DE19906691A1 - Schließeinheit für eine Spritzgießmaschine und Verfahren zur Herstellung von Spritzgießteilen aus mehreren Komponenten - Google Patents
Schließeinheit für eine Spritzgießmaschine und Verfahren zur Herstellung von Spritzgießteilen aus mehreren KomponentenInfo
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- B29C45/03—Injection moulding apparatus
- B29C45/04—Injection moulding apparatus using movable moulds or mould halves
- B29C45/06—Injection moulding apparatus using movable moulds or mould halves mounted on a turntable, i.e. on a rotating support having a rotating axis parallel to the mould opening, closing or clamping direction
- B29C45/062—Injection moulding apparatus using movable moulds or mould halves mounted on a turntable, i.e. on a rotating support having a rotating axis parallel to the mould opening, closing or clamping direction carrying mould halves co-operating with fixed mould halves
Abstract
Eine Schließeinheit für eine Spritzgießmaschine mit einem Drehteller zur Herstellung bon Spritzgießteilen in mindestens zwei Schritten, bei der der Drehteller hinter oder zwischen zwei Werkzeughälften angeordnet ist, die mit mindestens vier Holmen miteinander verbunden sind, wird dahingehend verbessert, daß eine besonders kraftsparende Verriegelung der Werkzeughälften durchgeführt werden kann, indem im Bereich der Achse des Drehtellers mindestens ein zusätzlicher Holm vorgesehen ist. Besonders bevorzugt ist es, in diesem Bereich zwei Holme vorzusehen, denen jeweils eine Schließplatte zugeordnet ist, die unabhängig voneinander betägigbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Schließeinheit für eine
Spritzgießmaschine mit einem Drehteller zur Herstellung von
Spritzgießteilen in mindestens zwei Schritten aus mehreren
Komponenten, wobei der Drehteller hinter oder zwischen zwei
Werkzeughälften angeordnet ist, die mit mindestens vier Holmen
miteinander verbunden sind. Weiterhin betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung von Spritzgießteilen mit mehreren
Komponenten auf einer Spritzgießmaschine mit einem Drehteller,
bei dem dem Drehteller in mindestens einer Position nicht
spritzgießfähige Teile zugeführt werden.
Mit Spritzgießmaschinen mit Drehtellern werden vielfältige
Produkte hergestellt, bei denen zwei oder mehr
Verfahrensschritten notwendig sind. Beispielsweise können mit
derartigen Spritzgießmaschinen mehrfarbige Teile, wie
beispielsweise Abdeckhauben für Kraftfahrzeugrückleuchten,
hergestellt werden. Es ist auch möglich, Metall oder Gummiteile
zuzuführen, die dann umspritzt werden, so daß auf diese Weise
komplexe Teile, wie beispielsweise Flansche mit angespritzten
Dichtungen und eingebetteten Metallteilen oder andere komplexe
Dichtungen, herstellbar sind.
Eine Übersicht über den Stand der Technik bei
Schließeinheiten ist beispielsweise in dem Artikel
"Spritzgießmaschinentechnik" von H. Thoma in Kunststoffe 87
(1997) 11, S. 1550-1562, Carl Hanser Verlag, München,
veröffentlicht.
Bei den bekannten Spritzgießmaschinen sind große Kräfte
zum Schließen und zum Halten der Spritzgießwerkzeuge notwendig.
Hydraulische Zylinder oder andere Werkzeuge, die die benötigten
Kräfte aufbringen können, sind jedoch relativ groß und
kostenintensiv.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Schließeinheit für eine Spritzgießmaschine der eingangs
genannten Art zu schaffen, die eine besonders kraftsparende
Verriegelung ermöglicht und die zudem besonders flexibel
einsetzbar ist. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren für eine besonders günstige Herstellung
von Spritzgießteilen mit derartigen Spritzgießmaschinen zu
schaffen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1. Verfahrensmäßig wird diese Aufgabe mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
Nach dem Grundgedanken der Erfindung ist bei einer
Schließeinheit der eingangs genannten Art mindestens ein
zusätzlicher Holm, der auch als Säule bezeichnet werden kann,
vorgesehen, wobei dieser zusätzliche Holm im Bereich der Achse
des Drehtellers angeordnet ist. Auf diese Weise wird die
aufzubringende Kraft nicht nur über die üblicherweise außen
liegenden Holme, sondern auch über einen vergleichsweise
zentral angeordneten Holm auf die Werkzeughälften aufgebracht.
