DE1946607A1 - Vorrichtung zum Vernichten von Aufprallenergie,insbesondere fuer Kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

DYNAMIT NOBEL AKTIENGESELLSCHAFT Troisdorf, Bez. Köln

Vorrichtung zum Vernichten von Aufprallenergie, insbesondere für Kraftfahrzeuge

Die Erfindung befaßt sich mit einer Vorrichtung zum Vernichten von Aufprallenergie, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem falt- und zusammenlegbaren allseitig geschlossenen Beutel aus gasdichtem Material, beispielsweise PVC-beschichtetem Gewebe oder ent Sprechern zugf ester Folie, und einem an diesen angeschlossenen, bei Überschreiten eines vorgegebenen Verzögerungswertes ansprechenden, explosionsartig wirkenden Hochdruckerzeuger, beispielsweise eine Gaspatrone, ein Preßluftbehälter od.dgl.

Energievernichber dieser Art kennt man bereits in der Automobilindustrie. Sie verfolgen den Zweck, die bei einem Unfall normalerweise auftretenden Folgen zu verhindern, zumindest aber v/eitgehende zu mindern, indem bei Überschreiten eines vorgegebenen Verzögerungsv/ortes der Hochdruckerzeuger ausgelöst wird und dieser einen zwischen dem Führer des Fahrzeuges und/ oder dem Beifahrer und dem Amaturenbrett untergebrasht on Beutel kinaenartig aufbläst.

Da dieses Aufblasen Innerhalb kürzester Zeit, nämlich in Bruchteilen von Sekunden erfolgen muß, wenn der angestrebte Erfolg erreicht worden soll, i3t zwangsläufig die Energie deo in den Boutel einströmenden Gano3 außerordentlich hoch. Entsprechend groß 1st dahor aber auch die Gefahr, das der Boutol der hohon Honnspruchung nicht standhält und vorzeitig zerrissen bzw. zerüttfrt wird.

109813/0849 SAD

Zweck der Erfindung ist es, die Vorrichtung so auszubilden, daß ein Aufplatzen des Beutels verhindert wird, Dazu schlägt . die Erfindung vor, in dem Beutel einen zweiten falt- und zusammenlegbaren kleineren Beutel aus Textil, Kunststoff od.dgl, anzuordnen, so daß dieser beim Wirksamwerden des Hochdruckerzeugers zuerst aufgeblasen wird. Auf diese Weise wird zumindest ein Teil der Energie des Hochdruckerzeugers zunächst durch den kleineren Beutel vernichtet, so daß selbst bei einer Zerstörung bzw. einem Zerreißen dieses kleineren Beutels der auf . den größeren äußeren Beutel einwirkende Gasdruck erheblich gemindert wäre, und zwar in einem solchen Maße, daß ein Zerreissen bzw. Zerplatzen nicht mehr zu befürchten ist.

In zweckmäßiger weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, den weiteren kleineren Beutel aus einem porösen Material herzustellen, beispielsweise aus Nessel, Segeltuch od.dgl.. Entsprechend den jeweiligen Verhältnissen, d.h. in Abhängigkeit von der Größe der Vorrichtung entsprechend den zu erwartenden bzw. möglichen Aufprallenergien, dem vorgesehenen Druck des Hochdruckerzeugers, den für die Beutel verwendeten Materialien, der Differenz zwischen den Abmessungen des äußeren und des innneren Beutels usw., kann durch eine optimale Bemessung der Porengröße erreicht werden, daß der Gasdruck so gesteuert \^ird, daß weder der Innen- noch der Außenbeutel einer zu hohen Beanspruchung ausgesetzt sind.

