DE1913279C2 - Kupfer-Eisen-Legierung - Google Patents
Kupfer-Eisen-LegierungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kupfer-Eisen-Legierung,
die sowohl die herstellungstechnischen
Vorteile und die Korrosionsbeständigkeit der Kupferlegierungen
als auch die Festigkeit von Stählen und deren verhältnismäßig niedrige Herstellungskosten
bietet.
Die erfindungsgemäße Kupfer-Eisen-Legierung eignet sich als Baustahl Tür Maschinen oder Apparate,
die beispielsweise in Gegenwart von Seewasser oder Seewasseratmosphäre eingesetzt werden wie beispielsweise
Schiffsschrauben. Bislang hat man hierfür Kupferlcgierungen mit verhältnismäßig hoher Festigkeit
verwendet, deren Festigkeiten etwa hochfestem Messing oder Aluminiumbronze entsprechen. Der
Grund hierfür liegt darin, daß es zweifelhaft ist, ob die bekannten rostfreien Stähle in Seewasser verwendet
werden können, da ihre Korrosionsbeständigkeit gegenüber Seewasser nicht ausreichend ist, das eine
nicht oxydierende Salzlösung darstellt. Häufig unterliegen die rostfreien Stähle dabei einer Lochfraßkorrosion
und besitzen eine niedrige Korrosionsbeständigkeit, die zu Rissigkeif führt. Obgleich aus
diesen Gründen in Seewasser hauptsächlich Kupferlegierungen verwendet werden, besitzen diese zwei
Nachteile; im Vergleich zu Eisenlegierungen sind ihre Herstellungskosten merklich höher und ihre Festigkeiten
geringer. Aus diesem Grunde ist bereits versucht worden, hochfeste Stähle zu verwenden und diese
k. >disch gegen Korrosion zu schützen. Dies ist jedoch bei Maschinen und Apparaten nicht in allen
Fällen möglich, da hierbei zusätzlich eine Korrosionsschutzvorrichtung
^forderlich ist. Außerdem sind die bekannten Stähle wegen ihres hohen Schmelzpunktes
und ihrer hohen Härte nur schwer verformbar und bearbeitbar.
Bekannt ist aus der französischen Patentschrift 803175 auch eine austenitische Chrom-Mangan-Stahl-Legierung
mit bis I % Kohlenstoff, 6 bis 40% Chrom, 4 bis 40% Mangan und 0,5 bis 10% eines oder
mehrerer der Elemente Silizium, Titan, Vanadin. Molybdän, Aluminium, Wolfram, Tantal und Niob.
Außerdem kann die Legierung noch einzeln oder nebeneinander 0,5 bis 4% Nickel, 0,2 bis 10% Kobalt
und 0,3 bis 15% Kupfer enthalten. Die bekannte Legierung dient als Werkstoff Für Gegenstände, die
einer hohen Belastung, insbesondere einer hohen dynamischen Belastung bei Raumtemperatur und
höheren Temperaturen unterworfen sind und beständig gegen interkristalline Korrosion, Versprödung und
Last- sowie Tempenüurwechsel sein müssen, ti her das
Verhalten dieser Legierung in Seewasser oder rnariiifncr
AinK^phärc ist dagegen nichls bek?«nn·
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun durin, eine Kupfer-Eisen-Legierung zu
schaffen, die die Vorteile der bekannten Kupferlegicrungcn
hinsichtlich ihrer Hersteilung und Korrosionsbeständigkeit mit den hohen Festigkeiten und
geringen Werkstoflkostcn bekannter Stähle in sich vereinigt. Das heißt, die erfindungsgemäße Legierung
soll nach Verfuhren herstellbar sein, nach denen auch übliche Kupferlcgierungen hergestellt werden. Bei
Verwendung der eriindungsgeiüiiücn i-cgieriingeü soll
ein kulhodi.schcr Schul/ nicht erforderlich sein: außerdem
soll ihre lestigkeit weitaus höher sein als die üblicher K upfcrlcgicrungüii. Schließlich soll sich die erlindungsgeiriiilSe
Kupfer hisen-Legierung auch als Werkstoff
für Schiffsschrauben, Impeller. Wasserturbinen, Koruleiisiilorrölircn und -bleche od. dgl. eignen.
