DE1907258C3 - Verfahren zum Beschichten einer Folienbahn aus regenerierter Cellulose - Google Patents

Verfahren zum Beschichten einer Folienbahn aus regenerierter Cellulose

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DE1907258C3 DE19691907258 DE1907258A DE1907258C3 DE 1907258 C3 DE1907258 C3 DE 1907258C3 DE 19691907258 DE19691907258 DE 19691907258 DE 1907258 A DE1907258 A DE 1907258A DE 1907258 C3 DE1907258 C3 DE 1907258C3
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Description

Eines der umfangreichsten Anwendungsgebiete von Folie aus regenerierter Cellulose bilden heute Verpakkungszwecke.
Die eingesetzte Grundfolie aus regenerierter Cellulose wird im allgemeinen nach dem in den USA.-Patentschriften 15 48 864 und 16 01 289 beschriebenen Viscoseverfahren hergestellt, bei dem eine alkalische, wäßrige Lösung von Natriumcellulosexanthogenat durch eine langgezogene Austrittsöffnung als Endlosschleier in ein Fäll- oder Koagulierbad ausgepreßt wird, in dem sich eine Zusammenhalt aufweisende Bahn bildet, die man anschließend regeneriert, wäscht, entschwefelt, bleicht und weichmacht. Die Bahn wird in diesem erweichten Zustand dann nach einer Trockentechnik in Art der Arbeitsweisen nach den USA.-Patentschriften 2115 132, 27 46 167 und 30 68 529 getrocknet. Die getrocknete Bahn aus regenerierter Cellulose enthält im allgemeinen 3,0 bis 7,0% Feuchtigkeit, bezogen auf ihren Celliilosetrockengehalt. Beim Trocknen werden auf die Bahn in Quer- wie auch Längsrichtung zahlreiche Zugkräfte zur Einwirkung gebracht, um einen flachen und transparenten Zustand der Bahn beim Aufrollen nach dem Trocknen sicherzustellen. Die Bahn besitzt in diesem Zustand auf Grund ihrer hydrophilen Natur und dem Fehlen von Heißsiegeleigenschaften keine allgemeine Eignung als Verpackungsfolie. Zur Unterscheidung von anderer Folie aus regenerierter Cellulose, die anschließend mit feuchtigkeitsundurchlässig machenden und heißsiegelbaren Stoffen einer oder mehrerer Arten lackiert bzw. beschichtet wird, bezeichnet man die Bahn in diesem Zustand als einfache, transparente Folie.
Das Folienmaterial aus regenerierter Cellulose weist beim Verlassen des Trocknungsvorgangs Eigenschaften
ίο auf, die seine Brauchbarkeit für schmückende oder gut aussehende oder für hygienisch schützende Verpackungen begrenzen. Einer der Haupthinderungsgründe gegen den Einsatz einfacher, regenerierter Cellulose als Umhüllungsfolie für die Verpackung starrer, nichtverformbarer Artikel liegt in der Neigung einer solchen Folie, bei Einwirkung Zyklen durchlaufender Feuchtigkeitsbedingungen in einer oder mehreren Richtungen zu schrumpfen. Hieraus resultiert oft ein unerwünschter Schrumpf bei dem umhüllten Artikel, der zu einem schlechten Aussehen der Packung und in Extremfällen entweder zu einem Reißen der Folie oder zur Zerdrückung des Packungsinhalts führt.
Der Schrumpf von Cellulosefolie setzt sich aus sowohl einer bleibenden als auch einer reversiblen Schrumpfung zusammen. Der bleibende Schrumpf stellt einen irreversiblen Schrumpf dar, der bei getrockneten Folien aus regenerierter Cellulose auf Grund von Alterung und bestimmter Umgebungsluftbedingungen oft in Erscheinung tritt. Er ist von dem reversiblen Schrumpf zu unterscheiden, der sich normalerweise aus Zunahme oder Verlust des Feuchtigkeitsgehaltes der Folie ergibt. Der bleibende Schrumpf wird durch Steigen und Sinken der Umgebungsfeuchtigkeit und durch Zugkräfte betont, die auf die Bahn zur Einwirkung gebracht werden oder sich in ihr während Feuchtigkeitsabzugsoder Feuchtigkeitszuführungsprozessen ausbilden. Ein bleibender Schrumpf oder ein Nettoschrumpf der Folie kann eine Packung mechanisch schädigen. Die meisten im Handel verfügbaren Arten von Folie aus regenerierter Cellulose weisen ein Potential für bleibenden Schrumpf von 3,5% oder mehr auf und ergeben einen Nettoschr'impf in Maschinenrichtung, wenn man sie auf einen Gleichgewichts-Feuchtigkeitszustand von 60% bringt.
