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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum dreiseitigen Bekleben
einer Leiste mit einer Folie aus thermoplastischem Kunststoff mit Mitteln zum Anpressen
des Mittelstreifens der Folie gegen die obere Leistenfläche und zum Abbiegen und
Anpressen der Folienränder gegen die seitlichen Leistenflächen.
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Die genannten Kunststoff-Folien tragen auf der Oberfläche das Bild
einer bestimmten Holzart, womit bei der Herstellung von Möbeln Leisten aus billigerem
Holz verwendet werden können. Die nichtbedeckte Leistenseite wird dann in der Regel
dem Fußboden zugewendet sein.
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In einer vorbekannten Vorrichtung zum Bekleben von Kunststoffplatten
mit Folien ist hierzu eine größere Anzahl von Führungsfingern und beheizten Anpreßwalzen
vorgesehen, die seitlich von außen her an den Folienrändern angreifen und dabei
diese stufenweise umbiegen und an die seitlichen Plattenflächen andrücken. Diese
Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, daß sie die Anwendung von Lösungsmittelklebern
und damit von beheizten Walzen, Absaug-und andere Spezial-Vorrichtungen voraussetzt.
Weiter können damit nur verhältnismäßig dünne und flexible Folien von geringer Eigenstabilität
verwendet werden, widrigenfalls die Folie sich nach Beendigung des Preßvorgangs
an den Kanten ablösen würde. Die bei der Verarbeitung der Folie entstehenden Spannungen
führen zu ungleichmäßiger Verklebung und Einschluß von Luftblasen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum dreiseitigen
Belieben einer Leiste mit einer Kunststoff-Folie zu schaffen, die die vorgenannten
Nachteile vermeidet.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß unterhalb einer
der Folien-Vorratswalze nachgeschalteten Führungswalze und unmittelbar über der
Leiste eine Führungseinrichtung angeordnet ist, die aus einem die Leiste von oben
her mit zwei Schenkeln teilweise übergreifenden Prägeschuh und einer darin frei
gelagerten, zum Andrücken des Mittelstreifens der Folie gegen die obere Leistenfläche
dienenden Walze besteht, wobei der Prägeschuh an der Berührungslinie von Folie und
Leiste die gleiche Breite aufweist wie die Leiste, im übrigen aber breiter als die
Leiste gestaltet und an den Enden der Berührungslinie derart abgekantet ist, daß
in der durchlaufenden Folie zwei linienförmige Einprägungen gebildet werden, und
wobei ferner die unteren Ränder der das Umlegen der Folienränder nach unten einleitenden
Schenkel des Prägeschuhs in Bewegungsrichtung der Folie abwärts geneigt sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung schematisch
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Längsansicht, F i g. 2 einen Grundriß, F i g.
3 eine Stirnansicht, F i g. 3 a, 3 b und 3 c schematische Schnitte durch Leiste
und Folie an den Stellen A, B bzw. C der Fig. 1.
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Eine auf drei Längsseiten mit einer bandförmigen Folie 1 zu überziehende
Holzleiste 2 wird mit konstanter Geschwindigkeit zwischen mehreren Paaren (nur ein
Paar in der Zeichnung dargestellt) von Führungswalzen 3 in Pfeilrichtung (Fig. 1)
verschoben.
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Die Leiste 2 läuft auf Tragwalzen 4 und auf weiteren nicht gezeichneten
Walzen in gleicher Richtung weiter, wobei alle diese Walzen in einem nicht dargestellten
Gestell drehbar gelagert sind. Im gleichen Gestell
ist auch eine Führungseinrichtung
7 für die Folie ortsfest, aber doch auswechselbar befestigt, deren Zweck nachstehend
beschrieben ist.
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Oberhalb der Führungseinrichtung 7 ist im Gestell eine Führungswalze
5 drehbar gelagert, zwischen deren Endscheiben 6 die Folie so abrollt, daß Folienmittellinie
und Leistenmittellinie im Grundriß zus ammenfallen. Die Folie selbst wird einer
nicht gezeichneten Vorratsrolle und in flachem Zustand, wie aus der Zeichnung hervorgeht,
der Walze 5 zugeführt.
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Nach dem Übergang über letztere erfährt die Folie eine leichte Abbiegung,
wird aber immer noch wenigstens annähernd senkrecht der oberen Leistenseite zugeführt.
An der linienförmigen Berührungsstelle 8 treffen sich Folie und Leiste.