In Verbindung mit einer Anordnung von einem oder mehreren
Schließzylindern direkt hinten den Formen können so die
Schließkräfte besonders zielgerichtet aufgebracht werden, so
daß auch kleinere Kräfte ausreichend sind. Durch den
zusätzlichen, zentral angeordneten Holm wird insbesondere auch
das Biegeverhalten der Schließeinheit, insbesondere von deren
Schließplatte, positiv beeinflußt. Es ist daher möglich, mit
kleineren Schließzylindern zu arbeiten und die Schließeinheiten
für kleinere Kräfte und daher auch weniger aufwendig und
material- und kostensparend auszulegen.
Insbesondere wird dabei eine Ausführungsform verwandt, bei
der vier Holme im Quadrat angeordnet sind und der zusätzliche
Holm im Mittelpunkt dieses Quadrats angeordnet ist. Die vier
äußeren Holme sind außerhalb des Drehtellers in den
Eckbereichen der Schließeinheit angeordnet. Der zusätzliche
Holm bildet gleichzeitig die Achse des Drehtellers und kann
daher an zentraler Stelle die auf die Schließeinheit
aufgebrachten Kräfte aufnehmen. Dabei ist es besonders
bevorzugt, daß der Schließeinheit zwei oder mehr
Schließzylinder zugeordnet sind, die mit Abstand von der Achse
des Drehtellers im Bereich der Werkzeuge angeordnet sind. Bei
einer Schließeinheit für eine Ein- oder Zweikomponenten-
Maschine mit einer Drehtellerbewegung von jeweils 180° pro Takt
werden günstigerweise zwei Schließzylinder verwendet, die
jeweils im Bereich der Werkzeuge angeordnet sind. Bei einer
Schließeinheit für eine Zwei- oder Dreikomponenten-Maschine mit
einer Drehtellerbewegung von jeweils 120° pro Takt sind
günstigerweise drei. Schließzylinder und bei einer
Schließeinheit für eine Zwei-, Drei- oder Vierkomponten-
Maschine mit einer Drehtellerbewegung von jeweils 90° pro Takt
sind günstigerweise vier Schließzylinder vorgesehen, die
jeweils mit Abstand von der Achse des Drehtellers im Bereich
der jeweiligen Werkzeuge oder Formen angeordnet sind. Durch
eine derartige Anordnung der Schließzylinder wird die Kraft
besonders zielgerichtet auf das Werkzeug aufgebracht und die
aufzubringenden Kräfte können besonders klein gehalten werden,
so daß die gesamte Schließeinheit einfacher aufgebaut sein
kann. Anstelle der Schließzylinder können auch Kniehebel oder
andere mechanische Schließelemente vorgesehen sein.
Die Schließeinheit und damit auch die wesentlichen Teile
der gesamten Spritzgießmaschine sind bevorzugt vertikal
angeordnet, da insbesondere bei Spritzgießeinheiten mit
Drehtellern oft nicht-spritzgießfähige Teile zugeführt werden
müssen, die bei einer vertikalen Anordnung der Schließeinheit
und des Drehtellers besser eingelegt und positioniert werden
können. Grundsätzlich ist jedoch auch eine horizontale
Ausführung der Schließeinheit möglich.
