DE1910985B2 - Verfahren und vorrichtung zur regelung einer kontinuierlichen arbeitenden verdampfungskristallisationsanlage - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur regelung einer kontinuierlichen arbeitenden verdampfungskristallisationsanlageInfo
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Description
Die Erfindum; hetrilil ein Verfahren /Ui' Regelung
einer kiiiitinnu.-rlich arbeilenden Verdampfungskrisiallisaiionsanlagc
mit mehreren Zellen, die das Produkt während tier kristallisation aufeinandenolgend durchläuft,
wobei die der letzten Zelle zugeführte Menge an nichigesättigter Lösung und oder die Beheizung
der let/ten Zelle in .Abhängigkeit von dem in dem die
lei/ie Zelle \erlassenden Gut enthaltenen Prozentsat/,
an Kristallen oder Trockenmasse geregell wird. Derartige Anlagen werden insbesondere in der Zuckerindustrie
verwendet, um Zuckerkristalle ausgehend Min Zuckersaft zu erzeugen. Damit die Kristallisation
unter günstigen Bedingungen erfolgt, d. h., damit ein hoher Prozentsatz des in der zu behandelnden Masse
in Lösung befindlichen Zuckers zur Kristallisation gelangt und um gleichförmige und große Kristalle zu
erhalten, muß der Zustand der Masse während der Kristallisation an mehreren Stellen der Anlage gesteuert
werden.
Es ist bekannt, die Zufuhrmenge an ungesättigter I.ösuni>
für jede Zelle und oder den Druck des Heizdampfes in Abhängigkeit von Änderungen bestimmter
Parameter, beispielsweise der Temperatur der (Hissigen Phase des Produktes während der Kristallisation
oder seiner Konzentration an kristallisationsfähigen Bestandteilen, zu regeln, wobei für jede Zelle
ein eigner Regler eingesetzt wird, der von den für die
betreuende Zelle geltenden, durch Fühl- oder Meßorgane
ermittelten \verte beeinflußt ist.
Nachteilig ist bei den bekannte . Verfahien. daß
entsprechend der Anzahl der geregelten Zellen oder Zellengruppen eine entsprechende .· *nzahl von auf
den genannten Prozentsatz an Kristallen oder Trokkenmasse ansprechende Ist-Wert-Geber und eine entsprechende
Anzahl vollständiger Regelkreise vorgesehen werden muß. Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Verfahren zur Regelung zu schalten, das geringeren Aufwand erfordert.
Eifmdungsgcmäß wird diese Aufgabe, ausgehend
vein einem Regeherfahren der eingangs genannten
Art. dadurch gelöst, daß die Regelung der Zufuhrmenge an nichtgesättigter Lösung und oder der Beheizung
der vor der letzten Zelle angeordneten Zellen oder Zellengruppen Signale verwendet werden,
die von einem gemeinsamen im Regelkreis der letzten Zelle enthaltenen und von !cm in dem die letzte Zelle
verlassenden Gut enthaltenen Prozentsatz an Kristallen oder Trockenmasse beeinflußten Meßorgan geliefert
und über /if'-Glieder, deren Zeitkonstante um so
!•lößcr ist. je weiter die Entfernung der Zelle oder
Allen!·; lippen von tier letzten Zelle ist. izelcitet werden.
lic: dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein em/ii'ei Regle! liir die Regelung mehrerer Zellen verv.
endet v.udcn. wodurch die Regelung der gesamten
,Anlage nut geringeren Kosten durchgeführt werden
kann.
Die Signale, welche für die Regelung der Zufuhrmenge
an nichtgesättigler Lösung und'oder der Beheizung
der vor tier letzten Zelle angeordneten Zellen oder Zellengruppen verwendet werden, werden
vorteilhaft von einem das Meßorgan bildenden Mengenmesser als Eiinktion der Zulaiil'mengc zur letzten
Zelle geliefert.