Einfache Folie aus regenerierter Cellulose wird normalerweise mit einem transparenten, organischen, polymeren Material lackiert bzw. beschichtet, um spezielle Verhaltenseigenschaften der ßahn in Art der Feuchtigkeitsundurchlässigkeit, der Heißsiegelbarkeit, der Dimensions- oder Formbeständigkeit und der Gasdurchlässigkeit zu verbessern. Zur Erweiterung der Endverwendungszwecke von Folie aus regenerierter Cellulose auf dem Verpackungssektor werden gewöhnlich Lackstoffe mit einem Gehalt an Nitrocellulose und Vinylidenchlorid-Mischpolymeren eingesetzt. Diese Stoffe werden zunächst durch Einsatz von flüchtigen, organischen Lösungsmitteln, wie Aceton, Methyläthylketon, Äthylacetat, Tetrahydrofuren und Toluol, in Lösung gebracht.
Zum Aufbringen der Lösungen der organischen Polymerlacke auf die Bahn aus regenerierter Cellulose führt man die endlose Bahn durch die Lacklösung, mißt der Bahnoberfläche eine gegebene Lösungsmenge zu, glättet die Lösung gleichmäßig über die Bahn und
6S trocknet die Bahn, um das Lösungsmittel zu entfernen und den Lackstoff zum Erstarren zu bringen, während die Bahn der Einwirkung von Zugkräften unterworfen wird. Während dieser Lösungsmittelentfemung geht aus
der die Unterlage bildenden Folie Feuchtigkeit verloren, die man durch Konditionieren der lackierten Bahn in einer Lackiernachfeuchtungsatmosnhäre gemäß US-Patentschrift 18 26 698 ersetzt Diese Befeuchtung verbessert die Dauerhaftigkeitseigenschaften der Bahn aus regenerierter Cellulose, aber die erzielte Verbesserung wird durch die Weichmacher-Zusatzmittel in der Bahn, durch den Grad, in dem die Bahn der Einwirkung der befeuchteten Atmosphäre ausgesetzt ist, und die Größenordnung der Zugkräfte begrenzt die auf die Bahn während des Befeuchtungsvorgangs zur Einwirkung gebracht werden.
Das hervorstechende Merkmal des Verfahrens gemäß der Erfindung liegt in dem gelenkten Schrumpf der beschichteten bzw. lackierten Cellulosefolienstruktür, den man durch Betrieb der Walzen am Ausgang des Lakiernachkonditionierabschnitts mit niedrigerer Umfangsgeschwindigkeit als die Walze am Eingang dieses Abschnitts erhält. Während dieser Folienkonditionierung, bei der die Folie befeuchtet und gleichzeitig, vorzugsweise um mindestens 0,5% in der Maschinenrichtung geschrumpft wird, werden in die Grundfolienbahn aus regenerierter Cellulose während deren Naßbehandlung und Trockenbehandlung eingeführte Spannungen freigesetzt. Die bei jeglicher gegebenen Grundfolienbahn erzielbare Entspannung oder Relaxation beim Konditionieren hängt von dem Schrumpfvermögen der in den Lackiervorgang eintretenden Grundfolienbahn ab.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ergibt eine wesentliche Verbesserung der Eigenschaften von Folie aus regenerierter Cellulose bezüglich bleibendem Schrumpf und Dauerhaftigkeit. Die so erhaltene Folie läßt sich mit Vorteil zur Umhüllung von Verpackungen einsetzen, die während Lagerung, Versand und Verkauf Zyklen durchlaufenden Feuchtigkeitsbedingungen unterliegen.
Im Interesse der Kürze ist nachfolgend die Maschinenrichtung auch mit »MR«, die Querrichtung mit »QR« bezeichnet.
