DE19500479A1 - Hydrierung von Acetylenverbindungen - Google Patents
Hydrierung von AcetylenverbindungenInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren für die Hydrie
rung von Acetylenverbindungen zu ihren Paraffingegen
stücken.
Palladium auf einer Unterlage aus Kohlenstoff oder
Aluminiumoxid wird typischerweise für die Hydrierung
von Acetylenverbindungen zu den entsprechenden
Paraffinverbindungen verwendet. Weil jedoch in einer
Acetylenbeschickung, die durch die Kondensation von
Aldehyden oder Ketonen mit Acetylen hergestellt wird,
Verunreinigungen vorhanden sind, werden die Acetylen
verbindungen typischerweise nicht vollständig hydriert.
Die Verunreinigungen in der Beschickung blockieren oft
die Hydrierung der Olefin/Paraffinbindung, gestatten
jedoch die Hydrierung der Acetylen/Olefinbindung.
Beispielhafte Patente und Veröffentlichungen, die die
Hydrierung von Acetylenverbindungen aufzeigen, sind
folgende:
US-A-4,404,l24 offenbart ein Verfahren für die
Hydrierung von Acetylen, das in Mischung mit Ethylen
vorliegt. Wenn für die Produktion von Polyethylen Ethy
len von Polymerqualität hergestellt wird, wird der Ace
tylengehalt bevorzugt auf ein Niveau von weniger als 5
ppm verringert. Das Patent offenbart die Verwendung
eines Co-Katalysators aus Palladium und Silber, wobei
das Palladium etwa 0,01 bis 0,25 Gew.-% des Katalysa
tors ausmacht. Der Katalysator befindet sich auf einer
Aluminiumoxidunterlage, und das Palladium ist an der
Oberfläche dieser Unterlage konzentriert.
US-A-4,831,200 offenbart ein Verfahren für die selekti
ve Hydrierung von Alkynen und einer alkenreichen Koh
lenwasserstoffbeschickung unter Verwendung eines
Katalysators auf Palladiumbasis. In dem Teil, in dem
der Stand der Technik - US-A-4,493,906 - gewürdigt
wird, offenbart das Patent die Verwendung von Kupfer
auf einer γ-Aluminiumoxidunterlage. Metalle der Gruppe
VIIIB, und davon bevorzugt Palladium, sind der am
häufigsten verwendete Katalysator. Die Patentinhaber
berichten, daß bei der Verwendung von Palladium als
Katalysator zwei Probleme auftreten, nämlich das der
Hydrierung von 1,3-Butadien in der Kohlenwasserstoff
beschickung und eine verringerte Lebensdauer des
Katalysators. Die sequentielle Hydrierung zuerst über
Palladium und dann über Kupfer ist effektiv, wenn es
darum geht, die Lebensdauer des Katalysators zu verlän
gern und die Hydrierung von Butadien zu minimieren.
US-A-2,359,759 offenbart ein Verfahren für die Reini
gung von mit Acetylenverbindungen kontaminierten
Olefinzusammensetzungen, wobei eine Vielzahl von
Hydrierungskatalysatoren verwendet wird. Die Patent
inhaber berichten, daß Platin, Cobalt, reduziertes
Nickel usw. eingesetzt werden, um die Reaktion zwischen
Wasserstoff und Acetylennebenprodukten zu hemmen, aber
reduziertes Nickel und andere Metalle sind für die
Durchführung der Hydrierung geeigneter als Nickel
allein. Ein gemischter Katalysator, der fein zerteiltes
Nickel und ein oder mehrere aus der aus Eisen, Kupfer,
Zink und Cobalt bestehenden Gruppe ausgewählte Metalle
umfaßt, entwickelt angeblich eine ausgezeichnete
Aktivität während der Lebensdauer des Katalysators.
US-A-3,098,882 offenbart ein Verfahren für die Hydrie
rung von Acetylen in Mischung mit Olefinverbindungen
unter Verwendung eines mit Chrom imprägnierten Palla
diumkatalysators. Wenn sich der Katalysator auf einer
Aluminiumoxidunterlage befindet, verringert sich die
Aktivität des Palladiums und der Katalysator wird gegen
Vergiftung und Desaktivierung stabilisiert.
