DE1903932B2 - Rakete, insbesondere zu modell-, spiel- und bastelzwecken - Google Patents
Rakete, insbesondere zu modell-, spiel- und bastelzweckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rakete, insbesondere zu
Modell-, Spiel- und Bastelzwecken, mit wenigstens einem rohrförmigen Raketenkörper, der zumindest eine
Raketenstufe mit einer Treibstoffkammer, eine daran befestigte Raketennase und einen lösbaren Düsenverschluß aufweist.
Bei einer aus der US-PS 29 18 751 bekannten Rakete handelt es sich um eine sehr kleine Spielzeugrakete, die
einen Durchmesser von ca. 2,54 cm und eine Länge von nur 17 cm besitzt. Diese Rakete fliegt ca. 50 m weit,
wobei sie eine Höchstgeschwindigkeit von 65—80 km/h erreicht. Es hande't sich um eine einstufige Rakete, bei
der die Raketennase nicht von der Raketenstufe lösbar ist. Der Nachteil dieser kleinen Rakete ist ihre
begrenzte Flugweite, und die Tatsache, daß die leere Raketenstufe bis zum Ende des Fluges mit der Nase
mitgeführt werden muß. Ein Trennen der Nase, beispielsweise um einen Bremsfallschirm freizulegen, ist
nicht möglich. Ferner ist auch nicht vorgesehen, daß eine zweite Raketenstufe zugeschaltet wird, deren
Schub freigesetzt wird, sobald der Schub der ersten Raketenstufe verbraucht ist.
bekannt, bei der keine Möglichkeit zum Abtrennen der
Nase oder einer verbrauchten Stufe besteht.
Aus der US-PS 27 87 218 ist ein Flugkörper bekannt, der während der Startphase von vier Startraketen
beschleunigt wird. Der Flugkörper selbst ist, wie auch seine Startraketen, einstufig ausgebildet Die Startraketen
werden am Ende der Startphase mittels eines aufwendigen Mechanismus vom Flugkörper gelöst. Es
sind keine Vorkehrungen getroffen, nach dem Lösen der Startraketen und in Abhängigkeit vom Lösevorgang to
Schubkraft für den Flugkörper freizusetzen. Ein Abtrennen eines Teiles des Flugkörpers ist ebenfalls
nicht vorgesehen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine sichere Spielzeugrakete, auch mit
mehreren Raketenstufen und einer von den Raketenstufen lösbaren Nase, zu schaffen, wobei das Trennen der
Nase von der Raketenstufe, bzw. das Trennen der einzelnen Raketenstufen voneinander, selbsttätig und
unter genau bestimmten Flugbedingungen erfolgen soll. Bei einer mehrstufigen Ausführung der Rakete soll die
Schubkraft der Stufen während des F'uges nacheinander selbsttätig aktivierbar sein.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen der Raketenstufe und der Nase und
bei Vorliegen mehrerer hintereinanderstehender Raketenstufen jeweils zwischen zwei Stufen eine mit der in
Flugrichtung hinteren Stufe, fest verbundene, drucksensitive Trennhalterung vorgesehen ist, mit der die Nase
oder die jeweils vordere Stufe bei Unterschreiten eines bestimmten Druckes in der jeweils zugeordneten
Treibstoffkammer von der Trennhalterung selbsttätig lösbar ist.
Eine derartige Rakete, insbesondere deren Nase, erreicht eine außerordentliche Flughöhe und große
Flugweite, da die Nase mit der von der zuletzt abgetrennten Stufe aufgebrachten Beschleunigung
selbsttätig weiterHiegt Die Trennung der einzelnen Stufen bzw. der Nase erfolgt unabhängig vom Boden in
exakter Abhängigkeit vom verbrauchten Treibstoff durch die drucksensitive Trennhalterung. Bei mehrstufiger
Ausführung der Rakete kann der Schub einer vorderen Stufe genau dann freigesetzt werden, wenn
der Treibstoff der hinteren Stufe verbraucht ist. Leere Raketenstufen brauchen nicht mitgeschleppt zu werden.
