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Verfahren zur Herstellung von wasserdicbten Bodenbelägen mit erhöhter
chemischer und physikalischer Beständigkeit aus Fliesen oder Platten Die Erfindung
bezieht sicb auf ein Verfabren zur Herstellung von wasserdichten Bodenbelägen mit
erhöbter chemischer und physikalischer Beständigkeit aus Fliesen oder Platten unter
Verwendung eines Kunstharzklebstoffes.
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Bekannt und gebräuchlich sind z. Z. zwei Herstellungsarten, um chemisch
beständige Bodenbeläge aus Fliesen oder PLatten zu erhalten. Für stark chemisch
beanspruchte Beläge und Auskleidungen, wie sie in der chemischen Industrie z. B.
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verlangt werden, ist es üblich, das Platten- und Steintaterial voll
satt in chemisch beständigem Mörtel zu verlegen bzw. einzubetten. Derartige Ausführungen
werden vorwiegend von einer ganz speziellen Süurebauindustrie vorgenommen.
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DarUber hinaus gibt es aber auch noch ein IIerstellungsverfahren,
weLches in handwerklicber Art erfolgt und
zur Herstellung von Bodenbelägen
in den Industriezweigen dient, in denen nur schwach reagierende Säuren oder Laugen
vorhanden sind oder hergestellt werden. Bei diesen Industriezweigen handelt es sicb
vornehmlich um Lebensmittelindustriebetriebe, wie Molkereien, Brauereien, Fruchtsaft-und
Essigfabriken. Bodenbeläge für diese Industriezweige werden üblicherweise von Fliesenlegerfirmen
hergestellt, wobei das Herstellungsverfabren weitgebend den im Fliesenlegerhandwerk
üblichen Arbeitsverfabren entspricht.
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Zur Herstellung eines Bodenbelages, der nur gegen schwache Säuren
oder Laugen beständig zu sein bat, gebt man so vor, daß auf geeignetem Untergrund
zunächst eine Feuchtigkeitssperre vorgeseben wird. Diese kann aus verklebter Dachpappe,
aus dichten Folien, die verschweißt oder geklebt werden, oder aus bituminösen Anstrich-
bzw. Spachtelmassen bestehen. Darauf wird eine Grund- oder Ausgleichsmörtelschicht
gleichmäßig aufgebracht, die aus einer erdfeuobten SandPementmisobung, beispielsweise
im Verhältnis 4 : 1, besteht. Auf diese Ausgleichsschicht wird in vielen Fällen
noch eine etwa 15 mm dicke, mit Wasser aufgerührte breiige Mörteischicht aufgebracht,
die wie die Ausgleichsschicht auch aus Sand mit der Körnung 0 bis 3 und Zement bestebt.
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Diese Mörtelsobicht wird mit geeigneten Hilfsmitteln, wie Latten und
SchnUren, so begradigt und eingeebnet, daß ihre Oberfläche um nicht ganz die Plattenstärke
niedriger liegt ols der zu fertigende Boden. Auf diese begradigte Oberfläche
des
Mörtelbettes wird dann zunächst noch eine dünne Zementschicht gepudert, die als
Haftbrücke dienen soll, worauf die Platten von Hand einzeln aufgelegt und mit Klopfbrett
und Hammer angeklopft werden.
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Durcb das Anklopfen werden die Ausgleichs- und Verlegemörtelschthten
verdichtet und die haftende Verbindung zwischen Platte und Untergrund hergestellt.
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Um nun den 8o aus Zementmörtel und Platten hergestellten Belag chemisch
resistent zu machen, verlegt man die an sich chemisch festen Platten mit Fugen von
8 bis 10 mm Breite und verfüllt die Fugen, nachdem der Belag genügend erbärtet ist,
mit geeigneten cbemiseb beständigen KunststoffmUrteln, damit sich eine geschlossene
Oberfläche chemisch beständiger Art ergibt.
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Das oben beschriebene e. Z. übliche Herstellungsverfahren besitzt
aber Mängel, von denen insbesondere die zahlreichen Arbeitsgänge nachteilig sind.
