DE1911826A1 - Vorrichtung zur Ermittlung des zylindrischen Anteils der im Lesepunkt des verschmolzenen Nahteiles auftretenden Prismenwirkung eines Mehrstaerkenglases - Google Patents
Vorrichtung zur Ermittlung des zylindrischen Anteils der im Lesepunkt des verschmolzenen Nahteiles auftretenden Prismenwirkung eines MehrstaerkenglasesInfo
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Description
J1IBMA GAEL ZEISS IN HEIDENHEIM AN DEH BRENZ
Vorrichtung zur Ermittlung des zylindrischen
Anteils der im Lesepunkt des verschmolzenen Nahteiles auftretenden Prismenwirkung eines
Mehrstärkenglase s.
Die Nahteile von Mehrstärkengläsern werden in der Regel gegenüber
den optischen Zentrierpunkten für die Fernteile nasal dezentriert, damit sich die durch die Nahteile des rechten und
linken Brillenglases gesehenen Bereiche möglichst gut überdecken.
Außerdem sind sie auch in der Höhe verlagert und zwar
meist nach unten, weil die Nahbeobachtung im allgemeinen eine
tiefere Blickrichtung erfordert als das Sehen in die Ferne. Hieraus ergibt sich, daß das verschmolzene Nahteil ein dezentriertes
optisches System ist, in dessen geometrischem Mittelpunkt, der beim Zweistärkenglas zugleich Lesepunkt ist,
eine Strahlablenkung erfolgt, die allein durch die dioptrische
Wirkung im Fernteil und die Lagekoordinaten dieses Punktes im Fernteil bestimmt wird. Diese letzteren sind aber von der
Glaskonstruktion her Konstante.
Damit ist man in der Lage, allein nach der Verordnung für die
Ferne, diese Strahlablenkungen, die für die Verträglichkeit der Brille von Bedeutung sein können, zu ermitteln. Hierfür
sind graphische Verfahren bekannt, die besonders bei astigmatischen
Verordnungen mit schiefen Achsenrichtungen viel Zeichenarbeit und Zeit erfOrdern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist. es eine Vorrichtiung
zur Ermittlung der Prismenwirkungen im Lesepunkt versohmolzen.er.
Mehrs{tärkenglä,ser ^zugeben, welche, mit: kleinem Zeitung
Arbeitsaufwand, jedoch mit einer dsen graphisc^eii Verfahren entsprechenden Genauigkeit «äiesie Ermititlung; ermög-r·
Die, im; Lesepunkt auftretejad;e ?^smen^irkung bjftst.eht; bei Mehr
mit, aiStigm^ttisch ^or^igjiertemi Κβτΐν1?β,%1 auseineni
sphilrds^ahen Anteile Ber
rische Anteil kann auf einfache - Weise entweder aus labe Hers.
entnommen oder nach der Prenticesohen Regel ermittelt
Schwierigkeiten bereitet jedoch die Ermittlung des eylindrischen
Anteils. ·- ■;.,: ."",>- λ
Die vorliegende Erfindung bezieht sich damit,auf .eine
richtung zur Ermittlung des zylindrischen Anteils, der, im punkt
des verschmolzenen Nahteils auf tretenden _. Prisnuanwirr- s. -«
kung eines Mehr stärkenglase s mit astigmatisch-korrigiertem- . Vr
Fernteil, Die neue Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus« ■ ;
daß auf einer Unterlage mit linearer Winkelskala als Abs- . ,
zisse und mit logarithmischem Qrdinatenmaßstab die Funktion.. A CcQ aufgezeichnet ist, (A£& gibt die Winkelabhängigkeit
der Prismenwirkung in nasaler und vertikaler Richtung für :
die astigmatische Differenz G-I an) und daß über diese
Unterlage ein Schieber in Ordinatenrichtung parallel bewegbar ist, dessen Abszisse die lineare Winkelskala und desaeii
Ordinate die logarithmische Skala der astigmatisohen: Differenz G trägt« . ;
Um die Vorrichtung möglichst klein halten zu können und
gleich eine einfache Parallelführung des Schiebers zu erweichen, ist es. zweckmäßig, die Funktion A (c<-) auf der/
fläche eines Zylinders aufzutragen und den. Schieber;^ als
zentrisch dazu angeordneten Hohlzylindey auszubilden;*
aus durchsichtigem Material besteht und w& die.; Achse- ά&& Zylinders,
drehbar ist« '
Die Erfindung wird im folgenden anhand der= F/igi*ren. 1 u®dL 2?
der beigefügten Zeichnung näher- erliuteqrfe. Iabe4 -ZMtgej&s .