Damit ergibt sich eine sehr stetige Beschleunigung mit langdauernder Schubwirkung für die Rakete, wodurch
die zuletzt freigegebene Raketennase eine außergewöhnliche hohe Endgeschwindigkeit erreicht.
Die neuen Raketen sind billig und sehr funktionssieher,
ihr Flugverhalten kommt nahe an das Flugverhalten ferngesteuerter Raketen heran. Die einzelnen
voneinander getrennten Teile können oftmalig wiederverwendet werden, da die Einzelteile der Trennhaiterung
robust und verschleißarm sind.
Weitere, zweckmäßige Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Rakete sind den Unteransprüchen 2 bis
8 zu entnehmen.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Rakete ist weiterhin vorgesehen,
daß einerseits an der Ausstoßdüse und andererseits am Düsenverschluß ein wahlweise zerstörbares Halteelement
befestigt ist, nach dessen Zerstörung der Düsenverschluß vom in der Treibstoffkammer herrschenden
Druck zur Einleitung eines Antriebschubes aus der Ausstoßdüse preßbar ist.
Die Maßnahme gestattet es, bei einer mehrstufig ausgebildeten Rakete die Schubkraft einer in Flugrichtung
vorderen Raketenstufe erst dann freizugeben, wenn der Treibstoff und die Schubkraft der hinteren
Raketenstufe verbraucht ist. Das Freilegen der Schubkraft erfolgt dabei im Zusammenwirken mit dem
Ablösen der verbrauchten Raketenstufe. Das Gewicht der leeren Raketenstufe kann sich danach nicht mehr
bremsend auf den weiterfliegenden Raketenteil auswirken. Ein ungewolltes Lösen des Düsenverschlusses wird
zuverlässig vermieden, solange der Treibstoff der hinteren Raketenstufe nicht verbraucht ist.
Weitere zweckmäßige Ausführungsformen der erHndungsgemäßen
Rakete ergeben sich aus den Merkmalen der angeschlossenen Unteransprüche 10 bis 12.
Nachstehend werden Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Rakete anhand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht einer einstufigen Rakete in Startstellung;
F i g. 2 eine Schnittansicht in einer Ebene 2-2 aus Fig.l;
F i g. 3 eine Draufsicht auf die Rakete nach Fig. 1;
Fig.4 eine Seitenansicht der Raketennase, teilweise
im Schnitt;
F i g. 5 eine Seitenansicht einer Raketenstufe, teilweise im Schnitt;
Fig.6 eine Schnittansicht einer Verbindungsstelle
zweier Raketenstufen;
F i g. 7 eine Schnittansicht in einer Ebene 7-7 aus Fig. 6;
Fig.8 eine Seitenansicht eines Raketenbündels in Startstellung;
F i g. 9 einen Schnitt in einer Ebene 9-9 aus F i g. 8;
F i g. 10 einen Schnitt aus F i g. 8 und
F i g. 11 einen Schnitt einer Trennhalterung;
Die Rakete gem. F i g. 1 bis 5 besteht aus einer Raketenstufe 1, die als hohler zylindrischer Körper
ausgebildet ist und einen Raketenantrieb mit einem Treibstoff-Behälter enthält. Die Raketenstufe 1 weist
drei Flossen 2 sowie eine Raketennase 3 auf. Ein Verbindungsteil 4 dient dazu, die Raketennase 3 und die
Raketenstufe 1 während des Fluges so lange zusammenzuhalten, bis die Treibstoff-Füllung verbraucht ist. Am
unteren Ende der Raketenstufe 1 befindet sich eine Ausstoßdüse mit einem lösbaren Düsenverschluß 7.
Zum Abschuß wird an einer Führungsschiene 8 auf einem Standfuß 9 angeordnet.
