DE1928510C - Anordnung zum Zuführen von Knüppeln aus einem Ofen zu dem ofennah angeordne ten ersten Walzgerüst einer Walzenstraße - Google Patents
Anordnung zum Zuführen von Knüppeln aus einem Ofen zu dem ofennah angeordne ten ersten Walzgerüst einer WalzenstraßeInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Zuführen von Knüppeln aus einem Ofen zu dem» ofennah
angeordneten ersten Walzgerüst einer Walzenstraße mit einem auf der dem Walzgerüst abgewandten
Ofenseite angeordneten, die entgegen Walzrichtung vom Ofen weggeförderten Knüppel aufnehmenden
ersten Rollgang und einem mit dem ersten Rollgang über Querschlepper od. dgl. verbundenen, dem
Walzgerüst vorgeordneten zweiten Zufuhffollgang,
innerhalb dessen eine Entzunderungsvorrichtung angeordnet
ist, hinter der die Knüppel frei auslaufen.
Eine derartige Anordnung zum Zuführen von Knüppeln mit Knüppelausstoß nach rückwärts ist in
Verbindung mit einer offenen Walzenstraße bekannt und ist offensichtlich lediglich aus Platzgründen vorgesehen
worden. Sie berührt nicht die Problemstellung, die sich aus folgendem ergibt:
Das erste Walzgerüst einer kontinuierlichen Stabstahl- oder Drahtstraße wird bekanntermaßen so
nahe wie möglich an der Ausstoßöffnung des Ofens angeordnet, um bei der langsamen Eintaufgeschwindi»keit
des ersten Walzgerüstes eine wesentliche Länee des Knüppels so lange wie möglich im Ofen
zu halten. Diese bisher als unabdingbar angesehende Forderana hat aber nachteilige Auswirkungen auf
die Temperaturführung, wenn die Knüppel nach dem Austritt ms dem Ofen noch entzundert werden sollen.
Wesen der langsamen Eintrittsgeschwindigkeit der Knüppel in das erste Walzgerüst ist numlich die
Durchlaufzeit der Knüppel durch die Entzunderungsvorrichtung
ebenfalls sehr groß, wodurch unter der Einwirkung des Spritzwassers ein beachtlicher Tcrnpemurverlust
eintritt. Ferner ist auch die Entzunderuna als solche unbefriedigend, weil die Knüppel
noch zu heiß sind. Bekanntlich löst sich der Zunder
am besten, wenn das Walzgut einige Zeit der Lufteinwirkung ausgesetzt ist, damit eine Zunderhaut
entsteht, die durch das Spritz wasser vollständig cnifernt
werden kann.
Ziel der Erfindung ist es, eine Anordnung /um Zuführen \on Knüppeln aus einem Ofen zu dem
ofennah angeordneten ersten Walzgerüst einer kontinuierlichen W'alzenstraße zu finden, die zwar der beispielsweise
durch das Kontigesetz vorgegebenen niedrigen !.^laufgeschwindigkeit des Walzgutes in das
erste Wal/ecriist Rechnung trägt, einen zu großen
Temperaturverlust durch einen Entzunderungs\ or gang aber vermeidet und darüber hinaus die Knüppel
wirkungsvoller .ils bisher entzundert.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Anwendung
der eingangs definierten Anordnung mit Knüppelaus stoß nach rückwärts und Entzunderungsanlage j:
einer kontinuierlichen Walzenstraße, bei der sich andern Kontigesetz eine von dem Fertigquerschnitt und
der Endgeschwindigkeit der Walzenstraße sowie dem Knüppefquerschnitt abhängige niedrige Einlaufgeschwindigkeit
am ofennah anpordneten ersten Wal/ gerüst ergibt.
Folgendes sind die überraschenden Wirkungen, die sich aus der erfindungsgemäßen Anwendung er
geben:
1. Die entgegen Walzrichtung ausgesto&ener. ode;
die aus einem Hubbalkenofen ausgeworfenen Knüppel können auf dem ersten Rollgang und
dem Querschlepper beliebig lange verweilen, damit sich die leicht entfernbare Zunderschicht
ausbilden kann. Eine anschließende Entzunderung ist daher weitaus wirksamer als bisher.
