DE1926566A1 - Arbeitselektrode fuer kontinuierliche polarografische Konzentrationsmessungen - Google Patents
Arbeitselektrode fuer kontinuierliche polarografische KonzentrationsmessungenInfo
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Description
L E V E R K U S E N - Bayerwerk Pitent-Abteilung Ki/liO £ 2. MAI
Arbeitselektrode für kontinuierliche polarografische
Konzentrationsmessungen
Die Erfindung betrifft eine polarografische Arbeitselektrode,
bei der die Elektrodenoberfläche von der Meßlösung
durch eine Membranegetrennt ist.
Für polarografische Konzentrationsbestimmungen durch Messung des Diffusionsstromes ist die Quecksilber-Tropfelektrode
bekannt. Ihre Verwendung zur kontinuierlichen Messung bereitet bekanntermaßen Schwierigkeiten, so daß vielfach
Versuche mit starren Arbeitselektroden unternommen wurden, die nur selten zum gewünschten Erfolg führten.
Die Verwendung starrer Elektroden für langzeitige polarografische Konzentrationsmessungen setzt die Konstanz der
Dicke der Diffueionäschicht vor der Elektrode sowie eine
in Bezug auf elektrochemische Eigenschaften und Größe unveränderliche Elektrodenoberfläche voraus.
Ein weiterer Nachteil der starren Elektrode ist die häufig rasche Veränderung der Oberfläche durch Ablagerungen
störender Fremdstoffe.
Vorzugsweise Methoden zur Konstanthaltung der Diffusionsschicht sind, die Elektrode entweder schnell rotieren oder
vibrieren zu lassen. Der Nachteil dieser Methoden besteht
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in dem technischen Aufwand, eine gleichmäßige Rotation oder Vibration der Elektrode aufrecht zu erhalten, wobei die
Rotationsgeschwindigkeit oder Vibrationsfrequenz so groß sein muß, daß äußere Bewegungen der Meßlösung die Dicke der
Diffusionsschicht nicht beeinflussen. Ferner bereitet, insbesondere bei der bezüglich der Konstanz der Diffusionsschichtdicke
günstigeren rotierenden Elektrode die niederohmige elektrische Verbindung der rotierenden Arbeitselektrode
mit der elektronischen Schaltung erhebliche technische Schwierigkeiten.
Weiterhin ist eine Arbeitselektrode bekannt (L.C. Clark et.al,
Journ. of appl. Physiology 6, 53, Seite 189), bei der die
Elektrode von der Lösung durch eine Membrane getrennt ist. Die Membran ist dabei für gelöste Gase durchlässig, aber
nicht für gelöste Feststoffe in molekularer oder dissoziierter Form. Nachteilig ist dabei, daß die Arbeitselektrode
auf der von der Meßlösung abgewandten Seite der Membran angeordnet ist und daß Arbeite- und Gegenelektrode
von einem besonderen Elektrolyten umgeben sind, der sich mit der Zeit elektrochemisch umsetzt, so daß in bestimmten
Zeitabschnitten eine Erneuerung erforderlich wird.
Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden,
daß die MembratE aus einem für das Lösungsmittel der Meßlösung,
sowie für einige oder alle in.der Meßlösung gelösten
Moleküle oder Ionenpaare der Meßlösung durchlässigem Material besteht, dessen Struktur einen Stofftransport nur durch
Diffusion ermöglicht und eine Konvektion verhindert.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Diffusionsschichtdicke
vor der Elektrodenoberfläche durch die Dicke der
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Diffusionsmembrane festgelegt wird. Der Diffusionsgrenzstrom i entspricht dann dem bekannten Ausdruck:
gr
i = K. dabei bedeutet
K = Konstante
Co = Konzentration des zu messenden Soffes in der
Masse der Meßlösung
D = Diffusions Koeffizient dieses Stoffes in der
D = Diffusions Koeffizient dieses Stoffes in der
Membran e S = Dicke der Membrane.
Durch passende Wahl der Membrane lassen sich unerwünschte Stoffe von der Elektrode fernhalten. Besonders gut geeignete
Membrane sind z.B. glasklare Zellulosefolien.
Die Veränderung der Elektrodenoberfläche durch elektrolytische Belegung des zu messenden Stoffes kann in bekannter
Weise bei allen mit der Elektrode reversibel reagierenden Stoffen dadurch vermieden werden, daß die Elektrode zum
Beispiel aus einem Edelmetall besteht und der Belag der Elektrode in bekannter Weise durch zeitweiliges Umpolen des
Elektrodenstromes durch eine Änderung der Elektrodenspannung wieder abgetragen wird.
Mit starren Elektroden aus Peststoffen wie Silber, Kohle usw.
lassen sich viele Stoffe, die merklich unedler als Wasserstoff sind, polarografisch nicht eindeutig ermitteln.