Die handwerkliche Herstellung der Bodenbeläge erfordert mindestens drei Arbeitagänge,
nämlich die Isolierung der Bodenfläche, G8S Verlegen der Platten und das spätere
Verfugen, was besonders zeitraubend ist. Der große Zeitaufwand wird von vielen Bauberren
stark kritisiert, und zwar besonders dann, wenn bei Umbauten und betrieblichen Veränderungen
kurze Termine einzuhalten sind. Er führt dazu, da in den letzteren Fällen nicht
selten auf die säurefeste Verfugung verzichtet werden
und diese
in Zementmörtel ausgeführt werden muß. Ein weiterer Nachteil ist der, daß beim Verlegen
der Platten im Zementmörtel eine Verschmutzung der Seitenflächen der Platten durch
den Zementmörtel und den Zement unvermeidlich ist, wodurch die Haftung zwischen
Säuremörtel und Plattenkante unterbunden oder beeinträchtigt wird. Es entsteht so
eine Lücke oder ein feiner Riß oder Spalt, durch den aggressive Flüssigkeiten in
den Nörteluntergrund eindringen und ihr Zerstörungswerk beginnen können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur erstellung
von Bodenbelägen zu schaffen, das erheblich weniger Zeitaufwand erfordert, in einem
Arbeitsgang ausführbar ist und darüber hinaus eine weitere Steigerung der Beständigkeit
gegen chemisch aggressive Medien mit sich bringt.
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Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß zunächst ein aus Zementmörtel
bestehender und vorverdicbteter Untergrund mit ebener Oberfläche hergestellt wird,
auf die dann eine Schicht eines EunststoffmörtelE aufgebracht wird, auf die wiederum
die Fliesen oder Platten sufgelegt, aneinandergeschoben und verdichtet werden, wobei
die Kunststoffmörtelschicht so dici bemessen ist, deß beim Verdicbten der Mörtel
in den Fugen za-iseben den Fliesen oder Platten hochsteigt und unter den Siicsen
oder Platten eine geschlossene Schicht ausreichender 7 @@e verbleibt.
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Diese sehr elastische Kunststoffmörtelschicht bat nun drei Aufgeben
zu erfüllen: a) bildet sie, aus feuchtigkeitsdichtem Material bestehend, eine Isolierschicht
gegen durcbdringende Feuchtigkeit, b) stellt sie eine Haftbrücke dar zwischen dem
Zementmörtel und den Pliesen oder Platten, c) dient sie als gut haftendes, dicbtes
und chemisch beständiges Fugenfüllmaterial.
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Auf diese Kunststoffmörtelschicht werden die Fliesen oder Platten
so aufgelegt und gegeneinandergeschoben, daß in die möglicbst eng zu haltenden Fugen
schon etwa genügend Masse eingedrückt wird.
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Im Ansobluß daran erfolgt die Verdichtung des Belages durcb Klopfen
von Hand oder maschinelles Rütteln. Bei diesem Arbeitsvorgang dringt weiterer Kunststoff
in den Fugen nach oben, so daß diese nunmebr vollverfüllt sind. Tritt Kunststoffmörtelmasse
im Überschuß oben aus den Fugen zwischen den Fliesen heraus, dann wird dieser Überschuß
mit einer geeigneten Streicbvorrichtung abgestricben, wobei Unebenbeiten und evtl.
nicht ganz gefüllte Fugen mit geschlossen werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Herstellung des Bodenbelages wird die Isolierung,
das Verlegen der Fliesen oder Platten
und die chemisch beständige
Verfugung in einem Arbeitsgang bewerkstelligt. Darüber binaus bat das erfindungsgeeäße
Verfahren noch folgende Vorteile: a) Die geschlossene ELunstatoffmörtelscbioht zwisoben
dem Zementmörtel und den Fliesen bzw.
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Platten verhindert, daß selbst wenn eine einzelne Fuge undicbt blieb
oder wird, aggressive Wasser nicht in den Mörtel durchdringen können.
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b) Die sehr plastiscbe Konsistenz des Kunststoffmörtels ermöglicht
sicbere Abdichtung auch in engen Fugen. Enge Fugen aber schützen den Mörtel vor
mechanischer Beanspruchung und bieten dem rollenden Verkehr weniger Angriffsstellen.
Auch ist dn Belag mit engen aber vollen Fugen leicbter zu säubern.
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c) Weil der Fugenmörtel in engen Fugen geringere Härte benötigt,
kann er mebr säbelastiscb eingestellt sein. Er nimmt dann im Belag etwa auftretende
Spannungen auf und macbt Dehnungsfugen unnötig.
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d) Die Verfüllung der Fugen von unten verhindert die Bildung voa
Hohlräumen bzw. Lufteinschlüssen im unteren Fugenbereich, die, weil nicht erkennbar,
immer Gefabr bedeuten.
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e) Bei dem erfindungsgemäEen Verfahren kommen die Fliesen oder Platten
mit dem Zementmörtel gar nicht mehr in Berührung und können daber auch nicht damit
verschmutzt werden.
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Die seuberen Seitenflächen der Filzen oder Platten geben eine innige
Verbindung der Fliesen oder Platten mit dem Kunststoffmörtel ein, 8o daß an diesen
Grenzflächen keine Risse entstehen können, durch die die chemisch aggressiven Flüssigkeiten
bindurchgeben können.