DE1909050C3 - Formenstraße in einer Anlage zur Verarbeitung von schäumenden Mehrkomponenten-Kunststoffen - Google Patents

Formenstraße in einer Anlage zur Verarbeitung von schäumenden Mehrkomponenten-Kunststoffen

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Description

Die Erfindung betrifft eine Formenstraße zur Verarbeitung von schäumenden Mehrkomponenten-Kunststoffen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine solche Formenstraße ist offenkundig vorbenutzt. Bei dieser Formenstraße werden die Formen im "eiichlosscrj'-fi !Zustand über •&iacgr;&idigr;&pgr;^&pgr; AnonR nefnllt. Das Öffnen und Schließen der Formen erfolgt durch eine Schwenkbewegung des einen Formenteiles mittels einer Steuerkurve. Die Herstellung von nichtflachen und nichtrunden, insbesondere kastenförmigen Gegenständen ist wegen der Schwenkbewegung heim Öffnen der Formen, das heißt beim Entformen nicht möglich.
Kunststoffe werden in geteilten Formen zu Gebrauchsgegenständen verarbeitet. Bei thermoplastischen Kunststoffen müssen die Formen mit sehr hohem Druck verschlossen werden, damit die plpstifizierte thermoplastische Masse unter starkem Druck in die Form eingespritzt werden kann. Maschinen zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen aus thermoplastisehen Massen weisen daher eine innerhalb der Maschine angeordnete Form auf.
Es ist auch eine Spritzgußmaschine bekanntgeworden, bei der Formen auf einem Drehtisch angeordnet sind. Hier werden die Formen nacheinander schrittweise an der Düse des Plastifizieraggregats vorbeigeführt und daselbst unter Druck gefüllt. Anschließend werden sie von der Spritzdüse fortbewegt, damit die Werkstücke abkühlen können. Hier weisen die mehrteiligen Spritzgußformen innere Verriegelungen und zugehörige Elemente auf, weiche selbsthaltende Stellungen annehmen können, wobei deren Verstellung von festen, am Maschinenständer angebrachten Betätigungselementen von außen her erfolgt. Es bandelt sich hier bei den Verriegelungselementen um Zuganker, welche durch Betätigungselemente in Form von Schlüsseln und Keilen angezogen und wieder gelöst werden. Derartige Verriegelungen sind sehr kompliziert und dadurch teuer und nur schwer zu öffnen und zu schließen.
Bei der Verarbeitung von schäumenden Mehrkomponenten-Kunststoffen entstehen innerhalb der Form nicht so hohe Drücke wie bei der Verarbeitung von thermoplastischen Massen. Daher sind die hier verwendeten Formen leichter gebaut und haben auch nicht für so hohe Schließkräfte ausgelegte Schließmittel. Es ist möglich, die Formen einzeln in die Füllmaschine einzuschieben, sie zu füllen, dann sofort aus der Füllmaschine herauszuziehen und zu verschließen. Da diese Möglichkeit besteht, entwickelten sich Formenstraßen in Form von umlaufenden Förderbändern oder sich drehenden Karussells, auf denen die Formen montiert waren und in geöffnetem Zustande in die Formenfüllanlage eingetragen, dort gefüllt und sofort nach dem Heraustragen verschlossen wurden. Diese verschlossenen Formen werden dann von dem Fördermittel weiterbefördert, eventuell durch Erhitzungszonen, um die Aushärtung des Kunslstoffmaterials in der Form zu beschleunigen. Eine derartige Formenstraße weist eine Entformstation auf, in welcher die Formen geöffnet werden und die hergestellten Gegenstände aus der Form entnommen werden. Die auf diesen Formenstraßen verwendeten Formen werden bisher einzeln mit der Hand verschlossen. Im allgemeinen verwendet man hierzu Verschlüsse, welche an vier Stellen der Form angreifen und die beiden Formteile bzw. Formhälften zusammendrücken.
