DE1906881C3 - Hydraulische Kraftheberanlage - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Kraftheberanlage für eine landwirtschaftlich nutzbare Zugmaschine für die selbsttätige Höhen-Regelung eines mit der Geräteanbauvorrichtur.g verbundenen Arbeitsgerätes, mit einem Hubzylinder, der über eine Hubwelle und an dieser befestigte Hubarme sowie daran angelenkte Hubstangen an den unteren Lenkern der Geräteanbauvorrichtung angreift, wobei mindestens ein den Hubzylinder hubunterstützender und wie dieser am hydraulischen Steuergerät angeschlossener Hilfszylinder vorgesehen ist, der doppeltwirkend ausgebildet und dessen schubseitiger Arbeitsraum mit Druckmittel gefüllt ist sowie mit dem Druckmittelvorratsbehälter absperrbar in Verbindung steht.

Bei einer Kraftheberanlage mit einem einfach wirkenden Hubzylinder ist der Kolben in der Bewegungsrichtung nach oben frei beweglich. Um beim Einsatz eines hecklastigen Arbeitsgerätes das Hochschlagen zu vermeiden, muß die Geräteanbauvorrichtung außer der durch die Beaufschlagung des Hubzylinders mit Druckmittel nach unten stets vorhandenen Verriegelung auch nach oben verriegelbar sein. Eine solche Verriegelung kann dadurch erreicht werden, daß man einen doppeltwirkenden Hubzylinder verwendet, dessen kolbenstangenseitige Fläche zur Verriegelung der Geräteanbauvorrichtung nach oben ebenfalls mit Druckmittel beaufschlagt wird. Ein doppeltwirkender Hubzylinder dieser Art macht jedoch insbesondere im Hinblick auf die Abdichtung des kolbenstangenseitigen Arbeitsraumes Schwierigkeiten, und man erhält außerdem bei Verwendung eines solchen Hubzylinders zwangsläufig eine größere Baulänge des Krafthebers. Es sind außerdem mechanische Verriegelungen bekannt, durch die beispielsweise die Hubwelle festgesetzt wird. Diese Verriegelungen haben z. T. den Nachteil, daß bei unsachgemäßer Bedienung die Druckmittelpumpe gegen Überdruck arbeitet, was zu einer unzulässigen Erwärmung des Druckmittels führt Außerdem kann bei dieser Art der Verriegelung die Ackerschiene nur in einer bestimmten Höhe über dem Boden festgesetzt werden. Es kann auch eine Verriegelung der Ackerschiene nach oben durch Umhängen der Hubstangen von den Hubarmen des Krafthebers auf je eine ortsfeste H&iterung am Schlepper erreicht werden. Dies ist aber mit Umbauarbeit verbunden, und außerdem erhält die Ackerschiene eine feste, nicht verstellbare Höhe über dem Boden, wodurch ein nachträglicher Geräteanbau wesentlich erschwert wird.

Es ist ferner aus der DE-AS 1106 054 eine Kraftheberanlage mit zwei Hubzylindern bekanntgeworden, von denen einer doppeltwirkend ausgebildet ist Zur Beaufschlagung der einzelnen Hubzylinder mit Druckmittel ist ein handbetätigtes Schaltgerät vorgesehen, mit dem auch die Möglichkeit gegeben ist, den doppeltwirkenden Hubzylinder hydraulisch zu verriegeln, indem die beiden mit Druckmittel gefüllten Arbeitsräume gegenüber dem Rücklauf gesperrt werden. Diese bekannte Einrichtung ist jedoch für eine Kraftheberanlage mit einer selbsttätigen Regelung, beispielsweise nach dem Arbeitswiderstand eines angeschlossenen Arbeitsgerätes, nicht geeignet, da durch d^e hydraulische Verriegelung die selbsttätige Regelung des Arbeitsgerätes nicht mehr zur Wirkung kommt

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die hydraulische Verriegelung bei einer Kraftheberanlage der eingangs umrissenen Art mit möglichst einfachen Mitteln in der Weise zu verbessern, daß die Verriegelung bei einem hecklastigen Arbeitsgerät gegenüber den beim Betrieb nach oben gerichteten unerwünschten Kräften zwar wirksam ist, jedoch die Hub- und Senkbewegungen des Krafthebers zuläßt.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem zur Absperrung des schubseitigen Arbeitsraumes gegenüber dem Druckmittelvorratsbehälter dienenden Schaltglied sowohl ein Druckbegrenzungsventil als auch ein vom Arbeitsraum her gesperrtes Rückschlagventil parallel geschaltet sind.