Die erfindungsgemäße Legierung enthält neben ihren Hauptbestandteilen Kupfer und Eisen noch
Nickel, Mangan und Chrom. Bei einfachen binären Kupfer-Eisen-Legierungen ist eine feste Lösung grö-
ßerer Mengen Kupfer nicht möglich, da die Löslichkeit des Kupfers im Ferrit gering ist. Das austenitische
Eisen ist jedoch, wenn es Nickel und Mangan in bestimmten Mengen enthält, in der Lage, eine große
Menge an Kupfer zu lösen. Andererseits scheidet bei
ίο der Zugabe von Eisen zu reinem Alpha-Kupfer, das
ebenso wie die Austenit-Phase der Kupferseite des binären Systems Kupfer—Eisen kubisch-flächenzentriert
ist, oberhalb von 2,8% Eisen als Primärkristall aus, so daß auch in diesem Falle eine feste Lösung
nicht möglich ist. Die kupferrciche Phase der Nickel und Mangan in bestimmten Mengen enthaltenden
Kupferlegierung ist dagegen in der Lage, eine große Menge Eisen zu lösen. Insbesondere sind feste Lösungen
sowohl in der Austenit-Phase der eisenreichen Legierung als auch in der Alpha-Phase der kupferreichen
Legierung im System Kupfer-Eisen-Nickel-Mangan bei bestimmten Gehaltsgrenzen Für jedes
Element möglich. Schließlich enthält die eriindungsgemäße
Legierung zur Verbesserung ihrer Korrosionsbeständigkeit Chrom und/oder Aluminium. Im
einzelnen besteht die erfindungsgemäße Legierung aus 2 bis 50% Kupfer, 5 bis 20% Nickel, 15 bis 35%
Mangan, 0,01 bis 15% Chrom und/oder 0,01 bis 5% Aluminium, Rest einschließlich erschmelzungsbedingtcr
Verunreinigungen Eisen.
Um durch Zugabc von Nickel und Mangan ein
austenitisches Eisen zu erhalten und eine ausreichende
Löslichkeit des Kupfers in der Austenit-Phase zu ermöglichen, ist ein Nickclgehalt von 5 bis 20% und ein
Mangangehalt von 15 bis 35% erforderlich. Der Grund hierfür liegt darin, eine ausreichende Löslichkeit
des Kupfers in der Austenit-Phase und eine gute Korrosionsbeständigkeit gegenüber nicht oxydierenden
wäßrigen Lösungen zu erreichen.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Aus-Führungsbeispielcn
des näheren erläutert. In Tabelle I sind die Nominal-Zusammcnsetzungen mehrerer Kupfer-Eisen
- Nickel - Mangan -Aluminium - Legierungen und ihre elektrischen Potentiale in gesättigtem Seewasser
gegenüber einer gesättigten Kalomel-Elektrode zusammengestellt.
I'nlciiliiil
[V]
ic | Ni | Tabelle I | Al | |
(U | K | Δ) | Mn | 2 |
4X | 12 | 20 | 22 | 2 |
44 | 20 | 20 | 22 | 2 |
36 | 30 | 20 | 22 | 2 |
26 | 22 | |||
- ü,2i
-0,21
0.23
0,34
Aus Tubelle I ergibt sich, daß die Potentiale der dort aufgerührten Grundlegierungen zwischen 0,2
<*> und -0,35 V in Seewasser bezogen auf eine gesättigte
Kalomelelektrode liegen, so daß diese Legierungen edler sind als Eisenlegierungen mit einem Potential
von 0,7 V, Ein Zusatz von Chrom, das sehr wirksam
hinsichtiieh der Bildung eines Schut/übcr/uges ist, /u
<>i der Kupfer- Eisen - Nickel - Mangan - Goldlegierung
verbessert deren Korrosionsbeständigkeit weiterhin Die bekannten rostfreien Stühle, mit einem Zusatz
von Chrom /u einer Cirimdlegierung mit einem ge-
ringen Potential, wie beispielsweise Stahl, unterliegen
dagegen wegen der geringen Korrosionsbeständigkeit des GrundgeFüges der Lochfraßkorrosion. Ein Zusatz
von Chrom zu einer Kupfer-Eisen-Nickel-Mangan-Grundlegierung, die eine ausreichende Menge Kupfer
enthält, verhindert dagegen die Lochfraßkorrosion und ergibt eine in hohem Maße korrosionsbeständige
Legierung. Die für die Verbesserung der Korrosionsbeständigkeil der Kupfer-Eisen-Nickel-Mangan-Grundlegierung
erforderliche Kupfern nge liegt bei 2 bis 50%. Aluminium wird zugesetzt, um die Werkstoffdichte
zu verringern und einen schützenden überzug durch das Aluminium, ähnlich dem Chrom zu erreichen.
