DE1920042C3 - Schichtträger mit einer elektrisch leitenden Schicht - Google Patents

Schichtträger mit einer elektrisch leitenden Schicht

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DE1920042C3
DE1920042C3 DE19691920042 DE1920042A DE1920042C3 DE 1920042 C3 DE1920042 C3 DE 1920042C3 DE 19691920042 DE19691920042 DE 19691920042 DE 1920042 A DE1920042 A DE 1920042A DE 1920042 C3 DE1920042 C3 DE 1920042C3
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Daniel Maurice; Verhüte Ir Karel Eugeen; Mortsel; Paesschen August Jean van Dr. Antwerpen; Timmerman (Belgien)
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Description

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Die Erfindung betrifft einen Schichtträger mit einer elektrisch leitenden Schicht, die ein Styrol-Styrolsulfonsäure-Mischpolymerisat enthält.
Elektrisch leitende Schichtträger werden für die verschiedensten Aufzeichnungsmaterialien verwendet, um statische Ladungen abzuleiten. Bekanntlich laden sich die für normale photographische Silberhalogenidemulsionsmaterialien üblichen synthetischen Schichtträger leicht elektrostatisch auf und ziehen Staubteilchen an, wodurch ihre Oberfläche verunreinigt wird. Darüber hinaus werden auf Silberhalogenidemulsionen, die auf derartigen Filmunterlagen haften, bei der Belichtung latente Entladungsbilder sichtbar. Die elektrostatischen Ladungen entstehen bei der raschen Bewegung der Filmunterlage oder des lichtempfindlichen photograph! sehen Materials während des Aufspulens oder Abspulens bei der Beschichtung, beim Schneiden oder in Konfektionierungsmaschinen oder auch dann, wenn der Film durch die Kamera oder den Projektionsapparat läuft. Man kann der statischen Aufladung dadurch entgegenwirken, daß man die Schichtträger mit einer elektrisch leitenden Schicht ausrüstet.
Bei anderen Aufzeichnungsmaterialien wie etwa den für elektrostatische Aufzeichnungsverfahren verwendeten, wird eine elektrostatische Ladung auf Papier oder eine andere dielektrische Unterlage in Form eines Bildes aufgebracht. Der Schichtträger ist in diesem Falle leitfähig oder muß mit einer elektrisch leitenden Schicht ausgerüstet sein. In einem elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterial steht die photoleitfähige Schicht im Kontakt mit einer elektrisch leitenden Schicht oder einem entsprechenden Schichtträger, denen in beiden Fällen die Aufgabe zukommt, elektrostatische Ladungen aus den Bereichen der photoleitfähigen Schicht abzuleiten, die belichtet worden sind.
Bei elektrographischen Materialien mit einer isolierenden Schicht, auf der ein elektrostatisches Ladungsbilds mittels eines modulierten Elektronenstrahls erzeugt wird, dient das elektrisch leitende Element (Schichtträger oder Schicht) zum Anlegen einer Spannung, die die Ausbildung eines elektrostatischen Ladungsbildes auf der isolierenden Deckschicht ermög licht.
Elektrisch leitende Schichten zur Ableitung elektrostatischer Ladungen eignen sich auch für Aufzeichnungselemente, bei denen photoempfindliche Halbleiterverbindungen durch elektromagnetische Strahlung umgekehrt aktiviert werden und wobei die aktivierten Teile durch einen chemischen Oxydations-Reduktionsprozeß irreversible Bilder liefern.
Im folgenden wird der Ausdruck »Aufzeichnungsmaterial« für die in den oben beschriebenen Aufzeichnungsverfahren verwendeten Materialien gebraucht. Bei all diesen Aufzeichnungsmaterialien braucht der Oberflächenwiderstand der elektrisch leitenden Schicht nicht größer als 10" Ohm pro cm2 bei 15% relaüver Luftfeuchte zu sein.
Es ist wünschenswert, für solche Aufzeichnungsmaterialien Substanzen zu verwenden, die in Wasser unlöslich, aber elektrisch leitend sind. Bei photographischen Silberhalogenidmaterialien beispielsweise wird dann die elektrisch leitende Schicht in den einzelnen Behandlungsbädern nicht gelöst, sondern ist noch im fertigen photographischen Material vorhanden und schützt es vor elektrostatischer Aufladung, wodurch z. B. die Neigung des fertigen Materials Staubteilchen festzuhalten unterdrückt wird. Für elektrographische und elektrophotographische Verfahren ist dies ebenso wichtig. Darüber hinaus kann in so einem Fall die isolierende Schicht oder die photoleitfähige Schicht aus einer wäßrigen Lösung aufgetragen werden, was wesentliche wirtschaftliche Vorteilt mit sich bringt.
Aus der DT-PS 16 71562 sind zwar elektrisch leitende Schichtträger bekannt, die mit einer Verbindung, die sHfoniertes Polystyrol oder ein Salz von sulfoniertem Polystyrol enthält, ausgerüstet sind. Die Schichtträger haben jedoch den Nachteil, daß sie aufgrund der relativ guten Wasserlöslichkeit der Verbindungen für eine Beschichtung mit wäßrigen Gießzusammensetzungen, wie sie für die Herstellung photographischer oder elektrophotographischer Aufzeichnung verwendet werden, ungeeignet sind.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Schichtträger mit einer elektrisch leitenden Schicht zu entwickeln, die aus organischen Lösungsmitteln oder aus Mischungen organischer Lösungsmittel mit Wasser aufgetragen werden kann, die nach Trocknung wasserunlöslich ist. und die weder bei der Überschichtung mit einer wäßrigen Gießzusammensetzung noch bei der einer Behandlung des Aufzeichnungsmaterials mit wäßrigen Lösungen gelöst wird.