In einer besonders bevorzugten Weiterentwicklung der
Erfindung sind im zentralen Bereich zwei oder mehr Holme
angeordnet, wobei jedem Holm im zentralen Bereich eine separate
Schließplatte zugeordnet ist. Die separaten Schließplatten sind
unabhängig voneinander bewegbar und bewirken jeweils eine
Druckbeaufschlagung für eine bestimmte Position des
Drehtellers. Dadurch kann jede Position des Drehtellers
individuell und gezielt, sowohl hinsichtlich der Zeitdauer, als
auch hinsichtlich der Druckstärke, beaufschlagt werden, so daß
der Gesamtprozeß in seiner Qualität und in seiner
Geschwindigkeit optimierbar ist. Bevorzugt sind dazu jeder
Schließplatte ein Holm im zentralen Bereich und mindestens zwei
Holme im äußeren Bereich zugeordnet, so daß jede Schließplatte
an mindestens drei Holmen oder Säulen bewegbar ist und die
Schließplattenebene exakt definiert ist. Die Schließplatten
sind dabei bevorzugt so ausgebildet, daß sie an
unterschiedliche Schließkräfte angepaßt sind. Dies gilt ebenso
für die im zentralen Bereich angeordneten Holme, die
unterschiedlichen Schließplatten zugeordnet sind. Konkret
bedeutet dies, daß die Holme beispielsweise unterschiedlich
dick sind, da eine Schließplatte insgesamt leichter und weniger
aufwendig ausgebildet sein kann als die andere oder die anderen
Schließplatten. Der Drehteller läuft dabei günstigerweise auf
einem Lager um, das die zusätzlichen Holme umschließt, die im
zentralen Bereich angeordnet sind. Auf diese Weise ist eine
Bewegung des Drehtellers um die stationären Holme besonders
einfach durchführbar. Abhängig von den Anforderungen an den
Drehteller kann das Lager entweder gegenüber den Holmen
verschiebbar oder in einer festen Position angeordnet sein. Den
verschiedenen Schließplatten ist dabei bevorzugt jeweils ein
separater Schließzylinder zugeordnet, so daß jeweils auf die
einzelnen Schließeinheiten separat und unabhängig voneinander
ein bestimmter Druck ausgeübt werden kann.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht
darin, daß ein Verfahren zur Herstellung von Spritzgießteilen
mit mehreren Komponenten auf einer solchen Spritzgießmaschine
möglich ist, bei dem dem Drehteller in ein und derselben
Position, sowohl nicht-spritzgießfähige Teile, als auch
spritzgießfähiges Material zugeführt wird.
Durch die unterschiedliche und individuelle Bedienung der
verschiedenen Schließplatten ist es möglich, daß an einer
Position die Schließplatte nur für eine kurze Zeit abgesenkt
ist, während an einer anderen Position die Schließplatte für
eine längere Zeit abgesenkt ist. An der Position, an der die
Schließplatte nur für eine kurze Zeit abgesenkt ist, besteht
daher die Möglichkeit, zusätzliche Arbeiten vorzunehmen ohne
den Gesamtprozeß zeitlich zu verzögern. In dieser Position
können insbesondere nicht-spritzfähige Teile zugeführt werden.
Bevorzugt werden zuerst die nicht-spritzfähigen Teile zugeführt
und anschließend wird an der gleichen Position auch
spritzgießfähiges Material zugeführt, mit dem diese Teile
ummantelt werden können. Grundsätzlich ist es auch denkbar, daß
zuerst spritzgießfähiges Material zugeführt wird und in
entsprechende Aussparungen die nicht-spritzgießfähigen Teile
eingelegt werden, die dann erst an einer anderen, später zu
durchlaufenden Position eine Ummantelung aus einem anderen
Material erhalten. Aufgrund der Verarbeitungszeiten ist es
bevorzugt, daß auf die nicht-spritzgießfähigen Teile ein
Kunststoff zugeführt wird, während parallel dazu an einer
anderen Position des Drehtellers ein anderer spritzgießfähiger
Werkstoff zugeführt wird. Dieser andere Werkstoff kann entweder
Kautschuk oder Gummi beinhalten. Die Verschlußzeiten der
Werkzeuge sind nämlich üblicherweise für Kunststoff kürzer als
für Kautschuk oder Gummi. Ergänzend kann weiterhin in einer
bevorzugten Ausführungsform eine Be- und Entladestation
