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Furnier-Kühleinrichtung Bei der Furnier-Herstellung- werden in einer
Fugenverleimmaschine einzelne Abschnitte zu einem kontinuierlichen Band unter Einwirkung
von Druck und Wärme zusanimengefügt. Das Furnierband verlässt deshalb die Produktionsmaschine
mit relativ hoher Temperatur, was häufig eine unmittelbare Weiterverarbeitung behindert.
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In solchen Fällen war bisher eine Zwischenlagerung notwendig, um das
Material abkühlen zu lassen. Hierfür müssen die Furniere Jedoch gestapelt werden1
und in diesem Zustand dauert das Abkalten wegen der geringen Wärmeleitfähigkeit
des Materials schr lange. Ueberdies können dabei infolge ungleichmässiger Abkühlung
und gegebenenfalls Feuchtigkeitseinwirkung, Spannungen oder gar Risse in den dUnnen
Furnieren entstehen.
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Pür gepresste~Holzspanplatten ist eine an die Presse anzuschliessende
Kühivorrichtung bekannt, die von den Platten in etwa vertikaler Lage langsam durchlaufen
wird, wobei die Platten einzeln und in geringem Abstand zueinander an ihren Rändern
gehalten werden, 50 dass eine Luftströmung durch den Stapel hindurch geleitet werden
kann. Zum Kühlen von empfindlichen, dünnen Furnierblättern ist allerdings eine solche
Vorrichtung wegen der randseitigen Halterung und dem erRsderllchen Umlegen nicht
geeignet.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung
zum Kühlen von Furniermaterial zu sohaffen, die bei kontinuierlichem Durchlauf und
schonender Behandlung die Temperatur des Materials soweit herabsetzt, dass eine
sofortige Verarbeitung ohne Zwischenlagerung möglich ist.
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Die erfindungsgemässe Furnier-Kuhleinrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Abschnitt einer zur Durchlaufförderung der Furniere bestimmten
Pörder--bahn in einem Kanal untergebracht ist, und dass der Kanal an der Purnier-Ausgangsseite
mit einer Gebläseanordnung zur Erzeugung eines aus der Umgebung angesaugten Kühlluftstromes
verbunden ist, welcher die Purniere im Kanal beidseitig entgegen ihrer Förderrichtung
beßtreicht.
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Ein Ausfffhrungsbespiel der erfindungsgemässen Heinrich tung wird
nachstehend anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine Furnier-Kühleinrichtung in Seitenansicht und Fig.
2 im Grundriss,
Fig. 3 eeigt einen Schnitt entlang der Linie III-III
in Fig. 2, Fig. 4 zeigt die in Fig. 3 dargestellte Partie in Stirnansicht von der
Furnier-Austrittsseite gesehen, Fig. 5 ist ein Schnitt entlang der Linie V-V in
Fig. 2, und * Fig. 6 ist eine Stirnansicht der in Fig. 5 dargestellten- Partie von
der Eintrittsseite der Furniere her gesehen.
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Die in den Fig. 1 und 2 gesamthaft dargestellte Furnier-Kuhleinrichtung
ist auf Stützen 1 aufgebaut, die durch horizontale Querstreben 2 untereinander verbunden
sind.
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Das so gebildete Gestell trägt einer horizontalen Kanal 3 mit rechteckigem
Querschnitt, durch welchen ein strichpunktiert eingezeichnetes, von links in den
Figuren angeliefertes Furnierband 4 hindurchgeführt wird. Zu diesem Zweck ist im
Kanal 3 eine Förderbahn angeordnet, die beim vorliegenden Ausführungsbeispiel mehrere
Paare von Profilschienen 6 (Fig. 3, 5 und 6) aufweist, die sich in Durchlaufrichtung
durch den Kanal 3 hindurch erstrecken.
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jede untere Profilschiene 5 dient als Führung für eine endlose Förderkette
7, die um an den Enden der Schiene gelagerte Kettenräder 8 umläuft (die Kettenräder
sind in der Fig. 6 der Einfachheit halber nicht dargestellt).
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Ueber das eine dieser Kettenräder 8 sind die Ketten 7 so angetrieben,
dass deren oberes Trum, auf denen das Furnierband 4 aufliegt, in Förderrichtung
umläuft.
