompatibilität des erfindungsgemässen Verfahrens mit Amtsteilen, weiche ein V5. 1-Protokoll anwenden, gewährleistet, wodurch die Interaktion sowohl mit einem ISDNals auch mit einem POTS-Ortsteil möglich ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele eingehend erläutert. Es zeigt dabei
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Nachrichtenübertragungssystems ;
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Ausführungsform des Amtsteils des erfindungsgemässen Nachrichtenübertragungssystems,
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer Ausführungsform des Ortsteils des erfindungsgemässen Nach- richtenübertragungssystems ;
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Reichweite des erfindungsgemässen Nachrichtenübertragungssystems ;
Fig. 5 ein Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Nachrichtenübertragungssystems und
Fig.6 ein Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Nachrichtenübertragungssystems.
Fig. 1 zeigt ein Nachrichtenübertragungssystem zur bidirektionalen Übertragung von Daten zwischen einer zentralen Stelle, z. B. einem Wählamt 1, und einer Vielzahl von digitalen Teilnehmerendgeräten 30,31, 32,41, 42,43, 50 60, 61,62, 70,71 und 72 über zwei digitale Übertragungsleitungen 7,8, die an ihrem einen Ende mit einem Amtsteil 2,3 und an ihrem anderen Ende mit je einem Ortsteil 5,6 verbunden sind.
Das Nachrichtenübertragungssystem gemäss Fig. 1 ist ein ISDN-Übertragungssystem, weshalb die digitalen Teilnehmerendgeräte 30,31, 32,41, 42,43, 60,61, 61,70, 71 und 72 jeweils über einen S-Bus an Netzabschlusseinheiten 21,22, 23, 25,26, 27 und 28 angeschlossen sind, welche ihrerseits über Teilnehmerleitungen 9 und U-Schnittstellen mit den Ortsteilen 5,6 verbunden sind.
Die Teilnehmerendgeräte können durch Telephongeräte, Rechner o. ä. Geräte gebildet sein.
Anstelle einer Netzabschlusseinheit ist beim Teilnehmerendgerät 50 ein Netzabschlussknoten 24 (network termination node) vorgesehen, der über eine der Teilnehmerleitungen 9 mit dem Ortsteil 5 verbunden ist.
Das Wählamt 1 umfasst eine nicht gesondert dargestellte Vermittlungsstelle, in welcher mehrere ISDN-Basisanschlüsse zusammenkommen, deren Datenströme an die Teilnehmerendgeräte 30, 31,32, 41,42, 43,50, 60,61, 61,70, 71 und 72 übertragen werden sollen.
Um eine Mehrfachausnutzung der Übertragungsleitungen 7,8 zu ermöglichen, ist im Amtsteil 2,3 eine in Fig. 1 nicht dargestellte, bidirektionale Multiplex-Einheit vorgesehen, weiche die Datenströme aus der Vermittlungsstelle des Wählamtes 1 mittels eines Zeitmultiplexverfahrens verschiedenen Zeitschlitzen zuordnet, sodass die Übertragung insgesamt über nur zwei Übertragungsleitungen 7,8 zu den Ortsteilen 5,6 erfolgt. Die Anzahl der Übertragungsleitungen ist dabei keiner Einschränkung unterworfen. Jeder Ortsteil kann jedenfalls an mehr als eine Netzabschlusseinheit Daten übertragen. In Fig. 1 sind an jeden der Ortsteile 5,6 vier Netzabschluss-Einheiten bzw. Netzabschlussknoten angeschlossen.
Dazu sind in den Ortsteilen 5,6 entsprechende bidirektionale Multiplex-Einheiten vorgesehen, die das über die Übertragungsleitungen 7,8 empfangene Signal nach seiner Dekodierung wieder in die richtigen Datenströme zusammensetzt. Aufgrund der Bidirektionalität erfolgt für die in entgegengesetzte Richtung erfolgende Datenübertragung der gleiche Vorgang in umgekehrter Weise.
Erfindungsgemäss ist vorgesehen, dass der Amtsteil 2,3 über eine Schnittstelle mit der digitalen Vermittlungsstelle verbunden ist, über welche die Datenströme mehrerer Basisanschlüsse umsetzbar sind. Damit kann die Zahl der erforderlichen physikalischen Schnittstellen gering gehalten werden.
Die Schnittstelle zwischen der digitalen Vermittlungsstelle des Wählamtes 1 und des Amtsteils 2, 3 ist durch eine 2Mbit/s-Schnittstelle entsprechend dem ITU-Standard G. 703/G. 704 gebildet, wobei als Signalisierungsprotokoll V5. 1 entsprechend ETSI ETS 300 324-1 zur Anwendung kommt. Im Amtsteil erfolgt daher keine Konzentration der Datenströme.
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verwirklicht ist.
In Fig. 6 verfügt der Ortsteil 5 sowohl über digitale ISDN-Abschlüsse für die Netzanschluss-
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einheiten 21,23 als auch über analoge POTS-Abschlüsse für die analogen Teilnehmerendgeräte 91,92.
