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Die Erfindung bezieht sich auf eine Brückenkontaktanordnung, insbesondere
für Niederspannungshochleistungsschalter mit Kontaktdruckverstärkung durch eine
V-förmig ausgebildete Kontaktbrücke, deren Enden zwischen zwei Feststellkontaktteilen
einschiebbar sind.
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Ein bekannter Schalter der obengenannten Art (deutsche Auslegeschrift
1166 894) arbeitet mit einem V-förmigen Kontaktteil, d. h. mit einer Stromschleife,
die sich bei Stromfiuß im Sinne einer Kontaktdruckverstärkung gegen das Gegenkontaktstück
drückt. Um den bekannten Schalter mehr oder weniger verschleiß- und abriebfrei öffnen
und schließen zu können, ist eine besondere Vorrichtung vorgesehen, die mit der
Stromschleife in solchen Eingriff bringbar ist, daß sie die Stromschleife zur eigentlichen
Kontaktschließ- und -öffnungsbewegung bei in Kontaktstellung befindlichem beweglichem
Kontaktstück in ihrem Öffnungszustand beeinflußt.
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Abgesehen davon, daß bei diesem bekannten Schalter in aufwendiger
Weise eine besondere Vorrichtung vorgesehen ist, ist auch der Abstand zwischen den
Festkontaktteilen dieses Schalters sehr gering, so daß die Gefahr des Übergreifens
des Lichtbogens von einem Festkontaktteil auf den anderen besteht, so daß ein derartiger
Schalter im allgemeinen nicht zum Schalten von großen Schaltleistungen geeignet
ist.
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Bei einem weiterhin bekannten Schalter (deutsche Patentschrift 304
257) sind die sich abstoßenden Festkontaktteile von einem brückenähnlichen Gebilde
umgriffen und nutzen so die infolge der elektrodynamischen Wirkung der Strom schleifen
entstehende Verstärkung des Kontaktdruckes aus. Diese Anordnung ist relativ aufwendig
im Aufbau und benötigt zum anderen einen relativ großen Raum.
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Durch die Erfindung soll eine einfache, gedrängt aufgebaute Brückenkontaktanordnung
für einen Niederspannungshochleistungsschalter angegeben werden, die im wesentlichen
kurzschlußfest ist und gegenüber den bekannten Anordnungen in der Schaltleistung
weiterhin ertüchtigt ist. Dies wird gemäß der Erfindung auf besonders einfache Weise
dadurch erreicht, daß die Trennstellen zwischen Festkontaktteilen und den Enden
der Kontaktbrücke quer zur Schubrichtung der Kontaktbrücke gegeneinander versetzt
sind. Hierzu ist es besonders vorteilhaft, auch um den Anschluß weiterer Geräteteile
auf einfache Weise zu ermöglichen, wenn die Enden der Kontaktbrücke quer zu ihrer
Längs- und Schubrichtung liegende, die Auflagekontaktteile und/oder Lichtbogenhörner
tragende Ansätze haben. Eine weitere Erhöhung der Schaltleistung der Brückenkontaktanordnung
unter Ausnutzung der Stromschleifenwirkung auf die Lichtbögen bei kleinstem Raumbedarf
läßt sich dadurch erreichen, daß die Festkontaktteile mit den Lichtbogenhömern an
den Enden der Kontaktbrücke zugeordneten, durch Schlitze der Festkontaktteile hergestellten
Lichtbogenhörnern ausgestattet sind. Eine raumsparende Anordnung für die Lichtbogenlöscheinrichtung
läßt sich dadurch erreichen, daß Lichtbogenlöscheinrichtungen seitlich der Kontaktbrücke
mit den Löschblechen quer zur Schubrichtung und parallel zu den Schlitzen in den
Festkontaktteilen angeordnet sind. Hierzu kann es vorteilhaft sein, wenn die Löschbleche
mit im wesentlichen V-förmigen Ausschnitten versehen sind, in denen die Ansätze
der
Kontaktbrückenenden verlaufen. Um die Kontaktbrücke vor möglichen Beschädigungen
durch Lichtbögen zu schützen und auch zur einfachen Halterung der von einem Antrieb
zu verschiebenden Kontaktbrücke, ist es vorteilhaft, wenn die V-förmige Kontaktbrücke
in eine Öffnung eines Kontaktschiebers eingeschoben ist und die beiden Schenkel
des V durch eine zwischen ihnen vorgesehenen Feder gegen die Wandung der Öffnung
bei geöffnetem Schalter gedrückt sind.
