DE19500853C2 - Vorrichtung zur Beseitigung von Lähmungen im Hand- und/oder Armbereich - Google Patents
Vorrichtung zur Beseitigung von Lähmungen im Hand- und/oder ArmbereichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beseiti
gung von Lähmungen im Hand- und/oder Armbereich.
Für die Massage von Füßen sind Vorrichtungen be
kannt, bei denen die Füße, mit einer aufblasbaren Man
schette umhüllt werden und auf die Füße über die aufge
blasene Manschette ein Druck ausgeübt wird. Für eine
gelähmte, geballte Hand ist dieses Verfahren ungeeig
net, da die im Regelfall geschlossene Hand damit nur
zusammengedrückt und nicht massiert wird.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
zur Verfügung zu stellen, mit dem die Hand bewegt
werden kann und zwar durch den Patienten selbst Die
se Bewegung der Hand soll die gelähmte, geschlossene
Hand öffnen.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des kenn
zeichnenden Teils des Hauptanspruchs gelöst. Der wei
che verformbare Balg kann zwischen Handfläche und
Finger geschoben werden und mit Vergrößerung des
Balgs die Hand öffnen.
Besonders günstig ist es, wenn dieser Balg aus elasti
schem Material besteht, da starre Körper Verletzungen
an der gelähmten Hand erzeugen können Gas (Luft)
und Flüssigkeiten haben die Eigenschaft sich der Hand
besonders gut anzupassen.
Gerade für die Anwendung der Vorrichtung im medi
zinischen Bereich sollte darauf geachtet werden, den
Balg aus hautverträglichem Material zu fertigen. Das
könnte z. B. Naturgummi sein. Eine andere Möglichkeit
wäre, daß ein hautverträglicher Überzug auf einem aus
Kunststoff bestehendem Balg vorgesehen ist.
Damit der Patient nicht ständig darauf achten muß,
daß sein Arm auf der Schiene direkt aufliegt ist es von
Vorteil, den Arm mit einer Schlaufe auf der Schiene zu
befestigen. Das gleiche gilt auch für die Hand auf dem
Balg.
Zum Trainieren der Hand und des Daumens ist es
sinnvoll auch den Daumen separat am Balg mit einer
Schlaufe zu fixieren. Damit macht auch der Daumen die
Bewegung des Balgs mit. Um die gleiche Vorrichtung
für Links- und Rechtshänder (Gelähmte) zu benutzen,
ist es angebracht links und rechts von der mittleren
Schlaufe für die Hand je eine Schlaufe für den Daumen
vorzusehen. Falls bei einem starken Verkrampfungszu
stand der Hand ein Einschieben in die Schlaufen nicht
möglich ist, sollten hierfür die Schlaufen geöffnet wer
den können, z. B. mit Klettenband oder Druckknopf.
Bei einer Ausführung der Vorrichtung mit gas- oder
flüssigkeitsgefülltem Balg, ist der Balg mit einem Pump
mechanismus verbunden. Der Pumpmechanismus be
steht aus einem Pumpbalg und Ventil oder aus Strom
quelle, Schalter, Motor, Pumpe und Ventil. Durch den
Schalter ist es dem Patienten jederzeit möglich mit der
gesunden Hand die Vorrichtung ein- und vor allem ab
zuschalten. Über ein Stellrad am Ventil kann der Druck
erhöht und gesenkt werden.
Besonders günstig ist der Pumpenmechanismus an
der Unterseite der Schiene angebracht. Das ist platzspa
rend und unauffällig.
Die Verwendung von Batterien oder Akkus als
Stromquelle, erlaubt es den Patienten während der Be
handlung auch in andere Räumlichkeiten zu wechseln.
Die Erfindung ist anhand von Zeichnungen beispiel
haft erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen seitlichen Schnitt durch die erfindungsge
mäße Vorrichtung;
Fig. 2 eine vereinfachte Darstellung gemaß Fig. 1 mit
verändertem Balg;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vor
richtung.
Die Fig. 1 zeigt die Hand 1 eines Patienten mit einem
nur teilweise dargestellten Unterarm 2. Der Unterarm 2
ist auf einer Schiene 3 aufgelegt. An einem Ende 4 der
Schiene 3 ist ein balgartiger Körper 5 befestigt. Ein
schlauchartiger Teil 6 des Balgs 5 erstreckt sich unter
halb der Schiene 3. Der in diesem Fall aufblasbare Teil 7
des Balgs 5 beginnt am Ende 4 der Schiene 3. Die Hand 1
ragt gleichfalls über das Ende 4 der Schiene 3 hinaus, so
daß sie auf dem aufgeblasenem Teil 7 des Balgs 5 auflie
gen kann. Gegen seitliches Verrutschen ist die Hand 1
auf dem Balg 5 mit einer Schlaufe 8 fixiert. Die Schlaufe
8 kann z. B. aus Klettenband bestehen, so daß sie einfach
geöffnet und geschlossen werden kann. Gleichfalls kann
der Arm 2 mit einer Schlaufe 19 auf der Schiene 3 befe
stigt sein.