Bei einer Übertragung von der zentralen Stelle 1 in Richtung der Teilnehmerendgeräte 30,31, 32,41, 42,43, 50,60, 61,61, 70,71 werden die von der ISDN-Vermittlungsstelle kommenden Datenströme, welche in Form eines kodierten Leitungssignals, z. B. 2B1Q oder 4B3T vorliegen, im Amtsteil 2,3 in ein digitales Format umgewandelt und dann so zusammengefasst und wieder kodiert, dass diese über die zwei Übertragungsleitungen gemeinsam übertragen werden können. In den Ortsteilen 5,6 geschieht die Dekodierung und die Rückumwandlung in getrennte Datenströme.
Fig. 2 zeigt den inneren Aufbau eines Amtsteils 2,3, der über eine 2 Mbit/s-Schnittstelleneinrichtung 116 und einen entsprechenden PCM-Bus 10 mit der ISDN-Vermittlungsstelle des Wählamts 1 verbunden ist. Die Multiplex-Einheit des Amtsteils umfasst eine Zeitschlitzzuordnungseinheit (Framer) 161 und eine Steuerungseinheit 162, die über einen gemeinsamen Bus 163 mit zwei Datenübertragungseinheiten 171,172 in Verbindung stehen, welche ihrerseits über jeweils eine Gabelschaltung 181,182 und je einen Übertrager 190,191 mit den Übertragungsleitungen 7,8 verbunden sind.
Mit Hilfe der Zeitschlitz-Zuordnungseinheit 161 werden z. B. für vier ISDN-Basisanschlüsse jeweils acht 64 kbit/s-Zeitschlitze aus dem 2 Mbit/s-Datenstrom zusammengefasst und gemeinsam mit einem weiteren 64 kbit/s-Zeitschlitz, der Signalisierung, Paket-Daten und Frame-Relay-Daten
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und die Übertragungsleitung 8 übertragen.
Über die 2 MbiUs-Schnittstelle könnten z. B. bis zu drei unabhängige Vierkanal-Übertragungsysteme versorgt werden, die auf einer einzigen Leiterplatte untergebracht werden können, sodass eine aufwendige Busarchitektur zur Weiterleitung der Daten über eine Rückwandverdrahtung nicht erforderlich ist.
In den Übertragungseinheiten 171,172 wird das mit Hilfe der Zeitschlitzzuordnungs-Einheit 161 gebildete Datensignal in ein entsprechend kodiertes Leitungssignal umgewandelt, um über die Übertragungsleitungen 7, 8 welche vorzugsweise als Zweidrahtleitungen ausgebildet sind, zu den Ortsteilen 5,6 übertragen zu werden. Im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 werden die Daten entsprechend der Anordnung in Fig. 1 über zwei Übertragungsleitungen 7,8 zu den angeschlossenen Ortsteilen 5,6 übertragen. Diese werden über beide Übertragungsleitungen 7,8 mittels der Versorgungseinrichtung 110 vom Amtsteil 2,3 aus ferngespeist, wobei die Fernspeisespannung über die Übertrager 190,191 an den Übertragungsleitungen 7,8 anliegt.
Der Ortsteil 5,6 ist damit von jeder lokalen Versorgung unabhängig und kann daher in Gebäuden und bei geeignetem Gehäuse auch entlang der Übertragungsleitung 7,8 im Freien montiert werden. Entsprechend den ETSI-Standards ETS 300 012 und TS 102080 V1. 3. 1 muss der Ortsteil 5,6 in der Lage sein, die an ihn angeschlossenen ISDN-Netzabschlusseinheiten sowie ISDNTeilnehmerendgeräte im Notbetrieb über den S-Bus fernzuspeisen.
Weiches Kodierungs- und Modulationsverfahren in den Übertragungseinheiten 171,172 angewendet wird, hängt z. B. von der geforderten Störfestigkeit, Immunität gegenüber anderen Störungsquellen, der Systemreichweite, der Leistungsaufnahme usw. ab.
Vorzugsweise wird ein HDSL-Verfahren oder z. B. das TC PAM-Verfahren eingesetzt (SDSL).
Dementsprechend sind im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 die Übertragungseinheiten als HDSL-Einheiten 171, 172 ausgebildet, die über die Gabelschaltungen 181,182 und die Übertrager 190, 191 Daten senden und empfangen.
Fig. 3 zeigt die Funktionsblöcke des Ortsteils 5, die auch jenen des Ortsteils 6 entsprechen.
Das über die Übertragungsleitung 7 eintreffende kodierte Leitungssignal wird über einen Übertrager 198 einer Datenübertragungseinheit 178 zugeführt, in der es in ein digitales Signal umgewandelt und einer Zeitschlitz-Zuordnungseinheit (Framer) 168 zugeführt wird, die in Kombination mit der Steuerungseinheit 169 die Multiplex-Einheit des Ortsteils 5 darstellt, über welche die B-Kanäle und die D-Signalisierungskanäle der Basisanschlüsse bereitgestellt werden. Der jeweils zugehörige systeminterne Kommunikationskanal wird, so wie im Amtsteil 2,3 ebenfalls, über die Steuerungseinheit 168 geführt, sodass alle erforderlichen Maintenance-Funktionen damit ausgeführt werden können.