vorgesehen sein, an der die Teile zugeführt und entnommen
werden, obwohl es erfindungsgemäß grundsätzlich auch möglich
ist, an sämtlichen Positionen des Drehtellers
Verarbeitungsschritte durchzuführen und das Be- und Entladen
jeweils parallel in den Prozeß einzuflechten. Mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren sind besonders hohe Stückzahlen von
Spritzgießteilen herstellbar.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer in der
Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsform weiter
erläutert. Im Einzelnen zeigen die schematischen Darstellungen
in:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Spritzgießmaschine;
Fig. 2 einen Querschnitt im Bereich der Schließ
zylinder der Spritzgießmaschine gemäß Fig. 1;
Fig. 2a einen Querschnitt im Bereich der Schließ
zylinder einer alternativen Ausführungs
form der Spritzgießmaschine;
Fig. 3 einen Querschnitt im Bereich des Drehtellers
der Spritzgießmaschine gemäß Fig. 1;
Fig. 4 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungs
form einer erfindungsgemäßen Spritzgieß
maschine mit abgesenkten Schließplatten;
Fig. 5 eine Seitenansicht der zweiten Ausführungs
form einer erfindungsgemäßen Spritzgieß
maschine mit angehobenen Schließplatten und
Fig. 6 einen Querschnitt durch eine Schließeinheit
einer Spritzgießmaschine gemäß den Fig. 4
und 5.
In Fig. 1 ist eine Spritzgießmaschine mit einer
Schließeinheit 1 und drei Spritzeinheiten dargestellt, wobei
von den Spritzeinheiten lediglich die Spritzeinheiten 2 und 3
sichtbar sind, während die dritte Spritzeinheit 4 hinter der
Spritzeinheit 2 angeordnet ist. In den Spritzeinheiten wird in
bekannter Weise über einen Einfülltrichter 5 ein Granulat oder
ein anderer Grundstoff zur Kunststoffherstellung eingefüllt,
der mit Heizeinrichtungen erhitzt wird, die im vorderen Bereich
6 der Spritzeinheit angeordnet sind. Durch die Düse 7 der
Spritzeinheit wird der Kunststoff dann der Schließeinheit 1 und
insbesondere der Form oder dem Werkzeug zugeführt. Die
Schließeinheit 1 weist im wesentlichen eine feste
Aufspannplatte 8, eine Zugplatte 9 und eine Schließplatte 10
auf, die auch als bewegliche Aufspannplatte bezeichnet wird.
Zwischen der festen Aufspannplatte 8 und der Schließplatte 10
ist die Form angeordnet, die aus zwei Werkzeughälften besteht.
An der festen Aufspannplatte 8 ist die erste Werkzeughälfte 11
angeordnet, während benachbart zu der Schließplatte 10 die
zweite Werkzeughälfte 12 angeordnet ist, die auf einem
Drehteller 13 montiert ist. In der Zeichnung sind zwei
verschiedene Werkzeugpositionen erkennbar. Mit Hilfe des
Drehtellers 13 können die zweiten Formhälften 12 in ihrer
Position verändert werden. Die feste Aufspannplatte 8 und die
Zugplatte 9 und damit auch die dazwischenliegende Schließplatte
10 sind mit vier außen liegenden Holmen 14, 15, 16, 17
miteinander verbunden, wobei die Holme 16 und 17 in dieser
Ansicht nicht sichtbar sind. Diese vier Holme sind in den
Eckbereichen der Spritzeinheit 1 angeordnet und bilden ein
Rechteck und insbesondere ein Quadrat. Zusätzlich ist ein
weiterer Holm 19 vorgesehen, der einerseits als Achse für den
Drehteller 13 dient und andererseits genau wie die anderen
Holme 14 bis 18 zur Übertragung der Schließkraft dient. Die
Schließkraft wird im wesentlichen von drei Schließzylindern 20,
21 und 22 aufgebracht, die hinter der Zugplatte 9 angeordnet
sind und mit jeweils zwei Kolben auf die bewegliche
Schließplatte 10 wirken. Von diesen insgesamt sechs Kolben, die
in der Fig. 2 deutlich sichtbar sind, sind in Fig. 1 nur die
Kolben bzw. Kolbenstangen 23 und 24 sichtbar. Die Druckzylinder
und die zugehörigen Kolben bzw. Kolbenstangen sind mit Abstand
von dem Mittelpunkt des Drehtellers und dem zusätzlichen Holm
so angeordnet, das sie im Bereich der Werkzeughälften
positioniert sind, so daß der von den Druckzylindern ausgeübte
Druck zielgerichtet abgegeben wird.