Vorteilhaft werden die beiden Beutel so angeordnet, daß die erforderlichen Gaaeinströmöffnungen deckungsgleich aufeinandorliegen, und werden die beiden Beutel im Bereich dieser Einatrömöffnungen mittels zweier Planschringe durch Verschrauben gasdicht miteinander verbunden. Da beim Aufblasen der Beutel insbesondere dieser Boreich der Einströmöffnungen einer verhältnismäßig hohen Zugbelastung ausgesetzt soin wird, empfiehlt es sich, im Bereich dor Einströmöffnungen dlo beiden Boutol flächig mit-

- 3 - 109813/0849

einander zu verbinden, "beispielsweise durch Kleben, Schweißen od.dgl., wodurch eine entsprechende größere Dicke des auf Zug beanspruchten Beutelmaterials erzielt wird und folglich die Gefahr des Ausreißens vermindert ist.

Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel gezeigt und wird anhand dieses im folgenden noch erläutert. Es zeigen

Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in perspektivischer Darstellung und

Fig. 2 in einem Ausschnitt und im Schnitt gemäß den Linien A-B den Bereich der Einströmöffnung,

In dem aus beschichtetem Gewebe hergestellten Beutel 1 ist mit allseitigem gleichen Abstand von beispielsweise 30 mm der etwas kleinere Beutel aus unbeschichtetem Gewebe angeordnet. Beide Beutel 1 und 2 sind bezüglich der Einströmöffnung 3 deckungsgleich angeordnet und gemäß Figur 2 im Bereich dieser Einströmöffnung mittels der Flanschringe 4 durch Verschrauben und ggf. Verkleben^ Verschweißen od.dgl. gasdicht miteinander verspannt. Im Bereich der Flanschringe 4 wird der nicht gezeigte Hochdruckerzeuger so angeordnet, daß bei sainem Wirksamwerden zunächst nur der innere Beutel 2 aufgeblasen wird und erst nach einem eventuellen Zerplatzen bzw. nach einem Hindurchtreten des Gases durch die im Beutel 2 vorgesehenen Poren auch der Beutel 1 dem Gasdruck ausgesetzt ist, so daß der Beuteil 1 nicht dem vollen, sondern allenfalls einem solchen reduzierten Gasdruck ausgesetzt ist, der mit Sicherheit keine Zerstörung des Beutels 1 zur Folge hat.

4 -J

109813/nfU Q

Zur zusammengefalteten, zusammengerollten od.dgl. Unterbringung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind am Außen-"beutel 1 die Schlaufen 5 und 6 angebracht.

Troisdorf, den 10.9.1969
Kg/Hu. OZ 69133

"10981 3/0R49

Claims (4)

Pat entanspriiche

1.)j Vorrichtung zum Vernichten von Aufprallenergie, ins- ^K-^ besondere für Kraftfahrzeuge, mit einem falt- und zusammenlegbaren allseitig geschlossenen Beutel aus gasdichtem Material, beispielsweise PVC-beschichtetem Gewebe oder entsprechend zugfester Folie, und einem an diesen angeschlossenen, bei Überschreiten eines vorgegebenen Verzögerungswertes ansprechenden explosionsartig wirkenden Hochdurckerzeuger, beispielsweise eine Gaspatrone, ein Preßluftbehälter od.dgl., daduroh gekennze ichn e t, daß in dem Beutel ein zweiter kleinerer Beutel aus Textil, Kunststoff od.dgl. angeordnet ist, so daß er beim Wirksamwerden des Hochdruckerzeugers zuerst aufgeblasen wird.

2.) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite kleinere Beutel aus einem porösen Material, beispielsweise Nessel, Segeltuch, Leinen od.dgl., hergostellt ist.

3.) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Beutel eine deckungsgleiche Eintrömöffnung aufweisen und im Bereich dieser Einströmöffnung mittels zweier Planachringe durch Verschrauben gasdicht miteinander verbunden sind.

4.) Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden·Beutel im Bereich der Eintrömöffnung durch Verkleben, Verschweißen od.dgl. flächig miteinander verbunden sind.

Troiodorf, den 10.9.1969
Kg/Hu. OZ 69133

109813/0849

Lee rseite