Die Erfindung ist zum leichteren Verständnis nachfolgend an Hand der Zeichnungen erläutert Es zeigt
Fig. 1 schematisch im Aufriß von der Seite eine zur Durchführung der kritischen Relaxationsstufe gemäß der Erfindung geeignete Lackier- und Befeuchtungsvorrichtung,
Fig.2 typische QR- und ΜΛ-Formveränderungen lackierter Bahnen aus regenerierter Cellulose, die nach einer Lackiernachreckung von 0,4% zyklischen Feuchtigkeitsveränderungen unterlagen, und
F i g. 3 typische QR- und MR- Formveränderungen bei lackierten Bahnen aus regenerierter Cellulose, die nach einer Lackiernachrelaxation von 1,5% zyklischen Feuchtigkeitsveränderungen unterlagen.
Die Fig. 1 zeigt im Aufriß eine Form einer zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung geeigneten Vorrichtung. Bei der in F i g. 1 gezeigten Ausführungsform wird die unlackierte Folie 10 aus regenerierter Cellulose von dem Produktionswickel 11 ho abgerollt und durch die öffnung 13 in den Lackierturm 12 eingeführt, wobei sie in die Lackierkammer 14 eintritt und durch das Lacklösungsbad 15, unter der Tauchwalze 16 hinweg, zwischen den Rakelwalzen 17,18 und den die Lacklösung glättenden Walzen 19, 20 hindurch und (15 dann in den Lacklösungs-Trocknungsabschnitt 21 läuft.
Durch den Trocknungsabschnitt 21 wird vom Luftgebläse 22, dem Lufterhitzer 23 und dem Absaugschacht 24 trockne Heißluft zirkuliert, die das Lösungsmittel aus der Folienunterlage 10 abdampft und die Lösungsmitteldämpfe durch den Absaugschacht 24 austrägt
Nach der Trocknung in dem Trocknungsabschnitt 21 läuft die lackierte Folie in die Kopfwalzenkammer 25, über die Kopfwalze 26 und in den Konditionierabschnitt 27. In der Folienunterlage 10 während der Lackier- und Trocknungsvorgänge verlorengehende Feuchtigkeit wird im Konditionierabschnitt 27 ersetzt, indem durch den Konditionierabschnitt während des Durchlaufs der lackierten Folie durch diesen befeuchtete Luft hindurchgeführt wird, wozu Luft durch das Gebläse 28, den Befeuchter 29, den Konditionierabschnitt 27 und den Absaugschacht 30 geführt wird. Nach der Befeuchtung wird die lackierte Bahn aus dem Konditionierabschnitt 27 heraus, unter der Walze 31 hindurch, um Teile der Kühlwalze(n) 32 herum und auf den Produktionswickel 33 geführt.
Nach dem bevorzugten Verfahren gemäß der Erfindung liegt beim Überlaufen der lackierten Bahn um die Oberflächen der Kopfwalze und der Kühlwalze(n) die Umfangsgeschwindigkeit der Kühlwalzen 32 0,5 bis 1,5% unter derjenigen der Kopfwalze 26, während man die Bahn auf der Strecke zwischen Kopf- und Kühlwalze gleichzeitig befeuchtet, um eine gelenkte Relaxation der Bahn und ein gelenktes Schrumpfen derselben zu bewirken. Typische Walzengeschwindigkeiten, die zur Erzielung einer Relaxation von 0,7% angewandt worden sind, sind 365,8 m/Min, bei den Kühlwalzen und 368,3 m/Min, bei der Kopfwalze. Für technische Zwecke können naturgemäß auch höhere und niedrigere Geschwindigkeiten anwendbar sein. Während die Geschwindigkeiten variieren, müssen jedoch die Verweilzeiten so weit konstant bleiben, daß ein zur Freisetzung von Innenspannungen in der Bahn genügender Wärmeübergang bewirkt werden kann.
Die Feuchtigkeitsatmosphäre für dieses Verfahren kann bequem durch Einsatz von Sattwasserdampf oder leicht überhitztem Wasserdampf in dem Befeuchter 29 erhalten werden. So erlaubt Wasserdampf mit einer Sättigungstemperaiur von etwa 1030C oder Wasserdampf von Atmosphärendruck mit einer Überhitzungstemperatur von etwa 103 bis 110°C ein erfolgreiches Arbeiten. Befeuchtungsatmosphären, die durch Heißwasserversprühung und mit Frischdampf so gebildet werden, daß die Atmosphäre eine Temperatur von 80 bis 90°C bei ungesättigter Luft und eine solche von 75 bis 85° C bei gesättigter Luft aufweist, verhalten sich gleich gut.