Die Raketenstufe 1 besteht aus einem Leichtmetall geringer Wandstärke und hinreichender Festigkeit, um
dem auftretenden Treibstoffdruck standzuhalten. Das obere Ende der Raketenstufe 1 ist mit einem
schalenförmigen Abschluß 11 versehen, dessen äußere
Umfangskante an einem Bund 12 anliegt, welcher als nach innen gerichteter Ansatz ausgebildet ist. Zum
Abdichten des Abschlusses 11 ist ein Bindemittel 13 (F i g. 2) eingebracht. Eine öffnung im Abschluß 11 trägt
eine mit Außengewinde versehene Armatur 14, welche einen Durchlaß und eine konische Anlagefläche 16 zur
Aufnahme einer Ringdichtung 17 aufweist. Ein Überdruckventil 18 ist angebracht, um «iinen Treibstoffüberdruck
zu verhindern. Es besteht aus einem Ventilkörper 19, welcher die Raketenstufe 1 durchsetzt, und aus
einem Ventilkopf (F i g. 2). Den Ventilschaft 19 umgibt eine F?der 21, die an einem Ende an einem Anschlag 22
und am anderen Ende an einer Scheibe 23 anliegt, wobei eine Gummischeibe 24 dazwischen gelegt ist. Bei
Überdruck wird die Feder 21 zusammengedrückt und das Ventil geöffnet. Zum Einfüllen des Treibstoffes dient
ein Füllventil 26 mit einem Ventilkörper 27. Klemmstük-
ke 28 halten das Füllventil 26. Der Ventilkörper 27 ist so ausgebildet, daß er eine Füllnadel 29 aufnehmen kann,
um unter Druck stehenden Treibstoff aus einem Druckbehälter 31 durchzulassen (F i g. 5).
Das untere Ende der Raketenstufe 1 trägt einen Abschluß 32, der wie der Abschluß 11 befestigt sein
kann. In seiner Mittenöffnung ist die Ausstoßdüse 6 eingesetzt. Die Düse 6 hat einen Durchlaß 33 mit einer
sich nach außen verbreiternden Austrittsöffnung. Ihr unteres Ende 6 trägt einen Außenkonus 34, auf den ein
Innenkonus 36 einer Buchse 37 formschlüssig paßt. Die Konusse 34,36 sind so ausgebildet, daß zwischen Düse 6
und Fortsatz 37 ein Reibungsschluß zustandekommt. Der Düsenverschluß 7 ist im Durchlaß 33 angeordnet
und besitzt eine Ringdichtung 38, um die Treibstoffkammer abzudichten. Zur Sicherung des Außenverschlußes
7 kann in der Buchse 37 bzw. im Düsenfortsatz 37 ein herausnehmbarer Haltestift 37a angeordnet sein.
Ein z. B. drahtförmiges Bimetallelement 39 und der Reibungsschluß zwischen der Düse 6 und der Buchse 37
verhindern, daß der Düsenverschluß 7 herausgeblasen wird. Das Bimetallelement 39 besteht beispielsweise aus
Aluminium und Platin oder geeigneten anderen Werkstoffen, die bei Erhitzung über eine Grenztemperatur
eine Legierung bilden oder schmelzen. Der Düsenverschluß 7 kann dann durch den Gasdruck
herausgeblasen werden. Das Bimetallelement 39 ist beim Aufsetzen der Buchse 37 auf die Düse 6 zwischen
den Konussen 34, 36 eingeklemmt. Am unteren Ende des Düsenverschlußes 7 ist ebenfalls ein Außenkonus 41
ausgebildet, der mit einem Innenkonus 42 einer Kappe 43 zusammenwirkt. Die Kappe 43 ist über einen Teil 46
mit einer Leitung 44 verbunden. Eine zweite Leitung 47 ist in das untere Ende des Düsenverschlußes 7
eingesetzt. Der Konus 41 trägt eine Abdeckung 48 aus Isolierstoff, so daß der Düsenverschluß 7 von der
Anschlußkappe 43 elektrisch isoliert ist. Das Bimetallelement 39 erstreckt sich zwischen dem Innenkonus 42
der Anschlußkappe 43 und der Isolierhülse nach unten und kann einfach um die Isolation der Zuleitung 47
herumgewickelt werden. Wird durch die Leitung 44 ein Strom zugeführt, so fließt dieser durch das Bimetallelement
39 und schließt über die Düse 6, den Verschluß 7 und die Leitung 47 einen Stromkreis. Die dann
eintretende Zerstörung des Bimetallelements 39 ermöglicht es, daß der Druck im Treibstofftank den Verschluß
7 herausbläst und Schubkraft erzeugt.
