DE1922939B2 - Verfahren zum Entnlkotinisieren und Entschärfen bzw. Entbittern von Tabak - Google Patents
Verfahren zum Entnlkotinisieren und Entschärfen bzw. Entbittern von TabakInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entniknlinisicrcn und Entschärfen b/w. Entbittern von
Tabak durch Behandeln des Tabaks mit einem Wasserdampf und Ammoniak enthallenden Behandlungsmedium bis zum erreichen des erwünschten Nikotingehalles
und daran anschließende Behandlung mit reinem Wasserdampf.
Es sind mehrere Verfahren bekannt, die die sogenannte
»Schärfe« oder »Bitterkeit« des Tabaks durch Behandeln mittels Dampf bei Unterdruck oder
mittels überhitztem Dampf verringern. Außerdem sind Extraktionsverfahren bekannt, welche allgemein große
Lösungsmittelmengen und dementsprechend teure Einrichtungen erfordern.
Zum Enlnikotinisieren von Tabak wurden ferner Verfahren vorgeschlagen, bei denen der Tabak mit
Dampf und Ammoniak behandelt wird. Bei der Mehrzahl dieser Verfahren verwendet man eine im
voraus bestimmte Ammoniakmenge. Bei einem der bekannten Verfahren richtet sich die Ammoniakmenge
nach dem Nikotingehalt des zu behandelnden Tabaks. Die Rolle des Ammoniaks, welches eine
stärkere Base als Nikotin ist. besteht darin, das Nikotin
aus seinen Salzen frei zu machen, wobei dasAnimoniak
mit den Säuren selbst Salze bildet. Da aber die Zusammenset/ung der im Tabak vorhandenen Säuren
und Busen, wie / B. Ammoniak. Amine. Alkaloide
usw.. je nach Sorte. Jahrgang. I-'ermentalionsarl und
Fcrmeiitationsintensilät sehr verschieden ist und auch
das Nikotin in unterschiedlicher Menge teilweise in freiem oder in gebundenem Zustand vorliegt, isl es
nicht möglich, die zur Freimachung des Nikotin erforderliche Ammoniakmenge generell oder au
Gru;>d des Nikotiiigehaltes im voraus festzulegen
Ein weiterer Nachteil der vorgenannten bekannte! Verfahren besteht darin, daß man wegen der oben
erwähnten unterschiedlichen Zusammensetzung de Tybake und in Ermangelung von hciricbsmäßi;
durchRihrbaren objektiven Kontrollmethoden die Be endigung der Austreibung der unerwünschten Bc
standteile (Entschärfung, Entbitterun:. Entnikotini
sierung) nicht ohne weiteres feststeller ' in bzw. dal
die Behandlungen keine reproduziert, -ii Ergebnis
liefern. Diese wären besonders wichtig, wenn man nacl
der Entnikotinisierung das in den Tabak eingeführt« Ammoniak restlos entfernen will.
Wie aus der US-PS 2 136 485 bekannt ist. ist and
bereits versucht worden, unter Verwendung vor Wasserdampf und Ammoniakgas enthaltenden Bc
handlungsmedien entnikotinisierten Tabak durch eiiu Nachbehandlung mit einem ammoniakfreien, in dei
Regel wasserdampmaltigen Behandlungsmedium \on überschüssigem Ammoniak zu befreien. Durch eine
derartige Nachbehandlung wird eine Entschärfung des Tabaks erreicht, die bei mit Ammoniak einhaltenden
Behandlungsmedien entnikotinisierten Tabaken in jedem Fall, zuweilen jedoch auch bei uiibehandelten.
von Haus aus besonders »scharfen« Tabaken unbedingt erforderlich ist. um ein marktfähiges
Produkt, d. h. einen Tabak zu erhalten, der von den Rauchern nicht als zu »scharf« abgelehnt
wird. Bei dieser Entschärfungsbehandlung tritt ebenso wie bei allen vorstehend geschilderten Entnikotinisierungsverfahren
zwangläufig auch eine mehr oder weniger starke Geschmacks- und oder Aromaschädigung
der behandelten Jabake auf. deren Ausmali ebenso wie der durch die Behandlung erzielte F.ntnikotinisierungs-
und, oder Entschärfungseffekl. in nicht exakt vorausberechenbarer Weise von zahlreichen
Verfahrensbedingungen, insbesondere der Temperatur, dem Druck, der Zusammensetzung des
Behandlungsmediums, der Behandlungsdauer, der Art des behandelten Tabaks und der verwendeten Apparatur,
abhängt.