Danach werden die jeweils zusammengehörenden ISDN-Kanäle B, D, CL und EOC vier weite-
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ren Übertragungseinheiten zugeführt, die in Fig. 3 als ein Funktionsblock 115 dargestellt sind, welcher die digitalen Signale in kodierte Leitungssignale, z. B. in Form von 2B1Q-oder 4B3TSignalen entsprechend dem ETSI Standard TS 102 080 V 1. 3. 1 umsetzt, welche über die Teilnehmerleitungen 9 an die Netzabschlusseinheiten 21,22, 23 und an den Netzabschlussknoten 24 (Fig. 1) geleitet werden.
Die im Amtsteil 2,3 über den Übertrager 190 an die Übertragungsleitung 7 angelegte Fernspeisespannung wird im Ortsteil 5,6 über den Übertrager 198 abgegriffen und einem Gleichspannungswandler 118 zugeführt, der einerseits den Ortsteil 5,6 speist und andererseits bei Ausfall der lokalen Versorgung der Teilnehmerendgeräte für die Aufrechterhaltung eines Notbetriebs derselben sorgt.
Wie aus Fig. 4 hervorgeht, beträgt der mit dem erfindungsgemässen Nachrichtenübertragungssystem erreichbare Übertragungsbereich vom Amtsteil 2,3 zum Ortsteil 5 ungefähr 4, 2 km und bis zum Teilnehmerendgerät 30 ungefähr 6, 2 km unter der Annahme, dass die Übertragungsleitung 2 x 6000hm Leitungswiderstand und 0, 4 mm Durchmesser aufweist.
Anstelle eines digitalen ISDN-Ortsteils kann auch ein POTS-Ortsteil für analoge Abschlüsse verwendet werden. Da der Amtsteil V5. 1 Signalisierung verwendet, ist dies unmittelbar umsetzbar.
Die Umsetzung der V5. 1-Protokollelemente erfolgt dabei vorzugsweise im Ortsteil. Es sind jedoch auch Lösungen denkbar, bei denen diese Umsetzung im Amtsteil direkt erfolgt.
Bei der Übertragung von Daten zwischen der Vielzahl von digitalen Basisanschlüssen des Wählamts 1 und der Vielzahl von Teilnehmerendgeräten 30,...., 72 über die Übertragungsleitung 7 oder 8, werden jeweils die Daten gleichartiger Kanäle aller Basisanschlüsse über die MultiplexEinheit im Amtsteil 2,3 zusammengeführt und in gemeinsamen Übertragungskanälen zum Ortsteil 5,6 übertragen.
So werden alle B-Kanäle (Informationskanäle), alle D-Kanäle (Signalisierungs- kanäle) und alle CL- und EOC-Kanäle (Maintenance-Kanäle)
Um eine bessere Kompatibilität solcher Übertragungssysteme mit Amtsteilen, welche eine V5. 1-Schnittstelle aufweisen, zu gewährleisten werden erfindungsgemäss die Daten der Signaliserungskanäle und die Daten der Maintenance-Kanäle in einem gemeinsamen 64kbit/s-Über- tragungskanal zusammengeführt und als Protokollelement übertragen. Die so übertragenen Daten können entsprechend der Ortsteilsfunktionalität, ISDN oder POTS, dort umgesetzt werden.
Somit kann wie im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 6 ein Amtsteil mit einer V5. 1-Schnittstelle sowohl mit einem POTS-Ortsteil als auch mit einem ISDN-Ortsteil zusammenwirken.
Ein weiterer Vorteil besteht in der Reduktion der auf der Übertragungsleitung erforderlichen Datenübertragungskapazität, da anstelle von zwei 64 kbit/s-Kanälen für Signalisierungs- und Maintenancefunktionen nur ein 64 kbit/s-Kanal benötigt wird. Dies ermöglicht eine höhere Reichweite auf der Übertragungsleitung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Nachrichtenübertragungssystem zur Übertragung von Daten zwischen einer Vielzahl von digitalen Basisanschlüssen, welche Informationskanäle, Signalisierungskanäle und Main- tenance-Kanäle umfassen, einer zentralen Stelle, z. B. einem Wählamt, eines Telephon- netzes und einer Vielzahl von analogen oder digitalen Teilnehmerendgeräten, über eine digitale Zweidraht-Übertragungsleitung, die an einem Ende mit einem Amtsteil und am anderen Ende mit einem Ortsteil verbunden ist, weiche jeweils Übertragungseinheiten zur
Anwendung eines Hochgeschwindigkeits-Übertragungsverfahrens umfassen, wobei eine digitale Vermittlungsstelle der zentralen Stelle mit einer ersten, im Amtsteil angeordneten
Multiplex-Einheit verbunden ist und die Teilnehmerendgeräte über Teilnehmerleitungen an eine zweite,
im Ortsteil angeordneten Multiplex-Einheit angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Amtsteil (2,3) über eine für alle Basisanschlüsse gemeinsame
Schnittstelle mit der digitalen Vermittlungsstelle der zentralen Stelle (1) verbunden ist, über welche die Datenströme mehrerer Basisanschlüsse umsetzbar sind.