DE1937492C3 - Vorrichtung zur Wärmebehandlung laufender synthetischer Fäden - Google Patents
Vorrichtung zur Wärmebehandlung laufender synthetischer FädenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Wärme- ao
behandlung laufender synthetischer Fäden mit einer oberen und einer unteren Heizplatte, die an ihren einander
zugewandten Seiten je eine den Durchgangsschlitz für die Fäden bildende Hohlkehle aufweisen.
Wenn laufende, synthetische Fäden durch Vorrich- »5
lungen der vorstehend genannten Art (CH-PS 3 77 037) hindurchgeführt werden, ziehen die Fäden einen kalten
Luftstrom in den Durchgangsschlitz der Vorrichtung mit. Hierdurch erfahren die Vorrichtung und die Fäden
eine Abkühlung, die durch eine erhöhte Wärmezufuhr y> zu den Heizplatten der Vorrichtung wieder aufgefangen
werden muß. Der durch die Fäden in den Durchgangs;schlitz mitgezogene kalte Luftstrom erfordert daher
eine erhöhte Wärmezufuhr, weiche die Wirtschaftlichkeit der Vorrichtung senkt.
Wenn eine Vielzahl nebeneinanderliegender Fäden einer Vorrichtung der eingangs genannten Art zugeführt
wird, tritt in der Mitte des Durciigangsschlitzes eine wesentlich größere Menge an kalter Umgebungsluft als an den seitlichen Rändern des Durchgangs- 4®
ichlit/.es in die Vorrichtung ein. Die der Vorrichtung
lugeführten Fäden werden daher in der Mitte des Durchgangsschlitzes stärker abgekühlt als in den seitlichen
Randbereichen des Durchgangsschlitzes, so daß die Fäden in den seitlichen Randbereichen des Durchgangsschlitzes
auf eine höhere Temperatur erwärmt werden als die Fäden im Mittelbereich des Durchgangsschlitzes.
Die unterschiedliche Temperatur der Fäden im Mittelbereich und in den seitlichen Randbereichen
des Durchgangsschlitzes führt zu einer unterschiedlichen Wärmebehandlung der Fäden, die unterichiedliche
physikalische Eigenschaften der Fäden nach lieh zieht. Fäden mit unterschiedlichen physikalischen
Eigenschaften sind für eine gemeinsame Weiterverarbeitung ungeeignet, da beispielsweise Schrumpf- und
Dehnungseigenschaften zu unterschiedlichem Verhalten der Fäden bei gleichen äußeren Einwirkungen führen.
Bei anderen bekannten Vorrichtungen zur Wärmebehandlung laufender synthetischer Fäden (OE-PS &>
1 75 965) wird das Fadenmaterial durch eine Heizkammer hindurchgeführt, die mit Heißluft, Heißwasser oder
Dampf beschickt oder durch andere Heizeinrichtungen erwärmt wird. Die Heizkammer weist an den Ein- und
Austrittsschlitzen Dichtlippen auf, zwischen denen das 6S
Fadenmaterial hindurchgeführt wird.
Wenn das Fadenmaterial aus einer Vielzahl nebeneinanderliegender Fäden besteht, werden die Dichtlippen
über die gesamte Breite des Eingangsschlitzes aufgespreizt,
so daß auch bei dieser bekannten Vorrichtung in der Mitte des Schlitzes eine größere Menge an
kalter Umgebungsluft als m den seitlichen Rundbereichen des Eingangsschlitzes in die Heizkammer gezogen
wird. Dies bedeutet, daß auch bei dieser bekannten Vorrichtung die Fäden in der Mitte des Eingangsschlitzes
stärker abgekühlt werden, als in den seitlichen Randbereichen des Schützes, so daß die Fäden in den
Randbereichen auf eine höhere Temperatur erwärmt werden als im Mittelbereich des Eingangsschlitzes.
Auch diese bekannte Vorrichtung führt daher zu Fäden. die nach der Wärmebehandlung unerwünschte, unterschiedliche
physikalische Eigenschaften haben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Wärmebehandlung laufender synthetischer
Fäden zu schaffen, mit welcher wärmebehandeite Fäden mit gleichen physikalischen Eigenschaften
erzielt werden können.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß an der oberen und/oder unteren Heizplatte im
Durchgangsschlitz quer zum Verlauf der Hohlkehlen mehrere, gegebenenfalls in Schlitzrichuing gegeneinander
versetzte Prallplatten angeordnet sind, die jeweils etwa die untere bzw. die obere Hälfte des Durchgangsschlitzes abdecken.
