DE1904673C3 - Elektrode aus Elektrographit für Lichtbogenöten zur Erzeugung von Stahl - Google Patents

Claims (1)

1. Patentansnruch:

   Elektrode aus Elektrographit für Lichtbogenöfen zur Erzeugung von Stahl, mit einem Gehalt von Titankarbid zur Stabilisierung des Lichtbogens, nach Patent 19 04 672, d a d u r c h gekennzeichnet, daß die Elektrode als Hohlelektrode ausgebildet ist.

   Beim Betrieb von Elektroden im Lichtbogenofen treten besonders in der Einschmelzperiode beim Arbeiten des Lichtbogens auf dem noch relativ kalten Schrott unruhiges Brennen und starke stoOariige Verzerrungen der im Idealfall sinusförmigen Spannungskurve ein. Die starken Störwirkungen auf das elektrische Versorgungsnetz führten zu einer Vielzahl von Beseitigungsversuchen. Neben einer wesentlich stärkeren elektrischen Auslegung der Netze bzw. umfangreichen elektrischen Kompensationseinrichtungen versuchte man auch den Lichtbogenofenbetrieb durch geeignete Maßnahmen, wie Einsatz von Hohlelektroden mit und ohne Argonstabilisierung durchzuführen. Bereits der Einsatz von Hohlelektroden — das sind Elektroden mit einer zentralen Bohrung — ohne Gasstabilisierung brachte eine Verbesserung des Brennverhaltens. Der Lichtbogen riß nicht mehr so häufig ab und tendierte auch nicht mehr so stark gegen die seitliche Ofenwand. Nachteile des Verfahrens sind ein zu großer Elektro

   denverbrauch und zu geringe Stabilisierung.

   Das Einleiten von Gasen, insbesondere von Argon, durch die Elektrodenhöhlung in den Lichtbogen brachte eine wesentliche Verbesserung des Brennverhaltens.

   Bislang sind jedoch die durch den hohen Argonverbrauch bedingten Mehrkosten noch zu hoch, um einen wirtschaftlichen Betrieb des Lichtbogenofen zu gewährleisten.
   Gegenstand des Hauptpatents 19 04 672 ist eine

   ίο Elektrode aus Elektrographit für Lichtbogenofen zur Erzeugung von Stahl, die zur Stabilisierung des Lichtbogens Titankarbid enthält, und zwar insbesondere in einer solchen Menge, daß der Titangehalt der fertigen Elektrode zwischen 0,5 und 6 % liegt. Zu diesem Zweck werden der Ausgangsmischung der Elektrode einige Prozent an Titan oder Titanverbindungen, beispielsweise TiCh, hinzugemischt. Beim Grafitieren der Elektrode bei etwa 2600⁰C werden diese Zusätze vornehmlich in Titankarbid umgewandelt.

   In den Fällen, in denen ein stärkerer Verschleiß der Ofenausmauerung durch eine zu starke Strahlung des Lichtbogens zu verzeichnen ist, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Elektrode nach dem Hauptpatent erfindungsgemäß als Hohlelektrode auszubilden.

   Hierdurch wird eine gewisse Abschirmung des Lichtbogens, der erfahrungsgemäß im Innern der Hohlelektrode oberhalb der Strangspitze kreist, erzielt und der Lichtbogenslabilisierungseffekt erheblich verstärkt. Gegenüber den Hohlelektroden ohne Titankarbidgehalt ergibt sich ein wesentlich geringerer Elektrodenverbrauch. Das Brennverhalten ähnelt praktisch dem eines Gleichshomlichtbogens.