US-A-4,367,353 offenbart ein Verfahren für die selek
tive Hydrierung von Ethylen zu Kohlenwasserstoffen
unter Verwendung eines kupferhaltigen Katalysators mit
einem Metall der Gruppe VIII oder eines Katalysators
mit Vanadium, Chrom, Molybdän und Wolfram.
US-A-4,228,312 offenbart ein Verfahren für die Hydrie
rung von aromatischen und acetylenischen Verbindungen
unter Verwendung eines Katalysators, der ein Lithium
metall enthält, das mit einem Komplex aus Rhodiumhalo
genid und olefinischen Kohlenwasserstoffliganden gekop
pelt ist. In dem Teil der Patentschrift, in dem der
Stand der Technik gewürdigt wird, wird ein Verfahren
für die Hydrierung von aromatischen Kohlenwasserstoffen
wie z. B. Benzol beschrieben, bei dem man einen Kataly
sator aus Rhodium und Siliciumdioxid sowie Metalle der
Gruppe VIII einschließlich Rhodium, Ruthenium, Platin
und Palladium sowie gemischte Katalysatoren aus Platin/
Ruthenium, Rhodium-Ruthenium, Platin-Palladium, Palla
dium und Rhodium sowie Platin und Rhodium verwendet.
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren für
die Hydrierung von durch Kondensation von Ketonen oder
Aldehyden mit Acetylen hergestellten Acetylenverbin
dungen, bei dem die Acetylenverbindungen in Gegenwart
eines Hydrierungskatalysators unter Hydrierungsbedin
gungen mit Wasserstoff in Kontakt gebracht werden. Die
Verbesserung besteht darin, daß ein neuartiges Co-
Katalysatorsystem zum Hydrieren der Acetylenverbin
dungen zu Paraffinen verwendet wird. Der Co-Katalysator
wandelt die hemmende Verunreinigung in der Beschickung
in eine nichthemmende Spezies um und enthält Palladium
und Platin, typischerweise in einem Verhältnis von 1
bis 40 Gewichtsteilen Palladium pro Gewichtsteil
Platin.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet mehrere Vorteile,
darunter
die Fähigkeit, eine im wesentlichen vollständige Hydri erung der durch die Reaktion eines Ketons oder Aldehyds mit Acetylen hergestellten und mit für Palladium gif tigen Verunreinigungen kontaminierten Acetylenverbin dung durchzuführen,
die Fähigkeit, Acetylenverbindungen mit ausgezeichneten Reaktionsgeschwindigkeiten zu hydrieren, sowie
die Fähigkeit, das Katalysatorsystem über einen länge ren Zeitraum zu nutzen, ohne daß es zu einer wesent lichen Desaktivierung kommt.
die Fähigkeit, eine im wesentlichen vollständige Hydri erung der durch die Reaktion eines Ketons oder Aldehyds mit Acetylen hergestellten und mit für Palladium gif tigen Verunreinigungen kontaminierten Acetylenverbin dung durchzuführen,
die Fähigkeit, Acetylenverbindungen mit ausgezeichneten Reaktionsgeschwindigkeiten zu hydrieren, sowie
die Fähigkeit, das Katalysatorsystem über einen länge ren Zeitraum zu nutzen, ohne daß es zu einer wesent lichen Desaktivierung kommt.
Acetylenverbindungen werden typischerweise durch die
Reaktion aliphatischer Ketone und Aldehyde mit Acetylen
in Gegenwart von Kaliumhydroxid hergestellt. Die dabei
entstehenden Verbindungen tragen Hydroxylgruppen; es
können zahlreiche Alkohole und Glykole hergestellt
werden. Repräsentative Aldehyde, die zur Herstellung
von Acetylenverbindungen mit Acetylen umgesetzt werden
können, umfassen die C2-8 aliphatischen Ketone und die
C2-8 aliphatischen Aldehyde. Zu den Beispielen für
diese Ketone gehören Aceton, 2-Propanon und Methyliso
butylketon. Für die Herstellung von Acetylenverbindun
gen geeignete Aldehyde umfassen Acetaldehyd, Propion
aldehyd, Butyraldehyd etc. Weitere Beispiele für Ace
tylenverbindungen, die sich für die Hydrierung eignen,
sind in US-A-3,268,593, 2,985,689, 3,257,465 und
2,997,477 beschrieben, deren Offenbarungen hiermit in
diese Anmeldung einbezogen werden.