1; eine; Darstellung· der-Vorrichtung:
in eine^r1
* ι
Figur 1 zeigt eine graphische Darstellung der Funktion A
für einen bestimmten Brillenglas typ, bei dem die Koordinaten
des Lesepunktes L η «0,3 cm und ν - 1,0 cm sind. Die Funktion
A UO stellt sich als zwei Kurvenzüge dar, welche mit
N und V bezeichnet sind. In der gewählten logarithmischen Darstellung ist der Funktionswert O nicht darstellbar, aber es
genügt, wenn man gerade noch so kleine Werte berücksichtigt, wie sie multipliziert mit den größten sinnvollen Zylinderwerten noch interessante prismatische Ablenkungen ergeben.
Auch negative Werte sind nicht unmittelbar darstellbar. Die negativen Äste der Kurven N und V sind daher gestrichelt wiedergegeben.
Die logarithmische Skala 5 gibt die Werte der Funktion N und ™
V wieder. Über der Unterlage 6, auf welcher die Kurven N und V gezeichnet sind, ist ein Schieber in Ordinatenrichtung bewegbar,
dessen Abszisse 7 lineare Winkelskalen und dessen Ordinate die logarithmische Skala 8 der astigmatischen Differenz C
trägt. Die Abszisse 7 trägt zwei Skalen, wobei die obere 9 für das linke und die untere 10 für da« rechte Brillenglas
gilt.
Theoretische Berechnungen zeigen, daß man die prismatische Ablenkung P unter Verwendung der Kurven N (ό6) und V Q£) der
Funktion A (pQ durch folgende Formeln darstellen kann:
P ■ -n.· S - N * C (nasale Ablenkung)
P » ν · S + V · C (vertikale Ablenkung)
Dabei stellen η und ν die nasale und vertikale Koordinate
des Lesepunktes in cm, S die sphärische Brechkraft^und G die
astigmatische Differenz in dpt dar. Diese Formeln unterscheiden sich für rechts und links äußerlich nicht. Bei der Berechnung
muß man für das rechte Brillenglas die Werte des rechten Glases einsetzen und die Abszissenteilung 10 verwenden,
während für das linke Brillenglas die Werte dieses Glases einzusetzen sind und die Abszissenteilung 9 zu verwenden ist.
0098^1/05^6
man z.B. | folgende | - 4 _ | ■+ 3, | der | 191 | 1 | 826 | |
Wählt | : sph | - 3,00 | + 2, | 00 | Brillengläser: | |||
Rechts | : sph | -3,25 | Fernkorrektion | 00 | A 45° | |||
Links | cyl | A 45° | ||||||
cyl |
so wird zur Ermittlung der Prismenwirkung des linken Brillenglases
der Schieber so lange in Ordinatenrichtung verschoben, bis seine Abszisse die Position 7' einnimmt. In dieser Position schneidet die Kurve N den Skalenstrich 45°. Der entsprechende Punkt ist mit 11 bezeichnet. In diesem Punkt sehneidet
zugleich die Kurve V " die Kurve N, so daß sich (zufällig) für N und V - bis auf das Vorzeichen - derselbe Wert ergibt.
Abgelesen wird beim Skalenstrich 2,00 der Skala 8. Damit ergeben
sich mit einer einzigen Einstellung die zylindrischen Anteile der Prismenwirkung, d.h. die Größen Nt · C zu -0,7
und V-J- · C zu + 0,7· Zur Ermittlung der entsprechenden Werte
für das rechte Brillenglas wird der Schieber so lange in Ordinatenrichtung verschoben, bis seine Abszisse die Lage 71
einnimmt. In dieser Lage schneiden sich im Punkt 12 die Kurven N und V mit dem Skalenstrich 45° der Skala 10. Abgelesen wird beim Skalenstrich +3,00 der Skala 8. Im dargestellten Beispiel ergeben sich die Werte Nß · C zu + 1,95
und Vß . C ebenfalls zu + 1,95.