In den Fig. 2, 2a und 3 sind Querschnitte durch die
Schließeinheit 1 dargestellt. In Fig. 2 sind insbesondere die
Schließzylinder 20, 21 und 22 mit den Kolben dargestellt, die
den Druck auf die Schließplatte 10 ausüben. Von den insgesamt
sechs Kolbenstangen sind die Kolbenstangen 23 und 24 auch in
Fig. 1 erkennbar. Die Schließzylinder und die Kolben sind so
angeordnet, daß sie ihren Druck auf die dahinterliegenden
Formen 25 und 26 der zweiten Werkzeughälfte 12 ausüben.
In Fig. 2a ist ein Querschnitt durch eine alternative
Ausführungsform einer Schließeinheit dargestellt. Diese ist
besonders für Spritzgießteile aus drei unterschiedlichen
Kunststoffmaterialien bzw. Materialien unterschiedlicher Farben
geeignet. Der Drehteller wird dabei um jeweils 120° pro Zyklus
gedreht.
In Fig. 3 ist ein Querschnitt durch die Schließeinheit
gemäß Fig. 1 im Bereich des Drehtellers 13 dargestellt, auf dem
die Formen 25 und 26 angeordnet sind.
In Fig. 4 ist eine Seitenansicht einer vertikal
angeordneten Schließeinheit 1 dargestellt, die eine zweite
Ausführungsform der Erfindung darstellt. Neben einer ersten
festen Aufspannplatte 8, einer ersten Zugplatte 9 und einer
ersten Schließplatte 10 sind eine zweite feste Aufspannplatte
28, eine zweite Zugplatte 29 und eine zweite Schließplatte 30
vorgesehen. Die zweite feste Aufspannplatte 28 kann auch mit
der ersten festen Aufspannplatte 8, die auch als Zugplatte
bezeichnet werden kann, eine Einheit bilden. Die Schließeinheit
weist in den Außenbereichen Holme 14 und 16 auf, wobei hinter
diesen Holmen jeweils ein weiterer nicht sichtbarer Holm
angeordnet ist. Weiterhin sind im zentralen Bereich zwei Holme
19 und 39 angeordnet, wobei der Holm 19 zusammen mit den Holmen
14 und 15 der ersten Schließplatte 10 zugeordnet ist, während
der Holm 39 zusammen mit den Holmen 16 und 17 der zweiten
Schließplatte 30 zugeordnet ist. Die erste Schließplatte 10 und
die zugehörigen Holme 14, 15, 19 und die feste Aufspannplatte 8
und die Zugplatte 9 sind alle insgesamt stärker und stabiler
ausgebildet als die zweite Schließplatte 30 und die zugehörigen
Holme, da die erste Schließplatte 10 an höhere Drücke angepaßt
ist. Dementsprechend ist auch der Schließzylinder 20, der der
ersten Schießplatte 10 zugeordnet ist, größer und zur
Aufbringung einer größeren Kraft ausgebildet, als der
Schließzylinder 21, der der zweiten Schließplatte 30 zugeordnet
ist. Der Schließzylinder 21 ist über einen Kolben und zwei
Kolbenstangen, von denen einer exemplarisch mit 23 bezeichnet
ist, mit der Schließplatte 10 verbunden. Eine Kolbenstange des
Schließzylinders 21 ist mit 22 bezeichnet. Anstelle der
Kolbenstangen können auch Kolben zur Anwendung gelangen. In
Fig. 4 wird der Drehteller von den Schließplatten 10 und 30
beaufschlagt. In Abhängigkeit von dem gewünschten
Anwendungsfall können die erste Schließplatte 10 und die
zugehörigen Holme auch genauso stark wie die zweite
Schließplatte 30 und die dazugehörigen Holme oder auch
schwächer als diese ausgebildet sein.