Der Verbindungsteil 4 dient dazu, die Raketennase 3 während des Fluges mit der Raketenstufe 1 zu
verbinden, und eine Trennung zu bewirken, sobald der Treibstoff auf einen bestimmten Wert gesunken ist, bzw.
der Schub aufgehört hat. Gemäß F i g. 2 und 11 ist der
Verbindungsteil als hohles, rohrförmiges Stück von gleichem Außendurchmesser wie die Raketenstufe 1
ausgebildet. Es trägt entgegengesetzt gerichtete, schalenförmige Abschlüsse 49, 51 die befestigt sind, wie die
Abschlüsse 11,32.
Der Abschluß 49 weist eine mit Außengewinde versehene Armatur 52 auf, die von gleicher Art ist wie
die Armatur 14, wobei ein Ring 53 dazu dient, den Verbindungsteil 4 mit der Raketenstufe 1 zu verbinden.
Die Armatur 52 weist eine konische Anlagefläche 54 zur Aufnahme der Ringdichtung 17 auf. Der Abschluß 51 hat
eine Mittenöffnung, in welcher ein Kolben 56 hin und her beweglich ist. Der Kolben 56 liegt an einer
biegsamen Wand 57 an, die an einer metallischen Platte 58 zur Anlage kommt. Auch die Platte 58 hat eine
Mittenöffnung 59, so daß der Treibstoffdruck auf die Wand 57 wirker. kann. Die Raketennase 3 ist als hohles,
zylindrisches Gebilde ausgeführt, und wird an dem Verbindungsteil 4 durch eine Trennhalterung in Form
einer Blattfeder 61 gehalten, auf welche der Kolben 56 wirkt. Die Blattfeder 61 liegt an der Unterseite eines
Lagerteils 62 an, der mit dem Verbindungsteil 4 durch Klemmstücke 63 fest verbunden ist. Die Enden der
Blattfeder 61 durchsetzen Schlitze im Klemmstück 63 so, daß bei einer Aufwärtsbewegung des Kolbens 56 die
Blattfeder 61 verbogen wird und ihre Enden nach außen gegen die innere Wand der Raketennase 3 zur Anlage
kommen. Solange der Kolben 56 durch die Membran 57 nach oben gedrückt ist, bleibt die Raketennase 3 mit
dem Verbindungsteil 4 verbunden. Wenn die Membran 57 in die in F i g. 2 gezeichnete Lage zurückkehrt, biegt
sich die Blattfeder 61 zurück, so daß die Raketennase 3 sich abtrennt. In der Raketennase 3 kann ein Fallschirm
64 geborgen sein, der mit der Raketennase und mit dem Lagerteil 62 verbunden ist (F i g. 4).
Um sicherzustellen, daß sich die Raketennase 3 ersl ablöst, wenn nach Absinken des Druckes eine gewisse
Zeit verstrichen ist, ist eine Drosselstelle vorgesehen, welche einen allmählichen Druckübergang vom Verbindungsteil
4 zur Raketenstufe 1 herstellt. Dies wird mittels einer Hohlnadel 66 bewirkt, die in der
Ringdichtung 17 angeordnet ist (F i g. 2), oder auch in Form einer oder mehrerer für den benutzten Treibstofl
durchlässiger Scheiben 66a (Fig. H). Um die Drosselwirkung abstufen zu können, kann die Hohlnadel 66 mil
einer herausnehmbaren inneren Nadel 67 versehen sein.