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Die Führungseinrichtung 7 besteht in der Hauptsache aus einem Prägeschuh
und einer in demselben gelagerten ersten Druckwalze 10. Wie insbesondere Fig. 2
erkennen läßt, ist der Prägeschuh beinahe auf seiner ganzen Länge etwas breiter
als die Leiste 2, wobei aber wichtig ist, daß der Prägeschuh an der Berührungslinie
8 genau so breit ist wie die Leiste.
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Ein Mittelstreifen der Folie wird an der Linie 8 umgebogen. Durch
die besondere Form des Prägeschuhes 9 und im Zusammenwirken mit der Walze 5 wird
nur ein der Leistenbreite entsprechender Mittelstreifen der Folie auf die Leiste
angelegt (und nachher durch die Walze 10 angedrückt), während die beidseitig über
den erwähnten Auflagebereich vorstehenden, freien, streifenförmigen Folienteile
11 schräg nach oben abstehen, wie aus den F i g. 1 bis 3 hervorgeht. Die Folie erhält
somit im Querschnitt die in F i g. 3 und F i g. 3 a gezeigte Form, welche nur deshalb
möglich ist, weil an den Enden 8' der Berührungslinie 8 eine fortlaufende Vorprägung
der Folie durch den Prägeschuh 9 stattfindet.
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Die erwähnte Vorprägung ist von besonderer Bedeutung, da im weiteren
Arbeitsablauf der die Leiste oben U-förmig umfassende Prägeschuh 9 die Folie um
diese Vorprägung umbiegt, was in F i g. 3 b näher gezeigt ist, aber auch den F i
g. 1 bis 3 entnommen werden kann. Es ist auch ohne weiteres klar, daß die beiden
linienförmigen Vorprägungen das Umbiegen der Folienstreifen 11 wesentlich erleichtern.
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Der Prägeschuh drückt die Folienteile 11 nicht in ihrer ganzen Breite
an die beiden einander gegenüberliegenden Seiten der Leiste 2, sondern nur einen
schmäleren, an die erwähnten Vorprägungen anschließenden Streifen. Durch die Steifigkeit
der Folie legt sich aber, eingeleitet durch die schräg nach unten und hinten verlaufende
Unterseite der über die Leiste ragenden Schenkel der Führungseinrichtung, beidseitig
jeder Folienstreifen 11 langsam in seiner ganzen Breite an die zugeordneten Leistenseiten,
wobei Rollen 12 dafür sorgen, daß sich die Streifen 11 satt an das Holz anlegen.
Druckwalzen 13 und 14 pressen die Folie auf die Leiste 2.
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Es ist klar, daß Leisten beliebiger Länge verwendet werden können.
Je nach Breite und Dicke der Leiste können die verschiedenen Walzen verstellt werden.
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Durch Auswechseln des Prägeschuhes und der Führungswalze 5 kann die
Breite der Folie der Holzleiste angepaßt werden. Die Folien bestehen vorzugsweise
aus einem thermoplastischen Kunststoff und werden in nicht dargestellter Weise z.
B. mittels Dispersionsklebstoff aufgeklebt. Auch die Dicke der Folie kann weitgehend
nach den jeweiligen Erfordernissen gewählt werden.
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Wie bereits erwähnt, ist von besonderer Wichtigkeit, daß die Breite
des Prägeschuhes an der Berührungslinie von Folie und Leiste genau der Breite der
letzteren entspricht, damit der Abstand der beiden linienförmigen Vorprägungen genau
dem Abstand der beiden zugeordneten Leistenkanten entspricht.
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Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art muß die Folie an den Kanten
so stark erwärmt werden, daß dieselbe weich und damit geschmeidig genug wird, um
sich den Konturen der Leiste genau anzuschmiegen.
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Die Erwärniungsmöglichkeit muß sehr variabel gewählt werden, da verschieden
dicke und verschieden geschmeidige Folien sehr unterschiedliche diesbezügliche Werte
verlangen. Durch die Erwärmung, vor allem von dünnen und weichen Folien, werden
diese sehr stark wellig und unansehnlich. Bei der Vorprägung gemäß vorliegender
Erfindung fallen alle diese Probleme und Schwierigkeiten dahin.
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Ferner sind bekannte Verfahren an einen Schnellkleber gebunden, der
in bezug auf Dauerhaftigkeit und Alterung viel weniger gute Eigenschaften aufweist
als ein Dispersionskleber, der auch bedeutend weniger temperaturempfindlich ist.
Das neue Verfahren ist diesbezüglich völlig unabhängig, indem sowohl einseitige
als auch doppelseitige Kontaktkleber als auch Heißschmelzkleber Verwendung finden
können.