Diese Aufgabe wird durch einen Schichtträger mit einer elektrisch leitenden Schicht gelöst, die ein Styrol-Styrolsulfonsäure-Mischpolymerisat enthält und die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie aus einem wasserunlöslichen Styrol-Styrolsulfonsäure-Mischpolymerisat mit 17,5-35 Mol-% Styrolsulfonsäure-Einheiten und gegebenenfalls bis zu 5 Mol-% Acrylsäureester-Einheiten besteht.
Als nichtionische, hydrophobe Monomere, die sich zu wasserunlöslichen Homopolymeren polymerisieren lassen, seien genannt
Vinylarylverbindungen und deren Derivate wie
Styrol, Vinylnaphthalin, Vinyltoluol,
2,5-Dimethylstyrol,
p-, m- und o-Chlorstyrol, Nitrostyrol,
m- und p-Styrolsulfofluorid, ferner
Vinylchlorid, Vinylidenchlorid,
Vinylcarbazol, höhere Vinylester wie
Vinylstearat, höhere Acrylsäure und
Methycrylsäureester wie Hexylester, Octylester, Stearylester, Acrylnitril,
höhere Vinyläther wie Vinylnonyläther, Vinylcetyläther, Vinyltrimethylnonyläther
und Vinyloctadecyläther.
Als stark ionisierbare hydrophile saure Monomere und deren Salze, die sich in wasserlösliche Homopolymere überführen lassen, können verwendet werden Styrol m- und p-Sulfonsäure und deren Salze, Vinylsulfonsäure und deren Salze, Vinylphosphonsäure und deren Salze, p-Vinylbenzylphosphonsäure und Salze, die Salze der Acrylsäure, Methacrylsäure und Maleinsäure. Sehr interessante leitfähige polymere Materialien entstehen aus Mischpolymeren von Styrol und Styrol-Sulfonsäure oder aus Mischpolymeren aus Styrolsulfofluoriden und Styrolsulfonsäure, weiter aus Styrol und Vinylsulfonsäure. Die erstgenannten Mischpolymeren können durch partielle Sulfonierung von Polystyrol hergestellt werden, während man die an zweiter Stelle genannten durch partielle Hydrolyse von Polystyrolsulfofluoriden herstellt.
Die Erfindung soll im folgenden an Hand der elektrisch leitfähigen Mischpolymeren aus Styrol und Styrolsulfonsäure beschrieben werden. Die charakteristischen Merkmale der Erfindung sind jedoch auch gültig für andere Kombinationen aus den obengenannten hydrophoben und hydrophilen Monomeren. Das günstigste Verhältnis von hydrophoben und hydrophilen Monomeren kann der Fachmann mit wenigen Versuchen feststellen.
Es ist bekannt, daß der Oberflächenwiderstand von Polystyrolsulfonsäure weit unterhalb des obengenannten Bereiches liegt. Da jedoch Polystyrolsulfonsäure in Wasser löslich ist, kann sie beispielsweise nicht in elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien verwendet werden, bei denen die photoleitfähige Schicht aus einer wäßrigen Lösung oder Dispersion auf die elektrisch leitfähige Zwischenschicht aufgebracht wird. Wenn man nämlich die photoleitfähige Schicht aus wäßriger Phase aufschichtet, dann wird die Polystyrolsulfonsäureschicht teilweise angelöst und mischt sich mit dem photoleitfähigen Material, so daß es nicht mehr in der Lage ist eine elektrostatische Ladung zu halten.
Die Mischpolymeren aus Styrol und Styrolsulfonsäure mit einem relativ ■ kleinen molaren Anteil an Styrolsulfonsäure können auf verschiedene Weise hergestellt werden. So kann man beispielsweise Styrol nach bekannten Verfahren einer Mischpolymerisation mit der gewünschten Menge Styrolsulfonsäure unterwerfen. Man kann auch Styrol mit Styrolsulfofluorid polymerisieren und die Sulfofluoridgruppen des entstandenen Polymeren zu Sulfonsäuregruppen hydrolysieren.
Die Mischpolymeren können ferner durch Sulfonierung von Polystyrol hergestellt werden. Diese Methode ist insbesondere wegen ihrer Einfachheit und ihrer geringeren Kosten interessant. In der Literatur werden verschiedene Sulfonierungsmethoden beschrieben. Beispielsweise kann Polystyrol mit Schwefelsäure, Schwefeltrioxid oder Chlorsulfonsäure sulfonieren. Dieses Verfahren eignet sich für die Herstellung verhältnismäßig hochsulfonierter Polystyrole. Falls man freies Schwefeltrioxid verwendet, ist es jedoch meist nicht möglich eine Vernetzung des Polystyrols mit hohem Molekulargewicht zu vermeiden. Darüber hinaus können die wasserlöslichen Polystyrolsulfonsäuren in Form ihrer freien Säuren eine Papierunterlage beim Erwärmen oxydieren. Wenn man also den Überschuß an Sulfierungsmitteln, z. B. durch Ionenaustausch entfernt hat, dann kann die verbliebene Polymerlösung beim Auftragen auf eine Papierunterlage und anschließenden Erwärmen eine dunkelbraune Verfärbung des Papiers verursachen, die das Material für elektrophotographische Aufzeichnungsverfahren unbrauchbar macht.
Sulfonierte Polystyrole können auch durch Reaktion von polymerisiertem Styrol in einem gegen Schwefeltrioxid inerten organischen Lösungsmittel mit einem Komplex von Schwefeltrioxid und einer organischen Verbindung hergestellt werden, die sich mit Schwefeltrioxid ohne chemische Veränderung vereinigen läßt. Der Komplex gibt Schwefeltrioxid bei Temperaturen unterhalb 500C ab. Als typischer Vertreter der Verbindungen, die mit Schwefeltrioxid einen derartigen Komplex bilden, seien Dioxan und Bis(beta-chloräthyl)-äther genannt. Diese Methode der Sulfonierung von Polystyrol hat darüber hinaus den Vorteil in einfacher Weise zu einem vorausbestimmten Sulfonierungsgrad zu führen.