2. Der während der Verweilzeit der Knüppel auf dem ersten Rollgang und der Querschleppvorrichtung
entstehende Temperaturverlust wird weitgehend dadurch wettgemacht, daß die Knüppel die im zweiten Zufuhrrollgang liegende
Entzunderungsvorrichtung schnell durchlaufen können, weil hinter der Entzunderungsvorrichtung,
d. h, vor dem ersten Walzgerüst, ein freier Auslauf für die Knüppel vorgesehen
ist. Berechnungen haben ergeben, daß trotz des Umweges, den die Knüppel nunmehr entgegen Walzrichtung über die beiden gegenläufig
fördernden und mit einem Querschlepper verbundenen Rollgänge nehmen, die Knüppel vor dem ersten Walzgerüst eine höhere
Temperatur haben, als es bisher beim Walzen aus dem Ofen mit vorgeschalteter Entzunderungsvorrichtung
möglich war. Im übrigen kann der sich mit der Ofenbreite deckende Teil des in Walzrichtung fördernden Zufuhr-
rollganges durch eine Erweiterung des Ofens innerhalb des Ofenraumes verlaufend angeordnet
werden, um wie bisher während des bngsamen Einlaufens der Knüppel in das erste
Walzgerüst einen Temperaturabfall zum hinteren Ende der Knüppel hin zu vermeiden.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Anordnung dargestellt, und
zwar zeigt
F i g. 1 die bekannte Anordnung zum Zuführen von Knüppeln aus einem Stoßofen.
F i g. 2 die erfindungsgemäße Anordnung in Verbindung
mit einem Stoßofen und
F i g. 3 die neue Ano/dnung in Verbindung mit
einem Hubbalkenofen in der Ansicht in Richtung der beiden Rollgänge.
Die bekannte Anordnung nach F i g. i umfaßt einen Stoßofen 2 mit Ausst >ßmaschine3, die die
Knüppel in Walzrichlung aus dem Ofen 2 stößt. Diese gelangen zunächst durch eine Entzunderungsvorrchtung4 und dann in ein ofennah aufgestelltes
erstes Walzgerüst 5 einer anschließenden Walzenstraße, so daß die Durchlaufzeit der Knüppel durch
die Entzunderungsvorrichtung 4 von der Einlaufgeschwindigkeit des ersten W;alzgerüstes 5 abhängt und
zvvangläufig groß ist.
Der gleiche Stoßofen 2 ist in Fig. 2 vollständig dargestellt mit den letzten drei Rollen des Zufuhrrollgangeso und dem Blockdrücker 7. Die Ausstoßmaschine 3 ist erfindungsgemäß so angeordnet, daß
sie die Knüppel entgegen Walzrichtung aus dem Ofen 2 austößt, die von einem auf der dem ersten
Walzgerüst 5 abgewandten Ofenseite angeordneten ersten Rollgang 8 aufgenommen werden. Von diesen
ernten Rollgang 8 können die Knüppel über einen
Querschlepper 9 auf einen zweiten, zum ersten Roll gang 6 parallel verlaufenden Rollgang 10 übergeben
werden, der der Zufuhrrollgang für das erste Gerüst 5 der Walzenstraße ist und aut deren Walzlinie
liegt. Innerhalb des Zufuhrrollganges 10, dessen sich mit der Ofenbreite deckende Teil IO α innerhalb
einer Erweiterung 2 ο des Stoßofens 2 verläuft, ist eine Entzunderungsvorrichtung 4 angeordnet. Vor
dem ersten Walzgerüst 5 befindet sich eine Trommelweiche 11 od. dgl. zum Verteilen der Knüppel auf
verschiedene Kaliber des ersten Walzgerüstes 5 beim mehradrigen Walzen.
ordnung ist folgende: Die über den Zufuhrrollgang 6 ankommenden Knüppel gelangen in den Ofen ?. und
werden durch den Blockdrücker? in Pfeilrichtung durch den Ofen 2 gefördert. Ein vor der Ausstoßmaschine3
angelangter Knüppel 12 wird beim Ausv.v
ßen auf den ersten Rollgang 8 übergeben, von dom -;r
aus über den Querschlepper 9 auf den Zufuhrrollgang 10 gelangt. Die Zeit, innerhalb der ein Knüppel
sich auf dem Rollgang 8 und 10 sowie dem Querschlepper9
befindet, ist ausschlaggebend für die
Ausbildung der Zunderhaut und kann beliebig eingestellt
werden. Zum Entzundern durchläuft der Knüppel die Entzunderuiti:svornchtung4 mit hoher (n,-schwindiukeit,
da er auf dem Teil 10« des Zufu: :- rollganges 10 frei auslaufen kann. Von hier aus gelärmt
der Knüppel über die Trommelweiche Π in d.!>
trve Walzgerüst 5 der anschließenden Walzer.suar-k.·.