In Fig. 5 ist eine Seitenansicht der Spritzgießmaschine
entsprechend Fig. 4 dargestellt, wobei jedoch die
Schließplatten 9 und 29 in einer angehobenen Position
dargestellt sind. Die Bewegung der Schließplatten ist mit dem
Pfeil 42 dargestellt. Die beiden Schließeinheiten können
unabhängig voneinander bewegt werden. Dies stellt einen
entscheidenen Vorteil dar.
Ergänzend ist in dieser Figur eine Spritzeinheit 2
dargestellt, die entsprechend der Pfeilbewegung 41 vor- und
zurückfahrbar ist. Der Drehteller 13 kann stationär in der
unteren Position drehen oder kann auch so ausgebildet sein, daß
er in Richtung des Pfeils 42 anhebbar oder absenkbar ist. Der
Drehteller kann dabei zunächst mit dem beweglichen Formteil
fahren und in einer Zwischenposition stehen bleiben, wobei die
sich bewegende Werkzeughälfte mit der Schließplatte weiter
auffährt. Durch die Hubbewegung des Drehtellers kann aus der
feststehenden Werkzeughälfte eine Werkzeugmittelplatte leicht
für die Drehbewegung abgehoben und nach der Drehbewegung vor
dem Schließen des Werkzeugs wieder abgesenkt werden.
In Fig. 6 ist ein Querschnitt durch eine Schließeinheit
einer Spritzgießmaschine gemäß den Fig. 4 und 5 dargestellt.
Der Drehteller 13 ist in Richtung des Pfeils 44 drehbar, wobei
mit dem Drehteller 13 die bewegliche Werkzeughälfte von einer
Position in die nächste gebracht wird. Der Drehteller 13 bewegt
sich von einer Be- und Entladestation 45 zu zwei
Arbeitsstationen 46 und 47, die mit den Schließplatten 9 und 29
beaufschlagt werden. An der Arbeitsstation 46 wird die
Schließplatte 9 mit den Holmen 14 und 15 und dem zusätzlichen
Holm 19 geführt. An der zweiten Arbeitsstation 47 sind dies die
Holme 16, 17 und 39. Die zusätzlichen Holme 19 und 39 sind von
einem Lager 40 umgeben, an dem der Drehteller 13 dreht. Der
Drehteller 13 weist drei jeweils rechteckige Flächen auf, die
den jeweiligen Arbeitspositionen zugeführt werden und die
jeweils in einem Winkel von 120° aneinandergrenzen. Der
Übergang wird dabei jeweils von zwei 60° Winkeln gebildet, die
ein Verbindungsstück 48 einschließen. Durch diese
Ausbildungsform nimmt der Drehteller nicht den Vollkreis ein,
sondern es ist trotz maximaler Ausnutzung der Arbeitspositionen
eine gewichtsreduzierte Ausführung des Drehtellers möglich. In
der Position 46 wird über die Spritzeinheit 1 Kunststoff
zugeführt, während in der Position 47 über die Spritzeinheit 3
Kautschuk zugeführt wird. Die Schließplatte 9 muß zur
Verarbeitung von z. B. des Kunststoffes nur für eine kürzere
Zeit unter Druck auf der Form gehalten werden als die
Schließplatte 29 zur Bearbeitung von z. B. des Kautschuks. In
dieser Zeit können an der Position 46 manuell oder per Roboter
zusätzliche nicht-spritzfähige Teile eingelegt werden, von
denen einige schematisch in der Zeichnung dargestellt sind.
Ausgehend von der darstellte Ausführungsform sind auch
Ausführungsformen mit drei und mehr getrennten Schließeinheiten
und mit drei und mehr getrennten Einspritzeinheiten möglich.