Die als elektrisch leitfähiges polymeres Material verwendeten Polystyrole gemäß der Erfindung sind zwar wasserunlöslich, jedoch in Alkohol löslich. Eine derartige alkoholische Lösung kann mit beträchtlichen Mengen Wassers versetzt werden, ohne daß das gelöste Polymere ausfällt. Die elektrische Leitfähigkeit der Polymeren ist proportional den Mol-% an Styroleinheiten.die zu Styrnlsulfonsäureeinheiten sulfoniert worden sind. Die Wasserlöslichkeit und die elektrische Leitfähigkeit der Polymeren nimmt parallel mit dem Gehalt an Styrolsulfonsäureeinheiten ab. Überraschenderweise wurde jedoch festgestellt, daß die elektrische Leitfähigkeit langsamer abnimmt als die Wasserlöslichkeit. In einem sehr engen Bereich, in dem das Polymere seine Löslichkeit in Wasser bei Raumtemperatur einbüßt, behält es eine elektrische Leitfähigkeit, die für seine Verwendung als leitfähiges polymeres Material in irgendeinem Aufzeichnungsmaterial noch ausreichend sind.
In diesem Bereich, der zwischen 17,5 Mol-% und 35 Mol-% Styrolsulfonsäure liegt und vom Molekulargewicht des verwendeten Styrols abhängt, ist das sulfonierte Polystyrol nicht oder nur teilweise in Wasser löslich, dagegen aber löslich in einer Mischung, von Alkohol und größeren Mengen Wasser.
Die elektrische Leitfähigkeit der sulfonierten Polystyrole wird durch Messung ihres Oberflächenwiderstandes bestimmt. Zu diesem Zweck bringt man eine 10%ige wäßrige Lösung des Polymeren auf eine Glasplatte. Die dabei entstehende Schicht wird getrocknet und einer bestimmten relativen Luftfeuclite ausgesetzt. Die Widerstandsmessungen werden mittels einer Zelle durchgeführt, deren beide Pole 0,5 cm breit sind und einen Abstand von 1 cm haben. Damit die Schicht eine hinreichende Leitfähigkeit aufweist und als leitfähige Schicht für ein Aufzeichnungsmaterial geeignet ist, soll der Oberflächenwiderstand ganz bestimmte Grenzen nicht überschreiten, die durch den Grad der relativen Feuchte beeinflußt werden. So braucht der Oberflächenwiderstand bei 15% relativer Feuchte beispielsweise nicht größer als 10" Ohm/cm2 zu sein, während er bei 70% relativer Feuchte nicht größer als 108 Ohm/cm2 sein muß.
Polystyrol selbst ist in Wasser unlöslich. Wenn es einen niedrigen Polymerisationsgrad besitzt, also ein niedriges Molekulargewicht, so genügt es, eine verhältnismäßig kleine Zahl sich wiederholender Einheiten zu
iulfonieren, um ein wasserlösliches Polymeres zu :rhalten. Mit steigendem Molekulargewicht sind immer Tiehr dieser Einheiten zu sulfonieren, um die gleiche Wasserlöslichkeit zu erhalten. Die als elektrisch leitfähige Polymere gemäß der Erfindung verwendeten sulfonierten Polystyrole sind notwendigerweise in Wasser unlöslich. Es ist deshalb ratsam, sulfonierte Polystyrole mit möglichst hohem Molekulargewicht zu benutzen. Mit hohen Molekulargewichten kann auch der Sulfonierungsgrad, von dem die Leitfähigkeit des Polymeren direkt abhängt, vergrößert werden, ohne daß das Material wasserlöslich wird.
Das sulfonierte Polystyrol muß ferner in einigen organischen Lösungsmitteln oder in Mischungen organischer Lösungsmittel mit V/asser löslich sein, so daß es sich auf eine Unterlage auftragen läßt. Diese Beschichtung kann beispielsweise durch Aufsprühen, Aufbürsten, Aufwalzen, mittels eines Rakels einer Luftbürste oder nach anderen bekannten Methoden durchgeführt werden. Beispiele für Schichtträger sind Papier, Filme aus synthetischen Polymeren wie Celluloseacetat, Polystyrol, Polyester oder Polycarbonat. Falls erforderlich, kann man die Schichtträger mit bekannten Haftschichten ausrüsten, auf die dann die elektrisch leitende Schicht aufgetrrgen wird.
Die elektrische Leitfähigkeit der sulfonierten Polystyrole bleibt auch dann wirksam, wenn das als Schichtträger verwendete Papier mit einer Lösung des erfindungsgemäßen polymeren Materials getränkt wird und das leitfähige sulfonierte Polystyrol nach dem Trocknen im Papierrohstoff dispergiert vorliegt. Mit gleichem Erfolg kann man auch eine hinreichende Mengt der sulfonierten Polystyrollösung dem Papierbrei zusetzen.
Wenn Polystyrol sulfoniert wird, indem man es mit einem Komplex von Schwefeltrioxid und einer organischen Verbindung wie Dioxan reagieren läßt, und zwar in solchen Mengen, daß zwischen 17,5 und 35 Mol-% der Styroleinheiteii des Polymeren in Styrolsulfonsäureeinheiten umgewandelt werden, dann erhält man ein Mischpolymeres, das unlöslich in Wasser, aber löslich in einer Mischung von Alkohol und Wasser ist. Wird eine derartige Alkoholwasserlösung nun auf Papier oder einem anderen Schichtträger aufgebracht und getrocknet, so entsteht eine Schicht aus sulfoniertem Polystyrol, die ebenfalls in Wasser unlöslich ist und die intakt bleibt, wenn man, z. B. im Falle eines elektrographischen Aufzeichnungselementes das photoleitfahige Material aus einer wäßrigen Lösung oder Dispersion aufschichtet, selbst wenn diese alkalisch ist.