Dagegen ist bekanntlich Quecksilber als Elektrodenmaterial auch zum Nachweis solcher unedlen Stoffe sehr gut geeignet.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wurde nun gefunden, daß bei Abdeckung der Oberfläche einer in einem Zylinder
eingebrachten Quecksilbersäule mit der erfindungsgemäßen
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Membran diese Anordnung als Quecksilber Elektrode für polarqgrafische"
Messungen in schwach gerührten oder strömenden Messlösungen benutzt werden kann. Dadurch ist es möglich,
alle aus der Polarografie bekannten Vorteile der Quecksilberelektrode auszunutzen, ohne die bekannten technologischen
Schwierigkeiten der Quecksilbertropfelektrode in Kauf nehmen zu müssen.
Die beiden erfindungsgemäßen Ausführungen sollen an Hand von
Zeichnungen näher beschrieben werden. Es zeigen:
Figur 1 eine starre Elektrode mit Membrane und
Figur 2 eine Quecksilberelektrode mit Membrane.
Bei der Ausführung gemäß Figur 1 ist die Metallelektrode 4 mit der Zuleitung 6 vom zylindrischen Elektrodenschaft 1
umgeben. Der Elektrodenschaft 1 besteht zweckmäßigerweise aus Glas oder Kunststoff. Die Elektrode 4 wird mit Gießharz
5 vergossen. Ihre untere Stirnfläche 7 soll frei bleiben. Mit Hilfe einer O-Ringdichtung wird die Membrane 2 so auf den
Elektrodenschaft 1 aufgezogen, daß sie auf der unteren Stirnfläche 7 der Metallelektrode aufliegt.
Bei der Ausführung gemäß Figur 2 besteht die Arbeitselektrode im wesentlichen aus zwei konzentrischen Rohrstücken 1 uni 2
mit dem Anschluß 3 für den Quecksilberzulauf und dem Anschluß für den Quecksilberablauf. Das obere Ende 5 des äußeren Rohres
ist mit der Membrane 6 verschlossen, wobei diese Membrane 6 durch einen O-Ring 7 festgehalten wird. Das untere Ende von
Rohr 1 ist mit einer Durchführung 14 für Rohr 2 abgeschlossen. Das obere Ende d.es inneren Rohres 2 ist ,etwas zurückgesetzt,
so daß es die Membrane nicht berührt. Der Quecksilberzulauf führt auf eine Drosselung 8, an die das hochgestellte Queck-
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sirbervorratsgefäß 9 angeschlossen ist. Der Quecksilberablauf
4 isi; so angeordnet, daß das Ablaufende 10 etwas höher
liegt als die Membrane 6. Die Höhendifferenz bestimmt somit den Quecksilberdruck auf die Membrane 6. Die Meßlösung 11
befindet sich im Meßgefäß 12, das mit einem Gewinde 13
auf das äußere Rohr 1 aufgeschraubt ist.
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Claims (2)
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Patentansprüche:
1y Polarografisehe Arbeitselektrode, bei der die Elektrodenoberfläche
von der Meßlösung durch eine Membrane getrennt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Membrane aus einem für das
lösungsmittel der Meßlösung sowie für einige oder alle in der Meßlösung gelösten Moleküle oder Ionenpaare durchlässigen
Material besteht, dessen Struktur einen Stofftransport nur
durch Diffusion ermöglicht.
2. Arbeitselektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallelektrode in an sich bekannter Weise aus Quecksilber
gebildet wird.
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Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691926566 DE1926566A1 (de) | 1969-05-23 | 1969-05-23 | Arbeitselektrode fuer kontinuierliche polarografische Konzentrationsmessungen |
CH672870A CH543741A (de) | 1969-05-23 | 1970-05-05 | Verfahren zur polarographischen Analyse |
GB2461270A GB1287977A (de) | 1969-05-23 | 1970-05-21 | |
FR7018851A FR2048740A5 (de) | 1969-05-23 | 1970-05-22 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691926566 DE1926566A1 (de) | 1969-05-23 | 1969-05-23 | Arbeitselektrode fuer kontinuierliche polarografische Konzentrationsmessungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1926566A1 true DE1926566A1 (de) | 1970-11-26 |
Family
ID=5735095
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691926566 Pending DE1926566A1 (de) | 1969-05-23 | 1969-05-23 | Arbeitselektrode fuer kontinuierliche polarografische Konzentrationsmessungen |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH543741A (de) |
DE (1) | DE1926566A1 (de) |
FR (1) | FR2048740A5 (de) |
GB (1) | GB1287977A (de) |
-
1969
- 1969-05-23 DE DE19691926566 patent/DE1926566A1/de active Pending
-
1970
- 1970-05-05 CH CH672870A patent/CH543741A/de not_active IP Right Cessation
- 1970-05-21 GB GB2461270A patent/GB1287977A/en not_active Expired
- 1970-05-22 FR FR7018851A patent/FR2048740A5/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH543741A (de) | 1973-10-31 |
GB1287977A (de) | 1972-09-06 |
FR2048740A5 (de) | 1971-03-19 |
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