Zur objektiven Qualitätskontrolle, besonders zur Feststellung der Intensität der »Schärfe« von sogenannten
»alkalischen« Tabaken Id. h. von Tabaken, deren Hauptstromrauch alkalisch reagiert (das sind insbesondere
Zigarren-. Pfeifen- und bestimmte Zigarettentabakc). verwendet man bei wissenschaftlichen
Untersuchungen die pH-Messung der Tabaksuspensionen. Dazu muß der Tabak vor der Messung
getrocknet, pulverisiert und in Wasser suspendiert werden. Auch für die objektive Qualitätskontrolle
des Tabakrauches wurden schon pH-Bestimmungen voi geschlagen (vgl. A. J. S e η s a b ο u 11 h und
R. II. C u η d i f f, Tobacco Science. 11 [1967]. S. 25
bis 30). A. J. A r l h ο und K. G r ο b. Tabak Journ.
Int., ! (1971). S. 30 bis 32 berichten, daß der pH-Wert
der Absorptionsflüssigkeit, in welcher der Rauch absoibiert wurde, ein Kriterium für den Schärfegrad
sein könnte. S h in u k und K ο 1 e s η i k, Narkomsnac
SSSR-Soyuztabak (1931). haben zur Bestimmung der SchäiTeintensität die Titralionswerte der Absorptionsflüssigkeit
vorgeschlagen, in welcher der Zigarettenrauch absorbiert wurde. Für die Rauchanalvsen. für
die Bestimmung des pH-Wertes des Tabakrauches und für die Ermittlung der Tilralionswerie der Absorptionsflüssigkeit
müssen zuerst hinsichtlich Gewicht.
Zugwiderstand, Feuchtigkeitsgehalt usw. sorgfältig
ausgewählte Zigaretten oder Zigarren in komplizierten Rauchapparaten unter exakten Bedingungen abgeraucht
werden, bevor der pH-Wert gemessen werden kann. Diese Kontrollen sind daher zeitraubend und
schwierig und können nicht kontinuierlich durchgeführt werden; sie sind daher zur Betriebskontrolle
oder zur Steuerung eines Verfahrens nicht geeignet.
Aufgabe der Erfindung war es, unter Vermeidung der mit den bekannten Verfahren verbundenen Nach" [0
teile ein Verfahren zur gleichzeitigen Entnikotinisierung und Entschärfung bzw. Entbitterung von
Tabaken zur Verfügung zu stellen, das es erlaubt, den gewünschten Enlnikotinisierungs- und Entschärfungsgrad bei Tabaken verschiedenster Zusammensetzung
auf einfache, rasche und reproduzierbare Weise festzustellen. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung
gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren der eingangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet
ist, daßdiean die Behandlung mit dem Wasserdampf-Ammoniak-Gemisch
anschließende Wasserdampfbehandlung so lange fortgeführt wird, bis der
pH-Wert des Kondensats des aus dem Tabak austretenden Behandlungsmediums um mindestens 0.2
gegenüber dem zu Beginn der Behandlung gemessenen pH-Wert verringert ist und der Titrationswert unter
dem zu Beginn der Behandlung gemessenen Wert liegt.
Die Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung,
daß die Entnikotinisierung und Entschärfung bzw. Entbitterung des Tabaks mittels Durchströmung
eines mindestens Wasserdampf enthaltenden Behandlungsmediums leicht nach den Alkalitätswcrten des
Kondensats des aus dem Tabak austretenden Bchandlungsmediums kontrolliert und gesteuert werden
kann. Diese Feststellung war unter anderem deshalb überraschend, weil zwischen der Nikotinabnahme
im Tabak während der alkalischen Dampfdeslillution und der Veränderung des pH bzw. der Alkalität des
Kondensates keine Korrelation besteht, da neben dem Nikotin im Tabak noch andere flüchtige Basen
mit jeweils variabler Alkaliläi und Zusammensetzung vorhanden sind und diese mit dem Nikotin zusammen
in das Destillat gelangen. Deshalb kann man den Nikotingehalt im Destillat nicht durch direkte Titration
bestimmen, sondern nach der selektiven Trennung des Nikotins von den anderen Basen.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann man den Grad der Austreibung der leichtflüchtigen, irritierenden
Stoffe von »alkalischen« oder neutralen Tabaken und dadurch die Intensität der sogenannten »Schärfe«
aus den Alkalitätswcrten (Titration mit Säure, pH-Wert) des Kondensats des aus dem betreffenden Tabak
austretenden Behandlungsmediums feststellen. Diese Messungen können im Betrieb während der Durchführung
des Verfahrens leicht und schnell durchgeführt werden. Die pH-Wert-Bestimmungen können
bei Verwendung elektrischer Meßgeräte leicht kontinuierlich durchgeführt werden, was eine erhebliche
Rationalisierung, beispielsweise durch Personaleiiisparimg,
ermöglicht.