Auch für photographische Aufzeichnungsmaterialien auf der Basis von Silberhalogenid ist die Unlöslichkeit des Mischpolymeren in Wasser von großer Bedeutung. Die elektrisch leitfähige Schicht wird in den Behandlungsbädern nicht ausgewaschen, so daß ihre antistatisehen Eigenschaften im fertigen photographischen Filmmaterial erhalten bleiben.
Für eine elektrisch leitfähige Schicht gemäß der Erfindung reicht im allgemeinen eine Menge von 0,5 bis 5 g/m2 trockenen sulfonierten Polystyrols aus. Wird Papier als Schichtträger verwendet, so ist darauf zu achten, daß etwa 5 Gew.-% sulfoniertes Polystyrol bezogen auf das Trockengewicht der Papierunterlage vorhanden sind.
Die Erfindung ist nun nicht beschränkt auf die (15 Verwendung von sulfonierten Homopolymeren des Styrols mit einem Gehalt von 17,5 bis 35 Mol-% an Stvrolsulfonsäureeinheiten. Es ist allerdings allgemein bekannt, daß man bei Verwendung reinen Polystyrols für die Papierbeschichtung ein sehr sprödes Material erhält, das leicht bricht. Man kann diesem Nachteil abhelfen, indem man Ίη das Polystyrolmolekül weichmachende Einheiten einführt, z. B. etwa 5 Mol-% Alkylacrylateinheiten. Dies bedeutet praktisch einen Ersatz des reinen Polystyrols durch Mischpolymere aus Styrol und Alkylacrylaten. In gleicher Weise kann man gemäß der vorliegenden Erfindung verfahren. Statt reines Polystyrol zu sulfonieren, sulfoniert man ein Mischpolymeres aus Styrol und Alkylacrylat oder einem anderen weichmachenden Monomeren. Auch in diesem Falle erhält man ein Material, das als elektrisch leitfähige Schicht verwendbar ist und das effektiv aus einem Mischpolymeren von Styrol, Styrolsulfonsäure und Alkylacrylat oder einem anderen weichmachenden Monomeren besteht.
Die elektrisch leitfähige Schicht kann auch Stabilisatoren, Weichmacher, Dispergiermittel, Pigmente, sowie bekannte Bindemittel, z. B. Gelatine, enthalten. Dabei ist darauf zu achten, daß eine gegenseitige Fällung des sulfonierten Polystyrols und des Bindemittels vermieden wird.
Die Erfindung ist bisher hauptsächlich im Hinblick auf Polystyrol beschrieben worden, das in einem sehr engen Bereich sulfoniert wurde. Es ist jedoch ebenso gut möglich andere Polymere zu verwenden, vorausgesetzt, daß sie wie vorher beschrieben in Wasser unlöslich sind, und daß sie sich durch Einführung einer hinreichenden Zahl sich wiederholender Einheiten von hochionisierbaren hydrophilen sauren Monomeren oder deren Salzen elektrisch leitfähig machen lassen. Dabei ist lediglich darauf zu achten, daß nur so viele hydrophile sich wiederholende Einheiten in das Mischpolymere eingeführt werden, daß das Mischpolymere zwar hinreichend leitfähig wird, dabei aber nicht seine Unlöslichkeit in reinem Wasser bei Raumtemperatur einbüßt.
Statt Polystyrol teilweise zu sulfonieren, kann man auch Polystyrolsulfofluoride einer teilweisen Hydrolyse unterwerfen. Man verwendet dazu Polymere, deren Sulfofluoridgruppen in Para- oder Metastellung an den Benzolringen der Styroleinheiten sitzen. Die Sulfofluoridgruppe wird zu einer Sulfonsäuregruppe hydrolisierl. Auch hierbei wird eine Vergrößerung des Bereichs der Hydrolyse eine Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit des erhaltenen Mischpolymeren bewirken. Man kann mit wenigen Versuchen feststellen, wann das Mischpolymere hinreichend leitfähig wird und seine Wasserunlöslichkeit bei Raumtemperatur noch behält.
Ein Vergleich mit anderen Mischpolymeren weist sulfoniertes Polystyrol mit dem geringsten Gestehungspreis als besonders vorteilhaft aus. Polystyrol selbst wird kommerziell in großen Mengen und zu sehr niedrigem Preis angeboten. Die Sulfonierung erhöht den niedrigen Gestehungspreis des Polystyrols lediglich um etwa den Faktor 10. Andere Polymere lassen sich nicht so einfach, herstellen und sind deshalb entsprechend teurer.
Wenn die elektrisch leitfähige Schicht gemäß der Erfindung als Antistatikschicht für photographische Silberhalogenidmaterialien verwandt wird, bringt man die Schicht im allgemeinen, auf der Rückseite des photographischen Filmes an. Er kann jedoch auch als Zwischenschicht zwischen den Schichtträger und die lichtempfindlichen Emulsionsschicht gelegt werden.
Bei elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien legt man eine photoleitfahige Schicht über die erfindungsgemäße leitfähige Schicht. Die photoleitfahige Schicht wird durch Dispergieren oder Lösen von
photoleitfähigen Substanzen in einer wäßrigen oder einer organischen Lösung eines isolierenden Bindemittels oder in einer Lösung solcher isolierender Bindemittel in einer Mischung eines organischen Lösungsmittels mit Wasser, und durch Auftragen dieser Dispersion oder Lösung auf die elektrisch leitfähige Oberfläche hergestellt. Auch wenn die photoleitfähige Schicht aus einer wäßrigen Lösung oder Dispersion aufgetragen wird, besteht keine Gefahr, daß sich das elektrisch leitfähige polymere Material dabei ganz oder teilweise löst. Da das sulfonierte Polystyrol in Wasser unlöslich ist, kann höchstens eine schwache Quellung der leitfähigen Schicht auftreten. Nach dem Trocknen der wäßrigen Dispersion oder Lösung des photoleitfähigen Materials entsteht jedenfalls eine Aufzeichnungsschicht, die rasch und hoch aufladbar ist und eine hohe Empfindlichkeit besitzt.