Der zu der Verbesserung der Folieneigenschaften ohne nachteilige Auswirkung auf die Wickelbildung führende Relaxationsbereich reicht von unmittelbar über 0% bis 1,5%. Die Grenzen des Bereichs stellen eine Funktion der Charakteristiken der Grundbahn dar. Versuchswerte zeigen, daß die praktischen Grenzen des Relaxationsbereichs für die Erzielung einer maximalen Verbesserung der Bahn auf Grund der gelenkten Schrumpfung ohne Verlust an anderen erwünschten Bahneigenschaften 0,5 bis 1,5% betragen.
Das hervorstechende Merkmal des Verfahrens gemäß der Erfindung liegt in dem gelenkten Schrumpf der Cellulosefolienstruktur in deren Längsrichtung, voi zugsweise um etwa 0,5 bis 1,5% ihrer Anfangslänge, durch Relaxieren der Folienstruktur und Entlastung der in ihr vorliegenden Spannungen, während sie sich in einer Befeuchtungsatmosphäre befindet. Die zu dem Schrumpf von 0,5 bis 1,5% führende Dauer der
Einwirkung dieser Atmosphäre auf die Folie hängt von der Dicke und Art des Lack- bzw. Beschichtungsstoffs auf der die Cellulosebahnstruktur aufweisenden Unterlage ab. Wie die Erfindung gezeigt hat, variiert diese Einwirkungszeit bei den meisen Folienarten des Handels ungefähr von 4 bis 5 Sek.
Die Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung erläutert ein Vergleich der auf die Maschinenrichtung bezogenen Kurven von F i g. 2 und 3 graphisch. Die Kurven von F i g. 2 zeigen typische QR- und MR-Form-Veränderungen in Abhängigkeit von Feuchtigkeitsveränderungen bei lackierter Folie, die unter einer Reckung oder Streckung von 0,4%, die zur Sicherung der Flachheit der Folie dient, befeuchtet worden ist. Die Anwendung einer Reckung von ungefähr 0.4% bei der is Lackiernachbefeuchtung zur Sicherung einer gleichbleibend guten, nachfolgenden Wickelbildung stellt eine übliche Praxis dar. Die in F i g. 2 gezeigten Formveränderungen der Folie werden bestimmt, indem man die Formveränderungen von Proben der Folie aufzeichnet, die in einer Atmosphäre variabler Feuchte langsam bis zu 60% Feuchtigkeitsgehalt bei Raumtemperatur befeuchtet und durch Umkehrung des Feuchtezyklus ihrer Atmosphäre langsam wieder auf ihren ursprünglichen Feuchtigkeitswert gebracht werden. Wie die QR-Kurve von Fi g. 2 zeigt, tritt in der Bahn während des Befeuchtungsteils des Zyklus eine starke Formveränderung in der Querichtung ein und wird diese Veränderung während des Entfeuchtungsteils des Zyklus im wesentlichen aufgehoben.