Claims (14)
1. Schließeinheit (1) für eine Spritzgießmaschine mit
einem Drehteller (13) zur Herstellung von Spritzgießteilen in
mindestens zwei Schritten, wobei der Drehteller (13) hinter
oder zwischen zwei Werkzeughälften (11, 12) angeordnet ist, die
mit mindestens vier Holmen (14, 15, 16, 17) miteinander
verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein zusätzlicher Holm (19, 39) vorgesehen ist,
daß der zusätzliche Holm (19, 39) im Bereich der Achse des Drehtellers (13) angeordnet ist.
daß mindestens ein zusätzlicher Holm (19, 39) vorgesehen ist,
daß der zusätzliche Holm (19, 39) im Bereich der Achse des Drehtellers (13) angeordnet ist.
2. Schließeinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß vier Holme (14, 15, 16, 17) im Quadrat angeordnet sind und
daß der zusätzliche Holm (19) im Mittelpunkt des Quadrats
angeordnet ist.
3. Schließeinheit nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließeinheit (1) zwei oder mehr Schließzylinder (20,
21) zugeordnet sind, die mit Abstand von der Achse des
Drehtellers (13) im Bereich der Werkzeuge angeordnet sind.
4. Schließeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließeinheit (1) und insbesondere die Holme vertikal
angeordnet sind.
5. Schließeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im zentralen Bereich zwei oder mehr Holme (19, 39) angeordnet sind,
daß jedem Holm im zentralen Bereich eine separate Schließplatte (9, 29) zugeordnet ist.
daß im zentralen Bereich zwei oder mehr Holme (19, 39) angeordnet sind,
daß jedem Holm im zentralen Bereich eine separate Schließplatte (9, 29) zugeordnet ist.
6. Schließeinheit nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Schließplatte (9, 29) ein Holm (19, 39) im zentralen
Bereich und mindestens zwei Holme im äußeren Bereich zugeordnet
sind.
7. Schließeinheit nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im zentralen Bereich angeordneten Holme (19, 39) an
unterschiedliche Schließkräfte angepaßt sind.
8. Schließeinheit nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehteller (13) auf einem Lager (40) umläuft, das die
zusätzlichen Holme (19, 39) umschließt.
9. Schließeinheit nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Schließplatte (9, 29) mindestens ein separater
Schließzylinder (20, 21) zugeordnet ist.
10. Verfahren zur Herstellung von Spritzgießteilen mit
mehreren Komponenten auf einer Spritzgießmaschine nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Drehteller, bei dem dem
Drehteller in mindestens einer Position nicht-spritzgießfähige
Teile zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß nicht-spritzgießfähige Teile in einer Position zugeführt
werden, in der auch spritzgießfähiges Material zugeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Position zuerst nicht-spritzgießfähige Teile
zugeführt werden und anschließend spritzgießfähiges Material
zugeführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das auf die nicht-spritzgießfähigen Teile zugeführte
Material ein Kunststoff ist, während parallel dazu an einer
anderen Position des Drehtellers ein anderer spritzgießfähiger
Werkstoff zugeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der andere spritzgießfähige Werkstoff Kautschuk oder Gummi
beinhaltet.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Position des Drehteller eine Be- und
Entladestation vorgesehen ist, an der Teile zugeführt und
entnommen werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999106691 DE19906691A1 (de) | 1999-02-18 | 1999-02-18 | Schließeinheit für eine Spritzgießmaschine und Verfahren zur Herstellung von Spritzgießteilen aus mehreren Komponenten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999106691 DE19906691A1 (de) | 1999-02-18 | 1999-02-18 | Schließeinheit für eine Spritzgießmaschine und Verfahren zur Herstellung von Spritzgießteilen aus mehreren Komponenten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19906691A1 true DE19906691A1 (de) | 2000-08-24 |
Family
ID=7897835
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999106691 Withdrawn DE19906691A1 (de) | 1999-02-18 | 1999-02-18 | Schließeinheit für eine Spritzgießmaschine und Verfahren zur Herstellung von Spritzgießteilen aus mehreren Komponenten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19906691A1 (de) |
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