wobei er in dem verläng ,en Ofenteil la warmgehalten wird. Der verlängerte Ofenteil la kann \i :i
dem übrigen Ofenraum derart abgeteilt sein, d..·.'
seine Temperatur niedriger ist als diejenige in der1
Hauptofenraum. Wie ersichtlich, ist die Stoßm.i .-•chine 3 bei der Verwirklichtung der erfindungsg
mäßen Anordnung mit einem Stoßofen2 etwa nebe:·.
dem ersten Walzgerüst 5 der Walzenstraße angeor.i net.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. λ. das d.,
Vorhandensein eines Hubbalken-Ofens 14 voraussetzt, gelangen die Knüppel über eine Rutsche 15 au
den ersten Rollgang 16, der schon unterhalb de^
Ofens 14 beginnt und so weit verlängert ist, wie . -der Rollgang8 in Fig.2 erkennen läßt. Der Zufuhr
rollgang 17 ist in einem vorgebauten Ofenraum 14 ο angeordnet, der sich über den ersten Rollgang 16
hinaus erstreckt. In Fig. 3 erkennt man auch die Austrittsöffnung 14 b des Ofens 14.
Wegen des Höhenunterschiedes zwischen dem er sten Rollgang 16 und dem Zufuhrrollgang 17 besteht
das Äquivalent zur Querschleppervorrichtung 9 nach F i g. 2 aus einem senkrecht fördernden Kettentransport 18 mit Hubgliedern 18 ^, die die Knüppel von
dem zweckmäßigenveise mit Schrägrollen ausgerüsteten ersten Rollgang 16 aufnehmen und über eine
Rutsche 20 auf den höher gelegenen Zufuhrrollgang 17 fördern, wodurch der Höhenunterschied überbrückt ist. Die Lage der Entzunderungsvorrichtung 4
ist in dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 genauso wie in F i g.2 dargestellt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Anordnung zum Zuführen von Knüppeln aus einem Ofen zu dem ofennah angeordneten
ersten Walzgerüst einer Walzenstraße mit einem auf der dem Walzgerüst abgewandten Ofenseite
angeordneten, die entgegen Walzrichtiing zurr1.
Ofen weggeförderten Knüppel aufnehmenden ersten Rollgang und einem mit dem ersten Roll- ία
gang über Querschlepper od. dgl. verbundenen,
dem Walzgerüst vorgeordneten zweiten Zufuhrrollgang, innerhalb dessen eine Entzunderungs-
\orrichtung angeordnet ist. hinter der die Knüppel frei auslaufen. gekennzeichnet
durch die Anwendung an einer kontinuierlichen Wal*-1-straße, bei der sich aus dem Kontige-■etz
eine von dem Fertigquerschnitt und der Endgeschwindigkeit der Walzenstralk sowie dem
Knüppelquerschnitt abhängige niedrige Einlaufgeschwindigkeit am ofennah angeordn en ersten
Walzgerüst (5) ergibt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der sich mit der Ofenbreite deckende Teil (10«) des Zufuhrrollganges (10) »5
innerhalb «'es Ofenraumes verläuft.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2 in Verbindung mit einem Stoßofen, dadurch gekennzeichnet,
daß die S'oßmar-hine (3) neben dem
Walzgerüst (5) angeordnet ist.
4. Anordnung nach Anspr cn 2 in Verbindung
mit einem Hubbalkenofen, aus dem die Knüppel über eine Rutsche austretend auf einen Rollgang
gelangen, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Rollgang (16) unterhalb des Ofens (14) beginnt.
5. Anordnung nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ofenraum über
den ersten Rollgang (16) hinaus vorgebaut ist, der Zufuhrrollgang den vorgebauten Ofenraum
(14fl) durchläuft und der Querschlepper (18) den
Höhenunterschied ; .vischen dem ersten Rollgang (16) und dem Zufuhrrollgang (17) überbrückt.
Priority Applications (5)
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DE19691928510 DE1928510C (de) | 1969-06-04 | Anordnung zum Zuführen von Knüppeln aus einem Ofen zu dem ofennah angeordne ten ersten Walzgerüst einer Walzenstraße | |
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US42784A US3675909A (en) | 1969-06-04 | 1970-06-02 | Billet feed system for rolling mills |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19691928510 DE1928510C (de) | 1969-06-04 | Anordnung zum Zuführen von Knüppeln aus einem Ofen zu dem ofennah angeordne ten ersten Walzgerüst einer Walzenstraße |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE1928510A1 DE1928510A1 (de) | 1970-12-17 |
DE1928510B2 DE1928510B2 (de) | 1973-01-04 |
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