DE1945789C3 - Verfahren zur Aufnahme von Phasenhologrammen mit Blaze - Google Patents
Verfahren zur Aufnahme von Phasenhologrammen mit BlazeInfo
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Description
Es ist bekannt, bei der Rekonstruktion aus synthetischen Phasenhologrammen störende Nebenbilder
weitgehend zu unterdrücken und den größten Teil des Lichtstroms in das gewünschte Bild zu lenken. (L. B.
Lesern, P. M. Hirsch, J. A. Jordan, Jr: The Kinoform: A New Wavefront Reconstruction Device,
IBM J. Res. Dev., March 1969; H. Dammann: Computer Generated Phase Holograms, Physics Letters
29 A, 1969.) Das wird dadurch erreicht, daß die Hologrammstruktur von vornherein nach diesen Gesichtspunkten
errechnet wird. Dieses Phasenrelief ist dann — innerhalb der durch den Synthetisierungsprozeß
gezogenen Grenzen — dem gewünschten Bild optimal angepaßt.
Ein von Sheridon (Appl. Phys. Letters, 12 [1968], S. 316 bis 318) angegebenes direktes Aufnahmeverfahren
hat zum Ziel, dünne Phasenhologramme mit sogenannten »blaze« aufzunehmen und so den Wirkungsgrad
bei der Rekonstruktion zu erhöhen, indem durch eine gegenläufige Referenzwelle stehende Wellen
in der Hologrammebene erzeugt werden, deren Phasenflächen den Phasenflächen ψ (χ; y) der Objektwelle
entsprechen. Durch eine spezielle Photolacktechnik werden diese Phasenflächen stückweise
an der Oberfläche des Hologramms wiedergewonnen und mit einer dünnen reflektierenden Schicht bedampft.
Bei der Rekonstruktion im reflektierten Lichi erhält so die Referenzwelle eine Phasenvtrzögerung
2 · ψ (χ, ν). Dieses Verfahren liefert also bei der Rekonstruktion
eine verzerrte Wellenfront und somit ein verzerrtes Bild.
Eine weitere Möglichkeit, bei der holographischen Rekonstruktion unerwünschte Beugungsordnungen zu
ίο unterdrücken, besteht in der Verwendung sogenannter
dicker (oder Volumen-) Hologramme. Dabei wird bei der Aufnahme ein räumliches Gitter erzeugt, das
nach der Bragg-Bedingung vorzugsweise nur Wellen einer bestimmten Fortpflanzungsrichtung durchläßt.
Als Aufnahmematerial kann man photographische Schichten oder gewisse Kristalle (z. B. LiNbO1) verwenden.
Diese Verfahren mit dicken Hologrammen liefern einen wesentlichen Effekt, d. h. wesentliche
Unterdrückung der unerwünschten Beugungsordnung, nur bei großen Raumfrequenzen im Hologramm,
d. h. großen Winkeln zwischen Objektwelle und Referenzwelle (E. N. Leith, A. Kozma,
J. Upatnieks, J.Marks, N. Massey: Holographie Data Storage in Three-Dimensional Media,
Appl. Optics, 5 [1^661, S. 1303).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Aufnahme von Phasenhologrammen
mit Blaze anzugeben, das auch für kleinere Raumfrequenzen geeignet ist und das unverzerrte Bilder
liefert. Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß in der Hologrammebene dem Interferenzmuster
aus Objekt-Wellenfront und planer Refercnzwelle ein Interferenzmuster intensitätsmäßig
überlagert wird, das durch Überlagerung einer zweiten Wellenfront mit einer planen Referenzwelle doppelter
Neigung entsteht, wobei die der zweiten Wellenfront entsprechende Phasenverteilung des Lichts
in der Hologrammebene sich von der der Objekt-Wellenfront entsprechenden Phasenverteilung ledig-Hch
durch eine Verdopplung des Betrages der Phasenunterschiede zwischen den verschiedenen Orten
unterscheidet.
Das Aufnahmeverfahren nach der Erfindung liefert Phasenhologramme mit »Blaze« und somit erhöhtem
Wirkungsgrad, wobei die ursprüngliche Wellenfront unverzerrt rekonstruiert wird, d. h. die Nebenbilder,
die den unerwünschten Ordnungen bei einem Gitter entsprechen, werden durch die spezielle Formgebung
des Phasenreliefs, die dem sogenannten »Blaze« bei Gittern entspricht, unterdrückt, wobei
genau wie beim »Blaze« die Intensität im gewünschten Bild — in der gewünschten Ordnung — entsprechend
gesteigert wird.