Es wurde gefunden, daß die Entschärfung bzw.
Entbitterung von Zigarren- und Pfeifentabak oder von Tabaken, die in ihrem Ilauptstromrauch neutral
oder alkalisch reagieren, nur dann zu einem Erfolg führt, wenn das Kondensat des aus dem behandelten
Tabak austretenden Dampfes einen pl I-Wert aufweist.
der mindestens um 0,2 Einheiten niedriger als der pH-Wert des zu Beginn der Behandlung aus dem
Tabak austretenden Dampfkondensates ist. Diese Verringerung des pH-Wertes des aus dem Tabak austretenden
Dampfkondensales kann durch die Dämplunuszeii
und oder Dämpfungstemperatur, aber auch durch Einführung von flüchtigen, organischen Säuren
in den Tabak und schließlich auch durch eine Kombination dieser Verfahren erreicht werden.
Die Entfernung von irritierenden flüchtigen Stoffen. \orzugsweise Basen, deren Dampfdruck bzw. Siedepunkt
verschieden ist, geschieht mit optimaler Ausbeute bei erhöhter Temperatur. Eine lange Behandlung
bei 100 C ist aber wegen schädlicher Veränderung an Blattstruktur. Farbe, Verlust an Aromastoffen usw.
nicht erwünscht.
Es ist mit erheblichen Nachteilen verbunden, wenn man wie schon vorgeschlagen wurde ■- die Behandlung
bei 100 C oder noch höheren Temperaturen durchführt. Andererseits sind Behandlungstemperaturen
zwischen 50 und 90 C von wirtschaftlichen Gesichtspunkten aus unerwünscht, weil dadurch die
Zeit bis zur Erzielung der gewünschten Wirkung wesentlich verlängert wird.
Es wurde gefunden, daß man besonders günstige Ergebnisse insbesondere bei der Entnikotinisierung
erzielt, wenn man das Verfahren bei variabler "Iemperatur
durchführt, wobei die Ammoniakdosierung hauptsächlich bei niedrigen, die Austreibung bei
höheren Temperaturen bis 100 C vorgenommen wird, dadurch wird das Verfahren auch besonders
wirtschaftlich.
Die Einstellung der Temperatur des Behandlungsmediums erfolgt in besonders vorteilhafter Weise
durch Veränderung des Druckes in dem den Tabak aufnehmenden Behälter mittels einer mit diesem
über ein Ventil verbundenen Vakuumeinrichlung.
Besonders gute Ergebnisse wurden erzielt, wenn der Druck an der einen Seite des Behälters zwischen einem
Mindesiwert von 120 Torr und einem Höchstwert von 700 Torr verändert wird und wenn das Ventil
zum periodischen öffnen und Schließen der Vakuunileitung
für jeweils 5 bis 10 Minuten geschlossen und für jeweils 10 bis 20 Minuten geöffnet wird. Außerdem
ist es vorteilhaft, wenn die Strömungsrichumg des Bchandlungsmediums während der Behandlung mehrmals
geändert wird.
Es konnte gezeigt werden, daß die kurzfristige,
periodische Erhöhung der für die Tabakstruktur. Farbe und Aroma sonst günstigen, relativ niedrigen
Bchandlungstemperatur die Nikotinausbeute wesentlichsteigert. Weiler kann eine günstige N ikoti na usbeule
bei gleichzeitiger Ammoniakersparnis erreicht werden, wenn die Ammoniak-Zugabe hauptsächlich bei niedrigen
Temperaturen erfolgt und während der Temperaturerhöhung unterbrochen wird.
Weiter kann eine mehrfache Nikotinausbeute in kürzerer Zeit erreicht werden, wenn ein Wasserdampf-Ammoniak-Gemisch
so lange durch den Tabak geleitet wird, bis der pH-Wert des aus dem Tabak austretenden
Dampfkondensats zwischen 10.5 und M.7 liegt und danach so lange mit reinem Wasserdampf
weiter gearbeitet wird, bis der pH-Wert des aus dem Tabak austretenden Dampfkondensats um 0.2 geringer
als der vor Beginn der Behandlung gemessene pl I-Wert ist.