Nachstehend sind repräsentative Klassen von Glykolen
und Alkoholen aufgeführt, die durch die Reaktion von
Ketonen mit Acetylen hergestellt werden und sich unter
Verwendung des vorstehenden Katalysatorsystems
vollständig hydrieren lassen.
Darin sind R₁, R₂, R₃ und R₄ Wasserstoff, R₅ ist
Wasserstoff oder Alkylenoxid mit einer endständigen
Hydroxylgruppe oder C₁- bis C₄-Alkyl und x ist 0 oder
1, vorzugsweise 1.
Zu den Beispielen für Acetylenglykole gehören 2,4,7,9-
Tetramethyl-5-decyn-4,7-diol, 4,7-Dimethyl-5-decyn-4,7-
diol, 2,3,6,7-Tetramethyl-4-octyne-3,6-diol, 3,6-Di
ethyl-4-octyn-3,6-diol, 2,5-Dicyclopropyl-3-hexyn-2,5-
diol, 3,6-Dimethyl-4-octyn-3,6-diol, 2,5-Diphenyl-3-
hexyn-2,5-diol, 2,5-Dimethyl-3-hexyn-2,5-diol, 5,8-
Dimethyl-6-dodecyn-5,8-diol.
Beispiele für acetylenische Alkohole sind unter anderem
3-Methyl-1-butyn-3-ol, 3-Methyl-1-pentyn-3-ol, 3,5-
Dimethyl-1-hexyn-3-ol, 3-Ethyl-5-methyl-1-heptyn-3-ol,
3-Methyl-1-nonyn-3-ol, 3-Ethyl-1-nonyn-3-ol und
Ethynylcyclohexanol.
Ethoxylierte Derivate der vorstehenden acetylenischen
Glykole und acetylenischen Alkohole weisen typischer
weise 1 bis 30 Ethylenoxideinheiten auf; vorzugsweise
ist die Summe der R₅-Einheiten 2 bis 10. Solche Deri
vate finden in Tinte und Beschichtungsformulierungen
Anwendung.
Die Katalysatorzusammensetzung, die die Grundlage für
die Verfahrensverbesserung bildet, ist ein Co-Kataly
sator aus Palladiun und Platin, in dem das Palladium in
einem Verhältnis von 1 bis 40 Gewichtsteilen pro Ge
wichtsteil Platin vorhanden ist. Diese Metalle befinden
sich typischerweise auf einer Unterlage, z. B. einem
feuerfesten Oxid, Kohlenstoff oder Aluminiumoxid, wobei
der Gewichtsprozentsatz der Metallkomponente bezogen
auf das Gewicht der Metallkomponente und der Unterlage
von etwa 0,1 bis 10% reicht. Der Katalysator wird im
Hydrierungsverfahren in herkömmlichen Mengen verwendet,
z. B. 0,2 bis 5 Gew.-% der als Beschickung in das
Hydrierungsverfahren eingeleiteten Acetylenverbindung.
Obwohl sich die Erfinder nicht durch die Theorie ein
schränken lassen wollen, nehmen sie an, daß das Platin
die Funktion hat, jede mit der Beschickung zugeführte
Verunreinigung zu zerstören oder zu reduzieren. Dabei
handelt es sich wahrscheinlich um ein Keton oder ein
Ketonkondensat, das sich offensichtlich an den Pd/C-
Katalysator bindet und nicht reduziert wird. Das Phä
nomen der kompetitiven Adsorption hemmt die Fähigkeit
des Pd/C-Katalysators zur Hydrierung von Methylpent-yn
ol (MP) erst zum Zwischenprodukt Methylpent-en-ol (MPE)
und dann zu seinem gesättigten Gegenstück Methylpentan
ol (MPS) sowie die Hydrierung von Dihydroxy
dimethylhexyn (DH) erst zum Zwischenprodukt Dihydroxy
dimethylhexen (DME) und dann zu seinem gesättigten
Gegenstück Dihydroxydimethylhexan (DHS), während MP
oder MPE (oder DH zu DHE) möglich ist. Die reduzierte
Verunreinigung, vermutlich ein Alkohol, tritt nicht in
Wettbewerb um die Pd/C-Stellen; daher kann die Reduk
tion von MPE zu MPS (oder DHE zu DHS) ohne Unterbre
chung ablaufen.