Zum Heben des Arbeitsgerätes muß ein Vielfaches der Kraft aufgebracht werden, die zur Verriegelung bei einem hecklastigen Arbeitsgerät erforderlich ist Bei einer auf die von einem hecklastigen Arbeitsgerät ausgehenden Kräfte abgestimmten Druckbegrenzungsventil wird mit der erfindungsgemäßen Einrichtung erreicht, daß es dem im schubseitigen Arbeitsraum des doppeltwirkenden Hubzylinders beim Betrieb eines hecklastigen Arbeitsgerätes erzeugten größtmöglichen Druck standhält, dagegen die von den beiden Hubzylindern ausgehenden Hubbewegungen zuläßt, indem es aus dem schubseitigen Arbeitsraum des doppeltwirkenden Hubzylinders Druckmittel zum Vorratsbehälter abströmen läßt. Das Rückschlagventil erlaubt eine Wiederfüllung dieses Arbeitsraums beim Senken.

Um die Anpassung der Kraftheberanlage an verschiedene hecklastige Arbeitsgeräte zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, wenn das Druckbegrenzungsventil einstellbar ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt

Die dargestellte Kraftheberanlage weist einen Hubzylinder 1 mit einem darin geführten Kolben 2 auf, der mittels einer Kolbenstange 3 gelenkig am Kurbelarm 4 einer Hubwelle 5 angreift An der Hubwelle 5 ist beiderseits je ein Hubarm 6 befestigt, welche durch je eine Hubstange 7 mit der beiden unteren Lenkern 8 der Geräteanbauvorrichtung gelenkig in Verbindung ste-

hen. An dem in der Zeichnung vorn liegenden Hubarm 6 ist eine Kolbenstange 9 angelenkt, deren Kolben 10 in einem Hilfszylinder 11 geführt ist. Der Hilfszylinder 11, welcher sich mit seinem unteren Ende über ein Gelenk 12 gegen ein ortsfestes Teil abstützt, ist doppeltwirkend ausgebildet und weist oberhalb des Kolbens 10 einen schubseitigen Arbeitsraum 13 und unterhalb des Kolbens 10 einen hubseitigen Arbeitsraum 14 auf. Beide Arbeitsräume 13,14 sind außer bei den entsprechenden Endstellungen des Kolbens 10 ständig mit Druckmittel gefüllt

Zur Versorgung der Kraftheberanlage mit Druckmittel dient eine Pumpe 15, die saugseitig durch eine Leitung 16 mit einem Druckmittelvorratsbehälter 17 und druckseitig durch eine Leitung 18 mit einem Steuerschieber 19 in Verbindung steht Vom Steuerschieber 19 führt eine Leitung 20 zum hubseitigen Arbeitsraum 14 des Hilfszylinders 11 und eine von der Leitung 20 abzweigende Leitung 21 zum Hubzylinder 1 des Krafthebers. Außerdem ist der Steuerschieber 19 durch eine Rücklaufleitung 22 mit dem Druckmittelvorratsbehäller 17 verbunden. Zwischen die Leitungen 18 und 22 ist zum Schutz der Anlage gegen Überlastung ein Druckbegrenzungsventil 23 geschaltet. Eine von der Leitung 22 abzweigende Leitung 24 führt über einen Zweistellungsschieber 25 zum schubseitigen Arbeitsraum 13 des Hilfszylinders 11. Parallel zum Zweistellungsschieber 25 sind ein einstellbares Druckbegrenzungsventil 26 und ein Rückschlagventil 27 geschaltet

