DE1907984B2 - Verfahren zur Herstellung von Kunstkohlen und ähnlichen kohlenstoffhaltigen Formkörpern sowie Vorrichtung hierfür - Google Patents

Description

I 907

Die Bewegung des Brennguts durch den Tunnelofen erfolgt auf beliebige bekannte Weise, z. B. auf einem Förderband, einer Rollenbahn oder auf Brennwagen ausreichender Wärmebeständigkeit.

Die Berechnung der in Fig. 1 gezeigten Vorrich- S tung erfolgt nach bekannten Methoden. Die Vorwärmzone 1 stellt einen Gegenstrom-Wärmeaustauscher dar, die Zone 2 eine Verkokungszone zur Verbrennung der flüchtigen Substanzen. Die Energiequelle ist einerseits die Verbrennung der flüchtigen Substanzen aus dem Brenngut und andererseits das Heizgas der Brenner 21. Wasserstoff wird zu Wasserdampf und Kohlenstoff zu Kohlenoxid verbrannt, so daß man heiße, inerte oder reduzierende Gase erhält, deren geringe Kohlenoxidmengen keinen Nachteil sondern eine Schutzgaswirkung darstellen. Die elektrische Brennkammer muß einen gleichmäßigen Temperaturanstieg bis zu etwa 1200° C in etwa 20 Minuten sicherstellen. Für Widerstandsbeheizung wird eine Stromdichte von mindestens 10 A/cm² benötigt. Für Formkörper mit kompliziertem oder dünnem Profil wird Induktionsheizung bevorzugt.

In dem Tunnelofen 10 wandert das Gut in Richtung der Pfeile 8, und die Gase folgen den Pfeilen 9.

Bei der Ausführungsform der F i g. 2 gelangen die den Ofen mit Tl verlassenden Verbrennungsgase zunächst in Gebläse 13. Die durch den Schornstein 11 abgeblasene Gasmenge entspricht den Verbrennungsprodukten aus Zone 2. Das restliche Verbrennungsgas wird dann wieder in den Bereich des Übergangs der ersten Zone in die zweite vorzugsweise nach Wiederaufheizen auf V in einen Erhitzer 14 rückgeführt. In manchen Fällen ist das Wiederaufheizen unnötig, oder es ist sogar ein Kühlen zweckmäßig. Die Ventile 15 ermöglichen die gewünschte Zuteilung der rückgeleiteten Verbrennungsgase.

Als Beispiel wird eine Vorrichtung beschrieben, die einen Tunnelofen 10 mit 1 m Breite, 0,60 m Höhe aufweist. Die Vorwärmzone 1 ist 7 m und die Verkokungszone 2 ist 8 m lang; es schließt sich eine Brennkammer 30 mit 0,50 m Länge und dann eine 0,50 m lange Kühlzone 40 an. In diese kann Wasser eingesprüht werden.

Das Rohprodukt ist ein Gemisch aus Petrolkoks und 17% Teerpech, verformt unter einem Druck von 325 kg/cm².

In den einzelnen Ofenzonen herrschten folgende Temperaturen für Gut und Gas«

rl	= 20°	C Raumtemperatur,
ti	= 300°	C,
r3	= 675°	C,
/4	= 1200°	C,
tS	= 400°	C;
Tl	= 150°	C,
Tl	= 400°	C,
Tl	= 720°	C.

Die Ofenleistung betrug 3 Stk/h Elektroden ■ 83 · 50 cm mit einer Gesamtmasse von 695 kg.

Durch Erhöhung des Gasdurchsatzes kann die. Ofenlänge verringert werden.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Kunstkohlen u. dgl. kohlenstoffhaltigen Formkörpern in einem Tunnelofen, in dem das Gut im Gegenstrom zu inerten Verbrennungsgasen vorgewärmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in einer anschließenden Verkokungszone die aus dem Gut entweichenden flüchtigen Substanzen abgebrannt werden und danach das Gut elektrisch gebrannt und schließlich in an sich bekannter Weise gekühlt wird.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens von Anspruch 1, bestehend aus einem im Gegenstrom zum Brenngut gasbeheizten Tunnelofen mit einer Vorwärmzone, einer Verkokungszone, einer Brennzone und einer Kühlzone, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennzone (3) aus einer verschließbaren Kammer (30) mit einer elektrischen Widerstands- oder Induktions-Heizeinrichtung (31) besteht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereiche der Vorwärmzone (1) und Verkokungszone (2) öffnungen (12) zur regelbaren Zuführung heißer Abgase und am Ende der Verkokungszone (2) Brenner (21) vorgesehen sind.