Bekanntgeworden ist auch eine Anlage, bei der die Formen jede für sich durch einen hydraulischen oder einen pneumatischen Zylinder verschlossen werden. In der Anlage, die mit pneumatischen Zylindern arbeitet, wird nur während des Verschließvorganges der pneumatische Zylinder an die Druckluftquelle angeschlossen. Die im Zylinder dann befindliche Druckluft hält die Form verschlossen. Dieses ist aber kein sicheres Mittel zum Verschlossenhalten der Formen, weil Undichtigkeiten in den Leitungen, am pneumatischen
fio Zylinder oder an den Ventilen zu einem vorzeitigen Entweichen der Druckluft führen können.
Die Verwendung von hydraulichen oder pneumatischen Arbeitsgeräten zum Verschließen und Verschlossenhalten der Formen ist bei der Vielzahl der Formen
(>5 eine sehr kostspielige Angelegenheit. Sie erhöht den Preis einer Anlage derart, daß die Anlage nicht mehr rentabel arbeiten kann. Denn für jede Form muß ja ein Verschließorgan in Form eines hydraulischen oder
pne .imatischen Arbeitszylinders vorgesehen werden. Es maß dann weiter für mit diesen Arbeitsmitteln mitlaufende Steuerungsmittel gesorgt werden. Daher hat sich die Fachwelt nicht entschließen können, derartige Anlagen in größerem Umfange zu bauen. Denn die winschaftliche Ausnutzung einer Formenfüllanlage, welche alle drei bis dreißig Sekunden je nach Ausstoßmenge einen Ausstoß an Kunststoff vornimmt, erfordert eine lange Formenstraße mit vielen Formen, da nach dem Einfüllen des Kunststoffes dieser sich eine geraume Zeit in der verschlossenen Form befinden muß, damit er aushärtet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Formenstraße der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, daß es ohne weiteres möglich ist, auch Gegen- is stände mit schwieriger Geometrie, insbesondere kastenförmige Gegenstände zu entfernen und dabei gleichzeitig ein schnelles Verschließen und sicheres Verriegeln der Formen mit geringem Bauaufwand zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 enthaltenen Merkmale gelöst.
Eine derartig aufgebaute Formenstraße benötigt nur ganz wenig und einfach aufzubauende Verschließmittel für das Verschließen der Formen. Darüber hinaus sind auch die Verschlußmittel außerordentlich billig, weil lediglich ein hydraulicher oder pneumatischer Arbeitszylinder benötigt wird und selbstsperrenck mechanische Hebelverschlüsse im allgemeinen ebenfalls so billig sind. Die Formen können nach dem Einbringen der schäumenden Mehrkomponenten-Kunststoffmasse sehr rasch verschlossen und verriegelt werden.
Es ist sogar möglich, die zwei Vorgänge des Schließens und Verriegeln der Formen einerseits und des Entriegeln und Öffnens der Formen andererseits in weiterer Ausgestaltung der Erfindung mit einem einzigen Hydraulikzylinder auszuführen.
Die Erfindung ist an Hand von einigen in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
Fig. la eine Grundrißansicht einer Formenstraße, bei der ein Arbeitszylinder für das Entriegeln und Öffnen und ein zweiter Arbeitszylinder für das Verriegeln und Schließen vorgesehen ist.
Fig. Ib eine Grundrißansicht einer Formenstraße, bei welcher ein einziger Arbeitszylinder sowohl für das Entriegeln und Öffnen als auch für das Verschließen und Verriegeln vorgesehen ist.
Fig. 2a einen Hebelverschluß in geschlossener Stel- so lung für einen parallel verschiebbaren zu öffnenden Formenteil,
Fig. 2b den Hebelverschluß der Fig. 2a in geöffneter Stellung.
Die Formenstraße der F i g. 1 weist umlaufende Platten 1 auf, auf welchen Formen 2, eventuell in Haltern, befestigt sind, welche mit Hilfe eines Hebelverschlusses 3 zu öffnen und zu schließen sind.
An dem Hebel verschluß 3 einer jeden Form 2 in F i g. la greift ein in Bewegungsrichtung (Pfeil ,4) der Formen hinter der Formenfüllanlage 4 angeordneter Arbeitszylinder 5 an, welcher die Formen schließt. Die Formen weiden durch einen Infrarotofen 6 hindurchgefahren und nach dem Aushärten des Kunststoffes mittels eines Arbeitszylinder 7 von der Entformstation 8 geöffnet.