Wie F i g. 1 und 3 erkennen lassen, trägt die
Raketenstufe 1 Führungsstücke 68, 69, die auf der senkrechten Führungsschiene 8 laufen und dazu dienen
die Rakete beim Start senkrecht auszurichten. Zur Lagerung der Rakete in Startstellung kann das
Führungsstück 69 auf einem geeigneten Anschlag 71 ruhen (F ig. 1).
Die Rakete wird abschußfertig gemacht, indem dei Düsenverschluß 7 von dem Bimetallelement 39 in seiner
Schließstellung gehalten wird. Der Haltestift 37a kann vor dem Start herausgezogen werden. Die Hohlnadel 66
mit der Ringdichtung 17 oder die Papierscheibe bzw Papierscheiben 66a werden zuvor eingesetzt und die
Armatur 52 im Ring 53 angezogen, um den Dichtungsring 17 bzw. die Papierscheibe 66a zusammenzudrücken
Dann wird die Raketennase 3 aufgesetzt. Anschließend wird die Treibstoffkammer der Raketenstufe 1 gefüllt
Über die Hohlnadel 66 bzw. die Papierscheiben 66f überträgt sich der Druck langsam und wirkt auf die
so Membran 57 zur Betätigung des Kolbens 56, wodurch die Haltefeder 61 gespreizt und die Raketennase 3
festgelegt wird. Durch die Leitung 44, 47 wird Strorr zugeführt, der das Bimetallelement 39 zerstört und der
Verschluß 7 freisetzt. Der Treibstoff bildet ein« Flüssigkeit, solange er in der Treibstoffkammer untei
seinem eigenen Dampfdruck abgesperrt ist. Sobald dei Düsenverschluß 7 abgestoßen ist, wird der flüssige
Treibstoff durch seinen eigenen Dampfdruck aus derr Durchlaß 33 der Düse herausgedrückt. Während er dit
Mi Düse 6 durchströmt, sinkt der Druck im Strömungsmit
tel ab, so daß ein Teil des verflüssigten Gases verdampft Das resultierende Dampf-Flüssigkeits-Gemisch tritt au!
der sich erweiternden Düse mit hoher Geschwindigkei aus und bewirkt den Raketenschub. Außerhalb der Düs«
es 6 bewirkt die Umgebungsluft eine rasche Verdampfung
noch flüssiger Treibstoffanteile.
Sobald die Rakete aufgestiegen ist und der Druck ir der Raketenstufe 1 absinkt, tritt im Verbindungsteil 4 eir
Druckabfall über die Hohlnadel 66 bzw. die Papierscheiben 66a auf, so daß die Membran 67 in ihre entspannte
Lage zurückkehrt. Infolgedessen zieht sich die Haltefeder 61 zusammen und die Raketennase 3 fällt von dem
Verbindungs- und Trennstück ab. Infolge des Unterschiedes im Luftwiderstand zwischen den voneinander
getrennten Raketenstücken wird der Fallschirm 64 aus der Raketennase 3 herausgezogen.
Fig. 6 und 7 zeigen eine mehrstufige Ausführungsform, um die Reichweite der Rakete zu steigern. Das
Unterteil 71a ist genauso ausgebildet, wie die Raketenstufe 1 der einstufigen Rakete, abgesehen davon, daß ein
Lagerteil 72 — der dem Lagerteil 62 in F i g. 2 entspricht — mit einem Düsenverschluß 73 verbunden ist, der dem
Verschluß 7 gleicht. Die zweite Raketenstufe 74 kann von gleicher Art sein, wie die zuvor beschriebene
Raketenstufe und ist mit einer Düse 76 versehen. Ein Verbindungsteil ist als hohler zylindrischer Abschnitt
ausgebildet. Die obere Umfangskante des Verbindungsteils 77 ist mit eingebogenen Laschen 78 versehen, die
mit einem Düsenfortsatz 79 zusammenwirken, um den Verbindungsteil 77 zusammenzuhalten, wenn der
Fortsatz 79 auf der Düse 76 reibschlüssig aufsitzt. Auf diese Weise bildet der Verbindungsteil 77 eine
Verlängerung der zweiten Stufe 74. Das Unterteil 71a ist mit dem Verbindungsteil 77 durch eine als Blattfeder
ausgebildete Trennhalterung 81 verbunden, auf die eier Druck auf die gleiche Weise einwirkt, wie das anhand
der F i g. 2 beschrieben wird. Wenn der Druck in den einander nachgeschalteten Treibstoffkammern entspre- ω
chend abgesunken ist, wird die zugeordnete Trennhalterung freigegeben, so daß die nächste Stufe den
Düsenverschluß 73 ausstoßen und die verbrauchte Stufe abwerfen kann. Auf diese Art und Weise können soviele
Stufen wie gewünscht bzw. wie zweckmäßig, hinterein- -J5
ander angeordnet werden.