Die nachstellenden Versuche verdeutlichen einige der erfindungsgemäß erreichten Vorteile.
1. Entnikotinisierung von Tabak in Abhängigkeit
von der Ammoniakzugabe
von der Ammoniakzugabe
Es wurden jeweils 300 g homogene Zigarreneinlage (Kentucky, Nikotingehalt des unbehandelten Tabaks:
1,33%: Nikotin in 300 g; 3,99 g [24,9 mMol] während
30 Minuten mit 1000 ml Wasserdampf (als Kondensat gemessen) bei einer Temperatur von 60 C unter vermindertem
Druck durchströmt, wobei dieAmmoniakmenge
von Versuch zu Versuch geändert wurde. In dem aus dem Tabak austretenden Dampfkondensai
wurde kontinuierlich der pH-Wert und der Titrationswert
bestimmt. Die eingesetzte Ammoniak menge wurde ebenfalls bestimmt. Die Nikotinausbeute wurde
im Dampfkondensa! gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Versuch
Nr.
pH
11,7
12.0
12.0
Zugese'.zte Ammoniakmcn
820 mg (48.3 mMol)
14,25 g (839.8 mMol)
36.75 g (216OmMoI)
14,25 g (839.8 mMol)
36.75 g (216OmMoI)
Nikotinausbeule
975 mg (6.0 mMol 2.18 g (!3.5 mMol) 2.54 ü (15.7 mMoll
Verhältnis
zugesetztes NH3 zu
i vorhandenes Nikotin
im Tabak
1,94
33,73
86.75
33,73
86.75
Herabsetzung des
Nikolinjiohali»
24.1
54.2 64.0
3°
Der Versuch zeigt, daß kein slöchiometrischer Zusammenhang zwischen dem ausgetriebenen Nikotin
und der zugesetzten Ammoniakmenge besteht.
2. Untersuchungen über die Nikotinherabsetzung
im Tabak bei der Durchströmung mit einem
Wusserdampf-Ammoniakgemisch in Abhängigkeit
des pH-Wertes des aus dem Tabak
austretenden Dampfkondensales
Um den für einen optimalen Entnikotinisicrungseffekl
günstigsten pH-Bereich zu finden, wurden Behandlungen bei verschiedenen pH-Werten, gemessen
im Dampfkondensat, durchgerührt.
Außer dem pH-Wert wurden alle Bedingungen Tür sämtliche Ansätze gleichgehalten. Der Tabak wurde
in ein Gefäß mit einem perforierten Boden gegeben und unter vermindertem Druck mit Wasserdampf
und Ammoniak durchströmt. Anschließend wurde der auf dem Tabak zurückgebliebene Ammoniak
mittels Durchströmen mit reinem Wasserdampf entfern 1.
tabak
Nikotingehalt vor Behandlung ....
Tabakgew icht pro Ansatz
Behandlungszeil mit Ammoniak ... Behandlungszeit mit reinem Wasserdampf
Behandlungslcmperatur
Druck
ZigarrencinlagL· Standard
1.5% 5 kg 45 Min.
10 Min. 70 C 580 Torr
Die Ergebnisse sind in Tabelle 11 zusammenucslel
Ti | ibelle II | Nikotin- | |
a Im a him I"'..) |
|||
Ansät/ N.. |
pH-Wert | 4.6 | |
1 | 9.1 | 5.1 | |
2 | 9.3 | 5.1 | |
3 | 9.5 | 5,9 | |
4 | 9.7 | 6.5 | |
5 | 9.9 | 7.5 | |
6 | 10.1 | 10.4 | |
7 | 10.3 | 25.5 | |
8 | 10.5 | 38.1 | |
9 | 10.7 | 42,3 | |
10 | 10.9 | 44.8 | |
Il | 11.1 | 4S.I | |
12 | 11.3 | 53.3 | |
13 | 11.5 | 55.1 | |
14 | 11.7 | 55.4 | |
15 | 11.9 | Nikoiingehalt | 55.4 |
Id | 12.1 | im Tabak ("eil |
|
1.43 | |||
1.42 | |||
1.42 | |||
1.41 | |||
1.40 | |||
1.38 | |||
1.34 | |||
1.11 | |||
0.92 | |||
0.86 | |||
0.S2 | |||
0.77 | |||
0.70 | |||
0.67 | |||
0.66 | |||
0.66 | |||
Aus Tabelle II ist ersichtlich, daß erst ab einem
pH-Wert von 10.5 ein ins Gewicht fallender Enlnikotinisierungseffekt
eintritt: andererseits ist eine Erhöhung des pH-Wertes über 11.7 hinaus unwirtschaftlich,
da keine entsprechende Effektsteigerung mehr erzielt werden kann.
