DE1944956A1 - Vaccine und ihre Herstellung - Google Patents

Description

Vaooine und ihre Herstellung

Die Brfindung betrifft eine Koaibinationsvaoelne, insbesondere eine lyophilisierte Präparation dreier vorgeaisohter» abgeschwächter Lebendviren, naalich des Masern-, Mumps- und Roteinvirus, wobei in Rahaen der Brfindung auch ein beliebiges dieser drei Viren aus der Kombination weggelassen werden kann.

Nan verfügt heute über eine grosse Zahl von Vaeeinen zur Immunisierung gegen eine Vielfalt von Krankheiten, und eine jeweils gesonderte Verabreichung würde bedeuten, dass der Behandelte eine entsprechende Zahl von Einstichen

009812/1666

12 522

hinnehmen müsste ■> Ferner musste eich auf örund der fUr jede gesonderte Injektion benötigten Zeit hiermit eine grosse Zahl von Xr ate η oder anderen zur Verabreichung Befähigten befassen·* Es ist aus diesem Grunde allgemein üblich, die Antigene von zwei oder mehr abgetüteten Viaren in einer Einselpräparation zu vereinigen» Ein Beispiel hierfür bildet die tsivalente Diphtherie/Keuohhueten/Tetanue-Yaceinen

Während abgetötete Viren erfolgreich vereinigt werden konnten, ist ea ungewiss gewesen, ob siohLefcendviren ohne Potenzverlust vereinigen lasse η · Ea haben sieh Anzeichen ergeben, daea bestimmte abgeschwächte Lebendviren in einer Einze!präparation unverträglich sind, «as besondere für die Zeit der Aufbewahrung vor dem Einsatz gilt. Z- B-, ist ermittelt worden, dass sieh die drei allgemein angewandten PoliO'Vlrenatämme liöht Bit Brfolg in eine? Einzelvaccine vereinigen lassen

Genäss der Erfindung wurde gefunden, dass siel als abgeschwächten Masern-, Muaps- und RöteIn-Lebendviren aur Bildung einer trivalenten Vaooine vereinigen lassen und dass auch ein beliebiges dieser Viren weglaesbar ieti" so dass die drei entsprechenden, bivalenten Yaceinen herstellbar sind ο Man kann hierzu das gesonderte, abgeschwächte Lebendvirus unabhängig von jeweils den anderen nach au sich bekannten Methoden exaeuge η , die Viren in den zweckentsprechenden Anteilen zur Bildung der gewünschten M- oder trivalenten Vaccinemischen und diese Vormischung dann l^ophilisieren. . ·

- 2 -009812/166 6

12 522

Dae Vormiechunga- und Lyophilieationsprodukt ist in Ampulltn oder Flaschen für Einzel- oder Mehrfachdosen abpaokbar, Be kann dann am Ort ueine? Anwendung durch Zusatz von keimfreiem, destilliertem Y/aeoer rekonstituiert werden, Man kann die Pakkung hierzu mit Angaben Über die zuzusetzende Wassermenge und das zur Verabreichung der Minimalmenge des vorliegenden Virus zu injizierende Volumen versehen ^ Diese Mengen variieren entsprechend den verschiedenen? behördlich vorgesehenen Einheiten.

AIa Masern-Yirue können alle klinisch zugelassenen, abgeschwächten Lebendviren Verwendung finden η Ein bevorzugtes Virus bildet dae iri Kükenembryo-Zellkulturen gezüchtete, abgeschwächte Enderβ-B-Level-Lebendvirusη Sas Verfahren zur Gewinnung dieses abgeschwächten Masernvirus ist in New Enge J« Med. 26£₉ 153, (1960) und New Enge J₀ Medc 2§2., 230, (1960) beschrieben« Eine dieses Virus enthaltende Vaccine steht im Handel in IycphiIisierter Porm unter der Yfarenbezeichnung "Bube ο ν ax ¹¹^z ur Verfugung« Eine aadere Masernvaccine für die Zwei ke der Erfindung «teilt der Lebendvirusstamm nach Schwarz dar, der nach dem in Ann. Paediat, 202, 241, (1964) beschriebenen Verfahren abgeschwächt ist_o Auch dieses letztgenannte Virus steht im Handel ,in Form lyophilisierter Vaccine zur Verfügung-

Ein weiteres abgeschwächtes Virus für die Zwecke der Erfindung bildet das durch weitere Abschwächung des End er s=-B-Level-Virus in KUketembryo-JSellgewebekultur erhaltene Handels» produkt "Attenuvax" (Horaten Line) Eine Veröffentlichung hierzu in JAMA befand sich zum Zeitpunkt der Erstellung der vorliegenden Beschreibung im Druck«