Ein unter Verwendung der erfindungsgemäßen leitfähigen Polymeren hergestelltes elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial ist flexibel und besitzt eine ausgezeichnete mechanische Festigkeit. Ebenso ist die Haftung zwischen der Papierunterlage und der elektrisch leitfähigen Schicht vorzüglich.
Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung lassen sich die Schwierigkeiten in der Elektrophotographie überwinden, die in der Literatur bisher im Zusammenhang mit der genauen Zusammensetzung einer Trennschicht zwischen einem mit Salzen getränkten Papier oder einer mit den bisher bekannten elektrisch leitfähigen Polymeren bedeckten Papierbahn und einem aus wäßriger Phase aufgetragenen photoleitfähigen Material beschrieben worden ist. Tatsächlich werden bei Verwendung eines Mischpolymeren aus Styrol und Styrolsulfonsäurc gemäß der Erfindung in einer derartigen Trennschicht alle vorteilhaften Merkmale der Erfindung ausgenutzt. Man erhält elcktrophotographische Bilder, deren Qualität nur noch von der Zusammensetzung der photoleitfähigen Schicht abhängt und durch keine der ungünstigen Eigenschaften früher benutzter elektrisch leitfähiger Substanzen beeinträchtigt wird.
Eine andere Methode der Anwendung der erfindungsgetnäßcn Schichten besteht darin, zwischen das Mischpolymere aus Styrol und Styrolsulfonsäurc und die photolcitfühigc Schicht eine Trennschicht /11 legen. So eine Trennschicht besteht aus einem Bindemittel und einer ein photoleitfilhiges Pigment enthaltenden Schicht, die durch Sulfonsauregruppcn nicht angegriffen wird. Diese Methode ist dann vorteilhaft, wenn die anorganischen Photoleitcrpigmcntc in der Hauptschicht gegen Sulfonsäuregruppen empfindlich sind.
Im folgenden wird die Sulfonierung von Polystyrol mit Komplexen, die Schwefeltrioxid enthalten, beschrieben.
55 Präparate
A. in einem Reaklionskolben mit Rührer, Rückflußkühler mit Kalziumchloridrohr, zwei Tropftrichtern und einem Thermometer werden 2,250 cm3 Dichlorälhan, getrocknet über Kalziumchlorid, und 238 g Dioxan vermischt. Unter Rühren setzt man bei Raumtemperatur 180 g frisch destilliertes Schwefeltrloxyd und 100 cm3 Dichlorathan, getrocknet über Kalziumchlorid, tropfenweise zu. (15
Dip exotherme Reaktion halt man durch Kühlen mit einem Wasserbad unter Kontrolle, so daß eine Temperatur von 250C nicht überschritten wird. Man erhält die Dispersion eines Komplexes von Schwefeltrioxid und Dioxan (0,83/1 molar) in Dichlorathan.
Aus einem zweiten, mit einem Kalziumchloridrohr verschlossenen Tropftrichter gibt man nun innerhalb von 5 Min. unter Rühren eine Lösung von 624 g Polystyrol mit einem Molekulargewicht von 246,000 in 3,300 cm3 wasserfreiem Dichlorathan zu.
Die Sulfonierung verläuft schwach exotherm. Man hält die Temperatur des Reaktionsmediums auf 25° C. Anschließend wird die homogene Lösung allmählich auf 30 bis 350C erhitzt. Bei dieser Temperatur tritt plötzlich Gelbildung ein. Die Mischung wird gründlich gerührt und auf 450C erhitzt, wobei eine weiße Paste entsteht, welche man 30 Min. zwischen 45 und 5O0C weiterrührt.
3 1 η-Hexan werden allmählich eingerührt Es bildet sich eine weiße Suspension, aus der das sulfonierte Polystyrol in einem Zentrifugaltrockner abgetrennt werden kann. Das spröde Produkt wird mit destilliertem Wasser gewaschen, bis das Waschwasser keine Schwefelsäure mehr enthält. Schließlich wird das Produkt getrocknet.
Das sulfonierte Polystyrol enthält 29,5 Mol-% Styrolsulfonsäuregruppen (Produkt A).
B.-D. Polystyrol mit einem Molekulargewicht von 246,000 wird nach dem unter A. beschriebenen Verfahren sulfoniert, und zwar mit dem Unterschied, daß die Mengen von Dioxan, Schwefeltrioxyd und Polystyrol variiert werden. Man erhält folgende Ergebnisse.
Pro Dioxan Schwe Poly Gesamt Sulfoniertes
dukt in g feltri styrol menge Polystyrol
oxid in g Dichlor Mol-%
in g athan Styrolsulfon-
in I säure
B 222 168 624 6 21,5
C 264 192 624 6 23,3
D 317 240 624 6 32,6
E. In einem Rcaktionskolbcn mit Rührer, Rückflußkühler mit Kalziumchloridrohr, zwei Tropftrichtern und einem Thermometer werden 2250 cm3 Dichlorälhan (getrocknet über Kal/.iumchlorid) und 349 g wasserfreies Dioxan gemischt. Dann setzt man unter Rühren bei Raumtemperatur 264 g frisch destilliertes Schwefeltrioxid und 150cmJ wasserfreien Dichlorathan zu. Die exotherme Reaktion wird mittels eines Wasserbades so unter Kontrolle gehalten, daß die Temperatur nicht übei 25"C steigl. Man erhält eine Dispersion eines Komplexes von Schwefeltrioxid und Dioxan in Dichloritlhan.