In Fig. 8 bis 10 ist eine Anzahl von Raketen gebündelt bzw. mit nebeneinander angeordneten Stufen
versehen. Zwei Teile 82,83 sind in gleicher horizontaler Höhe angeordnet und ausgebildet, wie die Rakete in w
Fig. 1 bis 4, wobei zusätzlich mit dem Kolben 56 eine
Schalteinrichtung 84 verbunden ist (Fig. 10), die den Kontakt zwischen einem Kontakthebel 86 und einem
Kontaktstück 87 unterbrechen kann. Wie aus Fig.9 hervorgeht, enthält eine Raketennase Trockenbatterien
88, 89, die an Leitungen 91, 92 angeschlossen sind, welche zum Starten der dritten oder Mittelrakete 93
dienen. Die Schalteinrichtung 84 hält den Kontakthebel 86 geöffnet, solange ausreichender Treibstoffdruck auf
den Kolben 56 wirkt; ist der Druck in den beiden so Außenraketen 82, 83 abgesunken, so schließt der
Kontakthebel 86 den Stromkreis und startet die Mittelrakete 93 in der anhand von F i g. 2 beschriebenen
Weise. Die Mittelrakete 93 trägt Führungshülsen 97,98 beider Außenraketen 82, 83 fluchten. In die Führungs- «
hülsen sind Gleitstifte 99 eingesetzt, um die Raketen 82, 83 und 93 zu halten. Beim Start ruht die Außenraketen
82, 83 auf ihren Flossen auf. Zur Ausrichtung des Raketenbündels kann eine Führungsschiene 101 auf
einem Standfuß 103 dienen. Sinkt während des Fluges w> der Schub der Außenraketen 82, 83 ab, so erzeugt die
Mittelrakete 93 Schub und die beiden Außenraketen 82, 83 fallen ab, während die Mittelrakete 93 weiterfliegt.
Die Leistung einer Rakete ist im wesentlichen durch zwei Parameter bestimmt, nämlich den spezifischen
Impuls, der weitgehend eine Funktion des Energiegehaltes im Treibstoff ist, und das Massenverhältnis, d. h. das
Verhältnis vom Gesamtgewicht zum Leergewicht der Rakete. Obgleich es bei großen Raketen erwünscht ist,
die Werte der Parameter auf einen Höchstwert zu bringen, läßt sich dies nicht leicht durchführen und ist
auch bei Spielzeug- bzw. Modellraketen nicht unbedingt erforderlich oder wünschenswert. Raketentreibstoffe
mit hohem spezifischen Impuls sind im allgemeinen im Gebrauch gefährlich, insbesondere für Kinder. Unter
spezifischem Impuls wird hierbei eine Größe verstanden, welche definiert ist als das Verhältnis des durch
einen Raketentreibstoff erzeugbaren, z. B. in Kilopond ausgedrückten Schubes zu der bei der Schuberzeugung
pro Zeiteinheit z. B. pro Sekunde verbrauchten Treibstoffmenge bzw. deren Gewicht, angegeben in kp/s. Der
spezifische Impuls der militärischen und Weltraum-Rakete (NASA) überschreitet meist 200 s. Demgegenüber
beträgt der spezifische Impuls des für vorstehend erläuterte Rakete bevorzugt benutzten Treibstoffes
etwa 9 s. Dieser verhältnismäßig niedrige Wert ist bei Raketen für Modell-, Spiel- und Bastelzwecke erwünscht,
um eine natürliche Flugbewegung zu erzielen, d. h. eine geringe Beschleunigung beim Abheben und
eine hohe Beschleunigung gegen Ende des Schubes.