Das Hauptproblem wi.-d an der zugehörigen MR-Kurve ersichtlich. Die Bahn unterliegt, wie die Zeichnung zeigt, während der Erhöhung ihres Feuchtigkeitsgehaltes während des Befeuchtungszyklus tatsächlich einem Schrumpf und setzt ihr Schrumpfen beim Entfeuchten fort. Dieses Merkmal üblicher lackierter Verpackungsfolie aus regenerierter Cellulose stellt den schädlichen Faktor beim Einsatz zur Verpackung von zerdrückbaren Artikeln, wie Zigaretten, dar. Packungen, die nach Verpackung in einem Karton hochfeuchten Atmosphären ausgesetzt werden, erweisen sich zu dem Zeitpunkt, zu dem sie den Verkaufsort erreichen, oft als zerdrückt
Die sich aus der Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung ergebende Verbesserung der Formveränderungseigenschaften zeigt die F i g. 3, aus der zu ersehen ist daß im Vergleich mit den in F i g. 2 gezeigten zwar keine wesentliche Veränderung der QR-E\genschaften vorliegt, wobei aber berücksichtigt werden muß, daß die in F i g. 2 für diese Richtung gezeigte ursprüngliche Kurve so geartet ist, daß sich niemals eine Packungszerdrückung, sondern lediglich eine lockere Umhüllung einstellen würde. In den Formveränderungseigenschaften in MR ist eine wesentliche Veränderung festzustellen. Die Fig.3 zeigt daß die Formveränderung in der Maschinenrichtung bei der Befeuchtung stets die Form einer Ausdehnung hat und daß die bei der Entfeuchtung eintretende Veränderung zwar einen Schrumpf der Bahn bewirkt, diese jedoch auf einem wesentlich niedrigeren Niveau liegt Die Bedeutung der Auswirkung auf die Maschinenrichtung liegt darin, daß sich die Folie in der Maschinenrichtung — der »schwächsten« Richtung — um die Packung herum erstreckt und dementsprechend auf die Packungszerdrückung die stärkste Auswirkung hat <<*,
Die meisten mit einer Umhüllung aus Folie aus regenerierter Cellulose versehenen Packungen weisen in der Umhüllung einen Folienüberschuß von ungefähr 1,5% auf. Darüber hinaus vertragen die meisten Packungskonstruktionen einen weiteren Schrumpf der Umhüllung von 0,5% (auf einen Gesamtschrumpf der Umhüllung von ungefähr 2,0%), ohne daß sich sichtbare Anzeichen für eine Packungsdeformation einstellen. Die gemäß der Erfindung erhaltene, lackierte Folie aus regenerierter Cellulose ist von dem Grad an Packungsdeformation, der sich bei in herkömmlicher Weise lackierter und bearbeiteter Folie aus regenerierter Cellulose bei der Einwirkung extremer Feuchtigkeitszyklen ergibt, frei. Darüber hinaus schließt der niedrigere Schrumpfgrad der gemäß der Erfindung erhaltenen Folie ein Versagen der Umhüllung beim Einsatz auf einer druckbeständigen Packung aus.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung im allgemeinen und ihrer praktischen Durchführung, ohne daß die Erfindung jedoch auf die Beispiele beschränkt ist.
Beispiel 1
Eine Folie von 22,9 Mikron Dicke aus regenerierter Cellulose mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 5% und einem Weichmachergehalt von 26% wurde mit einet Nitrocelluloselösung entsprechend der Beschreibung in Beispiel 1 der USA.-Patentschrift 23 07 057 auf einet Lackiervorrichtung der in F i g. 1 gezeigten Art lackiert Die lackierte Bahn wies einen Überzug von 3,4 g/m2 aul und hatte einen Feuchtigkeitsendgehalt von 7,5%.
Die lackierte Bahn wurde 4 bis 5 Sek. in dem Konditionierabschnitt einer Frischdampf-Konditionieratmosphäre mit einer Überhitzttemperatur von 1050C ausgesetzt und dann aus der Konditionieratmosphäre mit einer 0,7% unter der Geschwindigkeit der Einführung in den Abschnitt liegenden Geschwindigkeii abgezogen und auf einen Kern aufgerollt.
Aus dem aufgerollten Wickel wurden 15,2 χ 15,2 cn· Folienproben genommen, 24 Std. in Wasser getauchi und hierauf gemessen, wobei sich ein Naßschrumpf ir Maschinenrichtung von 1,04% ergab. Die gleicher Proben wurden nun 72 Std. bei Umgebungsraumbedingungen in Form einer Temperatur der trocknen Kuge von 24° C bei 35% relativer Feuchte getrocknet unc erneut in Maschinenrichtung gemessen, wobei sich eir Trockenschrumpf in der Maschinenrichtung von 4,43°/c ergab. Diese ausgedehnte Tauchbehandlung der Folie ir Wasser und darauf Wiedertrocknen der Folie zeigt« eine gegenüber einer entsprechenden, der gleicher Prüfung unterworfenen, in dem Konditionierabschnit' jedoch um 0,5% gereckten Probe 30%ige Verbesserung der M/J-Schrumpfeigenschaften im Naßzustand unc 11 °/o ige Verbesserung der A/Ä-Schrumpfeigenschafter im wiedergetrockneten Zustand bei einer Relaxatior der Bahn von 0,7% bei der Lackiernachbehandlung.