Die in der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehenen
Prallplatten verhindern ein Eindringen von kalter Umgebungsluft in den von den Heizplatten gebildeten
Durchgangsschlitz, so daß die durch den Durchgangsschlitz laufenden Fäden nicht abgekühlt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung gewährleistet, daß die über die Schlitzbreite verteilten Fäden auf die gleiche
Temperatur erwärmt und damit der gleichen Wärmebehandlung unterworfen werden, so daß die wärmebehandelten
Fäden die gleichen physikalischen Eigenschaften aufweisen, unabhängig davon, ob die Fäden
den Mittel- oder Randbereich des Durchgangsschlitzes durchlaufen haben.
Im nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispicl der Erfindung an Hand von Zeichnungen näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung gemäß der Erfindung,
F i g. 2 Querschnitte durch verschiedene Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
F i g. 3 ein Diagramm mit der Darstellung von Temperalurverläufen
über die Schlitzbreite bei einer herkömmlichen Vorrichtung und bei der erfindungsgemiißen
Vorrichtung.
Es wird zunächst auf F i g. 1 bezug genommen. Die erfind'ingsgemäße Vorrichtung weist eine obere Heizplatte
1 und eine untere Heizplatte 2 auf. Die Heizplatten 1 und 2 sind an den einander zugewandten Seiten
mit Hohlkehlen 3 und 3' versehen, die in der Mitte der Heizplatten 1 und 2 verlaufen. Die Hohlkehlen 3 und 3'
bilden einen Durchgangsschlitz, wenn die Heizplatten 1 und 2 übereinander gelegt werden. Eine Mehrzahl von
Fäden 5 wird durch den Durchgangsschlitz hindurchgeführt und im Durchgangsschlitz erhitzt. Die Heizplatten
1 und 2 können Heizelemente, wie elektrische Widerstandsheizungen 6 und 6' enthalten. Die Heizplatten I
und 2 können auch Hohlräume aufweisen, durch welche Wasserdampf oder andere Heizmedien hindurchgeführt
werden. Es ist zweckmäßig, den von den Hohlkehlen gebildeten Durchgangsschlitz möglichst schmal
zu machen, da hierdurch dem Einströmen von Umgebungsluft niederer Temperatur wirksam entgegentre-
len wird.
Wenn eine Mehrzahl von nebeneinanderliegenden Fäden 5 durch den Durchgangsschliiz hindurchgeführt
wird, ziehen die Fäden kalte Unigebungsluft in den Durchgangsschlitz hinein. Dabei tritt in der Mitte des
Durchgangsschlitzes eine größere Menge an kalter Umgebungsluft ein als an den beiden seitlichen Randbereichen.
Die Kurve A im Diagramm der p i g. 3 zeigt eine Temperaturverteilung über die Breite des Durchgangsschlitzes
einer bekannten Vorrichtung. Die Kurve A zeigt deutlich, daß in der Mitte des Durchgangsschlitzes
die Temperatur deutlich geringer ist als an den beiden Seitem'ändern des Durchgangsschlitzes. Dies ist
darauf zurückzuführen, daß dem Mittelbereich des Durchgangsschlitzes eine größere Menge an kalter
Umgebungsluft als an den beiden Seitenrändern zufließt, was die Erniedrigung der Temperatur im Mittelbereich
des Durchgangsschlitzes zu. Folge hat.
Zur Beseitigung der ungleichmäßigen Temperaturverteilung
über die Breite des Durchgangsschlitzes wird gemäß der Erfindung eine Mehrzahl von Prallplatten
4, 4', 4" in den den Durchgangsschliiz bildenden Hohlkehlen 3 und 3' vorgesehen, wie dies in den F i g. 1
und 2 gezeigt ist. Diese Prallplatten können entweder nur auf der oberen Heizplatte 1 oder nur auf der unteren
Heizplatte 2 angeordnet sein. Es ist zweckmäßig, die Prallplatten so zu befestigen, daß sie nahezu einen
rechten Winkel mit den durch den Durchgangsschiit/ laufenden Fäden 5 bilden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist jedoch nicht auf eine Ausführungsform beschränkt, bei welcher die Prallplatten im rechten Winkel
zur Fadenrichtung verlaufen. Die Prallplatten 4 und die Fäden 5 lieger, dicht beieinander, wobei jedoch eine
gegenseitige Berührung zu vermeiden ist, durch welche die Fäden auf Grund der Reibung beschädigt werden
können.
Je größer die Anzahl der Prallplatten ist, desto besser ist die erzielbare Wirkung.