Um den niedrigen spezifischen Impuls des Treibstoffes bei den hier in Betracht kommenden Raketen
auszugleichen, besitzen diese ein so hohes Massenverhältnis, daß sie große Höhen erreichen und sich im Flug
ähnlich verhalten, wie Weltraumraketen. Beträgt das Massenverhältnis bis zu 2,718, so kann sich die Rakete
theoretisch ohne Luftwiderstand und ohne Schwerkraft ebenso schnell bewegen wie ihre eigenen Ausstoßgase.
Überschreitet das Massenverhältnis 2,718, so kann die Raketengeschwindigkeit größer als die Geschwindigkeit
des ausgestoßenen Treibstoffes sein. Bei der beschriebenen Rakete lassen sich mit den angegebenen
Treibstoffen Massenverhältnisse oberhalb 2,718 erzielen. Dennoch ist wegen des niedrigeren spezifischen
Impulses des Treibstoffes die Fluggeschwindigkeit der Rakete beträchtlich langsamer als die Geschwindigkeit
militärischer Raketen.
Bevorzugt verwendete Raketentreibstoffe sind Fluorkohlenwasserstoffe
mit verhältnismäßig niedrigem spezifischen Impuls. Diese sind ungiftig und unbrennbar,
haben bei Raumtemperatur einen Dampfdruck von etwa 7 kp/cm2 und ein verhältnismäßig niedriges
Molekulargewicht. Sie können in billigen, nachfüllbaren Druckbehältern gelagert werden. Spezielle Vorteile
ergeben sich mit Dichloridfluoräthan.
Infolge des niedrigen Dampfdruckes können sehr leichte und billige Druckbehälter eingesetzt werden;
auch ist ein Nachfüllen des Druckgefäßes durch Nichtfachleute sichar möglich. Um die Leistung zu
steigern, oder um eine stärker ins Auge fallende Wirkung zu erzielen, z. B. durch Rauchentwicklung,
können zusammen mit dem Treibstoff auch andere Stoffe Verwendung finden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Rakete, insbesondere zu Modell-, Spiel- und Bastelzwecken, mit wenigstens einem rohrförmigen
Raketenkörper, der zumindest eine Raketenstufe mit einer Treibstoffkammer, eine daran befestigte
Raketennase und einem lösbaren Düsenverschluß aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Raketenstufe (1) und der Nase (3) und bei Vorliegen mehrerer hintereinanderstehender
Raketenstufen (74,71) jeweils zwischen zwei Stufen eine mit der in Flugrichtung hinteren Stufe (1; 71)
fest verbundene, drucksensitive Trennhalterung (61; 81) vorgesehen ist, mit der die Nase (3) oder die
jeweils vordere Stufe (74,77) gehalten wird und daß !5 die Nase (3) oder die jeweils vordere Stufe (74, 77)
bei Unterschreiten eines bestimmten Druckes in der jeweils zugeordneten Treibstoffkammer von der
Trennhalterung (61; 81) selbsttätig lösbar ist.
2. Rakete nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennhalterung (61) in einem Verbindungsteil (4) zugeordnet ist, der über eine druckdurchlässige Anschlußeinrichtung (49,52,53,14,11)
mit der Treibstoffkammer verbunden ist und eine Druckkammer aufweist, die durch eine biegsame
Wand (57) begrenzt wird, auf welcher sich ein Betätigungsorgan (56) der Trennhalterung (61)
beweglich abstützt.