Die Erfindung betrill't weiter eine Vorrichtung zu
Regelung einer mehrere, mit Heizbündel versehene unil von dem Produkt während der Kristallisation
iuii'-'iiianderfoluend durchlaufende Zellen aufweisenden,
kontinuierlich arbeilenden Verdampfungskristallisation·,anlage,
die Einrichtungen zur BeeinlUissung tier Zufuhrmenge an nichtgesättigler Lösung und oder
der Beheizung der Zellen oder Zellengruppeii enthüll,
wobei die für die letzte Zelle bestimmte Einrichtung als Regelkreis ausgebildet ist, der als Ist-Wert-Geber
ein an der Auslaßseite der Anlage angeordnetes MeLlorgan enthält. Gemäß der Erfindung sind die die Zufuhrmenge
an nichtgesättigter Lösung und oderderBeheizung
von vorhergehend zur letzten Zelle angeordneten Zellen oder Zellengruppen steuernden Einrichtunger,
über vorgeschaltete /ifJ'-Glieder mit dem
N'eßorgan oder mit einem gemeinsamen, vom Regelkreis
der letzten Zelle beeinflußten Organ verbunden und es ist die Zeitkonstante des jeder Einrichtung
vorgeschalteten AiC-Gliedcs um so größer, je weiter
von der letzten Zelle die Zelle oder Zellengruppe entfernt ist, der die betreffende Einrichtung zugeordnet
ist.
Vorzugsweise ist das vom Regelkreis der letzten Zelle beeinflußte Organ ein in der in die letzte Zelle
mündenden Zuführleitung angeordneter Mengenmesser, der dem vom Regelkreis der letzten Zelle beeinflußten
Regelventil nachgeschaltet ist.
Im folgenden wird als nicht beschränkendes Beispiel an Hand der Zeichnung eine kontinuierlich
arbeitende Verdampfungskristallisationsanlage beschrieben, weiche eine Regelvorrichtung entsprechend
der Erfindung aufweist.
Die in der Zeichnung schematisch dargestellte Anlage enthält einen kontinuierlich arbeitenden Kristallisationsapparat,
welcher aus einem liegenden zylindrischen Kessel 10 besteht, welcher durch Querwände
12 in mehrere Zellen aufgeteilt ist, in denen Heizkörper 14 angeordnet sind. Der dargestellte Apparat
enthält sieben Zellen 1 bis 7. \vob»-: klar ist. daß auch
eine andere Anzahl von Zellen verwendet werden kann. In diesem Apparat werden zwei aus Platten
bestehende Heizkörper verwendet, weiche für mehrere Zellen gemeinsame Heizelemente aufweisen. Es
könnte auch nur ein einziger Heizkörper mit für alle Zellen gemeinsamen Heizelementen oder auch im
Gegenteil für jede ein getrennter Heizkörper verwendet werden.
In der I leizdampf-ZuleiUmg 16 ist ein Ventil 18
angeordnet, das von einem Regler 20 gesteuert wird, der den Dampfdruck in den Heizkörpern auf einem
konstanten, vorbestimmten Wert hält.
Das zu behandelnde Produkt, im vorliegenden Fall Zuckersaft, wurde vorausgehend in einem getrennten
Apparat eingedickt und mit Kristallkeimen vermischt. Diese Mischung wird über eine Leitung 22. in der ein
Mengenregler 24 angeordnet ist. in die erste Zelle 1 des Krislallisationsapparates eingeführt und gelangt
dann durch Öffnungen in den Ouervvänden 12 von einer Zelle zur anderen und schließlieh an der Stelle/?
von der letzten Zelle 7 abgeführt.
In jeder Zelle wird ein Teil des Zuckersaftes durch die von der Kondensation des Dampfes in den Hcizkörpern
gelieferten Wärme verdampft, wobei ein Teil des darin enthaltenen Zuckers auskristallisiert. Um
die Konzentration des Zuckersaftes und den Prozentsatz an Kristallen in jeder Zelle auf geeigneten Werten
zu halten, wird in die Zellen nichtgcsältigter Saft
eingeführt, wobei die Zufuhrmenge in der nachstehend beschriebenen Weise geregelt wird.
Die Regelung der Menge an nichtgesättigtem Saft, welche icdcr der beiden ersten Zellen 1. 2 zugeführt
wild, erfolgt so. dall die Saflkonzeniration gleich und
aiii einem unbestimmten Wen bleibt, /.u diesem
Zv,eck wird in jeder der /eilen 1, 2 die Sal'tkon/.entralion.
beispielsweise durch ein·; Widerstandsmessung, ermittelt, und ein Keuler 26 vergleicht diesen
Ist-Wert mil einem Soll-Werl und steuert heim Auftreten
einer Isi-Soll-Wert-Dilleren/ ein in der SaItzuluhrleiumg
angeordnetes Ventil 28 so, daß die Differenz
gleich Null wird.