Der herkömmliche Katalysator für die Hydrierung von
Acetylenen ist Palladium auf einer Unterlage aus ent
weder Kohlenstoff oder Aluminiumoxid. Die Funktion des
Palladiums besteht darin, die Acetylenbindung zur
Bildung der Olefinbindung zu hydrieren und die
Olefinbindung anschließend zur Einzelkohlenstoffbindung
zu hydrieren. Palladium ist ein aktiver Katalysator und
in Abwesenheit von Katalysatorgiften wie z. B. Konden
saten von Ketonen usw. wirksam für die Hydrierung
sowohl der Acetylenbindung zum Olefin und der Olefin
bindung zu einzelnen gebundenen Kohlenstoffatomen. Das
vorstehend beschriebene Problem im Zusammenhang mit der
Hydrierung von Acetylenverbindungen besteht darin, daß
Verunreinigungen in den Acetylenverbindungen zurück
bleiben und dazu neigen, den Palladiumkatalysator zu
desaktivieren.
Die Bedingungen für die Hydrierung der Acetylenverbin
dung sind wie folgt: Die Hydrierung wird in einem
gerührten Reaktorgefäß bei einer Temperatur im Bereich
von etwa 50 bis 150°C und etwa 50 bis 500 psig durch
geführt.
Folgende Beispiele sollen die verschiedenen Ausfüh
rungsformen der Erfindung veranschaulichen, ihren
Rahmen jedoch nicht einschränken.
Die Beispiele 1 bis 4 wurden in einem Autoklaven-
Chargenreaktor durchgeführt. Ein 1 l-Autoklav wurde mit
400 g einer Acetylenverbindung beschickt. Dazu gab man
vorher festgelegte Katalysatoren und Katalysatormengen,
versiegelte den Autoklaven und spülte erst mit Stick
stoff und dann mit Wasserstoff. Der Autoklav wurde dann
mit Wasserstoff auf 100 psi unter Druck gesetzt und auf
eine vorher festgelegte Temperatur erhitzt. Bei dieser
Temperatur wurde der Autoklavendruck durch Zugabe von
Wasserstoff aus einem Ballasttank aufrechterhalten. Als
die Reaktion abgeschlossen war, wurde der Autoklav
abgekühlt. Die Reaktionsprodukte wurden durch Gaschro
matographie analysiert. Der Prozentsatz jeder Verbin
dung ist in Flächenprozent ausgedrückt.
400 g 3-Methyl-pent-yn-3-ol (MP) wurden bei 100°C und
100 psi Wasserstoffdruck in Gegenwart von 3,2 g 5%igem
Pd/C-Katalysator hydriert. Der Katalysator wurde durch
Zugabe von 8 g einer 10%igen Natriumbicarbonatlösung
basisch modifiziert. Wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist,
hörte die Hydrierung auf, nachdem ungefähr das erste
Moläquivalent an Wasserstoff verbraucht worden war. Die
Reaktionstemperatur wurde weitere 30 Minuten von 100°C
auf 160°C erhöht, ohne daß weiterer Wasserstoff
verbrauch zu beobachten war. Tabelle 1 zeigt die Bedin
gungen und Ergebnisse.
Wie aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich ist, war
es schwierig, die Hydrierung von 3-Methyl-pent-yn-3-ol
(MP) bis zu seinem gesättigten Gegenstück 3-Methyl-pen
tan-3-ol (MPS) unter Verwendung von Pd/C als Kataly
sator zu Ende zu führen. Nachdem etwa 1 Moläquivalent
Wasserstoff verbraucht war, stoppte die Reaktion. Eine
Erhöhung der Temperatur auf 160°C nach 45 Minuten
Reaktion ergab keinen weiteren Wasserstoffverbrauch.
Daraus schloß man, daß der Katalysator selbst bei
höheren Temperaturen ineffektiv für die Reduktion des
Olefins, 3-Methyl-pent-en-3-ol (MPE) war, das bei der
Hydrierung des 3-Methyl-pent-yn-3-ols erzeugt worden
war.