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An Hand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung
beschrieben und die Wirkungsweise näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 einen Querschnitt
durch die erfindungsgemäße Brückenkontaktanordnung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die
Anordnung gemäß der Erfindung zum Teil im Schnitt, F i g. 3, 4, 5 die Kontaktbrücke
in verschiedenen Ansichten, F i g. 6 die Ausbildung des Kontaktteiles und Fig. 7
und 8 verschiedene Schnittansichten durch die erfindungsgemäße Kontaktanordnung
nach den Linien VII-VII bzw. 07III-VIII.
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Gleiche Teile sind in allen Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die in Fig. 1 dargestellte Brückenkontaktanordnung besteht aus einem
Gehäuseunterteil 1 und einem Gehäuseoberteil2, in dem die Kontaktbrücke3 mittels
eines Kontaktschiebers 4 beweglich geführt und mit den Festkontaktteilen 5 und 6
elektrisch leitend verbindbar ist. Die Bewegung des Kontaktschiebers erfolgt durch
einen nicht näher dargestellten Mitnehmer, der in eine Ausnehmung7 des Kontaktschiebers
4 durch eine Öffnung im Gehäuseunterteil 1 greift. Die dargestellte einpolige Kontaktanordnung
kann ohne weiteres durch Zusammensetzen mehrerer Gehäuse, wie F i g. 2 zeigt, zu
einem mehrpoligen Schalter zusammengesetzt werden, wobei lediglich darauf zu achten
ist, daß mehrere Mitnehmer vorgesehen sind, von denen jeweils einer in eine Ausnehmung
7 der einpoligen Kontaktanordnung greift. Wie aus Fig. 1 und 5 ersichtlich, ist
die Kontaktbrücke gemäß der Erfindung im wesentlichen V-förmig ausgebildet und greift
mit den Enden 8 die Festkontaktteile 5, 6.
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Der Stromverlauf des geschlossenen Schalters geht vom Festkontaktteil
5 über die Enden 8 der Kontaktbrücke 3, dann über die V-förmig ausgebildete Kontaktbrücke
selbst zum anderen Ende 8 und von hier aus zum Festkontaktteil 6, das seinerseits
mit einer leitenden Hülse 9 im Gehäuseunterteil 1 befestigt ist. Dadurch, daß die
Schenkel 10, 11 der V-förmigen Kontaktbrücke gegenläufig vom Strom durchflossen
werden, werden die Enden 8 der Kontaktbrücke, beispielsweise bei Auftreten eines
Kurzschlusses, durch elektrodynamische Kräfte gegen die Festkontaktteile 5, 6 gepreßt.
Hierdurch ist es möglich, die kontaktdruckverstärkenden Kräfte, wie sie beispielsweise
bei Trennschaltern mit von gleichsinnig stromdurchflossenen Doppelmessern umgebenden
Festkontaktteilen bekannt sind, auf einfache Weise auszunutzen. Bei diesen Schaltern
ist jedoch nur eine Unterbrechungsstelle vorhanden, so daß hier die erfindungsgemäße
Lösung günstiger ist.
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Um die Eigenfederung der Kontaktbrücke 3 zur Erzeugung des Kontaktdruckes
im Normalbetrieb zu unterstützen, ist zwischen die Schenkel 10 und 11
eine
Kontaktdruckfeder 12 eingefügt. Die gesamte Kontaktbrücke 3 ist in eine Öffnung
12 im Kontaktschieber 4 eingeschoben und durch einen Stift 26 gegen Verschieben
gesichert. Im geöffneten Zustand des Schalters liegen die Schenkel 10 und 11 an
Wandungsteilen der Öffnung 13 an. Wie F i g. 2 und 3 zeigt, ist die Kontaktbrücke3
mit gegeneinander versetzten Ansätzenl4 ausgestattet. Die Ansätze 14 können mit
den Kontaktteilen versehen werden, um die Kontaktstellen zwischen Festkontaktteilen
und den Enden der Kontaktbrücke im eingeschobenen Zustand der Brücke quer zur Schubrichtung
der Brücke gegeneinander zu versetzen. Hierdurch wird der Abstand der Festkontaktteile
untereinander vergrößert, ohne dabei den Schalter selbst zu vergrößern. Im Ausführungsbeispiel
sind die Ansätze 14 als Lichtbogenhörner ausgebildet, die mit Lichtbogenhörnern
15 an den Festkontaktteilen 5, 6 zusammenarbeiten. Die Lichtbogenhörner 15 sind
durch in die Festkontaktteile 5 und 6 eingebrachte Schlitze 16 hergestellt. Die
Lichtbogenhörner 15 liegen parallel zu den Löschblechen 17 der Lichtbogenlöscheinrichtung,
so daß nach Verschieben der Kontaktbrücke 3, wie es insbesondere aus F i g. 2 zu
ersehen ist, der Lichtbogen zwischen den Lichtbogenhörnern 14 und 15 gezogen und
durch die Schleifenwirkung des Stromverlaufes in die Löschbleche 17 hineingedrängt
wird. Jeder Kontaktstelle ist, wie Fig.7 zeigt, eine gesonderte Lichtbogenlöscheinrichtung
zugeordnet. V-förmige Schlitze 18 in den Löschblechenl7 verkleinern weiterhin die
Baugröße des Schalters.
