DE19500940C1 - Vorrichtung zum Spannen von Ketten, insbesondere Steuerketten an Verbrennungsmotoren - Google Patents

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Spannen von Ketten nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bei den bekannten, zum Spannen von Steuerketten an Verbrennungsmotoren dienenden Vorrichtungen der gattungsmäßigen Art ist das Zylindergehäuse des Kraftgebers am Kurbelgehäuse des Motors befestigt. Diese Ausführung macht die Anordnung eines entsprechend bearbeiteten Montageflansches oder dergleichen am Kurbelgehäuse notwendig.

Aus der DE-OS 40 01 304 ist eine Spannschiene bekannt, die in einem Schwenklager schwenkbar gelagert ist und an die ein Zylindergehäuse einstückig angeformt ist. Im Zylindergehäuse ist ein elastischer Ring angeordnet, auf den ein ebenfalls im Zylindergehäuse verschiebbar angeordnetes Druckglied einwirkt.

Aus dem DE-GM 18 47 247 geht eine Vorrichtung zum Spannen von Ketten hervor, bei der auf einen Hebelarm als Druckglied eine hydraulische Nachstellvorrichtung einwirkt. Das für die Nachstellbewegung notwendige Hydrauliköl wird aus einem Vorratsbehälter entnommen, der unmittelbar mit der hydraulischen Nachstellvorrichtung verbunden ist.

Vorteile der Erfindung

Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung mit dem kennzeichnenden Merkmal des Hauptanspruchs wird ein Montageflansch oder dergleichen am Kurbelgehäuse beziehungsweise an dem den Kraftgeber abstützenden gestellfesten Teil nicht benötigt. Außerdem können die Spannschiene und der Kraftgeber als vorgefertigte Baugruppe gelagert und bei der Endmontage des Motors oder dergleichen eingesetzt werden.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Vorrichtung nach dem Hauptanspruch möglich.

Eine einfache und fertigungsgerechte Ausführung ergibt sich, wenn der Kraftgeber in die Spannschiene integriert ist. Bei Spannschienen, die durch Druck- oder Spritzgießen hergestellt sind, kann zu diesem Zweck ein Teil des Kraftgebers, vorzugsweise das Zylindergehäuse, einstückig an die Spannschiene angeformt beziehungsweise eine Zylinderbohrung in diese eingeformt sein. Bei Spannschienen aus einem weniger verschleißfesten Spritzgußmaterial kann ein Zylindergehäuseteil mit entsprechenden Materialeigenschaften in die Spannschiene bei deren Herstellung eingeformt sein.

Bei Vorrichtungen mit einer schwenkbar gelagerten Spannschiene und einem Druckölpolster als hydraulisches Federsystem kann zur Vermeidung von freiliegenden Leitungen die Ölversorgung über das Schwenklager der Spannschiene und über eine Leitung an beziehungsweise in der Spannschiene erfolgen.

Zum Auffangen von Druckstößen im hydraulischen Federsystem wird vorgeschlagen, daß ein kolbenartiges Druckglied des Kraftgebers ein federbelastetes Überströmventil im Zuge einer aus der Zylinderkammer heraus führenden Entlastungsleitung enthält.

Das Schließglied und die Schließfeder des Überströmventils können vorteilhaft in einer Buchse angeordnet sein, die am Druckglied befestigt ist.

Eine kompakte und verschleißfeste Ausführung des mit einem Überströmventil versehenen Druckglieds ergibt sich, wenn das Druckglied ein mit einer Druckfläche versehenes Kopfteil hat, das durch Umspritzen eines das Überströmventil umgebenden Halsteils mit einem verschleißfesten Material gebildet ist.