400 g 3-Methyl-pent-yn-3-ol (MP) wurden bei 100°C und
100 psi Wasserstoffdruck in Gegenwart von 3,2 g eines
5%igen Pd/C-Katalysators hydriert. Der Katalysator wur
de durch Zugabe von 8 g einer 10%igen Natriumbicarbo
natlösung basisch modifiziert. Eine ähnlich wie in Bei
spiel 1 erhaltene Reaktionsmischung wurde auf Raumtem
peratur abgekühlt und eine Probe für die Analyse ent
nommen. Wie aus Tabelle 2 hervorgeht, hörte bei dem mit
MPS-2 bezeichneten Durchlauf die Hydrierung auf, nach
dem etwa 1 Moläquivalent Wasserstoff verbraucht worden
war.
Der verbleibenden Mischung des mit MPS-2 bezeichneten
Durchlaufs, die den Pd/C-Katalysator enthielt, setzte
man 0,1 g Pt/C-Katalysator zu und erhitzte die Reak
tionsmischung erneut auf 80°C. Ein Gesamtdruck von 100
psi wurde aufrechterhalten. Die Hydrierung des MPEs
begann sofort und war in 20 Minuten abgeschlossen.
Dieser Durchlauf wurde mit MPS-3 bezeichnet. Die Bedin
gungen und Analyse dieser Probe sind in Tabelle 2 nach
Beispiel 3 aufgeführt.
Um die Lebensdauer des Katalysators zu untersuchen,
wurde der in Durchlauf MPS-3 von Beispiel 2 verwendete
gemischte Pd/Pt-Katalysator aus dem Reaktionsprodukt
von Beispiel 2 zurückgewonnen und das Verfahren von
Beispiel 2 mit einer neuen Beschickung für weitere drei
Chargen (400 g × 3) wiederholt, um 1,6 kg MPS aus MP
herzustellen. Diese Durchläufe wurden mit MPS-4, MPS-5
und MPS-6 bezeichnet. Der MPS-7 bezeichnete Durchlauf
wurde gemäß dem allgemeinen Verfahren von Beispiel 2
durchgeführt mit dem Unterschied, daß der Katalysator
Platin auf Kohlenstoff war. Die Bedingungen und Analyse
dieser Produkte für Beispiel 2 sind in Tabelle 2
wiedergegeben. Alle Katalysatorgewichte sind auf
Trockenbasis aufgeführt.
Die Ergebnisse zeigen, daß der aus Pd/C als Katalysator
bestehende Durchlauf ineffektiv war. Durch die Kombina
tion mit Pt/C in den Durchläufen MPS-3 bis MPS-6 er
hielt man jedoch eine ausgezeichnete Umwandlung zu MPS.
Der Durchlauf MPS-7, bei dem Pt/C als einziger Kata
lysator verwendet wurde, war ineffektiv für die
Hydrierung des Methyl-pent-yn-ols zu seinem Olefin und
den gesättigten Gegenstücken. Diese Daten zeigen die
synergistische Wirkung von Pd und Pt.
Das allgemeine Verfahren von Beispiel 2 wurde wieder
holt mit dem Unterschied, daß die Katalysatormenge, die
Temperatur und der Druck variiert wurden, um die Aus
wirkungen von Temperatur, Druck und Katalysatorbe
schickung zu zeigen. Tabelle 3 zeigt die Reaktions
bedingungen und Ergebnisse.
Durch die Verwendung des in den Durchläufen MPS-1 bis
MPS-3 von Tabelle 3 aufgeführten Palladium/Platin-Co-
Katalysators kann die Hydrierung bei geringem Reaktor
druck (20 psi) und einer niedrigen Katalysatorbe
schickung durchgeführt werden. Die Temperatur wirkt
sich insofern aus, als bei höheren Temperaturen
schnellere Reaktionsgeschwindigkeiten zu erzielen sind.
Das Acetylenglykol, 2-5-Dihydroxy-2,5-dimethyl-hex-3-yn
(DH) wird durch die Kondensation von Aceton und
Acetylen mit anschließender Destillation hergestellt.