Die Menge des den anderen Zellen zugeführten ia
nichtgesüiiiuien Saftes wird in Abhängigkeit von dem
Prozentsatz an Kristallen oder dem Prozentsatz an Trockenmasse (Brix-Wert) das an der Stelle B dem
Krisiallisaihmsapparai vorlassenden Gutes geregelt.
Den prozentualen Anteil an Kristallen (Brix-Weri) ermittelt ein in der Leitung 32 vorgesehenes Meßorgan
30. Hierzu kann ein zu diesem Zweck bekanntes Gerät Anwendung linden. Den gemessenen Ist-Wert
vergleicht ein Regler 34 mit einem vorbestimmten Soll-Wert und steuert ein Ventil 36, d'is die Menge
an nichtgesättigtem Zuckersaft bestimmt, der in die letzte Zelle 7 eingeführt wird, und zwar so, daß der
Prozentsatz an Kristallen (Brix-Werl) auf einer vorbestimmten Größe gehalten wird.
Die den vorhergehend angeordneten Zellen 3 bis 6 zugt führte Gesamtmenge an nidugesättigtem Saft
wird von einem Ventil 40 bestimmt, das in einer Verteilerleitung 42 angeordnet ist. Mit in den zu den
Zellen 3 bis 6 führenden Speiseleitungen enthaltenen Ventilen 44 können die den Zellen zugeführten Mengen
in vorbestimmten Verhältnissen gleichgehalten werden.
Das Ventil 40 wird von einem Mengenregler 46 gesteuert, dessen Soll-Wert eine Funktion der in die
Zelle 7 gelangenden Ziifulirmenge ist. welche von
einem Organ 38 gemessen wird. Das den Soll-Wert des Reglers 46 bestimmende Signal wird von einer
Vorrichtung 48 geliefert, der über ein WC-Glied 50
ein der Speisemenge der Zelle proportionales Signal zugeführt wird. Das WC-Glied kann aus jedem clek-Irischen,
pneumatischen, hydraulischen oder sonstigen System bestehen, das ein dem Signaldurchtritl
einen Widerstand entgegensetzendes Glied R und ein als Kapazität wirkendes Glied C enthält i;nd das als
Tiefpaß-Filtci wirkt.
Die Vorrichtung 48 gibt an ihrem Aussiang ein
Signal ab. das eine lineare Funktion des an den Hingang angelegten Signals darstellt, dergestalt, daß die
Abgabcmenge ./ der Leitung 42 im stabilen oder stationären
Zustand der Formel J a)l · Λ entspricht. 5C
wobei α und h Konstante sind und /7 die in die Zelle 7
eingespeiste Menge ist. Die Vorrichtung 48 isl so ausgebildet,
daß man die Werte \on α und /' abhängig
von den F.igenschaften des auszukristallisierenden Produktes einstellen kann, wobei h im Sonderfall den
Wert Null annehmen kann.
Das WC-Glied, über das das von dem Mcnger.meßorgan
38 gelieferte Signal zur Vorrichtung 48 geleitet wird, vermindert die Änderungsgeschwindigkeit dieses
Signals dergestalt, daß die Änderungen in der Speisemengc fur die Zelle 7. welche unter dem Einfluß
des Reglers 74 erfolgen, geringere Veränderungen in der Leitung 42 hervorrufen. Ferner glättet das
WC-Glied das von dem Organ 38 kommende Signal, d. lt.. es vcrmindc.'. seine Amplitude bei schnell verlaufenden
Änderungen von einem Sinn zum anderen. Man kann diese Änderung als schnell ansehen, da
die Dauer klein gegen die Zeitkonstantc des RC-Gliedes
i: 1 Die /eilkoilslaille des Ii ( -Gliedes ist im
wesentlichen uleich der Zeit, die -Jas Produkt^ während
der Kristallisation benötigt, um \on der Zelle 3 zur Zelle 7 zu gelangen.
Der Prozentsatz an Kristallen (Bri\-Weit) des an
der Stelle /> aus dem krisiallisaiionsapparal abgezogenen
Produktes wird dadurch auf einen vorbestimmten Soll-Wert gehalten, indem schnell auf die Speisemenae
für die Zelle 7 und langsamer auf die Speisemenge für die Speisemenge für die Zellen 3 bis 6 eingewirkt
wird.