Diese Prüfung stellt einen scharfen Test für lackiert« Folie aus regenerierter Cellulose dar, der für keinen dei Endverwendungszwecke typisch ist Seine Anwendunj erfolgte, um die Auswirkung des Weichmachergehalt: der Bahn auf die Naß- und Trockenschrumpfeigenschaf ten zu minimieren, da der restliche Weichmacher leich in Gegenwart von Wasser in Lösung geht
Beispiel 2
Die Prüfmethoden und Proben der Folie von Beispie 1 wurden mit der Abänderung erneut eingesetzt, daß dii Bahnrelaxation 1,3% betrug.
Die in Beispiel 1 geprüften Proben ergaben einei
M/MMaßschrumpf 0,52% und Trockenschrumpf von 4,17%. Diese ausgedehnte Tauchbehandlung der Folie in Wasser und darauf Wiedertrocknung der Folie zeigte bei der Relaxation der Bahn bei der Lackiernachbehandlung von 1,3% eine 65%ige Verbesserung der Mtf-Schrumpfeigenschaften im Naßzustand und 16°/oige Verbesserung der MR-Schrumpfeigenschaften im wieder getrockneten Zustand.
Beispiel 3
Ein Produktionswickel der Folie aus regenerierter Cellulose wurde ähnlich wie in den vorstehenden beiden Beispielen lackiert. Die erste Hälfte des Wickels wurde in der oben beschriebenen Weise konditioniert, während die Bahn einer unternormalen Reckung von 0,2% unterlag, und die zweite Hälfte unter Entspannung der Bahn um 0,7%.
Aus der ersten und zweiten Hälfte des Produktionswickels wurden 10,2 χ 15,2 cm Folienproben genommen, in einen Ofen eingegeben und die folgenden Umgebungsbedingungs-Zyklen durchlaufengelassen:
1. 24Std.bei38°Cund90% RF(relative Feuchte),
2. 24 Std. bei 38°C und 20% RF,
3. 24 Std. bei 38° C und 90% RF,
4. 24 Std. bei 380C und 20% RF,
5. 72 Std. bei 24°C und 55% RF.
Die Proben wurden dann aus dem Ofen entnommen und auf ihren M/?-Schrumpf bestimmt, der bei 0,2% Reckung 3,5%, bei 0,7% Relaxation 2,9% betrug. Diese Einwirkung Zyklen durchlaufender Feuchtluftbedingungen auf die Folie zeigte eine im Vergleich mit einer während der Lackiernachbehandlung leicht zuggespannten Folie 17%ige Verbesserung der M.fl-Schrumpfeigenschaften der bei der Lackiernachbehandlung 0,7% relaxierten Folie.
Beispiel 4
Ein dritter Wickel wurde wie in Beispiel 3 bearbeitet und geprüft, wobei der erste Teil des Wickels einer Reckung von 0,2% unterworfen und die zweite Hälfte unter Relaxierung der Bahn um 1,0% konditioniert wurde.
Der MÄ-Schrumpf der um 0,2% gereckten Folie betrug 3,4% und der während der Lackiernachbehandlung 1,0% relaxierten Folie 2,6%. Diese Einwirkung Zyklon durchlaufender Feuchtluftbedingungen auf die Folie zeigte eine im Vergleich mit einer bei einem während der Lackiernachbehandlung zur Einwirkung gebrachten, unternormalen Zugspannungsgrad bearbeiteten Folie 24%ige Verbesserung der Affl-Schrumpfeigenschaften der 1,0% relaxierten Folie.
Beispiel 5
Aus einem Folientrockner wie in Beispiel 1 erhaltene, weichgemachte und getrocknete Folie aus regenerierter Cellulose wurde lackiert und einer normalen Konditionierer-Reckung von 0,5% unterworfen. Bei der Prüfung von Proben auf M/?-Dehnung ergab die bei diesen Arbeitsbedingungen erhaltene Folie eine MR-Dehnung von 15%.
Eine weitere, bei den gleichen Arbeitsbedingungen erzeugte Folie wurde wie in Beispiel 1 lackiert und einer Lackiernachbehandlung unter Relaxation um 0,7% unterworfen. Bei der Prüfung auf ΜΛ-Dehnung ergaben Proben dieser bei diesen Arbeitsbedingungen erhaltenen Folie eine M/?-Dehnung von 15%.