In Fig. Ib dient ein einziger Arbeitszylinder 57 sowohl für das Entriegeln und Öffnen als auch für das Schließen und Verriegeln der Hebelverschlüsse.
Fig. 2 zeigt eine für kleinere Füllmengen vorgesehene Form mit dem zugehörigen Hebelverschluß. Hier ist der zu öffnende Teil der Form 2&Lgr; an einem zweiarmigen Hebel 9 fest angeordnet. Der Hebel 9 ist um den Drehpunkt 10 drehbar. An seinem freien Armende ist im Drehpunkt 11 ein Lenker 12 angelenkt, welcher im Drehpunkt 13 an einen in einer Führung 14 verschiebbaren Bolzen 15 angelenkt ist. Es ist der besondere Vorteil dieses Hebelverschlusses, daß hier der Bolzen 15, von dem die Entriegelungs- und Öffnungsbewegung einerseits und die Verriegelungs- und Schließbewegung andererseits abgeleitet ist, sich exakt geradlinig bewegt, so daß hier die angreifenden Verschließmittel besonders einfach auszubilden sind. Der Bolzen weist eine Nase 16 auf, an welche die Hydraulikzylinder für das Öffnen (Hydraulikzylinder 7) und für das Schließen (Hydraulikzylinder 5) angreifen. In Schließstellung steht der Lenker 12 genähert senkrecht auf dem verschiebbaren Bolzen 15. Durch einen Anschlag 19 ist gesichert, daß sich der Bolzen 15 nicht ohne äußere Kräfte auf die Nase 16 verschieben kann. In einer Führung 23 ist der zu öffnende Formteil geführt. Hier ist ein Langloch 24 vorgesehen, und zwar am Ende des zweiarmigen Hebels, in welchem ein Bolzen 25 verschiebbar angeordnet ist, welcher an dem zu öffnenden Formteil befestigt ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Formenstraße in einer Anlage zur Verarbeitung von schäumenden Mehrkomponenten-Kunststoffen, die flüssig oder breiartig in offene Formen abgefüllt werden, bestehend aus einem umlaufenden Förderband oder einem sich drehenden Karussell, auf welchem die Formen montiert sind, und einer intermittierend arbeitenden Formenfüllanlage sowie einer Entformstation, wobei hinter der Formenfüllanlage eine einzige Verschließeinrichtung in Form eines Steuermittels für die Betätigung der mechanischen Hebelverschlüsse sämtlicher Formen angeordnet ist und jede Form einen eigenen mechanischen Hebelvercchluß zum Verschließen und Verriegein der Form aufweist, der in der Schließstellung selbstsperrend ist, wobei vor der Entfonnsration eine einzige Öffnungseinrichtung in Form eines Slcuermittels angeordnet ist, welche für die Betätigung der mechanischen Hebelverschlüsse sämtlicher Formen beim Öffnungsvorgang dient, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuermittel hinter der Formenfüllanlage (4) als auch vor der Entformstation (8) aus einem hydraulisch oder pneumatisch betätigten Arbeitszylinder (5, 7, 57) für die Betätigung der Hebelverschlüsse (3) besteht, daß jeder der Hebelverschlüsse (3) aus einem um einen ortsfesten Drehpunkt (10) verschwenkbaren zweiarmigen Hebel (9), dessen einer Arm mit dem zu öffnenden Formenteil (2A) drehbar und verschließbar verbunden ist, aus einem in einer Führung (14) verschiebbar angeordneten Bolzen (15), an dem der Arbeitszylinder (5, 7, 57) angreift, und aus einem sowohl am Bolzen (15) als auch am anderen Arm des Hebels (9) angelenkten Lenker (12) besteht, welcher in der Schließstellung senkrecht auf dem in der Führung (14) verschiebbaren Bolzen (15) steht, und daß der zu öffnende Formenteil (2A) in einer Führung (23) parallel geführt verschiebbar angeordnet ist.
2. Formenstraße nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß ein einziger Arbeitszylinder (57) sowohl an dem Hebelverschluß (3) einer der geschlossenen als auch an dem Hebelverschluß (3) einer der geöffneten Formen (2) angreift.
3. Formenstraße nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formenteile (2A) in Halterungen angeordnet sind, an denen die Hebelverschlüsse (3) angreifen.
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