Das Verfahren ist besonders, aber nicht ausschließlieh
gut geeignet für niedrige Raumfrequenzen im Hologramm, d. h. für kleine Winkel zwischen Objektwelle
und Referenzwelle.
Am Beispiel eines Punkthologramms wird ein Ausführungsbeispiel des neuen Verfahrens zunächst näher
erläutert und anschließend auf Hologramme allgemeinerer Objekte angewendet werden. Dazu ist in
F i g. 1 veranschaulicht, wie die von der Punktlichtquelle (Objekt) bei / ausgehende Kugelwelle auf die
Hologrammebene r, r fällt. Bei der Aufnahme des Punkthologramms werden neben der ursprünglichen
Punktlichtquelle Nebenpunktlichtquellen N benutzt, die auf der optischen Achse in Abständen f/2, //3,
//4 usw. von der Hologrammebene liegen und geeig-
nete Stärken haben. Die von diesen Punkten ausgehenden
Kugelwellen werden mit der ursprünglichen Kugelwelle und — der in F i g. 1 nicht gezeichneten
— Referenzwelle in der Hologrammebene überlagert. Die dort entstehende Intensitätsvirteilung wird in der S
Hologrammplatte, also z. B. iu einer photographischen
Schicht gespeichert. Durch einen physikalischen Prozeß, z. B. durch Ausbleichen der Photoplatte, wird
dann aus dieser Intensitätsverteilung eine Phasen-Struktur gemacht. ">
F}g. 2 veranschaulicht die Entstehung dieser Phasenstruktur
für einen speziellen Prozeß, bei dem die resultierende Phasenstruktur proportional zur auftreffenden
Intensität ist. In F i g. 2 a ist zunächst — in relativen Einheiten — gezeichnet, wie die Amplitudenverteilung
(1 +sinx) und die Intensitätsverteilung (1 -t- sinx)2 in der Hologrammebene bei einer
Aufnahme mch Fig. 1 aussehen würden, wenn — außer der Referenzwelle — nur rte Punktlichtquelle
bei / verwendet würde. Die Abzisse χ steht für r-(Fig.
1; r -- Radius in der Hologrammebene) in willkürlichen Einheiten. Bei dem angenommenen linearen
Umwandlungsprozeß der Intensitätsverteilung in eine Phasenstruktur würde also die Phasenstruktur
ebenfalls die Form (1 +sin Jt)* haben.
In Fig. 2b ist der Amplitudenverteilung nach Fig. 2a eine Amplitude überlagert, die von der
Punktlichtquelle bei //2 herrührt und also mit sin (2x) variiert (in hinreichender Nähe des Zentrums).
Die Intensitätsverteilung und somit die Phasenstruktür
hat etwa die Form
(a0 -t- sin χ + a, sin 2 x)1,
wobei a0 (Referenzwelle) und a.2 relative reelle Amplituden
angeben. In Fig. 2 b ist ai = 's, und aa ist
so gewählt, daß die Kurven nicht unter der Abzisse verlaufen.
Man sieht, wie durch Überlagerung der Kugelwelle von der Nebenpunktlichtquelle N mit dem Abstand
i/l ein unsymmetrisches Phasenprofil entsteht. Durch diese Unsymmetrie, die dem bekannten »Blaze« bei
Gittern entspricht, werden die Nebenbilder in den entsprechenden Nebenordnungen unterdrückt, und
die Intensität im gewünschten Punktbild erhöht sich entsprechend (theoretisch von 34 auf 55 0Zo).
Durch Verwendung weiterer Punktlichtquellen läßt sich der »Blaze« der Fig. 2 noch bedeutend verbessern.
Die Übertiagung des Prinzips auf allgemeinere Objekt-Wellenfronten geht aus von der Lage der
Phasenflächen der einzelnen Kugelwellen in der Hologrammebene nach Fig. 1. Die entsprechenden
Werte der Phasendifferenz zwischen zwei gegebenen Punkten in der Hologrammebene sind — in paraxialer
Näherung — 2ψ,3ψ, 4ψ usw., wenn ψ die
Phasendifferenz der ursprünglichen Objekt-Kugelwelle
ist.