Der Aluminiumzusatz ist jedoch auf höchstens 5% begrenzt, da es andernfalls in größerem Maße zur
Bildung der NijAI-Phase kommt, die zu einer Verschlechterung
der mechanischen Eigenschaften der Legierung führt. Der Chromgehalt der erfindungsgemäßen
Legierung wird im Hinblick auf einen schützenden überzug, die Stabilität der Austenit-Phase,
die mechanischen Eigenschaften, das .Ichmelz-
20 verhalten und die Vergießbarkeit auf höchstens 15% begrenzt. Mehr als 15% Chrom würden den Schmelzpunkt
der Legierung erhöhen und die Vergießbarkeit beeinträchtigen.
Die Erfindung ermöglicht es, nunmehr dem Kupfer größere Chrommengen in Hinblick auf die Verbesserung
der Korrosionsbeständigkeit des Kupfers zuzusetzen, was bislang wegen der Schwierigkeiten insbesondere
wegen der Trennung der beiden nüssigen Phasen nicht möglich war.
In der nachfolgenden Tabelle II sind die Nominal-Zusammensetzungen
einiger Kupfer-Eisen-Nickel-Mangan-Legierungen zusammengestellt, deren mechanische
Eigenschaften, soweit sie kein Chrom enthalten, nicht besser sind als übliche Kupferlegierungen
In der Tabelle II sind einer Nickel-Aluminium-Bronze und einem 18/8-Stahl die erfindungsgemäßen Legierungen
1 bis 5 gegenübergestellt. Die mechanischen Eigenschaften wurden an Gußpu>ben ermittelt, die
mit einer Geschwindigkeit von 5"C/Min. abgekühlt wurden.
Cu | Fc | Ni | Mn | Cr | Tabelle II | Mo | Zugfestigkeit | Dehnung | tlürlc |
Dauer-
fesiigkeil |
|
Legierung | (%) | (%) | (%) | (%) | (%) | Al | (%) | [kg/mm2] | [%i | [HB] | [kg/mm1 |
80,4 | 5,3 | 4,7 | 0,2 | 1%) | 67 bis 71 | 15 bis 25 | 150 bis 180 | 25 | |||
Ni-Al-Bronze | —- | Rest | 12 | _ | 18 | 9,4 | 2 | 52 bis 57 | 40 bis 60 | 140 bis 150 | 30 |
18/8-Stahl | 36 | 20 | 20 | 'Kl | — | — | — | 70,5 | 36,2 | 182 | 30 |
1 | 26 | 30 | 20 | 22 | — | 2 | — | 70,2 | 34,8 | 182 | — |
2 | 30 | 25 | 15 | 15 | 13 | 2 | — | 76,6 | 36.4 | 207 | 42 |
3 | 30 | 20 | 15 | 20 | 13 | 2 | — | 86,4 | 18,0 | 238 | 47,5 |
4 | 30 | 24 | 15 | 22 | 7 | 2 | — | 72,4 | 34,4 | 190 | — |
5 | 2 | ||||||||||
Die chromhaltigen Kupfer-Eisen-Nickel-Mangan- die bei Korrosionsversuchen in Seewasscr gewonnen
Aluminium-Legierungen der nachfolgenden Tabelle Hi 40 wurden. Dabei wurden mit einer Geschwindigkeit von
besitzen noch bessere mechanische Eigenschaften, ins- 50C7Mm. abgekühlte Gußproben 6 Monate in Seebesondere
eine ausgezeichnete Korrüsiorisbesländig- wasser getaucht,
keil, wie die Daten der drei letzten Spalten beweisen.
keil, wie die Daten der drei letzten Spalten beweisen.