3. Rakete nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Verbindungsteil (4)
ein fester Lagerteil (62, 63) vorgesehen ist, gegen den die als Blattfeder ausgebildete Trennhalterung
(61) nachgiebig abgestützt ist, die mit ihren Außenenden gegen die Innenwand der anschließenden Stufe (74) bzw. deren Verlängerung (77) oder der
Nase (3) weist und bei Vorliegen eines bestimmten Drucks in der Treibstoffkammer von dem Betätigungsorgan (56) unter Spreizung ihrer Enden gegen
den Lagerteil (62) gedrückt wird, bis diese sich mit der Innenwand verkeilen.
4. Rakete nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verzögerungseinrichtung (66, 67; 66a,>
zwischen der Treibstoffkammer und der Druckkammer angeordnet ist, die einen Druckabfall in der Treibstoffkammer verzögert auf
die biegsame Wand (57) überträgt
5. Rakete nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Treibstoffkarr.rner und der
Druckkammer wenigstens eine die Druckübertragung drosselnde Scheibe (66a) angeordnet ist.
6. Rakete mit mehreren, jeweils eine Treibstoffkammer enthaltenden, hintereinanderliegenden Raketenstufen, nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Treibstoffkammer einer Stufe (74) eine eigene Ausstoßdüse (76)
aufweist, in der ein Düsenverschluß (73) lösbar festgelegt ist, der mit der jeweils hinteren Raketenstufe, vorzugsweise dem Lagerteil (72) von deren
Trennhalterung (81) derart verbunden ist, daß die Ausstoßdüse nach Lösen der Trennhalterung und
Abtrennen der hinteren Stufe geöffnet wird.
7. Rakete aus mehreren in Flugrichtung nebeneinanderliegenden Raketenkörpern, deren jeder wenigstens eine Raketenstufe mit einer Treibstoffkammer
und einer Raketennase aufweist, wobei eine Gruppe der Raketenkörper für die Startschubphase und die
andere für die weiterführenden Schubphasen vorgesehen ist, und die erste Gruppe nach Verbrauch ihrer
Schubkraft sich von der anderen Gruppe löst, nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Raketenkörper (83) der
einen Gruppe eine Trennhalterung (61) in einem Verbindungsteil (4) aufweist, deren Betätigungsorgan (56) bei Unterschreiten eines bestimmten
Drucks in der Treibstoffkammer eine Schalteinrichtung (86, 87) betätigt, die das Offnen der
Ausstoßdüse mindestens eines Raketenkörpers (93) der anderen Gruppe bewirkt
8. Rakete nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsteil (5,
77, 71) einen dem Außenquerschnitt des Raketenkörpers (1, 82, 83) im Verbindungsbereich entsprechenden Außenquerschnitt aufweist
9. Rakete nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß einerseits an der
Ausstoßdüse (6) und andererseits am Düsenverschluß (7) ein wahlweise zerstörbares Halteelement
(39) befestigt ist, nach dessen Zerstörung der Düsenverschluß (7) vom in der Treibstoffkammer
herrschenden Druck zur Einleitung eines Antriebsschubes aus der Ausstoßdüse preßbar ist.
10. Rakete nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstoßdüse (6) einen vorspringenden Teil (34) aufweist, auf den unter Festlegen eines
Abschnittes des Halteelements (39) eine Buchse (37) aufschiebbar ist und daß der Düsenverschluß (7)
einen vorspringenden Kopf (41) besitzt, an dem eine Kappe (43) zur Befestigung eines anderen Teils des
Halteelements (39) anbringbar ist.
11. Rakete nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (39) ein an sich bekanntes elektrisch leitfähiges Bimetallteil ist, dessen Metalle aufgrund eines Stromdurchflusses schmelzbar sind.
12. Rakete nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Kappe (43) und am Düsenverschluß (7) voneinander isolierte Stromanschlüsse (46, 47) zum Herstellen einer Stromführung über das Bimetallteil angeordnet sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US70082268A | 1968-01-26 | 1968-01-26 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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