Aus einem zweiten mit einem Kalziumchloridrohi versehenen Tropftrichter setzt man innerhalb von ί Min. unter Rühren eine Lösung von 624 g Polystyrol mi einem Molekulargewicht von 246,000 in 3300 cm wasserfreiem Dichlorathan zu.
Die Sulfonierung verlauft schwach exotherm und mai hall das Reaktionsmedium auf etwa 25°C. Anschließen! wird die Mischung allmählich erhitzt, bis bei 32"( plötzlich Gelicrung eintritt. Nun wird kraftiger weiter gerührt und bis 400C erhitzt. Man rührt weitere 30 Min wobei die Temperatur wegen des exothermen Chnrak ters der Sulfonierung bis 470C steigt.
Nun werden 3 I η-Hexan zugesetzt. Das sulfoniert Polystyrol filtriert man ab und erhält ein weißes Pulve das 33 Mol-% Styrolsulfonsäure (Produkt E) enthält.
F. Das Verfahren E wird wiederholt mit der Unterschied, daß man folgende Reagenzmengen vci
7 09 657,
wendet: 127 g Dioxan, 96 g Schwefeltrioxid, 208 g Polystyrol mit einem Molekulargewicht von 246,000 und 1,5 I Dichloräthan. Man erhält ein sulfoniertes Polystyrol, das 34 Mol-% Styrolsulfonsäure (Produkt F) enthält.
G. In einem 5-l-Reaktionskolben mit Rührer, Rückflußkühler mit Kalziumchloridrohr, zwei Tropftrichtern und einem Thermometer mischt man 415 cm3 Dichloräthan und 42,2 cm2 Dioxan.
Zu der homogenen Lösung gibt man bei Raumtemperatur unter Rühren 32 g frisch destilliertes Schwefeltrioxid gemischt mit 25 cm3 wasserfreiem Dichloräthan. Die Reaktion ist exotherm, wird aber mittels eines Wasserbades so gekühlt, daß die Temperatur 25° C nicht überschreitet.
Man erhält eine Dispersion eines Komplexes von Schwefeltrioxid und Dioxan in Dichloräthan.
Aus einem zweiten, mit einem Kalziumchloridrohr verschlossenen Tropftrichter setzt man nun unter Rühren innerhalb von 5 Min. eine Lösung von 560 cm3 wasserfreiem Dichloräthan und 104 g Polystyrol mit einem Molekulargewicht von 40,000 zu. Die Temperatur wird durch Kühlen auf 22°C gehalten, so daß eine homogene Lösung entsteht. Diese Lösung wird allmählich auf 500C erhitzt, wobei nach etwa 10 Min. Gelierung eintritt. Man rührt nun etwa 20 Min. kräftig weiter und setzt dann 4,25 1 Äther zu, so daß ein weißes Pulver entsteht. Das Pulver wird viermal mit 250 ml Äther gewaschen, anschließend abgesaugt und unter Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet.
Das sulfonierte Polystyrol enthält 18,9 Mol-% Styrolsulfonsäure (Produkt G).
In dem folgenden ersten Beispiel wird der Oberflächenwiderstand der verschiedenen sulfonierten Polystyrole gemäß den Präparaten A bis G gemessen. Die Beispiele 2 bis 6 beschreiben die Anwendung der erfindungsgemäßen elektrisch leitfähigen Substanzen in elcktrophotographischcn Aufzeichnungsmaterialien. Die Substanzen können jedoch auch in Verbindung mit anderen elektrophotographischcn Verfahren verwendet werden. Einen Überblick über die verschiedenen Verfahren gibt C. J. CI a u s in Photographic Science and Engineering, 7 (1963), S. 5-13. Die elektrisch leitfähigen Polymeren können in Kombination sowohl mit Schichten verschiedener anorganischer als organischer photoleilfähigcr Substanzen eingesetzt werden. Derartige Substanzen werden beschrieben in der belgischen Patentschrift 5 87 300, den britischen Patentschriften 9 64 871, 9 64 873. 9 64 874, 9 64 875, 9 64 876, 9 64 877,9 64 879.9 70 937,9 80 879 und 9 80 880, in der deutschen Patentschrift 10 58 836 und in der kanadischen Patentschrift 5 68 707. Diese photolcitfühigcn Substanzen können mit isolierenden Bindemitteln kombiniert werden, wie sie unter anderem beschrieben werden in den US-Patentschriften 21 97 552, 22 97 691. 24 85 589, 25 51 582 und 25 99 542, in den britischen Patentschriften 5 66 278, 6 93 112 und 7 00 502, in den belgischen Patentschriften 6 12 102, 7 11376 und 7 14 257. in der französischen Patentschrift 14 85 839 und der offengclegtcn holländischen Patentanmeldung 66 08 814.
Geeignete Dispergiermittel zum Dispergieren des photoleitfähigen Materials in einem wüßrigen Medium werden beschrieben in der veröffentlichten holländischen Patentanmeldung 67 12 156. Die phololcilfähigen Substanzen können außerdem wie allgemein bekannt spektral sensibilisert werden, z. B. wie in der offengelcg ten holländischen Patentanmeldung 67 17 400 und der belgischen Patentschrift 7 14 258 angegeben.
Beispiel 1
Eine Papierbahn (70 g/m2), die gegenüber Wasser weitgehend formstabil ist, wird mit einer 6—10%igen Lösung eines sulfonierten Polystyrols gemäß einem der Präparate A bis G beschichtet. Als Lösungsmittel wird eine Mischung aus Wasser und Methanol im Volumenverhältnis 95 :5 verwendet. Die Schicht enthält nach dem Trocknen 2 g sulfoniertes Polystyrol pro m2.
ίο Die so hergestellte leitfähige Papierbahn wird nun vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, bei etwa 50° C und mit einigen kg/cm2 kalandert.