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Damit eine zuverlässige Mitnahme gewährleistet ist, sind an den oberen
Profilschienen 6 über die Länge der Schiene verteilt mehrere Rollenhebel 9 angelenkt,
deren Rollen durch ihr Eigengewicht oder durch zusätzliche Federbelastung über der
Kette 7 auf dem Furnierband 4 aufliegen.
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Die beschriebene Förderbahn kann vorzugsweise durch eine vorangestellte,
das Furnierband liefernde Produktionsmaschine (Fugenverleim-Maschine) synchron angetrieben
werden1 wie bei 28 in Fig 1 angedeutet ist. Auf diese Weise ist sichergestellt,
dass die Fördergeschwindigkeit immer mit der Liefergeschwindigkeit der vorangestellten
Maschine übereinstimmt.
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Am rechten Ende des Kanals 3, wo das Furnierband 4 die Kühleinrichtung
verlässt, sind zwei Ventilatoren 10 angeordnet, welche zur Erzeugung eines Kühlluftstromes
dienen, der entgegen der Förderrichtung der Furniere durch den Kanal strömt. Jeder
Ventilator 10 wird durch einen eigenen-, am Gestell montierten Motor 11 angetrieben.
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Die Kühlluft wird bei 12 aus der Umgebung angesaugt. Zur Ueberleitung
der aus dem Gehäuse des Radialventilators austretenden Kühlluft ist für jeden Ventilator
ein oberer Verteilkanal 14 und ein unterer Verteilkanal 15 vorgesehen, wobei der
letztere über einen Krümmer 13 mit dem Ventilatorgehäuse verbunden ist. Die Verteilkanäle
14 und 15 erstrecken sich von den seitlich über dem Kanal 3 aufgesetzten Ventilatoren
10 gegen die Mittelachse des Kanals 3 und sind in dieser Richtung konisch verjüngt.
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Aus den Verteilkanälen tritt der Kühlluftstrom oberhalb und unterhalb
des Furnierbandes in den Kanal 3 über. An der Stelle, wo das Furnierband 4 die Kühleinrichtung
verlässt, sind federnde Folien 16 angeordnet, die zwischen ihren benachbarten Rändern
einen waagrechten Schlitz für den Durchtritt des Furnierbandes frei lassen. Durch
diese Folien 16 wird der unerwünschte Austritt von Kühlluft an dieser Stelle im
wesentlichen verhindert.
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Der Antrieb der beiden Ventilatoren erfolgt vorzugsweise in zwei Drehzahlstufen
zwecks Anpassung der Fördermenge
an den Jeweiligen Bedarf. Auch
kann jeder Ventilator separat eingeschaltet werden für den Fall, dass nur ein schmales
Furnierband hergestellt wird.
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Am andern Ende des Kanals 3, wo das Furnierband 4 in die Einrichtung
eintritt, ist ein Kasten 20 angeordnet, der in vertikale Schächte 24, 25 für den
Austritt der Kühlluft unterteilt ist. Zur Ueberleitung des Kühlluftstromes in die
genannten Schächte sind gekrümmte Leitbleche 21 vorgesehen. Der Teilstrom unterhalb
dem Furnierband 4 wird in konisch sich erweiternde Kanäle 22-geleitet und von dort
nach beiden Seiten über je einen rümer 23 in die Diffusoren 24 geführt. Der Kühlluft-Teilstrom
über dem Furnierband wird direkt nach oben in die als Diffusoren ausgebildeten Schächte
25 umgelenkt.
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In der beschriebenen Kühleinrichtung werden die durchlaufenden Furniere
beidseitig durch die im Gegenstrom geförderte~Kühlluft kontinuierlich und wirksam
gekühlt, so dass das mit einer Temperatur von ca. 120°C von der Fugenleim-Maschine
angelieferte Material die Einrichtung mit einer Temperatur von ca. 35 - 4500 verlässt
und ohne Zwischenlagerung direkt weiter verarbeitet werden kann.
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Daraus ergibt sich ein rascherer Materialfluss und eine erhebliche
Einsparung an Lagerfläche. Die Förderbahn sorgt für eine zuverlässige, jedoch schonende
Mitnahme des Furnierbandes, wobei die beschriebene Anordnung der Kühlluft praktisch
zur gesamten Oberfläche des Furniers ungehinderten Zutritt gestattet.