Setzt man die so ermittelten Werte in die auch den sphärischen
Anteil enthaltenden Formeln für die nasale und vertikale Ablenkung ein, wobei man die Werte η » 0,3 und ν » 1,0 einsetzt,
so ergibt sich die nasale Ablenkung für das linke Glas zu + 1,68
und für das rechte Glas zu - 1,05. Die vertikale Ablenkung ergibt sich für das linke Glas zu - 2,55 und für das rechte
Glas zu - 1,05.
Der prismatische Höhenfehler H errechnet sich aus der Formel
H » Pn (rechts) - Pn (links) zu + 1,5 Prismendioptrien. Die
Konvergenzunterstützung K errechnet sich nach der Formel
K » Pv (rechts) + Pv (links) zu + 0,6 Prismendioptrien.
Besonders wichtig für die Verträglichkeit der Mehrstärkengläser ist, daß der prismatische Höhenfehler nicht zu groß
. 5 Ji 0 9 8 A 1 / 0 5 A 6
iat. Im betrachteten Beispiel ist dieser Fehler etwas groß,
doch gelingt es durch einen sogenannten slab-off Schliff»
diesen Fehler auf ein erträgliche· MaB zu reduzieren.
Figur 2 zeigt ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung-.
Die Kuryen N und V sind hier auf der Oberfläche
eines Zylinders 13 aufgetragen. Die ebenfalls auf diesem
Zylinder aufgetragene Skala 14 gibt die Funktionswerte an. Konzentrisch zum Zylinder 13 ist ein Hohlzylinder 15 angeordnet,
der um die Achse des Zylinders 13 drehbar ist. Dieser
Hohlzylinder trägt die Winkelskala 16 und die logarithmisch geteilte Skala 1?, welche die astigmatischen Differenzen C
angibt. Die an den Enden des Hohlzylinders 15 angeordneten
Rändelringe 18 und 19 dienen zum Drehen des Hohlzylinders· Die Zylinder 13 und 15 sind in einea Gestell 20 gelagert,
welches es erlaubt, die Vorrichtung in vier verschiedenen Lagen auf eine feste Unterlage zu stellen.
Zur Einstellung wird bei der in Figur 2 dargestellten Vorrichtung mittels der Rändelringe 18 und 19 der Hohlzylinder
15 so lange verdreht, bis der gewählte Winkelwert mit den entsprechenden
Punkt der Kurve N oder V zusammenfällt. Abgelesen wird der Wert der Skala 14, welcher unterhalb dem der Jeweiligen
astigmatischen Differenz C entsprechenden Skalenstrich der Skala 17 liegt.
Die auf diese Weise ermittelten zylindrischen Anteile, d.h.
die Werte N*O und V»G für das linke und für das rechte Brillenglas
sind dann nur noch in die Formeln für die nasale und' die
vertikale Ablenkung einzusetzen, wie dies anhand des in Figur 1 dargestellten Beispiels erläutert wurde.
009841/0548 - 6 -
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Ermittlung des zylindrischen
der im Lesepunkt des verschmolzenen Ifahteilee auf tretenden Prismenwirkung eines Mehrstärkenglaaes ait aatignatisch korrigiertem Fernteil, dadurch gekennzeichnet, daß
auf einer Unterlage (6) alt linearer Vinkelskela als
Abszisse und mit logarithmischem Ordinateniaaßatab die
funktion A(^ (N,V) aufgezeichnet iat (A(^ gibt die
Winke!abhängigkeit der Priemenwirkung in nasaler und
vertikaler Richtung für die astigmatieche Differenz $»1
an) und daß über diese Unterlage ein Schieber in Ordinatenrichtung bewegbar iat, deaetn Abszisse (7) die lineare
tfinkelekala (9,10) und dessen Ordinate die logaritaische
Skala (8) der astigaatiachen Differenz O trügt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Funktion A (pQ auf der Oberfläche eine« Zylinder· (15)
aufgetragen ist und daß der Schieber als konzentrisch dazu angeordneter Hoblsylinder (15) ausgebildet let, der
aus durchsichtige» Material besteht und ua die Achs» des
Zylinders drehbar itft. .
3. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
ait jedem Ende des Hohlzylinders (15) ein Bändelring
(18, 19) verbunden ist.
VÄi/God
13P569
009841/0546
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