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Um die eigentliche Kontaktstelle zwischen Kontaktbrücke 3 und Festkontaktteilen
5, 6 von Beschädigungen durch den Lichtbogen freizuhalten, ist die Kontaktbrücke
3 mit ausgeprägten Aufl agekontaktteilen 19 ausgestattet. Wie F i g. 5 zeigt, sind
die Ansätze 14 mit abgebogenen Teilen20 ausgeführt, um das Einschieben der Kontaktbrücke
zwischen die Festkontaktteile zu erleichtern. Obgleich die Hauptkontaktstellen im
Ausführungsbeispiel nicht gegeneinander versetzt sind, sondern lediglich die Lichtbogenhörner,
ist es auch hier möglich, die Anschlüsse für Festkontaktteile 5 und 6 von beiden
Seiten des Gehäuses vorzusehen. Die Kupferhülse 9, die mit dem Festkontaktteil 6
beispielsweise vernietet ist, dient im Ausführungsbeispiel der Verbindung des Festkontaktteiles
mit der Zuleitung, beispielsweise einer Steckeranordnung. Die Ableitung wird über
den FestkontaktteilS über eine nicht näher dargestellte weitere Kupferhülse zum
einen Lyrakontakt 21 einer aus F i g. 7 ersichtlichen Sicherung 22 ge-
führt. Der
andere Pol 23 für die Sicherung 22 ist über eine in dem Gehäuseoberteil 2 gelagerte
Anschlußschiene24 mit einer Anschlußklemme 25 zusammengefügt. Durch die Ansätze
14 bzw. die versetzte Anordnung der Festkontaktteile 5, 6 wäre es auch denkbar,
Zu- und Ableitung für die Kontaktanordnung auf der gleichen Seite des Gehäuses vorzusehen,
ohne dabei die Abmessungen des Schalters vergrößern zu müssen.
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Aus dem Ausführungsbeispiel ist ersichtlich, daß es sich beim erfindungsgemäßen
Schalter um einen Schalter raumsparenden Aufbaues hoher Schaltleistung handelt,
der mit einfachen Mitteln aufgebaut werden kann.
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Patentansprüche: 1. Brückenkontaktanordnung, insbesondere für Niederspannungshochleistungsschalter
mit Kontaktdruckverstärkung durch eine V-förmig ausgebildete Kontaktbrücke, deren
Enden zwischen zwei Festkontaktteilen einschiebbar sind, d a -durch gekennzeichnet,
daß die Trennstellen zwischen Festkontaktteilen (5, 6) und den Enden (8) der Kontaktbrücke
(3) quer zur Schubrichtung der Kontaktbrücke (3) gegeneinander versetzt sind.
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2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden
(8) der Kontaktbrücke (3) quer zu ihrer Längs- und Schubrichtung liegende, die Auflagekontaktteile
(19) und/ oder Lichtbogenhörner tragende Ansätze (14) haben.
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3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Festkontaktteile (5, 6) mit den Lichtbogenhörnern (14) an den Enden (8) der
Kontaktbrücke (3) zugeordneten, durch Schlitze (16) der Festkontaktteile (5, 6)
hergestellten Lichtbogenhörnern (15) -ausgestattet sind.
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4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Lichtbogenlöscheinrichtungen
seitlich der Kontaktbrücke (3) mit den Löschblechen (17) quer zur Schubrichtung
und parallel zu den Schlitzen (16) in den Festkontaktteilen (5, 6) angeordnet sind.