Legierung
Ni-Al-Bronze
KX-Qliih
Fc | N1 | Mn | Tabelle III | AI | Mo | |
Cu | (%) | 1%) | 1%) | Cr | (%) | t%> |
(%) | 5,3 | 4,7 | 0,2 | (%) | 9,4 | |
80,4 | Rest | 12 | — | 2 | ||
■ - | 25 | 15 | 15 | 18 | 2 | |
30 | 20 | 15 | 20 | 13 | 1 | |
30 | 13 | |||||
Maximale
[mm j
0.2
1,7
Die crlimlungsgemüße Legierung kann im Niederfrcqucn/ofcn
erschmolzen werden, wie er üblicherweise auch heim Krschnielzen von Kupferlegierungen verwendet
wird, da ihr Schmelzpunkt 1250 bis 1313 C
beträgt. Sie läßt sich in Zement-Sand-Fornien vergießen,
wie sie beim Gießen von Schiffsschrauben üblicherweise verwendet werden. Außerdem ergibl
sich ein kleiner Unterschied /wischen der Uwirbeiibiirkeit
der crniuliingsgcniäßcn Legierung und üblicher
Kiipferlegierungcn: schließlich betragen die
Werksloffkostcn nur etwa die lliilfte üblicher Ktipfer-
!egieruiigen. Die crlindun^sireniiiUe I cgieruug slelll
daher einen außerordentlich wertvollen Werkstoff dar.
gcschwindigkeil
(mg/i ahr}
2,3
0,6
OiP
0,02
0,6
OiP
0,02
Korrosionsermüdung
{kg/mm2]
21
24
40
Die erlindungsgemäßc Legierung kann auch als Werkstoff für Maschinenteile dienen, die wie durch
plastische Verformung, Schmieden und Walzen hergestellte Konde'ii.siitorrohrc eine hohe Korrosions-
bcstündigkcit besitzen müssen. Die I cgicrung kann
nicht nur die üblichen Verunreinigungen, wie Kohlenstoff.
Sili/ium. Phosphor, Schwefel und andere Elemente, sondern auch stabilisierende KarbkSbildner,
wie Titan. Hör und Niob, sowie Nilridbiklner, bei-
f>5 spielswi.se Titan. Zirkonium uiul Vanadin, enthalten.
Die Höchstgehalte an Titan. Hör. Niob, Zirkonium
und Vanadin sind jedoch auf jeweils 0.1 % begrenzt. Obgleich die erliiuluniisgeinäße legierung auch Mo-
i 91327S
lybdän und Koball zur Verbesserung ihrer mechanischen Eigenschaften und ihrer Korrosionsbeständigkeit
enthalten kann, sollten deren Höchstgehalte im 1 [in blick aufdas gewünschte Gefüge und die Werkstoifkosten
je 5% nicht übersteigen. Nicdrigschmelzende Elemente, wie Zink, Zinn, Blei, die üblicherweise im
Kupfer enthalten sind, können ebenfalls bis maximal 3% zugesetzt werden.
Claims (6)
1. Kupfer-Eisen-Legierung, bestehend aus 0.01 bis 15% Chrom, 2 bis 50% Kupfer, 5 bis 20%
Nickel, 15 bis 35% Mangan, Rest einschließlich
erschmclzungsbcdiiiiitcr Verunreinigm.,,^ Eisen.
2. Legierung nach Anspruch i. ^ie ..doch 0,01
bis 5% Aluminium enthüll.
IO
3. Legierung n;«ch Anspruch 1 oder 2. die jedoch
jeweils bis 0,1% Titan, Bor, Niob. Zirkonium und Vanadin, einzeln oder nebeneinander enthält.
4. Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, die jedoch bis 5% M lybdän und/oder Kobalt
enthüll.
5. Legierung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, die jedoch bis 3% Zink, Zi.in
und Blei einzeln oder nebeneinander enthält.
6. Verwendung einer Legierung nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 5 aL. Werkstoff für
Gegenstände, die wie Schiffsschrauben, Impeller, Wasserturbinen, Kondensatorrohre und Kondcnsatorbleche
eine hohe Korrosionsbeständigkeit und Festigkeit, insbesondere Daucrfesligkeit besitzen
müssen.
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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DE1913279B1 DE1913279B1 (de) | 1970-11-12 |
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ID=11929630
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE1913279C2 (de) |
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FR803175A (fr) * | 1934-12-14 | 1936-09-24 | Anciens Ets Skoda | Procédé de production d'objets résistant à la corrosion intercristalline et à la tendance à devenir cassants, notamment au chauffage |
-
1969
- 1969-03-14 NL NL6904027A patent/NL6904027A/xx unknown
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- 1971-11-24 US US00202009A patent/US3740211A/en not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE1913279B1 (de) | 1970-11-12 |
NL6904027A (de) | 1969-09-17 |
US3740211A (en) | 1973-06-19 |
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