3. Die nachstehenden Versuche zeigen, daß mit der erfindungsgemäßen pH- und Titrationswertbestimmung
im Dampfkondensal (Verfahren I) weit Maßnahmen (Verfahren II). In beiden Verfahren wurbessere
Ergebnisse erhalten wurden als ohne diese den jeweils 100 kg Tabak eingesetzt und 1,5 kg
Dampf Min. verwendet. Die Temperatur betrug 60 C. Im bekannten Verfahren (II) wurde die Entschärfungszeit laut Vorschrift auf 30 Minuten festgelegt.
Das Rauchurteil kann zwischen den Noten 1 (beste Note) und 5 (schlechteste Note) variieren. Die Ergebnisse
sind in Tabelle III zusammengestellt.
Verfah
ren
ren
Sl | arl-Phas | Tilr. ν. | Ourch- | Tabelle III | pH im Dampf konden sat |
'hase | Nl uii be |
labak-An | alyscn | nin be |
Rauch- | 4.5 4.5 |
Urteil | |
■-- - ■ | 10 ml Kond. mit 0.1 n-HjSO, in ml |
strö- | Hntsehärfungs- | handelt | handelt | |||||||||
mungs- | Durch- | 9.6 | Titr. v. | 1.27 I.27 |
1.18 1.28 |
4.5 | ||||||||
Dampf- durch- strö- mung in Min. |
pH im Dampf- kon- dcn sat |
4.5 | ?eit in Minuten des Dampf- Ammo- niakcc- |
slrö- | IO ml Kond. nut O.l n-H,SO., in ml |
be | Nike unbe- |
unbe- han- dell |
4.5 | be han delt |
||||
Tabaksortc | niiM-hes | mungs- zeit in Minuten mit reinem Wasser |
■>,, | 1.30 | handelt | handelt | 1.2? | - | 5.0 | |||||
9.8 | 4.8 | 120 120 |
dampf | 3.0 | i.30 | 0.93 1.2 3 |
2.33 -> -^ ■> |
1.42 | 5.0 | 2.0 3.5 |
||||
Rio Grande 6788 | 120 | 75 M) |
9.4 | j 1.12 | 2.08 | |||||||||
Rio Grande 6788 | > | 9.9 | 120 | 2.8 | I j I. I 5 |
0.89 | 2.4 ' | j 2.32 | 1.5 | |||||
Geuderteimer OCjT 64 |
.>.s | 140 I 11l |
90 | 1.61 | 2.43 | 5.0* Kl | ||||||||
Geuderteimer | 140 | 30 | 3.I | 0.90 | .".24 | 2.0 | ||||||||
OGT 64 | 5 | 9.6 | (SO | j 1.82 | 3.21 | 5.0* K | ||||||||
Rio Grande XO92 | ΐη | |||||||||||||
Rio Grande 8092 | ι ·υ | |||||||||||||
*K) Kratzender Rauch.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
35
HX) kg Tabak wurden in eine für Tabakdurchströmungen
geeignete Anlage gegeben und etwa 5 Min. 4c mit gesättigtem Wasserdampf bei einer Temperatur
von 60 C durchströmt. Von dem aus dem Tabak austretenden Wasserdampf wurde ein Teil kondensiert,
und von diesem Kondensat wurde der pH-Wert gemessen. Ebenfalls wurden 10 ml Kondensat mit
0.1 n-H^SO4 titriert, um charakteristische Werte über
die flüchtigen Basen des unbehandelten Tabaks zu erhalten. Nun wurde dem Wasserdampf Ammoniakgas
zugegeben, bis das aus dem Tabak austretende Dampfkondensat einen pH-Wert von etwa 11 und
für 10 ml Kondensat einen Titrationswert von etwa 45 ml 0.1 U-H2SO4 erreichte. Nach 45 Minuten wurde
die Temperatur des Dampfes auf 70 C und nach weiteren 45 Minuten auf 80 C erhöht und weitere
45 Minuten bei dieser Temperatur gehalten, fber die ganze bisherige Behandlungszeit wurde die Alkalität
des Bchandlungsmediums durch entsprechende Ammoniakdosierung auf den gewünschten Werten
gehalten.