DH wurde in einem 300 cc Autoklavenreaktor zu 2,5-
Dihydroxy-2,5-dimethylhexan (DHS) hydriert. Der Reaktor
wurde mit 125 g DH, 1 g 5%igem Pd/C-Katalysator (auf
Trockenbasis) und 0,8 g 10%iger Natriumbicarbonatlösung
beschickt. Der Autoklav wurde versiegelt, erst mit
Stickstoff und dann Wasserstoff gespült und dann mit
Wasserstoff auf einen Gesamtdruck von 100 psig ge
bracht. Der Autoklav wurde dann unter Zugabe von soviel
Wasserstoff aus dem Ballasttank, wie für die Aufrecht
erhaltung des Drucks von 100 psig erforderlich war, auf
140 bis 160°C erhitzt. Wenn die DH-Reinheit hoch (< 98
%) ist, läuft die Reaktion störungsfrei ab und vollen
det die Hydrierung in etwa 150 bis 200 Minuten. Eine
DHS-Reinheit von mehr als 99% ist für die meisten
Anwendungen erforderlich, wobei es sich bei der Haupt
verunreinigung um 2,5-Dihydroxy-2,5-dimethyl-hex-3-en
(DHE) handelt. Tabelle 4 zeigt das Beispiel eines
Durchlaufs mit DH von hoher Reinheit (99%) sowie eines
Durchlaufs mit DH von geringer Reinheit (95%). Mit dem
DH von geringer Reinheit, stoppt die Reaktion oft oder
hört auf, Wasserstoff zu verbrauchen, nachdem etwa ein
Moläquivalent Wasserstoff aufgebraucht ist. Die Durch
läufe von Tabelle 4 zeigen, daß die Reaktion mit einer
kleinen Menge 5%igem Pt/C-Katalysator zum Abschluß ge
bracht werden kann. Das Produkt, das keine Ungesättig
heiten enthielt, konnte durch Destillation leicht abge
trennt werden.
Die Rolle des Pt/C-Katalysators in Durchlauf 4 bestand
darin, die Verunreinigung in der Beschickung, vermut
lich ein Keton, das offensichtlich an den Pd/C-Kata
lysator gebunden war, zu zerstören oder zu reduzieren.
Er wurde nicht reduziert. Offenbar verhindert dieses
Phänomen der kompetitiven Adsorption, daß der Pd/C-
Katalysator die Hydrierung von DHE zu DHS durchführt,
während DH zu DHE (oder MP zu MPE) möglich ist. Die
reduzierte Verunreinigung, wahrscheinlich ein Alkohol,
tritt wohl nicht in Wettbewerb um die Pd/C-Hydrierungs
stellen, und deshalb läuft die Reduktion von MPE zu MPS
(oder DHE zu DHS) ohne Unterbrechung ab.
Claims (10)
1. Verfahren für die Hydrierung von durch Kondensation
von Ketonen oder Aldehyden mit Acetylen hergestell
ten Acetylenverbindungen, bei dem die Acetylenver
bindungen in Gegenwart eines Hydrierungskatalysa
tors unter Hydrierungsbedingungen mit Wasserstoff
in Kontakt gebracht werden, wobei die Verbesserung
darin besteht, daß ein Palladium und Platin ent
haltendes Co-Katalysatorsystem zum Hydrieren der
Acetylenverbindungen zu Paraffinen verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Palladium
und das Platin in einem Verhältnis von 1 bis 40
Gewichtsteilen Palladium pro Gewichtsteil Platin
vorhanden sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die Acetylenver
bindungen durch die Formel
dargestellt werden, in denen R₁, R₂, R₃ und R₄
Wasserstoff sind, R₅ Wasserstoff oder Alkylenoxid
mit einer endständigen Hydroxylgruppe oder C₁- bis
C₄-Alkyl ist und x 0 oder 1, vorzugsweise 1, ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem R₁ und R₂ Methyl
sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem R₃ und R₄ Methyl
sind.
6. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem R₄ Wasserstoff
ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem die Acetylenver
bindung durch die Formel I dargestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem x 1 ist.
9. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem R₂ Ethylenoxid
ist und die Acetylenverbindung durch die Formel I
dargestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem die Summe der
R₅-Einheiten 2 bis 10 beträgt.
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