Bei allgemeineren Objekt-Wellenfronten ψ, die
keine Kugelwellen sind, kann man die notwendigen Wellenfronten 2 ψ, 3 ψ usw. selbst in paraxialer Näherung
nicht mehr einfach durch Verschieben des Objekts in die Abstände //2, //3 usw. erzeugen.
Folgendes hier vorgeschlagenes Verfahren liefert diese Wellenfronten 2 y>, 3 ψ usw.
Man stellt zunächst in bekannter Weise ein Hologramm von der zu rekonstruierenden Objektwelle
her, indem man diese Welle mit einer planen Referenzwelle, die unter dem Winkel \ zur Richtung der
Objektwelle einfällt, zur Interferenz bringt und das entstehende Wellenfeld intensitätsmäßig aufzeichnet.
(Man kann prinzipiell auch nicht plane Referenzwel-Jen verwenden.) Als Reaktion des holographischen
Aufnahmematerials soll — direkt oder nach geeigneter physikalischer Behandlung — ein Phasenrelief
entstehen (Beispiel: Ausbleichen einer photographischen Emulsion), dessen funktionale Abhängigkeit
von der auftreffenden Intensitätsverteilung bekannt ist.
Bei der Rekonstruktion aus diesem Phasenhologramm entsteht dann das ursprüngliche Wellenfeld >,·,
wenn das Hologramm unter dem Winkel \ mit der Referenzwelle beleuchtet wird (F i g. 3 a). Beleuchtet
man nun das Hologramm mit der Referenzwelle unter dem Winkel 2», so entsteht das Wellenfeld 2 ψ
(Fig. 3b). Allgemein entsteht bei Beleuchtung unter
dem Winkel n* das Wellenfeld ny, wobei dessen
Stärke und relative Phase durch Stärke und relative Phase der jeweiligen Referenrwelle eingestellt werden
kann.
Bei der Herstellung des endgültigen Phasenhologramms mit »Blaze« werden nacheinander die Wellenfronten
v'i 2 ψ, 3 ψ usw. mit der Referenzwelle, die
unter dem entsprechenden Winkel *, 2 -v, 3 » usw. auf
das neue Hologramm einfällt und geeignete Stärke und relative Phase hat, zur Interferenz gebracht. Das
entstehende Interferenzmuster wird intensitätsmäßig aufgezeichnet und in ein Phasenmuster umgewandelt.
Dieses Phasenrelief hat einen »Blaze« und liefert bei der Rekonstruktion, d. h. Beleuchtung mit der Referenzwelle
unter dem Winkel *, das Wellenfeld ψ mit
verstärkter und die übrigen Wellenfronten
nxp{n = 0, -1, ±2. ±3.. )
mit entsprechend geschwächten Amplituden.
mit entsprechend geschwächten Amplituden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Aufnahme von Phasenhologrammen mit Blaze, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Hologrammebene dem Interferenzmuster aus Objekt-Wellenfront und planer Referenzwelle ein Interferenzmuster intensitätsmäßig
überlagert wird, das durch Überlagerung einer zweiten Wellenfront mit einer planen
Referenzwelle doppelter Neigung entsteht, wobei die der zweiten Wellenfront entsprechende Phasenverteilung
des Lichts in der Hologrammebene sich von der der Objekt-Wellenfront entsprechenden
Phasenverteilung lediglich durch eine Verdoppelung des Betrages der Phasenunterschiede
zwischen den verschiedenen Orten unterscheidet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mehr als ein zusätzliches Interferenzmuster überlagert wird, wobei die Phasenunterschiede
bei den zusätzlichen Wellenfronten ganzzahlige Vielfache der Phasenunterschiede
bei der Objekt-Welle betragen und die Neigungen der zusätzlichen Referenzwellen die gleichen
ganzzahligen Vielfachen der Neigung der ursprünglichen Referenzwelle sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der planen nicht
plane Referenzwellen verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Wellenfronten
durch Rekonstruktion aus einem Phasenhologramm gewonnen werden, in dem nur das Interferenzmuster aus Objekt-Wellenfront und
einer geneigten Referenzwelle intensitätsmäßig nichtlinear aufgezeichnet ist, wobei dieses Hologramm
nacheinander mit der Referenzwelle seibst und mit Referenzwellen ganzzahlig-vielfacher
Neigung beleuchtet wird.
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