Nach diesen drei Behandlungsstufen wurde die Ammoniakdosierung abgestellt und die Temperatur
auf etwa 85 C erhöht und der Tabak zur Austreibung des im Tabak zurückgebliebenen Ammoniaks weiter
mit reinem Wasserdampf durchströmt In Zeitabständen von etwa 5 Minuten wurde der pH-Wert und
die Alkalität des Kondensats des aus dem Tabak austretenden
Bchandlungsmediums bestimmt. Nach weiteren 60 Minuten Behandlungszeit zeigte das Dampfkondensat
einen um 0.2 geringeren pH-Wert und einen um 2.5 ml 0.1 H-H2SO4 pro 10 ml Kondensat geringeren
Titrationswert, verglichen mit den Anfangswerten vor der Zugabe von Ammoniak. Die Strömungsrichtung
des Bchandlungsmediums war alle 20 Minuten umgekehrt worden.
Nach dem Messen der Anfangswertc des unbehandelten
Tabaks wurde der Tempcraturverlauf des Behandlungsmediums wie folgl programmiert:
Nach 5minutigem Durchströmen des Tabaks mit gesättigten Wasserdampf bei einer Temperatur von
60 C wurde die Temperatur des Wasserdampfes innerhalb von 5 Minuten auT KXl C erhöht, dort etwa
2 Minuten gehalten und dann innerhalb von 5 Minuten wieder auf 60 t zurückgebracht und 8 Minuten
bei dieser Temperatur gehalten. Diese Temperaturänderung wurde fünfmal wiederholt. Die Temperatur-Intervalle
waren automatisch programmiert Das Ammoniak wurde nur bei niedrigen Temperaturen
dosiert und die Zugabe jeweils beim Erreichen der höheren Temperatur unterbrochen. Zur Bestimmung
der Alkalitätswerte des aus dem Tabak austretenden Dampfkondensates wurde ein Teil des aus dem Tabak
austretenden Wasserdampfes kondensiert, und das Kondensat wurde an einer Elektrode eines pH-Meßgenites
vorbeigeführi. um den pH-Wert kontinuierlich messen /u können: ebenfalls wurden jeweils 10 ml
von diesem Kondensat mit O.i n-H:SO4 titriert, was
ebenfalls automatisiert werden kann, um eine kontinuierliche Messung zu erreichen.
Der pH-Wert von etwa 11 wurde 2 Stunden lang
509507/168
9 10
aufrechterhalten, dann wurde die Aminoniakdosicrung 0.In-H2SO4 pro IO ml Kondensat niedrigeren Ti-
abgestellt. Das im Tabak zurückgebliebene Ammoniak trat ions wert zeigte als bei Beginn der Behandlung,
wurde mit reinem Wasserdampf ausgetrieben, bis das Die Austreibungszeit betrug 45 Minuten. Auch bei
aus dem Tabak austretende Dampfkondensal einen dieser Behandlung wurde die Slrömungsrichtung des
um 0,3 niedrigeren pH-Wert und einen um 3.5 ml 5 Behandlungsmediums alle 20 Minuten umgekehrt.
Claims (3)
1. Verfahren zum Enlnikotinisieren und Entschärfen bzw. Entbittern von Tabak durch Behandeln
des Tabaks mit einem Wasserdampf und Ammoniak enthaltenden Behandlungsmedium bis
zum Erreichen des erwünschten Nikotingehaltes und daran anschließende Behandlung mit reinem
Wasserdampf, dadurch gekennzeichnet,
daß die an die Behandlung mit dem Wasserdampf-Ammoniak-Gemisch anschließende Wasserdampfbehandlung
so lange fortgeführt wird, bis der pH-Wert des Kondensats des aus dem Tabak austretenden
Behandlungsmediums um mindestens 0.2 gegenüber dem zu Beginn der Behandlung
gemessenen pH-Wert verringert ist und der Titrationswert unter dem zu Beginn der Behandlung
gemessenen Wert liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ammoniak-Gehalt des
Behandlungsmediums so eingestellt wird, daß der pH-Wert des Kondensats des aus dem Tabak austretenden
Behandlungsmediums während der Ammoniakbehandlung zwischen 10,5 und 11.7 liegi.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Behandlungsmediums
von einem Ausgangswert unter 75 C zeitweise erhöht und der Ammoniak während Perioden niedriger Temperatur eingeleitet wird.
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