An Stelle die Gesamtspeisemenge für die Zellen 3 bis 6 zu regeln, kann auch die jeder dieser Zellen zugeführte
Menge einzeln geregelt weiden, indem für jede Zelle eine Regelvorrichtung entsprechend der
beschriebenen verwendet wird, wobei die Werte von n
und b und die Zeitkonstanten für jede Vorrichtung unterschiedlich gewählt werden. Es ist auch möglich,
aus mehreren Zellen besteh· "de Gruppen getrennt
voneinander zu regeln.
Zur Regelung der für die Speisung der Zellen 3 bis Γ» bestimmten Menge kann auch entweder das
Eingangs- oder Ausgangssignal des Reglers 34 oder eir:^ andere, diesen Signalen proportionale Größe
verwendet werden. In diesem Fall kann die Vorrichtung 48 durch einen Regler ersetzt werden, der den
Solf-Wert des Reglers einstellt oder der direkt auf das
Ventil 40 einwirkt.
Der Kristallisationsapparat kann erfmdungsgemäß auch durch Einwirkung auf den Druck des Heizdampfes
geregelt werden, indem für jede Zelle oder Zellengruppe getrennte Heizkörper vorgesehen werden.
Obwohl zur Regelung auch elektrische oder elektronische
Regler verwendet werden können, eignen sich pneumatische Vorrichtungen am besten für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung.
Claims (4)
1. Verfahren zur Regelung einer kontinuierlich arbeitenden Verdampfungskristallisationsanlage
mit mehreren Zellen, die das Produkt während der Kristallisation aufeinanderfolgend durchläuft,
wobei die der letzten Zelle zugeführte Menge an nichtgesättigter Lösung und oder die Beheizung
der letzten Zelle in Abhängigkeit von dem in clem die letzte Zelle verlassenden Gut enthaltenen
Prozentsatz an Kristallen oder Trockenmasse geregell wild, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Regelung der Zufuhrmenge an nichtgesättigter Lösung und oder der Beheizung der vor der letzten Zelle angeordneten
Zellen oder Zellengruppen Signale verwendet werden, die von einem gemeinsamen im Regelkreis
der letzten Zelle enthaltenen und von dem in dem die letzte Zelle verlassenden Gut ?nthaltencn Prozentsatz
an Kristallen oder Trockenmasse beeinflußten Meßorgan geliefert und über ßC-Glieder,
deren z.fitkonstante um so größer ist. je weiter
die Entfernung der Zelle oder Zclleiigruppen von der letzten Zelle ist. geleitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß die Signale von einem das Meßorgan bildenden Mengenmesser (38) als Funktion der Zulaufmencc zur letzten Zelle (7)
geliefert werden.
3. Vorrichtung zur Regelung einer mehrere mit Heizbündel versehene und von dem Produkt
während der Kristallisation aufeinanderfolgend durchlaufene Zellen aufweisenden, kontinuierlich
arbeitenden Verdampfungs-Kristallisationsanlagc.
die Einrichtungen zur Beeinflussung der Zufuhrmenge an nichtgesättigter Lösung und'oder der
Beheizung der Zellen oder Zellengruppen enthält, wobei die für die letzte Zelle bestimmte Einrichtung
als Regelkreis ausgebildet ist. der als u> Ist-Wert-Geber ein an der Auslaßseite der Anlage
angeordnetes Meßorgan enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die die Zufuhrmenge an nichtgesättigter Lösung und/oder der Beheizung von
vorhergehend zur letzten Zelle (7) angeordneten Zellen oder Zellengruppen (3 bis 6) steuernden
Linrichtungen (40. 46. 48) über vorgeschaltet! WC "-Glieder (50) mit dem Meßorgan (30) oder mi
einem gemeinsamen, vom Regelkreis der letzter Zelle (7) beeinflußten Organ (38) verbunden sind
und daß die Zeitkonstante des jeder Hinrichtimi
(40. 46. 48) vorgeschalteten WC-Gliedes um se größer ist. je weiter von der letzten Zelle die Zelli
oder Zellengruppe entfernt ist. der die betreffend! Hinrichtung zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3. dadurch ge kennzeichnet, daß das vom Regelkreis der letzter
Zelle (7) beeinflußte Organ (38) ein in der in dis letzte Zelle mündenden Zuführleitung angeordneter
Mengenmesser ist. der dem vom Rcgelkrei; der letzten Zelle beeinflußten Regelventil (36
nachcesehaltet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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