Der Steuerschieber 19 hat drei Schaltstellungen, nämlich »Heben«, »Neutral« und »Senken«. Die Betätigung des Steuerschiebers erfolgt durch nicht dargestellte Mittel, beispielsweise in Abhängigkeit vom Arbeitswiderstand eines an die Geräteanbauvorrichtung angeschlossenen Arbeitsgerätes. Bei der Schaltstellung »Neutral« fördert die Druckmittelpumpe 15 aus dem Druckmittelvorratsbehälter 17 durch die Leitungen 16, 18 und 22 im drucklosen Umlauf. Auch bei der Schaltstellung »Senken« fördert die Druckmittelpumpe 15 im drucklosen Umlauf, und außerdem werden der Hubzylinder 1 und der Arbeitsraum 14 des Hilfszylinders 11 über den Steuerschieber ID mit dem Druckmittelvorratsbehälter 17 verbunden. Befindet sich der Steuerschieber 19 in der gezeigten Heben-Stellung, so fördert die Druckmittelpumpe durch die Leitungen 18, 2υ und 21 lockmittel sowohl in den Hubzylinder 1 als auch in den Arbeitsraum 14 des Hilfszylinders 11. Somit werden die Hubarme 6 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, so daß ein an den unteren Lenkern 8 angeschlossenes Arbeitsgerät oder eine zwischen den unteren Lenkern angeordnete Ackerschiene angehoben wird. Das hierbei in dem schubseitigen Arbeitsraum 13 des Hilfszylinders 11 vom Kolben 10 verdrängte Druckmittel strömt durch die Leitung 24 und das Druckbegrenzungsventil 26 zurück zum Druckmittelvorratsbehälter 17. Geht nun der Steuerschieber 19 in Neutral-Stellung, so wird der Hebevorgang beendet Beim Betrieb eines hecklastigen Arbeitsgerätes, welches auf die Geräteanbauvorrichtung ständig nach oben gerichtete Kräfte ausübt, muß das Druckbegrenzungsventil so eingestellt sein, daß bei Neutral-Stellung des Steuerschiebers 19 die erwähnten Kräfte über den Kolben 10 im Hilfszylinder 11 nicht in der Lage sind, Druckmittel aus dem schubseitigen Arbeitsraum 13 zum Druckmittelvorratsbehälter 17 hin zu verdrängen. Auf diese Weise wird das Hochschlagen eines hecklastigen Arbeitsgerätes mit Sicherheit vermieden. Bei einem nachfolgenden Senkvorgang gelangt Druckmittel infolge der Saugwirkung des Kolbens 10 aus dem Druckmittelvorratsbehälter 17 durch die Leitung 24 und das Rückschlagventil 27 in den schubseitigen Arbeitsraum 13 des Hilfszylinders 11.

Bei Verwendung eines Arbeitsgerätes, welches auf die Geräteanbauvorrichtung lediglich abwärts gerichtete Kräfte ausübt, kann der Zweistellungsschieber 25 in Offenstellung geschoben werden, so daß das Druckmittel zwischen dem schubseitigen Arbeitsraum 13 des Hilfszylinders 11 und dem Druckmittelvorratsbehälter 17 durch die Leitung 24 bei den einzelnen Hebe- und Senkvorgängen ungehindert hin- und herströmen kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Hydraulische Kraftheberanlage für eine landwirtschaftlich nutzbare Zugmaschine für die selbsttätige Höhen-Regelung eines mit der Geräteanbauvorrichtung verbundenen Arbeitsgerätes, mit einem Hubzylinder, der über eine Hubwelle und an dieser befestigte Hubarme sowie daran angelenkte Hubstangen an den unteren Lenkern der Geräteanbauvorrichtung angreift, wobei mindestens ein den Hubzylinder hubunterstützender und wie dieser am hydraulischen Steuergerät angeschlossener Hilfszylinder vorgesehen ist, der doppeltwirkend ausgebildet und dessen schubseitiger Arbeitsraum mit Druckmittel gefüllt ist sowie mit dem Druckmittelvorratsbehälter absperrbar in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß dem zur Absperrung des schubseitigen Arbeitsraumes (13) gegenüber dem Druckmittelvorratsbehälter (17) dienenden Schaltglied (25) sowohl ein Druckbegrenzungsventil (26) als auch ein vom Arbeitsraum (13) her gesperrtes Rückschlagventil (27) parallel geschaltet sind.

2. Hydraulische Kraftheberanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckbegrenzungsventil (26) einstellbar ist.