SAD - 3 -009812/1666

12 522

Die Maeern-Yaoein® für die fSweeke der Erfindung soil den in USA geltenden Antorderungen entsprechend ein solches Infektionevermögen feesitzeß, dsSB eine dem Menschen verabreichte Einzeldosl« des Kombinationsfertiggroduktee mindestens 1000 3?CiD-₀-Binheiten 4es abgeschwächten Maeern-Virue enthält, aber wirksame Vaeeinenwerden auoh solion mit einer derart geringen Zahl τοπ SCrr^Q-Einheiten wie 20 erhalten«

Ale Mumps-Virus wird vorzugsweise das abgeschwächte liebend virus in der in Xyophilieierter Form unter der V/arenbezeichnung "Mumpvax" @ im Handel befindlichen Vaccine verwendet. Die Herstellung ist in der deutschen Patentanmeldung P t6 17 /62.1.9 (ÜSA-Patentänmeldüng Serial Kq» 479,653 vom 15e August (1965) und ferner in Proc. Soco £xp. Bio!« Med«. J.2J 768s, (1966) beschrieben Die Kombinationsvaccine eoll den USA-Anforderungen entsprechend eine genügende Menge des Mumpe-Virus enthalten, damit mit einer Einzeldosis mindestens 5000 TGID^Q-Einheiten verabreicht werden, aber ein zufriedenstellendes £ntlkö*?per-Anepreehen wird schon bei einer derart geringen Zahl von Einheiten in der Einzeldosia wie 317 erhaltene

Als Rubella* bzw> Köteln-Virus wird Vorzugsweise das abgeschwächte Xabendvirus in der nun in der kliniachen Erprobung stehenden Vaccine ve"ίwandt, die unter der Warenbezeichnung »Meruvax" (§) auf dem Markt au erwarten ist ο Die Herstellung ist in der USA-Patentschrift 3 401 084 und ferner in JAMA, 204 _fl 195» (Ϊ968) beschrieben. Die Kombinationevaocin« soll den USA-Anforderungen entsprechend eine genügende Menge dee Röteln-Virus enthalten, damit mit einer Einzeldosia mindestens 1000^CID₅₀~EiHheitenverabreicht werden, aber wiederum wird ein zufriedenstellendes AntifcjSrper-Anspreehen schon mit einer derart geringen Zahl von Einheiten wie 40 erhalten„

009812/1666

12 522

In den folgenden, der Erläuterung dienenden Beispielen ist es unkritisch, ob als Virua jeweils ein abgeschwächtes PlUaeigpräparat oder das wiederhergerichtete, durch Zusatz von Wasser su. einer lyophillslerten Präparation des jeweiligen Präparatee erhaltene Produkt eingesetzt wird., Alternativ ssu dem Miachtη eines solchen Flüasigpräparatee jedes in der Mischung vorzulegenden, abgeschwächten Virus kann man auch das FlUesiggut einer der frisch abgeschwächten Präparationen oder einer wiederhergerichteten Präparation dazu einsetzen, ein mit dieser zu vereinigendes, lyophiliaiertes Virus zu suspendieren·

Beispiel 1

Ee wird eine txivalente Sinseläoeiö-Yaceine mit eines Schalt an folgenden Minimalssengen angesetzt;

Menge(entaprech end den USA*· Virua "

Masern 1 000

Mumps 5 000

Röteln 1 000 UOIDk₀ (vorläufige

Man vereinig* lüSeungtii der drei abgeschwächten Viren in zur Siiratio» auf dl«β« Anteile genügtnden, relatiipea Menge»· Haoh gründliches Mischen tiaä darauf fitratioc jedes Yirue und, wenn notwenäig, Einstellung wird di· Xisohuiig in 0,5-bis 1,0-el-Ampuilea τ·rt«lit isssd lui üageruiig οαβτ zum Versand an dt» Ott d«r Anwendung Ijophilisiert*

1944958

12 522 ·

Pit l^opMliaierten fires f Ur eine ©ölche liazeldosie werden im allgemeinen mit einer Gesamtmenge von 0,5 Me T,0 ml entepfeehsKdfis Menge as k@imfiei@m Wasser wiederhergerichtet bsi»* aufgefüllte aber- aur Berücksichtigung der Flüssigkeit, di® in des Ampulle und der Nadel smrUckbleiben könnte, kann eich ein® Gesamtmenge iron 0,7 bis 1,2 ml ergeben.

Für Handslssweske wird man gewöhnlich eine Mehrdοßeio-Präparation herstellen und in Ampullen fite z„ B. 10 getrennte Hosen abpacken«, Hus Berücksichtigung von Terluaten, wie einer SurUekiieltung in der Ampulle und Xnjektionsnadel oder Impf» pistole, wird eine 10-Dosen-Ampulle im allgemeinen in Wirklichkeit die Virusmenge für 11 Dosen erhalten und Wasser auf die'Wlederberriohtang van 11 Bösen sageeetst werden,