Beispielhaft ist in den Fig. 1 bis 3 der in seinem Volu
men variierbare Körper 5 als aufblasbarer Balg darge
stellt. Es wäre aber auch durchaus möglich diesen Kör
per 5 mit flüssigen Mitteln in seiner Form zu variieren;
selbst ein Körper mit mechanischem variierbaren Ele
menten ist hier einsetzbar.
Fig. 1 zeigt weiter ein, am Ende des Schlauchs 6 ange
ordnetes Ventil 9, das mit einem Handrad 10 eingestellt
werden kann. Die Luft zum Ventil 9 strömt durch ein
Rohr 11, das mit einer Pumpe 12 verbunden ist. Die
Pumpe 12 wird von einem Motor 13 über ein Gestänge
14 angetrieben. Der Motorstrom kommt in diesem Fall
von einer Gleichstromquelle 15, die über einen Schalter
16 mit dem Motor 13 verbunden ist.
Das verwenden von Batterien 15 macht den Patienten
von einer Netzstromquelle unabhängig. Mit dem Schal
ter 16 kann der Patient die Vorrichtung einschalten mit
dem Stellrad 10 den Druck im Balg variieren.
In Fig. 2 wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit
auf die Darstellung des Arms 2 und der Hand 1, sowie
der Pumparmatur verzichtet. Mit dieser Darstellung soll
deutlich gemacht werden, in welche Position der Balg 5
strebt, wenn kein oder nur geringer Gegendruck vor
handen ist, und somit die gelähmte Hand 1 bewegt wird,
wenn der Druck im Balg 5 erhöht wird.
Fig. 3 zeigt die Anordnung der Schlaufe 8 für vier
Finger der Hand 1 und der Schlaufe 17 und 18 für den
linken bzw. den rechten Daumen und somit für die Be
handlung der linken bzw. der rechten Hand 1. Die
Schlaufen 17 und 18 sind seitlich von der Schlaufe 8 in
einer Schrägstellung angeordnet. Diese Schrägstellung
entspricht der natürlichen Haltung des Daumens gegen
über der Hand, so daß die Hand 1 leicht in die Schlaufe 8
und der Daumen leicht in die Schlaufe 17 oder 18 ge
steckt werden kann. Dies ist notwendig, da die gelähmte
Hand in den häufigsten Fällen fest geschlossen ist. Ist die
gelähmte Hand 1 in die Schlaufe 8 und der Daumen in
die Schlaufe 17 bzw. 18 gesteckt, kann der Patient mit
der nicht gelähmten Hand den Schalter 16 betätigen.
Über den Motor 13 wird dann mittels Pumpe 12 Luft in
den Balg 5 gepreßt. Die Menge der Luft und somit den
Druck im Balg 5 kann der Patient am Ventil 9 mit Hilfe
des Stellrads 10 bestimmen. Je mehr Luft in den Balg 5
strömt, umso stärker drückt der Balg 5 gegen die Hand
1. Damit wird die Hand 1 gezwungen sich zu öffnen.
Durch Ablassen und Einlassen der Luft in den Balg 5
über das Ventil 9 kann die Hand 1, die beim Patienten
geschlossen ist, wiederholt geöffnet werden. Diese
wechselnde Belastung bewirkt, daß die Hand 1 besser
durchblutet wird, die Muskeln trainiert und somit die
Lähmung beseitigt oder zumindest gelindert werden
kann. Die verbesserte Durchblutung in der Hand und
das Training der Muskeln bewirkt auch, daß eventuell
vorhandene Lähmungen im Arm gleichfalls beseitigt
oder gelindert werden.
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Beseitigung von Lähmungen im Hand - und/
oder Arm - Bereich mit einem in seinem Volumen und/oder
seiner Form variiebaren Balg und darauf angebrachten
Fixiermöglichkeiten für Hand und Finger,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur besseren Plazierung des Balgs (5) in der Handfläche,
dieser mit einer Schiene (3) verbunden ist.
2. Vorrichtung zur Beseitigung von Lähmungen
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Balg (5) aus elastischem Material besteht, der in
seiner Größe und/oder Form durch Ein- oder Aus
lassen von Gas oder Flüssigkeit verändert werden
kann.
3. Vorrichtung zur Beseitigung von Lähmungen
nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß der
Balg (5) aus hautverträglichem Material besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Arm (2) an der Schiene (3) mit
einer Schlaufe (19) befestigt werden kann.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hand (1) mit Hilfe einer Schlaufe
(8) auf dem Balg (5) fixiert ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß links und/oder rechts der Schlaufe (8)
weitere Schlaufen (17/18) für das Fixieren des Dau
mens vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Balg (5) mit einem Pumpmecha
nismus verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Pumpmechanismus aus Strom
quelle (15), Schalter (16), Motor (13), Pumpe (12)
und Ventil (9) besteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Pumpmechanismus an der Schie
ne (3) befestigt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Stellrad (10) zur Einstellung des
Drucks im Balg (5) am Ventil (9) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stromquelle aus Batterien oder
Akkus besteht.
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