Zeichnung

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt im Längsschnitt die Spannschiene und den integrierten Kraftgeber einer Kettenspannvorrichtung für Verbrennungsmotoren.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels

Eine aus Al-Druckguß bestehende Spannschiene 10 trägt einen verschleißfesten Belag 12, der eine Spannfläche 14 und zwei seitliche Führungswangen 16 für die aufliegende Kette hat. Die Spannschiene 10 ist mit einer Bohrung 18 versehen, mit welcher sie auf einem feststehenden Bolzen schwenkbar gelagert ist. In die Spannschiene 10 ist ferner eine von einer Ringwand 20 umgebende Zylinderbohrung 22 eingeformt beziehungsweise eingearbeitet, in der ein kolbenartiges Druckglied 24 eines insgesamt mit der Bezugszahl 26 bezeichneten Kraftgebers verschiebbar gelagert ist. In der Zylinderbohrung 22 ist eine Spannfeder 28 angeordnet, die sich einerseits am Boden der Zylinderbohrung 22 und andererseits am Boden einer die Spannfeder 28 führenden Sackbohrung 30 im Druckglied 24 abstützt.

Die Zylinderbohrung 22 und die Sackbohrung 30 bilden zusammen eine Zylinderkammer 32, die mit einem die Spannfeder 28 unterstützenden Druckölpolster gefüllt ist. Dieses ist aus einer Druckölquelle über Kanäle im Schwenklager und über eine Leitung 34 gespeist, die in die Spannschiene 10 eingeformt oder an dieser befestigt ist. Das Druckglied 24 enthält ein Überströmventil 36, das im Zuge einer aus der Zylinderkammer 32 heraus führenden Entlastungsleitung liegt. Das Schließglied und die Schließfeder des Überdruckventils 36 sind von einer dünnwandigen Buchse 38 umgeben, die in einem Halsteil 40 des Druckglieds 24 befestigt ist. Halsteil 40 und Buchse 38 sind mit einem ein Kopfteil 42 mit balliger Druckfläche 44 bildenden, verschleißfesten Material umspritzt.

In Betriebsstellung stützt sich der Kraftgeber 26 über die Druckfläche 44 seines Druckglieds 24 an einer durch eine strichpunktierte Linie 46 angedeuteten, glatten Anschlagfläche am Kurbelgehäuse des Motors ab. Die Spannfeder 28 und das Öldruckpolster in der Zylinderkammer 32 drücken die Spannschiene 10 mit ihrer Spannfläche 14 an die Kette an. Das Zylindergehäuse 20 des Kraftgebers 26 ist in der Spannschiene 10 integriert, so daß zu dessen Bildung ein besonderes Bauteil entfällt. Der Kraftgeber 26 bildet insgesamt mit der Spannschiene 10 eine Baueinheit, so daß auch besondere Mittel und Maßnahmen zum Befestigen des Kraftgebers am Kurbelgehäuse entfallen. Vor dem Einbau dieser Baueinheit ist das Druckglied 24 gegen Herausfallen aus der Zylinderbohrung 22 durch geeignete, nicht dargestellte Mittel gesichert.

Claims (6)

1. Vorrichtung zum Spannen von Ketten, insbesondere Steuerketten von Verbrennungsmotoren, mit einer Spannschiene und einem gestellfest abgestützten Kraftgeber, der die Spannschiene gegen die Kette drückt, und mit einem einstückig an die Spannschiene angeformten Zylindergehäuse, das ein mechanisches Federsystem enthält und ein von diesem beaufschlagtes, kolbenartiges Druckglied verschiebbar führt, wobei die Spannschiene in einem Schwenklager schwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Zylindergehäuse (20) eine Zylinderkammer (32) aufweist, in der sich ein Druckölpolster zusätzlich als hydraulisches Federsystem für das Druckglied (24) befindet, und daß eine in die Zylinderkammer (32) mündende Leitung (34) zur Ölversorgung des Druckölpolsters vorgesehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (34) vom Schwenklager (18) zur Zylinderkammer (32) führt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckölpolster ein federbelastetes Überdruckventil (36) im Zuge einer aus der Zylinderkammer (32) herausführenden Entlastungsleitung aufweist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Überdruckventil (36) ein Schließglied und eine Schließfeder (36) aufweist und daß das Schließglied und die Schließfeder von einer Buchse (38) umgeben sind, die am Druckglied (24) befestigt ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckglied (24) ein die Buchse (38) umschließendes, eine Druckfläche (44) aufweisendes Kopfteil (42) hat.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfteil (42) durch Umspritzen eines die Buchse (38) umgebenden Halsteils (40) des Druckglieds (24) mit einem verschleißfesten Material gebildet ist.