Die Prallplatten 4 können auch an beiden Heizplatten 1 und 2 befestigt sein. Die Prallplatten 4 auf den
beiden Heizplatten können dabei entweder einander genau gegenüberliegen oder in Längsrichtung des
Durchgangsschlitzes gegeneinander versetzt sein. In F i g. 2 sind Längsschnitte durch verschiedene erfindungsgetTÜße
Ausführungsformen mit verschieden gestalteten Prallplatten dargestellt. In Fig. 2(a) ist eine
Vorrichtung mit I-förmigen Prallplatten gezeigt. Gemäß F i g. 2(b) weist die Vorrichtung T-förmige Prallplatten auf. In F i g. 2(c) ist eine Vorrichtung mit L-förmigen
Prallplatten dargestellt.
F i g. 3 zeigt ein Diagramm der Temperaturverteilung
über die Breite des Durchgangsschlitzes. Auf der Ordinate ist die Temperatur in rC und auf der Abszisse
die Lage (P) längs der Breite des Durchgangsschlitzes abgetragen. Die Temperatur wurde in einem Abstand
von 100 cm vom Eimririsende des Durchgangssatzes gemessen. Der Durchgangsschlitz hatte eine Länge von
2 m, eine Breite von 20 cm und eine Höhe von 3 cm. Die Vorrichtung wurde auf 340uC erhitzt und mit 10 im
gleichen parallelen Abstand nebeneinanderliegenden verstreckten Poiyäthylenterephthalatgarnen mit jeweils
einem Titer von 2000 den beschickt. Die Garne wurden mit einer Geschwindigkeit von 250 m/min
durch den Durchgangsschlitz hindurchgeführt. Die Kurve A zeigt die Temperaturverteilung über die Breite
des Durchgangsschlitzes bei einer Vorrichtung, bei welcher keine Prallplatten 4 vorgesehen waren. Die
Kurve A zeigt deutlich, daß die Erhitzungstemperaturen in der Mitte des Durchgangsschlitzes wesentlich
niedriger sind als an den beiden Rändern des Durchgangsschfitzes. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die
von den Fäden mitgezogene kalte Umgebungsluft in der Mitte des Durchgangsschlitzes einen größeren Anteil
hat als an den beiden Seitenrändern des Schlitzes. Die Kurve B zeigt die Temperaturverteilung über die
Breite des Schlitzes bei einer Vorrichtung, die mit 20 l-lörmigen Prallplatten versehen war, die entsprechend
der Darstellung in F i g. 2(a) in gleichmäßigen Absländen an der oberen und unteren Heizplatte angebracht
und in Längsrichtung des Durchgangsschlitzes gegeneinander versetzt waren.
Bei der mit Prallplatten versehenen erfindungsgemäßen Vorrichtung konnte somit eine gleichmäßige Tempcraturverteilung
über die Breite des Durchgangsschlitzes und ein guter Wärmewirkungsgrad erzielt werden.
Wenn Vorrichtungen ohne Prallplatten verwendet wurden, trat zwischen den Fäden in der Mitte des
Durchgangsschlitzes und den Fäden an den Rändern des Schlitzes beim Kochen ein Schrumpfungsunterschied
von 2.8% auf. Wenn dagegen Vorrichtungen mit Prallplatten verwendet wurden, war zwischen den Fäden
in der Mitte des Schlitzes und den Fäden an den Rändern des Schlitzes lediglich ein Schrumpfungsunterschied von 0,3% vorhanden.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein Eindringen von kalter Umgebungsluft in den Durchgangsschlitz
verhindert, wodurch der Wärmewirkungsgrad der erfindungsgemäßen Vorrichtung erhöht wird
und außerdem Schwankungen in der Temperaturverteilung
über die Breite des Schlitzes beseitigt werden. Hierdurch werden die Fäden gleichmäßig erhitzt, so
daß Fäden mit gleichen physikalischen Eigenschaften entstehen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zur Wärmebehandlung laufender synthetischer Fäden mit einer oberen und einer un- S teren Heizplatte, die an ihren einander zugewandten Seiten je eine den Durchgangsschlitz für die Fäden bildende Hohlkehle aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß an der oberen und/oder unteren Heizplatte (1, 2) im Durchgangsschlitz quer no zum Verlauf der Hohlkehlen (3, 3') mehrere, gegebenenfalls in Schlitzrichtung gegeneinander versetzte Prallplatten (4, 4', 4") angeordnet sind, die jeweils etwa die untere bzw. die obere Hälfte des Durchgangsschlitzes abdecken. »5
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP5196668 | 1968-07-23 | ||
JP5196668 | 1968-07-23 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1937492A1 DE1937492A1 (de) | 1970-02-26 |
DE1937492B2 DE1937492B2 (de) | 1976-01-22 |
DE1937492C3 true DE1937492C3 (de) | 1976-09-02 |
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