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Baserplatte mit einprägbaren Mustern und Verfahren zu ihrer Herstellung
Priorität: Frankreich vom '10. Juni 1968, Nr. PV 154.426 Die Erfindung betrifft
zusammengesetzte Baserplatten, die sich unter der Einwirkung von Feuchtigkeit nicht
deformieren und Verfahren zu ihrer Herstellung.
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Platten aus Mineralfasern haben zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten
im Bauwesen gefunden, insbesondere als schalldämmende Platten, welche durchlocht
sind oder vertiefte dekorative muster auf einer ihrer Oberflächen tragen, für Mauern,
Wände und Decken. Ihre Verwendung ist Jedoch bei feuchter Atmosphäre problematisch,
da die Platte dazu neigt, unter ihrem eigenen Gewicht durchsuhingen. Es sind verschiedene
Verfahren bekannt, um dieses Durchhänsen zu vermeiden: die Zugabe von speziellen
Zellulosefasern, die Behandlung des gewdhnIicherweise für diesen Plattentyp verwendeten
Stärkekleisters
mit Formaldehyd etc., jedoch wurde das Problem hierdurch nicht vollständig gelöst.
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Platten aus Pflanzenfasern weisen diesen PIangel nicht auf, jedoch
ist es schwierig, auf ihrer Oberfläche wegen der zu großen Nachgiebigkeit vertiefte
Dekorationsmuster herzustellen. Bei den angewandten libeitsweisen sind entweder
die muster nicht scharf oder es bildet sich infolge ihres Einpressens ein Abreißen
der Faser.
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Ziel der Erfindung~ist eine Faserplatte aus Pflanzenfasern, welche
mit einem vertieften Dekorationsmuster durch Eindrücken versehen werden kann, wobei
die Faserplatte im Verlauf ihrer Herstellung mit einer zum Tragen eines vertieften
Eindruckes geeigneten Oberflächenschicht versehen wird. Zur DurchfUhrung des Verfahrens
wird die Schicht für die Oberflächenbehandlung in Form einer wässrigen Suspension
auf die noch feuchte Fasermatte, wie diese während der Herstellung von Faserplatten
nach dem Naßverfahren erhalten wird , abgelagert Die fertiggestellte Platte gemäß
der Erfindung besteht daher als einer Trägerplatte und einer Ubersugaschicht.
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Die tragende Platte besteht aus Iignozellulose-Fasern und wird nach
dem Naßverfahren hergestellt. Sie kann außerdem genauso gut aus Mineralfasern nach
dem gleichen Verfahren hergestellt sein, aber die Oberflächenbehandlung einer solchen
Platte ist weniger interessant, da diese ohne bberziehen der Oberfläche in der Lage
ist, Eindrücke durch Tiefpressen zu erhalten.
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Schicht Die
für die Oberflächenbehandlung besteht is wesentlichen aus einem mineralischen-oder
pflanzlichen iAllmaterial,
zu s-elchee eine bestimmte ilenge an
Eapierstoffasern, ein Bindemittel und eventuell ein Leimungsmittel gegeben wird.
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Der mineralische Füllstoff kann sehr verschieden sein; jedes mineralische
Produckt in Form eines in Wasser unlöslichen pulvers ist geeignet, beispielsweise
das Pulver, welches wälzen des Schleifens von Platten aus Mineralfasern anfällt;
bevorzugt sind jedoch leichte, expandierte Substanzen, beispielsweise Vermiculit
und Perlit; diese letztere Substanz ist-wegen ihrer Leichtigkeit besonders fur diese
Verwendung geeignet. Gleicherweise kann man pflanzliche Füllmaterialien verwenden
wie Holzspäne, jedoch weisen letztere im allgemeinen den ilangel auf, daß sie sich
im Verlauf der Herstellung schleclit entwässern lassen.
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Die Palierstoffasern müssen fein sein und ausreichend gemahlen sein;
es Können Mischungen aus mechanisch zerkleinertem Papierstoff und mit Bisulfit aufbereitetem
Papierstoff verwendet werden oder vorzugsweise Fasern1 welche durch Zerfasern von
Altpapier, insbesondere Zeitungen erhalten wurden.
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Das Bindemittel kann ein Stärkekleister von der Art sein, wie er häufig
für Platten aus mineralischen Stoffen verwendet wird oder ein HarLstoff-Formaldehyd-
oder Phenol-Formaldehydharz, welches vorzugsweise auf der Faser ausfällbar ist.
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Die Bestandteile der Schicht für die Oberflächenbehandlung können
gegebenenfalls geleimt sein, iiin die Beständigkeit der Platte gegenüber Feuchtigkeit
zu verbessern. Die Beimung kann unter den gleichen Bedingungen durchgeführt werden
wie die Leimung eines Holzstoffes für Faserplatten, d.h.
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beispielsweise mit Hilfe einer Suspension von durch Aluminiumsulfat
ausgefälltem Colophonium.
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Die betreffenden Anteile von Fasern und Füllmaterial können gemäß
dem -gewünschten Ergebnis und insbesondere den herzustellenden Eigenschaften der
fertigen Oberfläche abgeändert werden; sie sind ebenfalls eine Funktion des Ausmaßes
der Feinmahlung des Holzstoffes, welcher für die Herstellung des Trägers diente.