Typische Oberflächenwiderstände solcher Papierbahnen sind in der folgenden Tabelle als Funktion des
is Sulfonierungsgrades und der relativen Feuchte zusammengestellt.
Sulfo Mole Sulfo- Oberflächenwiderstand in Feuchte einer 70%
niertes kular nie- 106 Ohm/cm* bei von 7
Poly gewicht rungs- relativen I 50% 1,37
styrol grad in 77 5,2
Mol-% 15% 23,6 0,26
B 246,000 21,5 200,000 20 0,25
C 246,000 23,3 42,500 1,93 0,082
A 246,000 29,5 21,500 133
D 246,000 32,6 1,700 0,67
E 246,000 37,7 670
G 40,000 40,8 2,130
In der Beschreibung wird festgestellt, daß die obere Grenze des Sulfonierungsgrades bei etwa 35 Mol-% liegen sollte. Aus der obigen Tabelle geht nun hervor, daß die sulfonierten Polystyrole E und G diese obere
Grenze überschreiten. Die Ergebnisse beweisen, daß ihr Oberflächenwiderstand sehr gering und ihre Leitfähigkeit infolgedessen sehr hoch ist. Der Nachteil dieser sulfonierten Polystyrole E und G ist aber, daß sie sich nicht als leitfähige Polymere in leitfähigen Schichten
gemäß der Erfindung verwenden lassen, da ihre Löslichkeit in Wasser bereits zu groß ist. Wenn nämlich eine aus diesen sulfonierten Polystyrolen gebildete Schicht mit einem photoleitfähigcn Material aus wäßriger Lösung oder Dispersion überzogen wird, dann
besteht die Gefahr, daß das sulfonierte Polystyrol teilweise gelöst wird und sich mit dem photolcitfähigen Material mischt, so daß sich dieses nicht mehr aufladen läßt.
B e i s ρ i e I 2
Eine Papierbahn hergestellt gemöß Beispiel 1 mil einer Schicht aus sulfonierten! Polystyrol entsprechend Präparat A (sulfoniert bis zu 29,5 Mol-%) wird mil folgender Mischung beschichtet:
566 cm1 einer 20%igen Lösung von Poly-1,2-dihydro-
2,2,4-trimethylchInolln in Methylcnchlorid,
266 cm« einer 50%igen Silikonharzlösung In Toluol
858 cm1 Melhylenchlorid.
Diese Mischung wird so auf die elektrisch lcilfähigc Papierbahn aufgetragen, daß nuch dem Trocknen 2,5 i pro m2 bleiben.
r.5 Nach Dunkeladoption wird die Schicht mit Hilfe einei negativen Koronaentladung aufgeladen, mit einei Glühlampe durch einen 0,03 Keil belichtet unc elektrophoretisch entwickelt. Das Material liefert eil
Bild des Keils mit maximaler Dichte, was für hoch leitfähige Schichtträger typisch ist.
Beispiel 3 Man stellt folgende Mischung her:
2,866 kg 1,2-Dichloräthan,
0,615 kg einer 4ö°/bigen Lösung eines Mischpolymeren von Vinylacetat und Vinyllaurat (80:20
Mol-%) in 1,2-Dichloräthan, 0,375 kg einer 20%igen Lösung eines Mischpolymeren aus Vinylchlorid, Vinylacetat und Vinylalkohol
(91:3:6 Mol-°/o)in U-Dichloräthan, 0,180 kg einer 20%igen Lösung eines Mischpolymeren
IO t kg
aus Vinylchlorid, Vinylacetat, Maleinsäureanhydrid (90 :8 :2 Mol-%) in 1,2-Dichloräthan, Zinkoxyd (französisches Verfahren).
Die Mischung wird in einem Homogenisator einmal bei 250 kg/cm2 behandelt. Dann setzt man folgende Mischung zu:
34 cm3 einer 1O°/oigen Lösung von Tetrachlorphthalsäureanhydrid in Äthanol,
12 cm3 einer 10%igen Lösung von saurem Butylphos-
phat in Äthanol,
13 cm3 einer 0,5%igen Lösung des Farbstoffes folgen
der Strukturformel in Diacetonalkohol:
C-CH=CH-CH=C
N+ N-
(CH2)4—SO2-NH-CO-CH3 (CH2)4—SO2-NH-CO-CH3
44 cm3 einer l°/oigen Lösung von Bromphenolblau in Methanol,
8 cm3 einer 1 %igen Lösung einer Verbindung nachfolgender Strukturformel in 1,2-Dichloräthan:
CO-NH
Br ·«
40
45
Die Mischung trägt man in einem Verhältnis von 20 g ZnO/m2 auf eine entsprechend Beispiel 1 präparierte Papierbahn auf (sulfonicrtcs Polystyrol A). Die entstehende Schicht wird getrocknet und nach Dunkeladaption in einem kommerziellen elektrophotographischen Entwicklungsgerät verarbeitet. Man erhalt ein scharfes Bild, das dem derzeitigen Qualitätsstandard in jeder Beziehung entspricht.
Beispiel 4 Man stellt folgende Mischung her:
60
750 cm1 entminerulisicrtes Wasser, 37,5 cm1 einer IO%igcn Lösung eines Mischpolymeren aus Maleinsäureanhydrid und N-Vinylpyrrolidon (40:60 Mol-%) In einer Mi- (,5 schung von Wasser und Ammoniak (9:1 Volumen), 1000 g Zinkoxid (französisches Verfahren).
Die entstehende Mischung wird mit annähernd 30 l/h durch eine Sandmühle gepumpt. Die dabei entstehende Dispersion versetzt man mit einer Lösung von 187 g des Mischpolymeren von Vinylacetat und Crotonsäure (94 :6 Mol-%) in einer Mischung von 750 cm3 Wasser und 7 cm3 Ammoniak. Danach wird unter Rühren folgende Mischung zugegeben:
117,5 cm3 einer 10%igen Lösung von Tctrachlorphthal-
säureanhydrid in einer Mischung von Wasser
und Ammoniak (750 : 7 Vol-%) 100 cm3 einer 0,5%igen Lösung von Cl mordant red 5
(Cl. 14,290) in Wasser
75 cm3 einer O,5°/oigen Lösung von Cl direct green
59 (Cl. 34,040) in Wasser.