Bas Beispiel 1 nennt die derzeitigea Minimalmengen_r die für Masern und Mumps @smitt@lt und für Röteln vorlaufig ermittelt worden sind, aber man kann in der Kombination auch jedes der viren in greSsserer Menge vor le gea „ 'Bezüglich der den USA-Anforderungen'entsprechenden Mlnlmialmnggn erscheint eine Senkung in der Zukunft möglich, da bekannt ist, dass ein zu« friedenstellender AntikSsper-fiter mit einer jeweils geringeren 2ahl von TGID_5Q-Einh®iten erzielfear ist. Pfö? Bereiche ausserhalb des USA ist wirtschaftlich gesehen die Erwägung von Interesse, dass beträchtlich geringere ?iresgehalte je Dosis aufxiedena-tellen. Die faeeine gemäee der Erfindung ist mit der folgenden Minimalmenge jedes dex Viren anwendbar, da klinisches Material vorliegt, dass diese relative» geringe Zahl -von fCID^Q-SiBheiteii sin auf riedenstellende β Ansprechen ergibt,,

- 6 00S812/16S6

12 522

Beiepiel

YiruB Haserη Mumps Röteln

20 TGID

TGlU

40 TGID

50 50 50

.1e Dosis

Weitere Beispiele bilden Komhinationevacclnen, in denen jedes der drei Viren in einer zwischen den in Beiepiel 2 und 1 genannten Mengen liegenden Menge vorliegt.

Die Erfindung umfasst, wie oben erwühnt, auch bivalente Yaccinen mit einem Gehalt an nur zwei Viren aus der obengenannten Dreiergruppe ο Beispiele hierfür sind:

Beispiel 3 Wie Beispiel 1 oder 2 unter Weglassung des-Masern-Virus.

Beispiel 4

Wie Beiepiel 1 oder 2 unter Weglassung des Mumps-Virus.

Beiepiel 5

Wie Beiepiel 1 oder 2 unter Weglassung des Böteln-Virus.

Zur Erläuterung der Wirksamkeit der Präparation gemäss Beispiel 1 sei eine Verabreichung an Kinder erwähnt, bei der folgende Ergebnisse erhalten wurden (wobei HI Inhibierung der Blutkörperchenagglutination, N Neutralisation, U die Umwandlung in Form der Veränderung des seronegativen zum seropositiven Status und AT den Antikörper-Titer in Form des geometrischen Mittels bedeutet):

009812/1666

Serologisch·« Anaprochen aeronegatlv«· Kinder auf dl· Koebinations-Leb<tßdvaooin*-aabe

Kombination Haatrn fm) Mump« (W) RBteto (HI)

λ_ Il AT JO '"' .'■

6.1 10/13 5

« ^ Mui^ira» (1ObJi) ^s (77■"

Attenuvax-Hasern 28/28 51 26/28 8 28/28 134

+ liumpva* (100 #) (93 ^) (100 .^)'.'

·■■■. ''■ \ '^ + Jteruvax-Röteln ■. ■ ·■ ^; -■:■ ■ .■ ^i;. ■ ■■ '■,''■".··, ■■:■. V ' .■ ■■', ■ · '■ ■

- Attai«nraÄ*Jtaflern 37/58 69 37/58 7 -— '—-

g' 4.1laiiipvapf (97 ?ί) (97 *)

.*«■' ■ .

12 522 -

TCIB bedeutet die Tissue Culture Inftctivity Dose.

009812/1666

Claims (4)

1. Κ Multivalente Vaooine, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens zwei abgeschwächten Lebendviren in der Verabreichung der Jeweils gewählten Viren in Form von mindestens 20 TCIDjQ-Einheiten Masern-Virus, 317 TCID₅₀-EiH-heiten Mumps-Virus bsw. 40 TCID₅₀-Binheiten Röteln-Virus mit einerElnzeldosis entsprechenden, relativen Mengen»
2. 2« Vaccine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Viren in 1000 TCIDcQ-Einheiten Maeern-Virue, 5000 TCID₅₀-Einheiten Mumps-Virus bzw. 1000 TCID₅₀-Einhelten Buteln-Virus entsprechenden Mindestmengen»
3. 3« Vaccine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie sich in l^ophilisierter Form befindet.
4. 4. Verfahren aur Herstellung einer ljophilislerten, multivalenten Vaccine mit abgeschwächtem Lebendvirus, dadurch gekennzeichnet, dass man

   1. mindestens zwei abgeschwächte Viren aus der Gruppe Mumps-, Masern- und Röteln-Virus in der gewünschten Kombination mischt, wobei sich Bindestens eine· der abgeschwächten Viren in Flüssigform befindet,

   2. durch Zusatz eines oder mehrerer der Viren den Titer der Mischung so einstellt, dass jede Elnheltsdoeis von 0,5 bis 1,0 ml mindestens 20 TCID^-Einheiten Masern-Virus, 317 *CID_5O-Einhe4ten Mumps-Virus bzw. 40 TCID₅₀-Slnheiten RöteIn-Virus enthält,

   3» die Mischung in Einheitsdosen unterteilt und 4. lyophilisiert.