Tatsächlich ist es wichtig, daß der Grad der Feinmahlung der sich letztlich durch
die Entwässerungsfähigkeit äußert, bei dem Brei für die Trägerplatte und bei der
Suspension für den bberzug so nahe wie möglich beieinanderliegt . Da der IWIahlgrad
der letzteren schwierig mittels üblicher methoden zu bestimmen ist, besteht das
einfachste Verfahren zur Einstellung der Fiahlgrade zur Einstellung des Verfahrens
darin, Versuche zur Herstellung von Musterplatten durchzuführen. Wenn die Ubersugssuspension
zuviele Fasern enthält, nimmt die Platte beim Trocknen eine nach innen gekrümmte
Borm an, wobei sich die Uberzngsschicht auf der Innenseite der Krümmung befindet,
und falls andererseits die Suspension nicht genug Fasern enthält, nimmt die Platte
ebenfalls bei der Trocknung eine jedoch in der anderen Richtung gekrümmte Form an.
Daher ist es ratsam, die beiden Schichten anzugleichen, indem die relativen Anteile
von Füllstoff und Papierstoffasern in der Uberzugssuspension richtiggestellt werden0
Der Anteil von Bindemittel kann zwischen 4 und 10 Gew.% des Gesamtfeststoffes variieren.
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Die Verdünnung der Uberzugssuspension hängt von den Bestandteilen
und deren Dichte ab. Im Falle von leichten Füllstoffen wie Perlit, welche dazu neigen,
auf der Oberfläche zu schwimmen, liegt die untere Konzentrationsgrenze ungefähr
bei 35 g Gesamtfeststoff pro l; die obere Eonzentrationsgrenze hängt ebenfalls von
den Bestandteilen und der Geschwindigkeit des Bandablaufes der Trägermatte- ab;
die Sustension
muß eine ausreichende Fließfähigkeit besitzen, um
sich sauber auf der Matte zu verteilen.
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Die zu verwendende Menge an Uberzugssuspension hängt selbstverständlich
von der Dicke ab, die die Uberzugsschicht erhalten soll. Diese Dicke wird durch
die Tiefe der in die Oberfläche einzudrückenden tester bestimmt, sie überschreitet
im allgemeinen einige mm nicht.
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Das Auflaufen der Suspension wird mit Hilfe eines Auflaufkastens
auf die Fasermatte, so wie diese von der ersten Entwässerung des zur Bildung des
Trägers dienenden Breies kommt, bewerkstelligt. Es ist vorteilhaft, bei derseits
der Zuführung von dem Kasten Führungen derart vorzusehen, daß ein seitliches Abfließen
der Uberzugssuspension vermieden wird, was ein Uunnerwerden der Uberzugsschicht
an den Rändern verursachen würde.
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Das wasser aus der Schicht für die Oberflächenbehandlung wird durch
einen unter Vakuum stehenden Kasten am Ende der Naßverarbeitungsstrecke abgesaugt,
dann wird die aus zwei Schichten bestehende hatte in einer mit einem geeigneten
Metallgewebe, d.h. von der gewünschten Maschenweite entsprechend der Oberflächenbeschaffenheit,
welche auf der fertigen Platte erhalten werden soll, versehen Naßpresse entwässert.
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Die Trocknung wird unter den gleichen Bedingungen wie bei einer klassischen
Faserplatte durchgeführt.
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Nach dem Kalibrieren der Dicke durch Schleifen der tragenden Fläche
wird die Platte nach an stich bekannten Arbeitsweisen tiefgepreßt.
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Beispiel, In einer Vorrichtung zur Herstellung von Holz-Isolierplatten
nach dem Naßverfahren wird mit Hilfe eines Aufl'aufkastens mit geregeltem Zufluß
auf eine bis auf einen Feststoffgehalt von ungefähr 30 °% entwässerte Fasermatte
eine Suspension von 45 g Feststoff/l auflaufen gelassen. In der Mischung setzt sich
der Feststoff aus folgenden Anteilen zusammen: geblähtes Aluminiumsilikat (Perlit)
Papierstoffasern 25 Stärkekleister 5 Nach dem Entwässern der Schicht mit Hilfe von
Vakuumkästen auf einer Siebmaschine, dann mit Hilfe einer ITaßpresse Tzird die Platte
mit doppelter Schicht in einem Ofen 3,5 h bei 140°-180°C getrocknet.
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Nach dem Bchleifen der Oberfläche der Trägerplatte erhält man eine
Platte von 16 mm Dicke mit 3 mm Oberflächenbeschichtung. Die Platte wird dann durch
Durchführen unter einer Walze, welche reliefartig Rauhigkeiten in unregelmäßiger
Anordnung trägt, mit Schlitzen versehen. han erhält so eine leichte schalldämmende
Platte, welche in Anwesenheit von Feuchtigkeit nicht durchhängt. Ferner ist festzustellen,
daß die Bestandigkeit gegenüber Feuer verbessert wird.
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Die Erfindung wurde, ohne sie zu beschränken, anhand des Beispiels
beschrieben.
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- Patentansprüche -