Nun wird bis zur vollständigen Mischung wcitcrgerührt. Die resultierende Mischung wird auf eine Papierbahn entsprechend Beispiel 1 geschichtet (sulfonicrtcs Polystyrol A) und zwar in einem Verhältnis von 25 g Zinkoxid pro m3, anschließend wird getrocknet. Nach Dunkeladaption schickt man das Material durch ein handelsübliches elektrophotographisches Entwicklungsgerät. Mim erhült ein Bild hoher Dichte, das schärfer ist als Bilder auf Papieren, die nicht mit einer derartigen leitfähigen Schicht ausgerüstet sind.
Beispiel 5
5 g eines Mischpolymeren aus Styrol und Styrolsul fonsäure mit einem Molekulargewicht von 46,000 und 3J Mol-% Styrolsulfonsöure wird in einer Mischung aus Äthanol und Wasser (90:10 Volumen) gelöst. Die Lösung neutralisiert man mit n/10 Natriumhydroxyc! und verdünnt mit Aceton, bis man Konzentrationen vor 0,5 und 1 Gew. % des Mischpolymeren erhält.
Die entstandenen Lösungen werden auf einer Cellulosetriacetatfilm Im Verhältnis I 1/4Om3 uufgetrn gen. Die trockenen Filme schneidet man in 33 mm breite Streifen. Die andere Seite des F-'ilms kann mit einer odei mehreren Beschichtungen und einer Gelatinesilberhalo genidemulsionsschicht versehen sein.
Konzentration
in der Schichtmischung in
Gew.-%
Oberflächenwiderstand (1010 Ohm/cm2)
30% r. F. 60% r. F.
vor Ver- nach Ver- vor Ver- nach Verarbeitung arbeitung arbeitung arbeitung
Triacetatfilm
ohne Antistatikschicht
1,2
0,083
>500
150
>500
0,008
0,0012
>500
0,34
0,09
>500
Beispiel 6
Zwei Mischpolymere aus Styrol und Styrolsulfonsäure mit einem Molekulargewicht von annähernd 46,000,
Bei einem Teil der Filmstreifen wird nun der Oberflächenwiderstand bei den relativen Feuchten von 30% und 60% gemessen. Der andere Teil der Filme wird in den üblichen photographischen Bädern behandelt, z. B. 5 Min. entwickelt, 10 Min. fixiert und 1 Stunde gewässert. Nach dem Trocknen mißt man auch hier den Oberflächenwiderstand bei 30% und 60% relativer Feuchte.
Die Ergebnisse dieser Messungen vor und nach der Behandlung in photographischen Bädern sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
aber mit einem Styrolsulfonsäuregehalt von 30 bzw. 35 Mol-% werden wie in Beispiel 5 beschrieben gelöst. Die Lösungen werden auch diesmal mit Aceton auf eine Konzentration von 1 Gew.-% Mischpolymeres gebracht.
Auf einem biaxial orientierten Polyäthylenterephthalatfiim wird eine Haftschicht aus einem Mischpolymeren von Vinylidenchlorid, N-tertiär-butylacrylamid, n-Butylacrylat und N-Vinylpyrrolidon (70:23:3:4 Gew.-%), wie in der belgischen Patentschrift 7 21 469 beschrieben, aufgetragen. Darüber schichtet man die Lösungen der Kopolymeren aus Styrol und Styrolsulfonsäure in einem Verhältnis von annähernd 1 1 pro m2. Beispiel 5 entsprechend wird der Oberflächenwiderstand bei 60% relativer Feuchte vor und nach der Behandlung in den photographischen Bädern gemessen, wobei man folgende Ergebnisse erhält:
Mischpolymeres
Styrol/Styrolsulfonsäure
in Mol.-%
Oberflächenwiderstand
(1010 Ohm/cm2) bei
60% r. F.
vor Verarbeitung
nach Verarbeitung
70:30 0,0012 0,085
65 :35 0,0004 32
Polyäthylenterephthalat- >500 >500
film ohne Antistatikschicht

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Schichtträger mit einer elektrisch leitenden Schicht, die ein Styrol-Styrolsulfonsäure-Mischpolymerisat enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitende Schicht aus einem wasserunlöslichen Styrol-Styrolsulfonsäure-Mischpolymerisat mit 17,5-35 Mol-% Styrolsulfonsäure-Einheiten und gegebenenfalls bis zu 5 Mol-% Acrylsäureester-Einheiten besteht.
2. Schichtträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er 0,5-5 g des Mischpolymerisats pro m2 enthält.
3. Verfahren zur Herstellung eines Schichtträgers mit einer elektrisch leitenden Schicht gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Verfahrensschritte: a) Bildung eines Reaktionsprodukts aus Polystyrol und einem Komplex aus Schwefeltrioxyd und Dioxan oder BiS-(^- Chloräthyläther) in einem gegen Schwefeltrioxyd inerten organischen Lösungsmittel und b) Beschichten des Schichtträgers mit dem Reaktionsprodukt.
DE19691920042 1968-06-21 1969-04-19 Schichtträger mit einer elektrisch leitenden Schicht Expired DE1920042C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB2980168 1968-06-21
GB29801/68A GB1271513A (en) 1968-06-21 1968-06-21 Electroconductive layers for use in recording materials

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1920042A1 DE1920042A1 (de) 1970-02-19
DE1920042B2 DE1920042B2 (de) 1976-11-11
DE1920042C3 true DE1920042C3 (de) 1977-07-07

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