Eine weitere, bei den gleichen Arbeitsbedingungen erzeugte Folie wurde wie in Beispiel 1 lackiert und einer Lackiernachbehandlung unter Relaxation um 0,7% unterworfen. Die Prüfung von Proben dieser Folie ergab eine M/?-Dehnung von 20%, was einer 33%igen Verbesserung dieser Eigenschaft entspricht. Eine Verbesserung der MR- Dehnungseigenschaft von Folie aus regenerierter Cellulose ergibt auch eine Verbesserung der Dauerhaftigkeitseigenschaften der Folie.
Beispiel 6
Die in Beispiel 1 eingesetzte Folie aus regenerierter Cellulose wurde unter Verwendung eines Saranpolymerlacks der in USA.-Patentschrift 25 70 478 beschriebenen Art auf die gleiche Lackdicke wie die Folie in Beispiel 1 überzogen und bei den gleichen Bedingungen wie die Folie in Beispiel 1 der Lackiernachbehandlung unterworfen.
Unter Verwendung dieser Folie wurden Prüfungen auf den bleibenden Schrumpf durchgeführt, wobei diese Prüfungen den an den nitrocelluloselackierten Folien durchgeführten vergleichbar sind und zeigen, daß die Schrumpfeigenschaften lackiernachrelaxierter, saranlackierter Folie statistisch denjenigen lackiernachrelaxierter, nitrocelluloselackierter Folie äquivalent sind.
Die Versuchsergebnisse zeigen, daß die mit dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltene Verbesserung der Bahn von der Art des Überzuges bzw. Lacks auf der Unterlage unabhängig ist und die Lackiernachrelaxation somit ein Verfahren zur Verbesserung von Grundfolie oder Folienunterlage aus regenerierter Cellulose darstellt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erzeugte, saranpolymerlackierte Folie in ihren Verhaltenseigenschaften bei Verpackungszwecken in ähnlicher Weise erzeugter, nitrocelluloselackierter Folie aus regenerierter Cellulose überlegen ist. Diese Überlegenheit des Verhaltens ist den besseren Siegel- und Kxatzbeständigkeitseigenschaften saranpolymerlackierter Folie zuzuschreiben.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Beschichten einer Folienbahn aus regenerierter Cellulose unter Auftragen eines Mittels aus mindestens einem Filmbildner und einem Lösungsmittel, Entfernen des Lösungsmittels und Verfestigen des Filmbildners durch Erhitzen der beschichteten, in einem zirkulierenden Luftstrom befindlichen Bahn, Führen der Bahn um eine angetriebene Kopfwalze in eine Befeuchtungskammer, Befeuchten der Bahn, Führen der befeuchteten und beschichteten Bahn um eine angetriebene Kühlwalze und Aufrollen der Bahn auf einem Kern, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) die beschichtete Bahn nach der Lösungsmittelentfernung durch Wärme und zirkulierende Luft mit konstanter Geschwindigkeit über die angetriebene Kopfwalze führt,
b) die beschichtete Bahn befeuchtet,
c) die beschichtete Bahn während ihrer Befeuchtung schrumpfen läßt und
d) die befeuchtete, geschrumpfte, beschichtete Bahn um einen Teil der angetriebenen Kühlwalze führt, während man die Oberflächengeschwindigkeit der Kühlwalze bis zu 1,5% unter derjenigen der angetriebenen Kopfwalze hält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bahn in einer Wasserdampfatmosphäre von Atmosphärendruck mit einer Überhitzung von 3 bis 10° C befeuchtet.
3. Verfahren nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bahn in einer Atmosphäre, die eine Temperatur von 80 bis 90° C bei ungesättigter Luft und eine niedrigere Temperatur von 75 bis 85° C bei gesättigter Luft aufweist, befeuchtet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bahn während ihrer Befeuchtung 0,5 bis 1,5% längsschrumpft.
DE19691907258 1968-02-13 1969-02-13 Verfahren zum Beschichten einer Folienbahn aus regenerierter Cellulose Expired DE1907258C3 (de)

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DE1907258A1 DE1907258A1 (de) 1970-07-30
DE1907258B2 DE1907258B2 (de) 1977-06-16
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